Title | Metalle Zusamenfassung |
---|---|
Author | Franziska G. |
Course | Werkstofftechnik |
Institution | Hochschule für angewandte Wissenschaften München |
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1. Einteilunga) Konstruktionswerkstoffe → Bau einer Konstruktion Funktionswerkstoffe → Funktion in einer Konstruktionb) Metalle Nichtmetallische WerkstoffeEisen- Nichteisen- metalle metalleVerbundwerkstoffe Grundlagen: Bindungen a) Primärbindungen = chemische Bindung Kovalente / Atombindung: Bildung...
Werkstoffkunde 1. Einteilung
a)
Konstruktionswerkstoffe Funktionswerkstoffe
b)
→ →
Bau einer Konstruktion Funktion in einer Konstruktion
Metalle
Eisenmetalle
Nichtmetallische Werkstoffe
Nichteisenmetalle Verbundwerkstoffe
2.
Grundlagen: Bindungen
a)
Primärbindungen = chemische Bindung -
Kovalente / Atombindung: Bildung eines gemeinsamen Elektronenpaares zwischen zwei Atomen
-
Ionenbindung: Atom gibt Außenelektronen an das andere ab → Kation & Anion (zwischen elektropositiven und elektronegativen Element)
-
Metallische Bindung: Atome geben Elektronen ab → Elektronengas & positive Ionen Beweglichkeit der Elektronen → hohe elektrische Leitfähigkeit Bindung nicht gerichtet → hohe Dichte
b) Sekundärbindungen = physikalische Bindungen -
Van-der-Waals-Bindung: Anziehung durch Dipole
-
Wasserstoff-Brücken-Bindung: Brücke zwischen H-Atom und Molekül
Werkstoffkunde 3. Metalle 3.1. Atomordnung, Kristallsysteme Kristall-/Raumgitter Elementarzelle
= =
periodische Anordnung von kleinsten Bausteinen kleinster räumlicher Ausschnitt des Raumgitters
3.1.1. Kristallsysteme Kristallsysteme bei Metallen -
Kubisch raumzentrierte Elementarzelle (krz) AA
-
Kubisch flächenzentrierte Elementarzelle (kfz) ABCABC
-
Hexagonal dichteste Elementarzelle (hdp) ABAB
Polymorphie/Allotropie
=
Temperaturabhängigkeit der Kristallgitters (bei manchen Werkstoffen, durch Verschiebungen im Kristall z.B. Fe, Ti)
Millersche Indizes
=
Definition der Lage der Flächen in einem Kristallgitter
Runde Klammern (111) Geschweifte Klammern {111} Eckige Klammern [111] Spitze Klammern
Flächen gleichwertige Flächen Richtung Richtungsfamilien
Packungsdichte
Wie viel Prozent der Begrenzung füllen Atome aus?
Krz: Kfz: Hdp:
0,68 0,74 0,74
=
(Bedeutung: Metalle mit krz werden bei niedrigen Temperaturen spröde!)
Gleitebene Gleitrichtung
= =
Ebenen, in denen Versetzungen mit geringstem Energieaufwand gleiten können Richtung, in der die Versetzungen gleiten können
Gleitsystem
=
Kombination aus Gleiteben & Gleitrichtung (Anzahl Ebenen x Anzahl Richtungen) Anzahl der Gleitsysteme bestimmt, ob der Werkstoff gut verformbar ist
hdp: krz: kfz:
Anisotropie
max. 3 Gleitsysteme (schlecht kaltumformbar) 12/24 Gleitsysteme 12 Gleitsysteme
=
Richtungsabhängigkeit der Eigenschaften der Metalle
Werkstoffkunde 3.1.2. Gitterfehler Gitterfehler
=
Abweichungen vom idealen Gitteraufbau, entstehen bei Entstehung des Kristalls oder nachträglich durch Energiezufuhr, führen zu Verspannungen im Gitter
1) 0-dimensionale Gitterfehler Extrinsische Defekte a) Substitutionelles Atom Ein Gitterplatz wird durch ein Fremdatom ersetzt. → Legierungen → Steigerung der Festigkeit von Werkstoffen (Fremdatom verspannt Kristall, Versetzungen benötigen mehr Energie um diese zu überwinden)
b) Interstitielles Atom Ein Platz zwischen Gitterplätzen wird durch ein Fremdatom besetzt. (kleine Atome: C, N, O, H, B – Eisen mit C = Stahl)
Intrinsische Defekte a) Leerstellen Ein Gitterplatz bleibt unbesetzt. → Entstehen bei Kristallisation, Temperaturerhöhung, Bestrahlung → Leerstellenzunahme mit höherer Temperatur (exponentiell über 0,4 TS) → Ansammlung von Leerstellen kann Versetzung verursachen → Beeinflussen thermisch aktivierte Vorgänge
Thermisch aktivierte Vorgänge - Kriechen = Verformung unter konstanter Last → Ansammlung von Leerstellen an Korngrenzen → Auswachsen zu Poren (Leerstellenagglomeration) → Schwachstellen - Erholung = Ausheilen von Leerstellen → Wiederherstellung der ursprünglichen elektrischen Leitfähigkeit - Diffusion = Wanderung einzelner Atome, Ionen, Teilchen durch ein Gitter (makroskopischer Massetransport) → Ursache: Konzentrationsunterschiede → Volumendiffusion, Korngrenzendiffusion, Oberflächendiffusion → Mechanismen: Leerstellenmechanismus, interstitieller Mechanismus
b) Eigenzwischengitteratom Atome des gleichen Elements, aus dem das Kristallgitter besteht, auf Zwischengitterplatz. c)
Frenkeldefekt Gitteratom springt auf Zwischengitterplatz und hinterlässt Leerstelle.
→ 0-dimensionale Gitterfehler beeinflussen: -
Mechanische Werkstoffeigenschaften (Festigkeit, Verformbarkeit, Härte, Kriechverhalten) Korrosionsverhalten (gezielt zugesetzte Fremdatome) Elektrische Leitfähigkeit (Dotierung von Halbleitern)
Werkstoffkunde 2) 1-dimensionale Gitterfehler a)
Stufenversetzung Ansammlung von Leerstellen, Entfernen/Einschieben einer Teilebene
b) Schraubenversetzung
Burgersvektor
=
Maß für Größe und Richtung der versetzungsbedingten Gitterverzerrung
A) Burgers-Umlauf in ungestörtem Kristall B) Burgers-Umlauf in durch Versetzung gestörten Bereich → ergibt Burgers-Vektor b Stufenversetzung: Schraubenversetzung:
b ⊥ Versetzungslinie b || Versetzungslinie
→ 1-dimensionale Gitterfehler beeinflussen: -
Verformungsverhalten Mechanische Eigenschaften Beweglichkeit & Vermehrungsfähigkeit (Multiplikation) innerhalb eines Korns
Werkstoffkunde 3) 2-dimensionale Gitterfehler a)
Kleinwinkel(Sub-)korngrenzen Korngrenzen < 15°
b) Großwinkelkorngrenzen Korngrenzen > 15°
Korn = kleiner Kristall/Kristallit → Korngrenzenhärtung
=
Je mehr Korngrenzen / Je kleiner die Korngrenzen, desto fester der Werkstoff (Versetzungen können sich nicht bewegen)
σS = σ0 + k ⋅ √
1
dm
dm : mittlerer Korndurchmesser
→ Texturen = Ausrichtung der Atomgitter der Körner - Gusstextur - Verformungstextur - Rekristallisationstextur
c)
Zwillingsgrenzen Sonderform der Großwinkelkorngrenze → Entstehen durch Verformung, Erstarrung, Rekristallisation („Knicken“) → geringe plastische Verformung möglich
d) Stapelfehler Aufspaltung einer Versetzung in zwei Teilversetzungen
Werkstoffkunde
4) 3-dimensionale Gitterfehler a)
Poren Spannungsüberhöhungen, Gleitbandbildung
b) Einschlüsse c)
Ausscheidungen Entstehung von „Teilchen“ (Phasen) bei Abkühlung im festen Zustand
d) Dispersoide Feste Bestandteile der Schmelze oder bei Abkühlung entstehende Verbindungen, die bei Erwärmung nicht wieder gelöst werden (werden in Kristall eingelagert)
Fazit – Gitterfehler -
Gezielte Erzeugung von bestimmten Gitterfehlern wesentlich für mechanische Werkstoffeigenschaften (Verformbarkeit, Härte, Festigkeit) Einfluss auch auf andere Werkstoffeigenschaften (z.B. elektrische Leitfähigkeit) In Einzelfällen können Gitterfehler auch mechanisches Versagen auslösen
Werkstoffkunde 3.2. Herstellung von technischen Werkstoffen
Festigkeit Festigkeit korreliert bei Metallen mit deren Härte: Festigkeit ~ Härte Festigkeiten werden in der physikalischen Einheit N/mm2 oder in MPa angegeben (1 N/mm2 = 1 MPa) Festigkeitssteigerungen (Reduktion der Duktilität): - Legierungshärtung (Mischkristallhärtung) - Kaltverfestigung - Korngrenzenhärtung (= Verringern der Korngröße) - Umwandlungshärtung - Ausscheidungshärtung - Dispersionshärtung Mögliche Herstellungsprozesse von Halbzeugen: - Vergießen zum Gussteil - Vergießen zum Block zur Weiterverarbeitung durch Umformung - Pulvermetallurgie Wichtige Produkte oder Halbzeuge der Knetwerkstoffe: - Bleche (< 6 mm dick) - Platten, Platinen (> 6 mm dick) - Stäbe, Profile (stranggepresst, gewalzt, gezogen) - Schmiedeteile: Freiform- und Gesenk-Schmiedeteile
3.2.1. Kristallisation Kristallisation
=
Durch Abkühlen bildet sich bei Erreichen des Schmelzpunktes die Gitterstruktur aus
Homogene Kristallisation = Heterogene Kristallisation =
Kristallisationskeine bei reinen Materialien sind arteigen Kristallisationskeime bei Wertstoffen mit mehr als einem Element sind Fremdatome
Primärkristallisation Sekundärkristallisation
Entstehung des Werkstoffs durch Keimbildung und Kristallwachstum Thermische oder thermomechanische Umformung nach der Primärkristallisation
= =
Dynamische Unterkühlung = Konstitutionelle Unterkühlung =
Kristallisationskurve
Unterkühlung unter die Schmelztemperatur zum Kristallwachstum Durch Legieren verringert sich die Schmelztemperatur im Vergleich zum reinen Metall, dadurch kommt es zu Entmischungserscheinungen
Werkstoffkunde Erstarrungsfronten und Gefügeausbildung a) Ebene Erstarrungsfront (bei höchstreinen Metallen) b) Unebene Erstarrungsfront - Zellgefüge - Dendritisches Gefüge (Poren & Lunker können entstehen) Zellstrukturen - entstehen dadurch, dass Fremdatome sich an en Zellgrenzen anreichern (=Verunreinigungen) - Anlagerung auf Korngrenzen kann zu Versprödung oder Korrosionsanfälligkeit führen
3.2.2. Reine Metalle -
Durch Unterkühlung kann ein höchstreines Metall homogen erstarren Erst unterhalb der Schmelztemperatur entstehen Kristallisationskeime
3.2.3. Legierungen Begriffe Komponenten = Matrix = Legierungselement = Phase = Mischkristall = Kristallgemisch =
einzelne Legierungsbestandteile Hauptbestandteil der Legierung absichtlich zugesetzte Komponente einer Matrix gleichartige separierbare (homogene) Bestandteile eines Systems Kristall aus mindestens zwei Atomsorten Gefüge des Werkstoffs besteht aus verschiedenen Kristallsorten
Legierungshärtung Formen der Legierungsbestandteile: - Gelöste Fremdatome (Substitutions- oder Einlagerungsatome) - Kohärente oder teilkohärente Phasen - Teilchen einer zweiten Phase (Dispersoide, Ausscheidungen)
a)
Homogene Legierungen
Fremdatome substituieren Gitterplätze des Metallgitters oder sie werden interstitiell eingelagert → Substitutions- oder Einlagerungsmischkristalle → Mischkristall- oder Legierungshärtung (Element A wird durch ein Element B ersetzt) b) Heterogene Legierungen Bestehen aus mehrerer verschiedenen Kristallsorten → Ausscheidungshärtung (Unterschreiten der Löslichkeitsgrenze (temperaturabhängig) → zweite Phase bildet sich) → Dispersoidenhärtung (harte Teilchen werden in Schmelze eingebracht oder Teilchen die während der Abkühlung entstehen und nicht wieder löslich sind, gröbere Verteilung als Ausscheidungshärtung)
Intermediäre Phase
=
kovalente Bindungen zwischen Metall- und Nichtmetallatomen (hohe Schmelztemperatur, sehr hart)
Werkstoffkunde
Zustandsschaubilder Zustandsänderungen einer Legierung in Abhängigkeit von der Temperatur und der Konzentration eines Elementes in A und B Hebelgesetz mk ms
=
=
Bestimmung der Mengen der heterogenen Zustandsfelder der vorhandenen Phasen
b a
mk : Masse der Kristalle ms : Masse der Schmelze c0: Konzentration der Legierung c1: Konzentration der Schmelze c2: Konzentration der Mischkristalle
Abkühlkurve Haltepunkt
=
Knickpunkt
=
Zustandsschaubild Liquiduslinie = Soliduslinie =
a)
Temperatur bleibt so lange konstant bis die Phasenänderung abgeschlossen ist, Schmelzpunkt Zweiphasenbereich fest – flüssig, Schmelzbereich
oberhalb liegt nur Schmelze vor unterhalb liegt nur Feststoff vor
Lückenlose Mischkristallbildung
b) Eutektisches System Kein Schmelzbereich, sondern erstarrt bei konstanter Temperatur wie reines Metall Eutektischer Punkt = Eutetikale = Unlöslichkeit =
Alle drei Phasen sind im Gleichgewicht Isothermie durch den eutektischen Punkte keine Substitutions- oder Einlagerungsmischkristalle
Vollständige Unlöslichkeit im festen Zustand
Werkstoffkunde Einseitige Randlöslichkeit im festen Zustand
Beidseitige Randlöslichkeit im festen Zustand
Gegenüberstellung lückenlose Mischkristallbildung – eutektisches System
Komponenten
Gefüge Formgebung durch Gießen
Lückenlose Mischkristallbildung - Mischkristall - Gleiche Raumgitter - Ähnliche Gitterkonstanten - Homogen - Mischkristalle
Eutektisches System - Kristallgemisch - Verschiedene Raumgitter -
Heterogen Kristallgemisch aus 2 Kristallarten
-
Gut, da niedriger Schmelzpunkt Kleines Schwindmaß Schlechter, nur duktilere Kristallart nimmt teil Gut, sprödere Kristallarten wirken spanbrechend Saubere Oberfläche Gusslegierung
-
Rohgussteil → Zerspanen → Fertigteil
-
Schlechter, da Erstarrungsbereich Schwindung, Seigerung Gut, alle Kristallarten nehmen teil
-
Zerspanen
-
-
Vorwiegende Verwendung Verarbeitung
-
Schlechter Fließspan, Schmieren, unsaubere Oberfläche Knetlegierung
Kneten
-
Gussblock → Umformen → Halbzeug → Umformen → Fertigteil
Kristallseigerung -
-
Konzentrationsunterschiede innerhalb eines Kristalls, vom Korninneren zur Korngrenze (Nichtgleichgewichtszustand) Zu hohe Abkühlgeschwindigkeiten, für Ausgleich der Konzentration durch Diffusion ist nicht genug Zeit „Zonenmischkristalle“ Kristallseigerung ist umso größer, je: o Größer der Schmelzbereich o Höher die Abkühlgeschwindigkeit o Kleiner der Diffusionskoeffizient der beteiligten Elemente „Homogenisierungsglühen“ zum Ausgleich der Zonenmischkristalle nahe der Solidusgrenze
Werkstoffkunde 3.3. Eigenschaften
3.3.1. Verformungsverhalten Zwei Arten von Verformungen bezogen auf Spannungen: Längenänderungen, die durch Normalspannungen entstehen Winkeländerungen, die durch Schubspannungen entstehen → In Kristallen findet nur Gleitverformung durch Schubspannungen statt (erzeugen auf gleitfähigen Gitterebenen Gleitverformungen) Zwei Arten von Verformungen bezogen auf das Erscheinungsbild: Elastische Verformung Plastische Verformung
Elastische Verformung
Bauteil nimmt nach der Verformung durch Schubspannungen wieder seine alte Form an Atomabstände werden bei Verformung nur geringfügig vergrößert Keine Versetzungsbewegung
Plastische Verformung
Bauteil wird dauerhaft verformt Versetzungsbewegung an Gleitebenen Korngrenzen als Versetzungsquellen und als Hindernisse für Versetzungen Werkstoffe mit krz-Gitter: - keine dichtest gepackte Ebenen - Spannungs-/Dehnungskurzen stark temperaturabhängig - Erhöhung der Streckgrenze durch Erniedrigung der Temperatur (erst oberhalb von 0,2 TS wie kfz Werkstoffe)
Werkstoffkunde Ermittlung des Verformungsverhaltens Definition von Spannung:
Spannung σ =
Kraft
Fläche
N
[σ] = mm2 = 1MPa
Spannung-Dehnungs-Diagramm durch Zugversuch: a)
Zu b):
Mit kontinuierichem Übergang in den plastischen Bereich
b) mit ausgeprägter Streckgrenze
Versetzungen stoßen auf Hindernis und stauen sich an → überwinden Hindernis usw. → Ungleichmäßiges Laufverhalten der Versetzungen (Typisch für krz-Metalle mit interstitiell gelösten Fremdatomen)
Kennwert
Kürzel
Erklärung
Obere Streckgrenze [MPa]
Reh
Größte Spannung vor dem ersten Steilabfall → plastische Verformung
Untere Streckgrenze [MPa]
Rel
Kleinste Spannung der ausgeprägten Streckgrenze
0,2%-Dehngrenze [MPa]
Zugfestigkeit [MPa]
Rp0,2
Rm
Spannung, die nach Entlastung 0,2% Dehnung hinterlässt → plastische Verformung Rm =
Fmax S0
maximale Spannung (maximale Kraft bezogen auf Ausgangsquerschnitt) σ
E-Modul [GPa]
E
E = tan(ε) E =ε Steigung des Spannungs-Dehnungs-Diagramms im linearen Bereich („Hooksche Gerade“) ε=
Bruchdehnung [%]
A
ΔL L0
ε > 0 Zug
ε < 0 Druck
Bleibende Dehnung Δl (Δl = l1 – l0) der Bezugsmesstrecke l0 nach Bruch Parallele zur Hookschen Geraden, da nach Bruch die elastische Verformung zurückgeht hohes A → zäh, niedriges A → spröde
Gleichmaßdehnung [%]
Ag
Bleibende Dehnung Δl der Bezugsmesstrecke l0 nach Entlastung in Punkt der maximalen Spannung, bis zu diesem Punkt gleichmäßige Querkontraktion, danach Einschnürung der Probe
Wichtigste Dimensionswerte für statische Beanspruchung: Wichtigste Dimensionswerte für plastische Verformung:
Reh, Rp0,2, Rm und E-Modul Ag, A, Z
Werkstoffkunde Kriechvorgänge Definition:
Kriechen ist die Verformung eines Werkstoffs unter konstanter Last
Arten von Kriechvorgängen: Logarithmisches Kriechen Hochtemperaturkriechen
Logarithmisches Kriechen
unterhalb von T = 0,4 TS durch Verformung bilden sich Versetzungen, die Material verfestigen, sodass Belastung nicht mehr hoch genug für Kriechprozess ist kommt nach einiger Zeit zum Stillstand
Hochtemperaturkriechen
oberhalb von T = 0,4 TS Ansammlung von Leerstellen an Korngrenzen (Leerstellenkondensation) Auswachsen zu Poren (Leerstellenagglomeration) Keine Verfestigung durch Versetzungen, kein Stillstand
Kriechkurve
I II III
Übergangsdehnung: Kriechgeschwindigkeit nimmt von sehr hohen Werten mit der Zeit ab Stationäres Kriechen: Kriechgeschwindigkeit konstant Tertiäres Kriechen: Kriechen leitet Bruch ein, Kriechgeschwindigkeit nimmt stark zu
Werkstoffkunde
3.3.2. Kaltverfestigung und Korngrenzenhärtung Kaltverfestigung Kaltverformung plastische Verformung bei Temperaturen unterhalb der Rekristallisationstemperatur bei reinen Metallen unterhalb von 0,4 TS Kaltverfestigung einzige Möglichkeit der Festigkeitssteigerung bei reinen Metallen die bei der Kaltverformung auftretende Festigkeitssteigerung im Spannungs-Dehnungs-Diagramm nach Überschreiten der Elastizitätsgrenze (R eh) Effekte der Kaltverfestigung Kaltverfestigte Materialen besitzen eine höhere Streckgrenze und eine erhöhte Zugstetigkeit, aber eine verringerte Gleichmaß-, Einschnür- und Bruchdehnung Belastung und Entlastung einer Probe im Zugversuch und anschließende Belastung → höhere Festigkeit
Spannungs-Dehnungsdiagramm 1) Unverformte Zugprobe 2) Durch Ent- und erneuter Belastung kaltverfestigte Zugprobe
Vorgänge bei der Kaltverfestigung Plastische Verformung über Versetzungen: nach Überschreiten der Elastizitätsgrenze wandern entlang der Gleitsysteme und Multiplikation ihrer Anzahl Aufstauen der Versetzungen vor Hindernissen → Anstieg der Festigkeit bis keine Versetzungsbewegung mehr möglich ist → Kaltverfestigung kann durch Wärmebehandlung (Rekristallisationsglühen) rückgängig gemacht werden
Korngrenzenhärtung
Verringerung der Korngröße durch thermomechanische Behandlung Versetzungen können nicht über Korngrenzen hinweg gleiten bei kleineren Körnern mehr Korngrenzen → schnellere Verfestigung
Werkstoffkunde 3.3.3. Erholung und Rekristallisation
Vollständige Aufhebung der Kaltverfestigung → Rekristallisation Ausheilen von Leerstellen, Umordnen vo...