Multiplikatoreffekt Definition PDF

Title Multiplikatoreffekt Definition
Course Makroökonomik (deutsch)
Institution Universität Mannheim
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Einige wichtige unabdingbare Begriffe, die für Makroökonomik B sehr relevant sind!...


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Multiplikatoreffekt Definition  Multiplikatoreffekte beschreiben in der Volkswirtschaft, dass sich Auswirkungen einer Maßnahme, v.a. die Erhöhung der Nachfrage (z.B. durch die Erhöhung der Staatsausgaben oder durch Steuersenkungen) vervielfältigen und dadurch stärker wirken.  Es gibt unterschiedliche Multiplikatoren, v.a. den Staatsausgabenmultiplikator und den Steuermultiplikator.  Beispiel  Der Staat legt ein Infrastrukturprogramm für Straßen, Brücken, öffentliche Gebäude wie Schulen etc. in Milliardenhöhe auf. Direkt "begünstigt" werden dadurch zunächst im Wesentlichen nur Bauunternehmen und Handwerksbetriebe. Diese Betriebe stellen dann mehr Mitarbeiter ein, die Löhne steigen eventuell, zudem steigen die Umsätze und Gewinne der Unternehmen. Das führt zu einer erhöhten Nachfrage: direkt für Baumaterialien wie Beton oder Holz und indirekt den generellen Konsum betreffend.  Ein Multiplikatoreffekt von z.B. 2 besagt dann, dass die Erhöhung der Staatsausgaben um 1 Mrd. € eine Erhöhung des (Volks-)Einkommens um 2 Mrd. € bewirkt.  Multiplikatoren können in die positive Richtung wirken, aber auch negativ verstärken sich Effekte (bei Haushaltskürzungen / Sparprogrammen des Staates).  Der Staatsausgabenmultiplikator wirkt stärker bei einer höheren marginalen Konsumneigung/-bereitschaft.  Beispiel: Staatsausgabenmultiplikator berechnen  Staatsausgabenmultiplikator = 1/(1 - marginale Konsumneigung)  Ist z.B. die marginale Konsumneigung 0,8, ist der Staatsausgabenmultiplikator 1 / (1 - 0,8) = 1 /0,2 = 5.  D.h., jeder Euro, um den die Staatsausgaben erhöht werden, erhöht das Einkommen um 5 € (und bei einer marginalen Konsumneigung von 0,8 stiege der Konsum entsprechend um 4 €).  Auch eine Steuersenkung kann Multiplikatoreffekte haben. Der Steuermultiplikator ist kleiner als der Staatsausgabenmultiplikator, weil i.d.R. ein Teil der "erlassenen" Steuern gespart wird. Die Erhöhung der Staatsausgaben hingegen schlägt zu 100 % durch.  Allerdings kann es sein, dass Staatsausgaben eher mittel- bis langfristig wirken, da v.a. Infrastrukturausgaben (neue Autobahnen, Schulen, Universitäten etc.) mehrere Jahre dauern. Steuersenkungen hingegen können schneller wirken.

Austerität Definition  Austerität (von griechisch αὐστηρότης austērótēs, deutsch ‚Herbheit, Ernst,

Strenge‘) bedeutet „Disziplin“, „Entbehrung“ oder „Sparsamkeit“.  Der Begriff wird vor allem in ökonomischen Zusammenhängen gebraucht und ist eine Bezeichnung für eine strenge staatliche Haushaltspolitik, die einen ausgeglichenen Staatshaushalt und eine Verringerung der Staatsschulden (Austeritätspolitik, restriktive Fiskalpolitik, Sparpolitik) anstrebt.  Als Austeritätsmaßnahmen werden Haushaltskürzungen und Steuererhöhungen in Zeiten schlechter wirtschaftlicher Entwicklung definiert. Seite 1 von 2

Laffer-Kurve Definition  Die von dem Ökonomen Arthur Laffer in den 1970er Jahren entwickelte LafferKurve bildet einen möglichen Zusammenhang zwischen den Steuereinnahmen und dem Steuersatz (für Steuern auf Einkommen) ab.  Der Grundgedanke: bei einem Steuersatz von 0 % hat der Staat keine Steuereinnahmen; aber auch bei einem Steuersatz von 100 % wird es keine Steuereinnahmen geben, da keiner mehr arbeiten will. In dem Bereich dazwischen werden zunächst mit steigenden Steuersätzen auch die Steuereinnahmen steigen, auf dem Weg zu 100 % Steuersatz werden die Steuereinnahmen dann irgendwann fallen.  In der Grafik für die Laffer-Kurve werden die Steuersätze auf der waagrechten xAchse und die Steuereinnahmen auf der senkrechten y-Achse abgetragen und die Laffer-Kurve hat die Form eines bei 0 % Steuersatz beginnenden und bei 100 % endenden Hügels.  Ist das gesamte Einkommen eines Landes (in Milliarden) 100, hat der Staat bei 1 % Steuersatz Einnahmen von 1, bei 2 % dann von 2 etc; das wäre eine lineare Beziehung. Aber: durch die höhere Steuerbelastung verringert sich das Einkommen, da die Leute weniger arbeiten (da man ihnen ja einen Teil des Einkommens wegnimmt) oder anderweitig versuchen, Steuern zu sparen (Steuersparmodelle, Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit etc.). Eine Zeitlang ist dieser Effekt geringer als der aus der Steuersatzerhöhung, aber irgendwann kippt das ganze und die Steuereinnahmen sinken mit einer weiteren Erhöhung des Steuersatzes.  Ist z.B. der Steuersatz 40 % und das Gesamteinkommen 80, sind die Steuereinnahmen 32. Wird der Steuersatz auf 41 % erhöht und sinkt das Gesamteinkommen dadurch auf 76, ist das Steueraufkommen mit 31,16 geringer.  Die Kunst für den Staat ist es natürlich, herauszufinden, wo dieser "Kipp-Punkt" (der Scheitelpunkt der Kurve) liegt und festzustellen, ob der aktuelle Steuersatz links davon ist (dann würde eine Erhöhung des Steuersatzes zu Steuermehreinnahmen führen) oder bereits rechts davon (dann würde eine weitere Erhöhung des Steuersatzes zu geringeren Steuereinnahmen führen – oder eine Senkung könnte zu höheren Steuereinnahmen führen).  Auf Grundlage der Laffer-Kurve werden von Ökonomen und Politikern sowohl Steuersenkungen als auch Steuererhöhungen propagiert.

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