Lautleseverfahren versus Vielleseverfahren PDF

Title Lautleseverfahren versus Vielleseverfahren
Author Mara Paule
Course Einführung in die Lesedidaktik
Institution Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Pages 1
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Summary

Lautleseverfahren versus Vielleseverfahren, was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede?...


Description

Lautleseverfahren versus Vielleseverfahren Das Lautleseverfahren ist eine Möglichkeit die Leseflüssigkeit der Kinder zu trainieren. Eine gut ausgebildete Leseflüssigkeit korrespondiert mit einem guten Textverständnis und ist daher vor allem Für SchülerInnen geeignet, die Probleme auf der hierarchieniedrigen Prozessebene (und damit eine unzureichende Leseflüssigkeit) haben. Es wird in zwei Grundformen von Lautleseverfahren unterschieden: Beim wiederholten Lautlesen wird das Wort- und Satzerkennen trainiert, indem ein bestimmter Text(abschnitt) so lange geübt wird, bis der Schüler/ die Schülerin eine bestimmte Lesegeschwindigkeit erreicht. Da dieser Prozess sehr langweilig für das Kind sein kann, muss darauf geachtet werden, dass die Lehrkraft mit verschiedenen Methoden arbeitet und das Thema des zu lesenden Textes den Schüler/ die Schülerin anspricht. Durch das mehrfache wiederholen, werden Wörter und Buchstabenkombinationen im orthografischen und semantischen Lexikon des Lesers verankert und er verbessert seine Worterkennung. Ein Anwendungsbeispiel für das wiederholte Lautlesen wäre z.B. das Lesetheater Beim begleiteten Lautlesen in Lesetandems können sich die Schüler einer Klasse gegenseitig unterstützen, indem immer ein starker Leser (als Trainer) mit einem schwachen Leser (als Sportler) zusammenarbeitet. Das hat den Vorteil, dass alle SchülerInnen gleichzeitig üben können, aber auch den Nachteil, dass die Lehrkraft nicht zur selben Zeit bei allen Tandems zuhören und unterstützen kann. Alles in allem ist das Lautleseverfahren sehr effektiv, da es nachhaltige positive Effekte auf Leseflüssigkeit und Textverstehen hat, sich positiv auf das Leseselbstkonzept auswirkt sowie den SchülerInnen Motivation gibt und ihr Reflexionsvermögens verbessert. Beim Vielleseverfahren wird der Schwerpunkt mehr auf die Lesefreude und Motivationssteigerung gelegt. Das selbstständige Lesen eigens gewählter Lektüre wird als regelmäßiger Bestandteil in den Unterricht integriert und es kommt zu keinem Training einzelner Lesekompetenzen, da der Lesevorgang selbst die Lesekompetenz fördern soll. Die eigenständige Wahl der Lektüre bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Denn zum einen ermöglicht es den Kindern das zu Lesen, was sie interessiert und steigert damit ihre Lesemotivation, auf der anderen Seite können sich die Schüler aber auch inhaltlich zu anspruchsvolle Texte aussuchen oder es kann zu Überforderung bei Schülern kommen, wenn diese sich nicht entscheiden können. Daher muss die Lehrkraft bei der Auswahl unterstützend mitwirken (beispielsweise mit einer eigenen Klassenbibliothek) und sich dafür gut in der Jugendliteratur auskennen, um eine Lektüre zu finden, die zum Leseniveau des Schülers passt. Um die SchülerInnen zu motivieren auch zuhause zu lesen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie das Kilometerlesen oder Sich-selbst-testen via Antolin. Vergleicht man die Beiden Verfahren, wird schnell klar, dass das Vielleseverfahren eine größere Lesekompetenz voraussetzt als das Lautleseverfahren, zudem zeitintensiver ist und ein lesekulturelles soziales Umfeld benötigt. Trotzdem steigert auch das Viellesen durch einen ausgebauten Wortschatz die Leseflüssigkeit und begünstigt das Leseverstehen indem es allgemeines Weltwissen aufbaut. Abschließend kann ich sagen, dass natürlich eine Kombination aus beiden Verfahren die effektivste Methode wäre, ich persönlich aber eher ein Unterstützer der Vielleseverfahren bin, da ich diese in meiner eigenen Schulzeit als sehr angenehm empfunden habe. Trotzdem ist dabei wichtig, dass den Kindern nicht zu viel Freiraum gelassen wird und auch das Lautlesen im Unterricht gefördert wird....


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