Title | Haavelmo-Theorem – Wikipedia |
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Author | Natalie Barnes |
Course | Makroökonomie 1 |
Institution | Ludwig-Maximilians-Universität München |
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1/1/2019
Haavelmo-Theorem – Wikipedia
Haavelmo-Theorem Das Haavelmo-Theorem (nach dem norwegischen Wirtschaftswissenschaftler Trygve Haavelmo) bezieht sich auf die Einkommenseffekte budgetsaldoneutraler Fiskalpolitik und besagt, dass von einer Erhöhung der Staatsausgaben G, die vollständig
über
zusätzliche
Steuern
T
finanziert
wird,
eine
Erhöhung
des
Gleichgewichtseinkommens/Gleichgewichtsinlandprodukts Y ausgeht, die mindestens so groß ist wie die Erhöhung der Staatsausgaben bzw. der zu ihrer Finanzierung notwendigen Steuererhöhung, also: Da, im Gegensatz zu den privaten Haushalten, ein Staat keine marginale Sparquote aufweist, werden die Steuereinnahmen laut Haavelmo zu 100 % wieder investiert. Unter Beachtung des Multiplikatoreffekts lässt sich daher ein höheres Volkseinkommen errechnen. Als
Ergebnis
aus
diesem
Theorem
lässt
sich
festhalten,
dass
der
Staat
das
gesamtwirtschaftliche
Einkommen/Inlandprodukt erhöhen kann, indem er mehr Steuern erhebt und diese Einnahmen sofort wieder voll ausgibt (so genannte Budgetverlängerung). Aus dem Theorem lässt sich schlussfolgern, dass eine unendliche Ausdehnung der steuerfinanzierten Staatsausgaben das Bruttoinlandsprodukt ins Unendliche steigern könnte. Grundsätzlich gilt aber bei ökonomischen Gesetzen, dass lineare Zusammenhänge nicht in beliebiger Größenordnung angenommen werden können, vielmehr wären bei stärkeren Impulsen Nichtlinearitäten zu berücksichtigen. So können in einem ökonometrischen Modell nicht beliebig starke Impulse (in diesem Fall also Budgetverlängerung des Staatskontos) eingegeben werden, sollen die Ergebnisse nicht wirklichkeitsfremd werden.
Inhaltsverzeichnis Mathematische Herleitung Alternative zur Herleitung Kritik Literatur Weblinks Einzelnachweise
Mathematische Herleitung Zuerst wird der Multiplikator einer stark vereinfachten Volkswirtschaft auf dem Gütermarkt hergeleitet. Die Investitionen werden dabei als konstant angenommen. Weder reagieren sie auf eine Veränderung des Zinssatzes (auch weil der Geldmarkt im Modell nicht berücksichtigt wird), noch auf eine Änderung des Einkommens. Das verfügbare Einkommen ist als
definiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Haavelmo-Theorem
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Haavelmo-Theorem – Wikipedia
Das Haavelmo-Theorem setzt voraus, dass zusätzliche Staatsausgaben über eine entsprechende Steuererhöhung kompensiert werden. Deshalb wird
Durch
die
Bildung
des
totalen
gesetzt. Es folgt:
Differentials
zeigt
sich
die
Wirkung
einer
solchen
steuerrefinanzierten
Staatsausgabenerhöhung:
Der Multiplikator einer Staatsausgabenerhöhung beträgt also 1. Im Klartext bedeutet das, dass sich für jede zusätzliche Einheit G, die über Steuern refinanziert wird, das Einkommen Y um wiederum eine Einheit erhöht. Das verfügbare Einkommen, welches als
definiert ist, bleibt dabei konstant.
Alternative zur Herleitung Alternativ könnte man auch über folgende Herleitung das Haavelmo-Theorem begründen: Der Multiplikatoreffekt bei Staatsausgaben
Der Multiplikatoreffekt bei Steuern
steigert die Nachfrage wie folgt:
senkt die Nachfrage, aber nur um
Zusammengenommen steigern steuerfinanzierte Staatsausgaben (
) die Nachfrage um
Kritik Als Kritik am Multiplikatoransatz werden verschiedene Aspekte geäußert[1]: Vernachlässigung der personell und funktionell unterschiedlichen Konsumquoten https://de.wikipedia.org/wiki/Haavelmo-Theorem
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Haavelmo-Theorem – Wikipedia
Flexibilität der Löhne, Preise und Zinsen mittel- bis langfristig Abhängigkeit der laufenden Konsumausgaben vom aktuellen Einkommen mit einer marginalen Konsumquote zwischen Null und Eins (absolute Einkommenshypothese; Gegenteil: permanente Einkommenshypothese; Lebenszyklus-Hypothese) Vernachlässigung von Vermögens- und Kapazitäteffekten im Rahmen der kurzfristigen Analyse
Literatur T. Haavelmo: Multiplier Effects of a Balanced Budget, in: Econometrica 13, 311–318, 1945. Hans G. Monissen: Das Haavelmo-Theorem bei endogenem Steueraufkommen. In: Das Haavelmo-Theorem bei endogenem Steueraufkommen. Nr. 1, Januar 1991, S. 25–28 (ECOCHRON (http://www.wiwi.uni-muenster.de/ecochro n/ec-top.htm?bp_haavelmo-theorem1.htm) [abgerufen am 8. September 2008]). P. Lang: Integration, Währung und Wachstum. Dimensionen internationaler Wirtschaftsbeziehungen. Hrsg.: R. Ohr. Duncker und Humblot, Berlin 2002.
Weblinks Fifteen Fatal Fallacies of Financial Fundamentalism (http://www.columbia.edu/dlc/wp/econ/vickrey.html) (engl.) Economic Fallacy VI: The Divisive Multiplier (http://crisismaven.wordpress.com/2010/03/28/economic-fallacy-vi-the-di visive-multiplier/) (engl.) "Multiplier Effects of a Balanced Budget." Econometrica (1945), 13: 311-318 by Trygve Haavelmo" (http://cowles.eco n.yale.edu/P/cp/p00a/p0012.pdf) (engl.; PDF; 411 kB)
Einzelnachweise 1. Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon online zum Thema (http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/haavelmo-schneider-th eorem.html) Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Haavelmo-Theorem&oldid=180079423“
Diese Seite wurde zuletzt am 16. August 2018 um 21:39 Uhr bearbeitet. Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie einverstanden. Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.
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