Phonetische Transkription PDF

Title Phonetische Transkription
Course Deutsche Grammatik
Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
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Summary

Deutsch, Sprache und Grammatik...


Description

1 - Phonetische Transkription

Wie viele Laute haben und ?

- = 3 Laute (ng)! - = 4 Laute ! - kein Minimalpaar! Wie viele Laute hat das Wort/ Wie heißt der erste Laut/ Wie heißt der letzte Laut ?

- Wie viele Laute das Wort hat, kann man nicht festlegen (vorerst 5 Laute).!

- Der erste Laut ist ein ts. ! - Der letzte Laut ist ein k, ch oder sch (Abhängig vom Dialekt)." → Zeuk, Zeuch, Zeusch! Wie heißt der letzte Laut ?

- Kann man nicht genau festlegen (Abhängig vom Dialekt)." → Könich, Könik, Könisch!

- Feststellbar der Probe: " , , !

- königlich, wenigstens = Laut ist ein k, weil Auslautverhärtung ist nicht am Ende eines Wortes, sondern am Ende der Silbe (wenig/stens)!

- Ewigkeit: Laut ist ein ch.! → Es gibt mehr als eine Varietät des Deutschen" (Innerhalb der deutschen Sprache gibt es Varietäten)! → Es muss definiert werden, was als ein Laut zählt." (Stehen oder für zwei oder einen?)! → Buchstaben und Laute entsprechen sich nicht 1:1." ( , )! 1

Was wird transkribiert? 1. Problem der Varietät

- Es gibt mehr als eine Varietät des Deutschen. ! - Man kann die Varietät der Sprache auswerten. ! - Wieso gibt es mehrere nationale Standards? ! - Es gibt mehrere regionale Standards (Deutsch wird n mehreren Ländern, Regionen gesprochen). !

- Regionale Standards: " Es wurde klassifiziert für den regionalen Westen vor Wiedervereinigung." Dort gibt es 4 große regionale Standards." Dort gab es verschiedene Aussprachen von Wörtern, die an den Grenzen anders ausgesprochen wurden. ! Regionale Gebrauchsstandards

- nich vs. net! - ich vs. isch! - gesagt vs. gsagt! - çt / xt vs. -kt" - „Isoglosse“:" sprachgeographische Linien, bei denen eine sprachliche Erscheinung diesseits und jenseits der Linie in unterschiedlichen Formen auftritt.!

- Transkribiert wird eine überregionale Standardsprache " → d.h. eine Gebrauchsnorm, die der Sprechwirklichkeit möglichst vieler Sprecher nahekommt !

- Vgl. bei Wort „Tragen“" Umgangslautung (m) " Standardlautung (n) " Explizitlautung (Schwalautung - man hört das a)" Überlautung! 2

2. Problem der Phonem-Graphem-Korrespondenz Ambiguität (Zweideutigkeit)

- graphemisch ambig (unterspezifiziert)$⇢ schreiben " - man weiß nicht, wie man das Wort schreiben soll" - /k/ = , , , , , " - Christopher und Kristin " - Monique und Dominik! - Katharina und Carolin " - Victoria und Viktoria" - Rebecca und Rebekka" - …!

- phonetisch ambig (unterspezifiziert) ⇢ aussprechen" - man weiß nicht, wie man das Wort aussprechen soll " - = /j/, /dz/, /dj/" - , , , ..!

- Wo ist der Laut /f/ ambig? " ⇢ Vogel, Foto " ⇢/f/ , !

- Wo ist der Laut ambig? " ⇢ Violett, Vogel" ⇢ /ˈvaːzə/ /ˈfoːɡl/)

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Aufgabe: ! Ordne die S-Laute in Gruppen ein. Wie viele verschiedene Gruppen kann man bilden?

S-Laut: Jens, Svenja, Steven, Saskia, Johannes, Maurice, Alicia, Alisa Z-Laut: Selma (kann man in S-/Z-Laut einordnen), Saskia (kann man in S-/Z-Laut einordnen), Theresa, Simone, Lisa Sch-Laut: Stefanie, Büsra! "

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Problem der Phonem-Graphem-Korrespondenz: Transkribiert werden grundsätzlich die Phoneme der überregionalen Standardsprache, unabhängig von der Orthographie.

3. Problem der Lautposition/Lautumgebung (Koartikulation)

- Koartikulation: ! Laute werden durch andere Laute beeinflusst.! ! Beispiele: Kohl

Port

kühl

Sport

kahl

Lupe

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Kiel

Gespenst

- Kühl und kahl sind zwei verschiedene K-Laute! → andere Mundöffnungen, Lippen gerundet = unterschiedlich viel Luft wird ausgestoßen

- P-Laut ist problematischer! - Lupe - Gespenst - Sport oder → hier gibt es einen Unterschied in der Aspiration (in der Behauchung dieser Laute)

Koartikulation 1. Aspirationsstärkeunterschiede

- betrifft nur stimmlose Plosive! Plosivlaute: p/b, t/d, k/g ! → stimmhaft: b,d,g! → stimmlos: p,t,k

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Welche Schreibvarianten erwarten Sie bei diesen Worten und wie erklären Sie sie? Port Sport Papst Gespenst

Koartikulation 2. Fester Stimmeinsatz (Glottisverschlusslaut)

- Glottisverschlusslaut: - Knacklaut, der im Kehlkopf gebildet wird und den man ständig spricht.! Wir schreiben ihn nicht, wir nehmen ihn auch gar nicht wahr.! Beispiel: „A A“ → Knacklaut ist vor dem A.

- Im Deutschen beginnen Wörter/Silben mit vokalischem Anlaut mit einer Verschlussöffnung der Glottis.

- Dabei entsteht ein typischer Knacklaut, wie man ihn auch bei /ʔaʔa/ hört.

- Dieser Laut ist z.B. ein Konsonant des Arabischen (SuS mit Migrationshintergrund könnten ihn schreiben)

- Immer dann wenn man mit einem Vokal beginnt, ist da ein Knacklaut! - Der feste Stimmeinsatz tritt auf vor: - Vokalen im Anlaut: /ʔast/ ! - vor dem A ist ein Knacklaut (vor Vokal)

- Vokalen nach Präfixen: /bəˈʔaxtn/& ! - er steht vor dem Vokal und nach einem Präfix (B, be-, ent-, un-, ver-, zer-)

- Vokalen nach der Morphemgrenze bei Komposita: /ʃtaenʔaːdlɐ/ 7

Achtung:

- nicht im Anlaut unbetonter Silben: /ˈzeːən/! - sehen hat keinen Glottisverschluss

- nicht in Fremdwörtern wie /teˈaːtɐ/! - Fremdwörter haben keinen Verschlusslaut

Koartikulation 3. Explosionsverlust Explosionsverlust:

- geht bei stimmlosen Plosiven (p,t,k) - wir nehmen an, davor steht ein anderer Plosiv ! → entweder der Gleiche noch einmal (Pärchen) oder sein stimmhafter Bruder (b,d,g)

- Treten /p,t,k/ vor einem zweiten, homorganen Plosiv auf, werden sie nur unvollständig realisiert (ohne Explosionsphase)

- Sie wirken dann wie ihre stimmhaften Entsprechungen, also wie bei ! /b,d,g/:

⇢ immer dann, wenn wir vor diesem /p,t,k/ einen andere Plosiv haben, wird es nur unvollständig realisiert, deshalb wirken sie wie stimmhafte Konsonanten

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