Kalkulatorische Zinsen PDF

Title Kalkulatorische Zinsen
Author Ahmadeus Capone
Course Internes Rechnungswesen und Buchführung
Institution Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
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Sachverhalt Aus der Eröffnungsbilanz und der Schlussbilanz des Abrechnungszeitraums 20X1 eines Unternehmens wurden für Zwecke der Kostenrechnung die Daten der folgenden Tabelle (Angaben in GE) entnommen: Buchwerte

1.1.20X1

31.12.20X1

Nicht abnutzbare Sachanlagen (Grundstücke)

230.000

450.000

Abnutzbare Sachanlagen (Gebäude)

220.000

180.000

Abnutzbare Sachanlagen (Maschinen)

210.000

190.000

Abnutzbare Sachanlagen (Büroausstattung)

80.000

70.000

Rohstoffe Forderungen

60.000 30.000

70.000 30.000

Zahlungsmittel Verbindlichkeiten (Einkauf)

120.000 105.000

70.000 125.000

Verbindlichkeiten (Sonstiges)

50.000

65.000

Verbindlichkeiten (Erhaltene Anzahlungen)

50.000

10.000

Es wird davon ausgegangen, dass die nicht abnutzbaren Sachanlagen (Grundstücke) keinem Wertverzehr unterliegen, wohingegen die Gebäude abnutzbar sind. Der kalkulatorische Zinsfuß beträgt 5%. Für die durchschnittlich vorhandenen Zahlungsmittel (Bankguthaben) werden 2% Zinsen gewährt. Des Weiteren werden für die Verbindlichkeiten (Einkauf) im Durchschnitt 6% Zinsen im Jahr gezahlt. Das restliche Fremdkapital steht dem Unternehmen zinslos zur Verfügung. Gehen Sie weiterhin davon aus, dass die nicht abnutzbaren Sachanlagen (Grundstücke) zu 50% vom Unternehmer privat genutzt werden. Aufgabe 1. Berechnen Sie das durchschnittliche betriebsnotwendige Vermögen, wie es etwa zur Kalkulation eines öffentlichen Auftrags notwendig wäre! 2. Berechnen Sie das durchschnittliche betriebsnotwendige Kapital, wie es etwa zur Kalkulation eines öffentlichen Auftrags notwendig wäre! Nehmen Sie dazu an, das durchschnittliche betriebsnotwendige Vermögen hätte sich ergeben zu 805.000 GE! 3. Berechnen Sie die gesamten kalkulatorischen »Zinsen«, die der Kostenrechner für das Jahr 20X1 ansetzen würde! Nehmen Sie dazu an, das durchschnittliche betriebsnotwendige Kapital hätte sich ergeben zu 767.500 GE! 4. Berechnen Sie die kalkulatorischen Eigenkapital»zinsen«! Nehmen Sie dazu an, die gesamten kalkulatorischen »Zinsen« hätten sich ergeben zu 41.475 GE!

Aufgabe 1) Für jeden Posten, der in die Berechnung des gesamten betriebsnotwendigen Vermögens eingeht, stehen jeweils drei Werte zur Auswahl: der Buchwert am 1.1.20X1, der Buchwert am 31.12.20X1 sowie ein Durchschnittswert der beiden erstgenannten Werte. Wir wollen in dieser Aufgabe die einzelnen Posten mit ihrem Durchschnittswert in die Berechnung der kalkulatorischen Kosten einbeziehen. Damit versuchen wir dem Umstand Rechnung zu tragen, dass bei der Berechnung auf das »durchschnittlich gebundene« betriebsnotwendige Vermögen abzustellen ist. Aus der Aufgabenstellung ist ersichtlich, dass 50% der nicht abnutzbaren Sachanlagen (Grundstücke) aufgrund der Privatnutzung durch den Unternehmer nicht dem betriebsnotwendigen Vermögen zuzurechnen ist. Damit ergibt sich die Berechnung des betriebsnotwendigen Vermögens gemäß folgender Tabelle:

Kostenart Nicht abnutzbare Sachanlagen (Grundstücke) + Abnutzbare Sachanlagen (Gebäude) Abnutzbare Sachanlagen + (Maschinen) Abnutzbare Sachanlagen + (Büroausstattung) + Rohstoffe + Forderungen + Zahlungsmittel =

Wert 1.1.20X1 (in GE)

Wert 31.12.20X1 (in GE)

Durchschnittswert (in GE)

115.000

225.000

170.000

220.000

180.000

200.000

210.000

190.000

200.000

80.000

70.000

75.000

60.000 30.000 120.000

70.000 30.000 70.000

65.000 30.000 95.000

Gesamtes durchschnittliches betriebsnotwendiges Vermögen

835000 GE

Aufgabe 2) Das durchschnittliche betriebsnotwendige Kapital ergibt sich wie folgt aus der Differenz zwischen dem durchschnittlichen betriebsnotwendigen Vermögen und dem durchschnittlichen Abzugskapital. Das Abzugskapital stellt dasjenige Kapital dar, welches dem Unternehmen zinslos zur Verfügung steht. In der Aufgabenstellung ist sind die Verbindlichkeiten (Einkauf) mit Zinsen berechnet. Deshalb wird dies nicht beachtet.

Kostenart Gesamtes durchschnittliches betriebsnotwendiges Vermögen - Verbindlichkeiten (Sonstiges) Verbindlichkeiten (Erhaltene Anzahlungen)

Wert 1.1.20X1 (in GE)

Wert 31.12.20X1 (in GE)

Durchschnittswert (in GE) 805.000

-50.000

-65.000

-57.500

-50.000

-10.000

-30.000

-

Gesamtes durchschnittliches Abzugskapital

-87.500

=

Durchschnittliches betriebsnotwendiges Kapital

717500 GE

Das gesamte durchschnittliche betriebsnotwendige Kapital errechnet sich demnach zu 717.500 GE.

Aufgabe 3) Die gesamten (kalkulatorischen) »Zinsen« ergeben sich schließlich gemäß folgender Tabelle aus der Differenz der »Zinsen« auf das durchschnittliche betriebsnotwendige Kapital und der Zinsen auf das durchschnittlich angelegte betriebsnotwendige Vermögen:

=

»Zinsen« auf durchschnittliches betriebsnotwendiges Kapital Zinsen auf durchschnittlich angelegtes betriebsnotwendiges Vermögen (ZAHLUNGSMITTEL)

0,05 * 767.500 =

38.375 GE

0,02 * 95.000 =

1.900 GE

Gesamte (kalkulatorische) »Zinsen«

36475 GE

Aufgabe 4) Will man über die Ermittlung der gesamten (kalkulatorischen) »Zinsen« hinaus die kalkulatorischen Eigenkapital »zinsen« ermitteln, so ist eine Rechnung erforderlich, wie sie in der untenstehenden Tabelle gezeigt wird. Von den gesamten (kalkulatorischen) »Zinsen«, d.h. von den »Zinsen« auf das gesamte durchschnittliche Kapital, sind die tatsächlich gezahlten Fremdkapitalzinsen zu subtrahieren: Gesamte (kalkulatorische) »Zinsen« Gezahlte Fremdkapitalzinsen - (VERBINDLICHKEITEN EINKAUF) (weil es nicht zinslos zur Verfügung steht) = Kalkulatorische Eigenkapital »zinsen«

41.475 GE 0,06 * 115.000 =

6.900 GE 34575 GE

Kalkulatorische Eigenkapital»zinsen« werden im internen Rechnungswesen angesetzt, wenn man auch die Bereitstellung von Eigenkapital berücksichtigen möchte. Dadurch, dass der Unternehmer nämlich in Höhe des eingelegten Eigenkapitals auf eine anderweitige Verwendung dieses Betrages, sprich auf eine Anlage des Betrages am Kapitalmarkt, verzichtet, entstehen ihm sozusagen (Nichtanlage-)Kosten durch den Nutzenentgang der Kapitalmarktverzinsung. Kalkulatorische Eigenkapital »zinsen« stellen insofern so genannte Opportunitätskosten dar....


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