Romantik Vorlesung - Wintersemester PDF

Title Romantik Vorlesung - Wintersemester
Course Neue deutsche Literaturwissenschaft
Institution Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Pages 13
File Size 353.4 KB
File Type PDF
Total Downloads 72
Total Views 129

Summary

Wintersemester...


Description

Romantik: Aspekte einer Epoche - Struktur

 

Weltvorstellung:

 

    

Welt und Dinge sind Poesie: Chiffren Verknüpfung von Wissenschaft und Märchen Reflexion und Naivität Vollendung war schon: Paradies Das geheime Wort: Zauber + Verzauberung

   

Frühromantik Jena: Gebr. Schlegel, Novalis Heidelberger Romantik: Brentano, Achim von Arnim Spätromantik: Eichendorff Blaue Blume, Nacht

     

Stimmung + Erlebnis: Synästhesie Poetisierung des Alltags Romantische Ironie Universalpoesie aller Länder Regellosigkeit: Kreativität + Fantasie Das Unbestimmte + Unbegrenzte

   

   

Gesamtkunstwerk Vermischung der Gattungen Einfache Formen: Märchen, Volkslied Fragmente: das Unendliche + Unvollendbare



  

Fichte: absolutes Ich Schlegel: Universalpoesie Schelling: Naturphilosophie Christentum: Katholizismus

Entwicklung:

Zielvorstellungen:

Kunstvorstellung:

Philosophische Vorstellungen:



In ihrer Überbetonung der Rationalität verliert sie den ganzen Menschen aus den Augen Die „Dialektik der Aufklärung“, der Umschlag der Aufklärung in Ideologie, wird von den Frühromantikern gesehen Dagegen gehen sie mit aller Macht vor Die Aufklärung und in ihrem Gefolge auch die Weimarer Klassik werden den Frühromantikern suspekt

Thema und Schwerpunkt der Vorlesung     



  

Epoche der Romantik ist universal  international Das Romantische – das Pittoreske; die erhabene Landschaft Phänomene des Wilden und Erhabenen, die sich in dynamischer Bewegtheit und schroffen Kontrasten darbieten: hohe Felsen, steile Berge, tiefe Abgründe, reißende Wasser Urbild für die Faszination „Romantik“ als Terminus für eine literarische Strömung der zeitgenössischen Dichtung Romantik hat Literatur, Musik, Architektur und allgemeine Kunst beeinflusst In Deutschland wichtig, weil Zentrum der Romantik Epoche war Bis heute aktuell Wichtig, dass der Künstler sich selbst ausdrücken konnte (Künstler scheint von Innen nach Außen) Rousseu: Menschen geht es abseits der Zivilisation gut, fordert die Erlösung der Unterdrückung der Menschen Herder: stellt Vernunft in Frage, er gliedert das Leben in unterschiedliche Stufen, aber Leben ist nicht hierarchisch dargestellt, jede Epoche hat ihren eigenen Wert -jedes hat ein eigenes Existenzrecht, wie die Stufen, jede Stufe beinhaltet die Keime der darauffolgenden Stufe, war Erfinder des Wortes „Volkslied“ Wichtiges Nationalbewusstsein ist aufgekommen – der Wunsch nach Einheit Wiederaufwertung von eigenen Werten / Merkmalen Begriff der romantischen Ironie meistens nur in deutscher Romantik 

Einführung     

 



Romantik als Vorläufer und als Kontrastprogramm der Moderne „Wilden“ um 1800: zunächst eine „Jugendrevolte“ gegen das herrschende Establishment Legten sich mit der bürgerlichen Welt an, warfen alle Konventionen über den Haufen und hielten sich nicht an Regeln Anfangs begrüßten sie noch die Französische Revolution /1789-1795) wegen ihrer revolutionären Forderungen im Namen der Menschheit nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit Später lehnten sie die Französische Revolution ab; denn die ursprünglichen Forderungen schlugen in der Revolution in ihr Gegenteil um, wurden instrumentalisiert und gegen die Humanität, gegen das menschliche Leben, eingesetzt Die Expansionskriege der Revolutionsregierung und der Staatsstreich 1799, durch den Napoleon die Macht übernahm, überziehen Europa mit Angst und Schrecken Dadurch wird die Französische Revolution für die Romantiker das Zerrbild einer wirklichen Aufklärung und Befreiung: sie wird zu einem Ausdruck machtgieriger Aufklärung, die alles rationalisieren und dem Verdikt rationaler Nützlichkeit unterwerfen will Die Aufklärung selbst wird nun als Beschränkung erkannt

  



Europäische Romantik: ausgeprägter Gegensatz von Klassik vs. Romantik als in Deutschland; dabei vielfache Überschneidungen und Verwerfungen: Byron und Shelley werden in Deutschland als „Klassizisten“ wahrgenommen, während Goethe und Schiller in England als „Romantiker“ gelten Schlegel popagiert die Überwindung der Gegensätze Keine homogene Erscheinung Hintergrund: franz. Revolution; „Zustand des ständigen Ich-Entgrenzens“ „Mit der Romantik beginnt also die moderne Welt, in der die christlichseraphische Strömung der Romantik immer mehr von der satanischen abgelöst wurde.“ (Hoffmeister)

Epochen sind Konstrukte 

Konstrukte sind fließend: Übergänge zwischen den Epochen überschneiden sich – schwer voneinander zu trennen

Etymologie des Begriffs  

Begriff Romantik wurde erst später benutzt Autoren haben sich oft selbst nicht als Romantiker betrachtet



Die Epoche war geprägt von gesellschaftlichen Umbrüchen und technischen sowie wissenschaftlichen Neuerungen: die Industrialisierung führte zu Verstädterung

Überblick und Entstehungsvoraussetzungen

 

     

und Landflucht, die Französische Revolution wälzte das gesamte europäische Gesellschaftssystem vollkommen um An die Stelle einer feudalen Gesellschaft trat eine selbstbewusst bürgerliche Der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahr 1806 führte dazu, dass in Preußen zahlreiche Reformen verabschiedet wurden, bspw. Eine Bildungsreform, die Bauernbefreiung, die Städteordnung oder die Gewerbefreiheit Diese Ideen wurden zerstört, als Napoleon in Folge der Befreiungskriege (18131815) in Waterloo geschlagen wurde und der Wiener Kongress beschloss, in Europa wieder die alte Ordnung herzustellen Romantik als Gegenbewegung zu Klassik und Aufklärung In einer immer wissenschaftlicher und technisch werdenden Welt wollten die Romantiker Mythen und Rätsel bewahren, die durch Wissenschaft und Naturwissenschaft immer mehr gelöst werden konnten Sie sehnten sich nach dem Geheimnisvollen, Träumerischen und Unerklärbaren Ihre Umwelt empfanden sie als feindselig; sie verachteten die lauten und schmutzigen Städte und versuchten, den politischen Turbulenzen und gesellschaftlichen Umbrüchen regelrecht zu entfliehen Angelehnt an den Ich-Kult des Sturm und Drang rückten sie zudem das Innenleben des Individuums in den Vordergrund

Vor der Vorromantik Philosophie der Vorromantik Idealismus  















Weltflucht: die Romantiker lehnten die gesellschaftlichen Entwicklungen ihrer Zeit bewusst ab. Sie hatten Angst vor dem Verlust von Geborgenheit und flüchteten sich in Melancholie und fantastische Welten, um sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen Hinwendung zur Natur: Gegenpol zu den als lebensfeindlich wahrgenommenen, durch die Industrialisierung immer voller werdenden Städten; vielmehr war sie auch der Ort, an dem die Romantiker ihre Sehnsucht nach dem Geheimnisvollen und Schönen ausschöpfen konnten  Idealisierung der Natur typisch für die Romantik Verklärung des Mittelalters: die Umwälzungen im 19. Jh. Führten dazu, dass man die damalige Kunst und Architektur plötzlich schätzte und sich der mittelalterlichen Sagenwelt zuwandte; Volkspoesie entstand (Grimms Märchen); auch Ritterbünde wurden gegründet; die Missstände des MA wurden bei dieser ganzen Verherrlichung natürlich außer Acht gelassen Rückzug in Fantasie- und Traumwelten: die Fantasie sollte herrschen und Grenzen sprengen: die Grenzen des Verstandes, die Grenzen zwischen Wissenschaft und Poesie und die Grenzen zwischen den verschiedenen Literaturformen Betonung des Individuums: das Innenleben des Einzelnen steht im Vordergrund romantischer Werke, subjektive Gefühle stehen über dem Verstand Romantische Ironie: besagt, dass der Autor über seinem Werk steht  gibt ihm die Macht, die von ihm geschaffenen Bilder und Geschichten zu zerstören (Beispiel: Ludwig Tieck „der gestiefelte Kater“  das Werk erkennt sich selbst als Werk) Universalpoesie: Literatur sollte nicht an Vorgaben gebunden sein  Vermischung der literarischen Gattungen

Die Vorromantik   

Fand in Heidelberg statt Vorromantik fängt ca. Mitte des 18. Jh. (1740) an Bis Mitte des 19. Jh., dann Anfang des Realismus

Philosophische Richtung des späten 18. Bis frühen 19. Jahrhunderts Jede Position, die etwas Immaterielles für den Grund alles Seienden hält, ob Bewusstsein, Bewusstseinsinhalte, Ideen oder Geist Gegensatz: Materialismus

Immmanuel Kant (1724-1804) (Vertreter des deutschen Idealismus) o o o o

Merkmale: 



o o o

o o o

o

o o o o



1781: Kritik der reinen Vernunft: wichtig für Vorromantik Kant zeigt Grenzen des menschl. Verstands A priorische Kategorien: strukturieren die Wahrnehmung Aussagen über die Welt sind Aussagen über die Wahrnehmung des Menschen Das Ich an sich ist unerreichbar Das Subjekt wird aufgewertet Transzendentalphilosophie: Wissenschaft bedeutete immer die Frage “Wie kann man Erkenntnis gewinnen”; Kant stellt die Frage “was hinter der Erkenntnis steckt” Apriorische (ursprüngliche) Kategorien des Bewusstseins, die die Wahrnehmung strukturieren (z.B.: Raum, Zeit, Ursache-Wirkung) Trennung zwischen der Erscheinungswelt und dem unerkennbar bleibenden Ding an sich Alle Erfahrungen gelten nur in Bezug auf das erkennende Subjekt, aber: kein Subjektivismus, da Erkenntnisstrukturen in allen Individuen analog sind Geht von apriorischen Kategorien des Bewusstseins aus (von Beginn an gegeben) ➔ Strukturieren die Wahrnehmung: lenken, wie der Mensch Dinge wahrnimmt (Raum, Zeit, Ursache, Wirkung → abstrakt: man sieht immer etwas im Kontext) Wahrnehmung verzerrt, weil sie durch die Kategorien geleitet wird Wahrnehmung ist die Erscheinungswelt, aber nur durch die Kategorien wahrnehmbar: daher bleibt das Ding an sich unerkennbar Alle Erkenntnisstrukturen (alle apriorischen Kategorien) sind bei allen Subjekten gleich Einfluss auf die Zeit: Begrenzung der Erkenntnis, da Wahrnehmung durch die apriorischen Kategorien geschieht

Jean Jacques Rousseau (1712-1778) o

o

o o

1755: Discours sur l’origine et les fondements de l’inégalité parmi les hommes (Diskurs über den Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen) Kulturpessimismus: der Mensch ist ursprünglich und von Natur aus gut. Durch die Zivilisation und die Gesellschaft entartet er, seine Urinstinkte werden zerstört Menschheitsgeschichte als kontinuierlicher Abstieg der Werte Bild des “edlen Wilden”, eines guten Menschen außerhalb der Zivilisation

o o o o o o



Der “edle Wilde” habe (ungetrübt von der bürgerlichen Ständegesellschaft) ein besseres, instinktives Moralempfinden Kritik an aufklärerischer Verstandeskultur: Leidenschaft soll Vernunft als höchste Instanz ablösen An die Stelle des Leitbildes des poeta doctus, tritt das von Empfindungen angetriebene schöpferische Individuum Wirkt indirekt auf die frühe Romantik durch Herder und Goethe Wegbereiter der französischen Revolution Menschen sollen aufgeklärt werden

Literatur der Vorromantik 

Es gibt drei Strömungen:

 

Vorromantik Modewort der damaligen Zeit, keine bestimmte Bedeutung (Nicht-aufklärerisch, nicht-vernünftig) Abkehr von Aufklärung, Rationalismus und Realismus Stern (1768): Gefühlswelt des Protagonisten steht im Fokus, sentimentaler Tourismus auf ironische Art und Weise erzählt, exzentrischer Reisebericht, ungewöhnliche Erzählweise, Selbstreferentialität, Darstellung des Innenlebens, Versuch durch Emotionen die Mittelbarkeit, direkte Leseransprache, verschiedene graphische Elemente

1) Sentimentalismus (Französische Romantik)

 

Johann Gottfried Herder (1744-1803) o

o o o o o o o o o

o

o o

Herder begründet mit Schiffsreise die Romantik  “Meine einzige Absicht ist die, die Welt meines Gottes von mehr Seiten kennenzulernen”  Pathos eines neuen Anfangs  Wiederentdeckung der wahren Natur unter der Kruste der Zivilisation  Macht eine neue Bekanntschaft mit sich selbst, mit seinem schöpferischen Selbst  Die Begegnung mit einer fremden Welt wird zur Selbstbegegnung  Goethe war Herder unterlegen (Lernender): er sah in Herder den Abenteurer des Geistes, der frischen Fahrtwind mitbringt, der die Phantasie anregt  Die Vernunft ist immer eine spätere Vernunft: sie arbeitet mit Begriffen der Kausalität und kann darum das schöpferische Ganze so nicht begreifen  kausale Vorgänge sind vorhersehbar, schöpferische nicht Stellt im Gegensatz zu Rousseau die Vernunft nicht in Frage Kritik an Kant: wollte den Begriff der Vernunft erneuern; Kritik der reinen Vernunft sei “leerer Wortkram”; die Furcht zu irren sei selbst der Irrtum Aber: lebendige Vernunft, statt abstraktem Vernunftbegriff Wegbereiter des Geniekults im Sturm und Drang: bei wem das Leben frei strömen und seine schöpferische Kraft entfalten kann, der ist Genie) Der Mensch ist ein Abstraktum, es gibt nur die Menschen: Pluralität und Individualität Interesse an der Individualität differenter Völker und Kulturen: Volkslieder Begründer des Historismus: Verlauf der Geschichte wird wertfrei, nicht hierarchisch betrachtet Nicht nur Mensch und zivilisatorischer Fortschritt, sondern auch die Natur ist Geschichte Vier Stufen der Weltentwicklung, die alle gleichwertig sind und in jeweiligem geschichtlichem Kontext betrachtet werden müssen o Mineralische Stufe o Vegetative Stufe o Animalische Stufe o Menschliche Stufe “Alle Stufen sind Vorstufen des Menschen. Dessen Auszeichnung besteht darin, daß (sic) er die schöpferische Potenz, die in der Natur wirkt, nun in eigene Regie nehmen kann und muß (sic). Er kann es aufgrund seiner Intelligenz und der Sprache, und er muß (sic) es, weil er instinktarm und darum ungeschützt ist. Die kulturschaffende Potenz ist also Ausdruck sowohl einer Stärke wie einer Schwäche.” Stellt Leben als schöpferische Gestalt dar: Geniebegriff Hat den Begriff der Romantik von negativer Konnotation befreit

2) Gothic Novels (Englische Romantik)          



Resultat der gothic Renaissance in Großbritannien Propagiert eine Strömung zum MA und stellt Zeit in düsterer Stimmung dar Oft Fälschungen (Lieder) Cesarotti Sollte Vergangenheit schaffen, wie sie in Texten dargestellt war „Friedhofspoeten“: schrieben auf und über Friedhöfe, düstere Ästhetik Faszination an grenzüberschreitenden Figuren Wichtigster Text: The Castle of Otranto Name bezieht sich allgemein auf das MA Auch eine architektonische Welle mit Nachbauten von gothischen Gebäuden (Z.B.: strawberry hill, Fonthill)

Three gothic novels: o o o o o o



The Castle of Otranto (Horace Walpole) o o o o o o



Protagonist ist Bösewicht Betonung des Übernatürlichen, der Geister und Seelen, Schrecken, der bei dem Leser hervorgerufen wird

Frankenstein (Mary Shelley) o o o



Protagonist ist Bösewicht Altes Schloss Bruch mit den Idealen der Aufklärung Mysteriös, düstere Stimmung Vergewaltigung, Gewalt, Tod Alter, finsterer Verfolger

Vathek (William Beckford) o o



Wortschatz beschreibt düstere Stimmung detailliert Dunkelheit, Nacht Häufig ein fantastisches Element (übernatürlich, fantasievoll)  Schwankungen zwischen Fantasie und Realität Sensorisch: Gefühle, was man sieht ider hört wird deutlich beschrieben Gewalt ist Thema Delight: Mischgefühl – Mischung aus Anziehung und Abstoß

Erschaffung eines künstlichen Menschens Handlung: Mischung aus Briefroman und Ich-Erzählersituation „Monster“

The Italien (Ann Radcliffe) o o

Dunkel, mysteriös, düster Liebe, Hingabe

3) Sturm und Drang 1776-1785 (Deutsche Romantik) 

Gegen Rationalismus

 

Rousseau, Shakespeare Wichtigster Text: Leiden des jungen Werthers (Goethe 1774) o Werther ist unglücklich und zerbricht an unerfüllter Liebe und hat ein Problem damit, sich der Gesellschaft anzupassen / einzuordnen o Begeht Selbstmord o Text in Form eines Briefformats o Anspielungen auf andere Texte o Selbstreferentialität (wird über das Schreiben eines Textes selbst reflektiert)

o

o o o

Deutsche Romantik Die Frühromantik             

1789 Ausbruch der Französischen Revolution Novalis (1772-1801) Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) Friedrich (1772-1829) und August Wilhelm Schlegel (1767-1845) Clemens Brentano (1778-1842) Ludwig Tieck (1773-1853) Schlegel: „romantisch“ im Sinn von „dichterisch“ (das Wesen der Poesie); Überlagerung von historischen und typologischen Bedeutungsschichten Die Dichter bezeichneten sich selbst nicht als Romantiker: waren Gegner der „romantischen Schule“, die den Terminus auf den neuen literarischen Kreis zu Jena und Heidelberg in polemischer Absicht übertrugen Übernahme des Wortes in Europa: Übernahme der Schlegelschen Perspektivierung Romantisch als Dichtungsart neben der und gegen die klassische Dichtung Teilnahme an der Diskussion klassisch-romantisch, ohne die Bedeutung für eine gegenwärtige Gruppierung zu erkennen Fichte: erklärt die gesamte Welt als Setzung des „absoluten Ichs“  Veränderungswille Viele Autoren sind von der Kantischen Erkenntniskritik und der Bewusstseinsphilosophie Fichtes fasziniert und inspiriert

Philosophie in der Frühromantik 

o o o o



Friedrich Wilhelm Idealismus) o

o o

o

o o

Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) (Vertreter des Idealismus): Reden an die deutsche Nation o

o o

o o

o

o o

Reden versuchen, ein Nationalgefühl zu wecken und zielen auf die Gründung eines deutschen Nationalstaates, der die Nachfolge des erloschenen Heiligen Römischen Reiches antreten und sich von der franz. Herrschaft emanzipieren sollte Allein die Deutschen hätten demnach eine „reine Sprache“, die sie zu tiefen und gründlichen Überlegungen befähige Er fordert eine außenpolitisch autarke Handelspolitik, die allgemeine Wehrpflicht und eine „Nationalerziehung“, welche „die Freiheit des Willens gänzlich vernichtet“, um den Einzelnen in ihrem Sinne zu formen 1794/95: Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre Radikalisiert Kants Thesen: das Ich nimmt die Welt nicht nur “durch die Brille der apriorischen Kategorien” wahr, sondern kann die Welt (das Nicht-Ich) aktiv gestalten Das Nicht-Ich beschränkt das Ich in seinen Möglichkeiten, das Ich kann diese Grenzen aber aktiv erweitern --> zentrales Motiv der Grenzüberschreitung in der Romantik Das Ich und das Nicht-Ich sind voneinander abhängig Konzeption der produktiven Einbildungskraft

Künstlerischer Schöpfungsprozess ist gleichbedeutend mit dem Schöpfungsakt der Welt • Radikalisiert Kants Thesen: der Mensch nimmt die Umwelt nicht nur durch die Kategorien wahr, sondern das Ich kann die Welt selbst verändern Ich und Nicht-Ich Nicht-Ich: beschränkt das Ich in seinen Möglichkeiten Ich: will Einschränkungen, die dem Menschen durch das Nicht-Ich gegeben sind, aufbrechen ➔ Produktive Einbildungskraft: der Geist kann durch reine Einbildungskraft das Nicht-Ich verändern (Beispiel: durch Kunst – durch Einbildungskraft wird etwas geschaffen) ➔ Durch reine Einbildungskraft werden Dinge in der Welt verändert Führt alles auf die Sprache und Sprachfamilie zurück Man kann alle Grenzen überwinden, wenn man es sich stark genug einbildet Künstler verändert Dinge Vorläufer von Schelling

o

o

o o

o

o

Schelling

(1775-1854)

(Vertreter

des

1797 entwirft er mit seiner Einleitung zu: Ideen zu einer Philosophie der Natur ein Fundament des romantischen Denkens, das hinsichtlich seiner Tragweite und Bedeutu...


Similar Free PDFs