Title | Grundlagen Mikro B03 - Vorlesungsnotizen B3 |
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Author | Charlotte Knuth |
Course | Mikroökonomie |
Institution | Freie Universität Berlin |
Pages | 10 |
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Kostenminimierung Eine Firma wählt ihre Inputmenge, um den Gewinn zu maximieren. Aber die optimale Wahl hat zwei Elemente: 1. Wie viel Output produzieren? 2. Auf welche Weise (eine bestimmte Outputmenge) produzieren? Bei substitutionaler Produktionsfunktion: Welches Verhältnis von Inputfaktoren?
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Marktergebnis: Preise, Menge Nachfrage
Markt: freiwilliger Austausch von Gütern über Preise.
(Konsumenten)
indiv. Nachfrage Konsumplan Nutzenfunktion Präferenzen
Marktform: Perfekter Wettbewerb Monopol Oligopol Budgetbeschränkung
Konsumtheorie
Angebot (Firmen)
indiv. Angebot Kostenfunktion
Produktionsfunktion Technologie einer Firma Produktionstheorie
Annahmen: 1 Outputfaktor / 2 Inputfaktoren: Produktionsfunktion f(x1,x2) Frage: Welche Kombination (x1,x2) wählt die Firma, wenn sie eine Menge y produzieren möchte? Antwort: Die mit den geringsten Kosten (kosteneffizient)! Kostenminimierungsproblem:
Lösung = minimale Kosten, um gegebenen Output in der Höhe von y zu produzieren Kostenfunktion: c(w1,w2,y). Implikation: Sind die Inputpreise (w1,w2) konstant, ist die Kostenfunktion allein von der Outputhöhe y abhängig: c(y).
Graphische Lösung: Die Gleichung beschreibt alle Kombinationen (x1,x2), die das gleiche Kostenniveau von C generieren. Isokostenlinie: linear, Steigung -w1/w2 x2
Im Optimum tangiert die Isokostenlinie die Isoquante:
x*2
Iy x1 x*1 4
Analytisch Lagrangefunktion: Bedingungen 1. Ordnung:
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Lösung des Minimierungsproblems ergibt je eine Funktion: x1(w1,w2,y) oder x1(y) x2(w1,w2,y) oder x2(y) = „bedingte Faktornachfragefunktion“: Faktornachfrage bedingt auf eine gegebene Outputmenge y. Diese Funktion beantwortet die Frage, mit welchen Inputmengen x1, x2 die Firma am kostengünstigsten einen Output y produziert, wenn die Inputpreise gegeben sind. Aber: Die Faktornachfragekurven hängen nur von den Preisen (p,w1,w2) und nicht von y ab. 6
Beispiele der Kostenminimierung: Perfekte Komplemente: (d.h. nicht-substitutionale Technologie)
Z.B.: y Fahrräder, x1 Rahmen, x2 Räder Um eine Outputeinheit zu produzieren benötigt die Firma die beiden Inputfaktoren im festen Verhältnis 1:2.
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Perfekte Substitute: Z.B.: y Rindfleisch, x1 Kraftfutter, x2 Gras/Heu, Um eine Outputeinheit zu produzieren, benötigt die Firma entweder eine Einheit von x1 oder zwei Einheiten von x2:
Cobb-Douglas:
1. Lagrangemethode: in der Übung 2. Substitutionsmethode: 1. N.B. nach x2 auflösen: 2. In Zielfunktion substituieren: 3. Bedingung 1. Ordnung benutzen:
4. In gelöste N.B. einsetzen:
Skalenerträge und Durchschnittskosten Durchschnittskosten: Produktionskosten pro Einheit des Outputs:
Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Verlauf der Durchschnittskosten und den Skalenerträgen: Die Kosten für eine Einheit Output sind: c(w1,w2,1). Fall 1: Konstante Skalenerträge: Um statt einer Einheit y Einheiten zu produzieren braucht die Firma y-mal so viel von jedem Input. Die minimalen Kosten für y Einheiten sind c(w1,w2,1)y. c(w1,w2,y)= c(w1,w2,1)y
AC(y)= c(w1,w2,1)y/y= c(w1,w2,1)
D.h. die Durchschnittskosten sind konstant.
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Fall 2: Steigende Skalenerträge: Um statt einer Einheit y Einheiten zu produzieren braucht die Firma weniger als y-mal so viel von jedem Input. D.h. die minimalen Kosten für y Einheiten des Outputs sind kleiner als c(w1,w2,1)y. c(w1,w2,y)c(w1,w2,1)y Die Durchschnittskosten sind steigend. 11
Kurzfristige Kostenfunktion Kurzfristig liegt x2 fest:
Lösung des Problems wird abhängen von
Kurzfristige bedingte Nachfragefunktion:
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Langfristige Kostenfunktion
Langfristige bedingte Nachfragefunktion:
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Beziehung zwischen
und
: Kosten um y zu produzieren, wenn x2 schon festliegt. : Kosten um y zu produzieren, wenn die Firma auch x2 optimal wählen kann. kurzfristige Kosten sind mindestens so hoch wie langfristige Kosten: Wenn die festgelegte Inputmenge x2 aber gerade optimal ist, d.h. wenn dann gilt: 14
Kostenarten: 1. Fixkosten: Kosten die durch fixe Faktoren entstehen. treten langfristig nicht auf. Beispiel: 5 Inputfaktoren (x1,x2,x3,x4,x5). In einem zu analysierendem Zeitraum liegen die Inputfaktoren x1, x4, x5 auf den Niveaus 5, 7, 3 fest. Fixkosten sind 5w1+7w4+3w5.
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2. Variable Kosten: Kosten, die durch variable Faktoren entstehen. Beispiel: 5 Inputfaktoren (x1,x2,x3,x4,x5). In einem zu analysierendem Zeitraum liegen die Inputfaktoren x1, x4, x5 auf den Niveaus 5, 7, 3 fest.
Bedingte Faktornachfrage: Variable Kosten sind
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3. Quasi-fixe Kosten: Kosten, die durch quasi-fixe Faktoren entstehen. Sie sind unabhängig vom Outputniveau, fallen aber nur bei positivem Output an. Beispiel: Heizkosten für die Fabrikhalle.
4. „Sunk Costs“: eine Art von Fixkosten – aber im „zeitlichen Sinn“. Kosten die bereits ausgegeben (versunken) sind und daher das aktuelle oder künftige Verhalten von Firmen nicht mehr beeinflussen. Beispiele: „Eintrittsgebühren“ wie die 3G/UMTS-Lizenzen; F&E Ausgaben; Studienkosten (nach Diplom). 17
Zusammenfassung: Kostenminimierung (1/3) • Das Gewinnmaximierungsproblem kann in zwei Stufen gelöst werden, bei der zunächst die minimalen Kosten für jedes Outputniveau ermittelt und dann das optimale Outputniveau bestimmt wird. • Das Ergebnis der Minimierung der Kosten für ein gegebenes Outputniveau ist die bedingte Faktornachfrage. • Die Kostenfunktion entspricht der Summe aller mit dem jeweiligen Faktorpreis multiplizierten bedingten Faktornachfragefunktionen. 18
Zusammenfassung: Kostenminimierung (2/3) • Im Minimum der Kosten muss die Technische Rate der Substitution dem Faktorpreisverhältnis entsprechen • Bei konstanten Skalenerträgen sind die Durchschnittskosten konstant. • Bei fallenden (steigenden) Skalenerträgen steigen (sinken) die Durchschnittskosten. 19
Zusammenfassung: Kostenminimierung (3/3) • Die kurzfristige Kostenfunktion ergibt sich aus der Minimierung der Kosten bei fixem Einsatz einiger Faktoren. • Die langfristige Kostenfunktion ergibt sich aus der Minimierung der Kosten, wenn alle Faktoren variabel sind . • Die langfristigen Kosten sind geringer oder gleich den kurzfristigen Kosten. 20...