Taugenichts & Epoche Romantik PDF

Title Taugenichts & Epoche Romantik
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
Pages 6
File Size 275.7 KB
File Type PDF
Total Downloads 85
Total Views 143

Summary

Download Taugenichts & Epoche Romantik PDF


Description

Literarische Epochen Zeitliche Einordnung



Epoche Romantik Ende des18.Jahrhundert bis spät in das 19. Jahrhundert Literarische Romantik 1795 1885 Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848)

   

Die Gesellschaft wurde durch die Industrialisierung wissenschaftlicher & technischer Rätsel und Mythen konnten naturwissenschaftlich begründet werden Wunsch nach geheimnisvoller Welt, die das Unerklärliche behält Abwendung von der kapitalistischen und gewinnorientierten Arbeitswelt

 

Merkmale/Motive   

  



    

Weltflucht/ Hinwendung zur Natur als Gegenpol der Städte Mittelalter wird gepriesen wegen märchenhaften und mythischen Schwellenmotiv (Übergang zwischen zwei Zuständen z.B. Wirklichkeit und Traumhaften: Dämmerung (S.41 Z.19), Mondschein (S.41), Traum, Jahreszeiten) Fernweh, Reisemotiv („Aber mich packte da auf einmal wieder die ehemalige Reiselust; all die alte Wehmut und Freude und große Erwartung.“ S.21) Nacht, Dämmerung, Sonnenuntergang Kritik am Spießbürgertum (Philister sind phantasielose Menschen, die ästhetische oder geistige Werte nicht schätzen und deren Denken von der Rationalität der Aufklärung bestimmt war.) Fenster („Die schöne Frau stand nun wohl an ihrem Fenster und sah über den stillen Garten nach der Landschaft hinaus.“ S.47) Einsamkeit Psyche des Unbewussten (Das dunkle der Seele) Gesang („Da nahm ich meine liebe Geige vor und spielte und sang“ S.5) Ironie Blaue Blume (repräsentiert Sehnsucht und Streben nach Liebe) („Mir träumte von himmelblauen Blumen S.51)

Bekannte Autoren   

E.T.A Hoffmann Joseph von Eichendorff Heinrich Heine

Novalis Clemens Brentano

Aus dem Leben eines Taugenichts-Eichendorff (Novelle, Spätromantik) Inhaltszusammenfassung Erstes Kapitel Der Ich-Erzähler und als Taugenichts bezeichnete Sohn eines Müllers wird von seinem Vater in die Welt geschickt, um sich sein Brot zu verdienen. Fröhlich auf seiner Geige spielend zieht der Taugenichts los. Unterwegs begegnet er zwei vornehmen Damen, die ihn einladen, auf ihrer Kutsche mit nach Wien zu fahren. Die Damen bewohnen ein Schloss vor der Stadt, in dem sie dem Taugenichts eine Stelle als Gärtnerbursche anbieten. Er nimmt an und verliebt sich bald hoffnungslos in die jüngere der beiden Frauen. Zweites Kapitel Nach dem Tod des Zolleinnehmers übernimmt der Taugenichts dessen Arbeit und sein Häuschen auf dem Schlossgelände. Er genießt das bequeme Leben und freundet sich mit dem Portier des Schlosses an. Allabendlich hinterlegt der Taugenichts seiner Herzdame einen Blumenstrauß. Als er diese während eines großen Balls an der Seite eines gut aussehenden Offiziers sieht, erkennt der Taugenichts die Vergeblichkeit seines Sehnens. Er spürt die alte Reiselust erwachen und macht sich auf in Richtung Italien. Drittes Kapitel Nach tagelangen Wanderungen trifft der Taugenichts zwei Reiter, die ihn zwingen, sie durch die Nacht zu führen. Am Morgen erkennen sie in ihm den Gärtner und Zolleinnehmer vom Schloss. Sie stellen sich als die Maler Leonhard und Guido vor; da auch ihr Ziel Italien ist, wollen sie den Taugenichts als Diener mitnehmen. Viertes Kapitel Die Maler kleiden den Taugenichts neu ein und setzen die Reise zu dritt mit einer Postkutsche fort. Der Taugenichts genießt die sorgenfreie Zeit, doch eines Morgens in Italien sind die Maler plötzlich verschwunden. Sie haben dem Taugenichts einen gut gefüllten Geldbeutel hinterlassen und dieser reist allein mit dem Postwagen weiter. Fünftes Kapitel Zu seiner Überraschung wird der Taugenichts vom Kutscher auf ein großes geheimnisvolles Schloss gebracht. Er wird dort herrschaftlich untergebracht und beköstigt. Sechstes Kapitel Eine Zeit lang genießt der Taugenichts das gute Leben und die Ehrerbietung, die ihm von den seltsamen Bediensteten entgegengebracht wird. Er weiß nicht, wie es dazu kommt, und erfährt nur, dass das Schloss einem reichen Grafen gehört. Eines Tages erhält er einen Brief von einer jungen Dame aus Wien, die sich Aurelie nennt und den Empfänger bittet, umgehend zu ihr zu

kommen. Die Dienerschaft des Schlosses versucht, die Abreise des Taugenichts mit allen Mitteln zu verhindern; es gelingt ihm jedoch, zu entkommen. Siebtes Kapitel Der Taugenichts gelangt nach Rom. Dort meint er, in einem einsamen Garten seine schöne Geliebte entdeckt zu haben. Kurz darauf begegnet er einem Maler aus Deutschland, der ihm erzählt, dass eine junge Gräfin in Rom nach ihm gesucht habe. Der Taugenichts ist außer sich vor Glück. Achtes Kapitel Am Abend bringt der Maler Taugenichts zu einem Fest. Überraschend erscheint dort die Kammerjungfer der Damen aus Wien und steckt ihm heimlich eine Nachricht zu: Der Taugenichts werde zu bestimmter Zeit von der Gräfin erwartet. Als er nach Überwindung verschiedener Hindernisse vor der Gräfin steht, handelt es sich um eine ihm unbekannte Frau. Der Taugenichts beschließt daraufhin, das trügerische Italien zu verlassen. Neuntes Kapitel Auf dem Weg nach Wien freundet der Taugenichts sich mit drei Prager Studenten an, von denen einer mit dem Portier des Schlosses verwandt ist. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise zum Schloss. Unterwegs begegnen sie einem Pfarrer, der im Auftrag von zwei Gräfinnen Ausschau nach dem Bräutigam der einen hält. Dieser solle aus Rom kommen und der Taugenichts glaubt, in den Beschreibungen des Geistlichen sich selbst zu erkennen. Zehntes Kapitel Im Garten des Schlosses trifft der Taugenichts die Maler Guido und Leonhard wieder. Guido ist eigentlich eine Frau namens Flora, die wegen einer verbotenen Beziehung zu Leonhard als Mann verkleidet mit diesem nach Italien geflohen war. Als man ihnen auf die Spur kam, haben sie das Wirtshaus in der Nacht verlassen. Die Verfolger sollten den Taugenichts für die verkleidete Flora halten. Die Täuschung gelang und der Taugenichts wurde auf das Schloss gebracht und sollte an der Abreise gehindert werden. In der Zwischenzeit seien jedoch alle Hindernisse ausgeräumt worden und Leonhard und Flora könnten heiraten. Der Taugenichts und seine seit langem Geliebte begegnen sich. Sie gestehen sich ihre Liebe. Die junge Frau klärt ihn auf, dass Flora die Tochter der Gräfin sei und Leonhard ein reicher Graf. Sie selbst dagegen sei keine Adelige, sondern die Nichte des Portiers. Glücklich planen die beiden ihre Hochzeitsreise nach Italien.

Philister vs. Künstler  

 

 

Philister Gärtner bezeichnet TG als „Gesindel“ und „Bauernlümmel“ TG soll „arbeitsam sein, nicht in der Welt herumvagieren, keine brotlosen Künste und unnützes Zeug treiben“ (10) Gibt TG weitere „sehr hübsche, gut gesetzte, nützliche Lehren“ mit auf den Weg Das beständig arbeitende Mühlrad des Vaters steht für rastlose Tätigkeit der Spießbürger und Monotonie ihres Lebens Portier reagiert unverständlich, als TG Blumen statt Kartoffeln anpflanzen will Philister (vorherige Zolleinnehmer und Vater) werden karikaturartig und satirisch als lächerliche Figuren dargestellt (besitzt Schlafrock und Schlafmütze, steht für geistige Untätigkeit & Stillstand)

Künstler (Taugenichts)  Taugenichts, Studenten, Leonhard,Flora  Schon im 1. Lied zeigen sich die unterschiedlichen Lebensweisen („Die Trägen, die Zuhause liegen“ und die, die ins Ungewisse aufbrechen)  Ohne Kontrolle entzieht sich der TG seiner Arbeit um zu entspannen  Immer wieder gute Vorsätze, ein gutes bürgerliches Lebens zu führen, aber kein Durchhaltevermögen  Beneidet andere Handwerker, die frei haben  Begeistert für die Jagd im Gegensatz zum Portier  Keine Zweckmäßigkeit, Erfolgsdenken, Hektik und Geschäftsmäßigkeit

Sprache    



   

 

Novelle (kürzere Erzählung in Prosaform mit geradlinigem Handlungsverlauf) Märchenhaft In Zehn Kapitel unterteilt Taugenichts als Ich-Erzähler (Beschränkte personale Sichtweise ist zwangsläufig auch Sichtweise des Lesers) Die Handlung umfasst zwar nur wenige Monate und weißt trotz des Präteritums Unmittelbarkeit auf, aber dennoch erscheint es dem Titelhelden schon lange vorbei „Ich habe nur seitdem fast alles wieder vergessen und überhaupt weiß ich gar nicht recht wie doch alles so gekommen war.“ (S.7/8) Ereignisse werden im Präteritum geschildert Immer wieder werden direkte Redeanteile mit eingeflochten, wirkt auflockernd Enthält 14 Lieder Lange Sätze (Aneinanderreihung von Hauptsätzen) („Das Rad an meines Vaters Mühle brauste und rauschte schon wieder recht lustig, der Schnee tröpfelte emsig vom Dache, der Sperling zwitscherte…“ S.5) Ausführliche Beschreibung der Natur und bildliche Sprache Menschenbeschreibungen knapp und verglichen mit Tieren oder Pflanzen ("Guido sang [...] wie eine Nachtigall." "Sie war wahrhaftig schön rot und dick und gar prächtig und hoffärtig anzusehen, wie eine Tulpine." S.20 Z.28)

Märchenhafte Elemente  befindet sich in misslicher/ärmlicher Situation             

Bewährt sich bei Bewältigung von Schwierigkeiten und Proben Happy End (Taugenichts heiratet seine vorher unerreichbare, angeblich adelige Geliebte) Schloss Zahlensymbolik (3;7;12) Farbesymbolik gold/rot (S.45) Spieler und Gegenspieler Hat sehr viel Glück „alte Hexe und ihrem blassen Töchterlein“ (S.41 Z.13) „Die alte mit dem Schlüsselbunde“ (S.42 Z.32) „Ich lebte auf einem einsamen Schlosse wie ein verwunschener Prinz“ (S.43 Z.26) „Tischlein, deck dich!“ (S.43) „Täler waren voller Schimmer“ (S.45) „Sie drehte den Schlüssel langsam dreimal in der Tür um“ (S.47)

Die Tageszeiten und ihre Kopplung an Gefühle 



Abend/Nacht sind gekoppelt mit negativen Gedanken und Gefühlen(Einsamkeit, Heimweh, Traurigkeit) („Alles das versenkte mich recht in einen Abgrund von Nachsinnen…Die Wolken wanderten einsam über den dunklen Garten weg. S.21) Morgen/Tag ist gekoppelt mit positiven Gedanken und Gefühlen (Reiselust, Aufbruchsstimmung, positive Naturbeschreibungen (TG bricht im Frühling auf)

Dingsymbole Die Brunnen und das Wasser/Posthorn  





Wasser ist immer bei ihm (Springbrunnen (S.62), Donau, Quellen & Bäche) Wasser bleibt nach der Trennung von der schönen, gnädigen Frau bei ihm und durch das Wasser er erinnert sich oft an sie „Die Wasserkunst, die mir vorhin im Mondscheine so lustig flimmerte,(…) rauschte noch fort wie damals mir aber war unterdes alle Lust und Freude in den Brunnen gefallen.“ (S.64) Orientierung/ Wegweiser für den Taugenichts

Geige    

Beim Aufbruch ist die Geige sein einziger „Reisebegleiter“ (S.5) Erinnerungsstück an Zuhause (S.6) Knüpfung neuer Kontakte („Ei lustiger Gesell, er weiß ja recht hübsche Lieder zu singen“ S.6) Verbundenheit des TG mit Aurelie durch Instrument/Musik (S.9)

 

Geldeinnahmequelle (S.27) Geige spielen sei eine Gabe Gottes (S.27)

Gründe für die Reise/ Das Wandern

Mühle

     





Wien Wirtshaus Norditalien (Schloss) in B. (Schloss)

Rom

Nach Rückkehr Hochzeit Wien Italien

Vater schmeißt ihn raus „Geh auch einmal hinaus in die Welt und erwirb dir selber dein Brot.“ (S.5) „Und eigentlich war mir das recht lieb, denn es war mir kurz vorher selber eingefallen, auf Reisen zu gehen…“ Taugenichts will sein Glück machen / Neuanfang Flieht vor Bevormundung des Vaters und vor Verpflichtungen („Fühlt sich wie ein Vogel, der aus seinem Käfig ausreißt.“) (S.22) Glaubt, dass nur Menschen reisen, denen Gott seine Gust erweist Geht nur mit ein paar Groschen, ohne Fremdsprachenkenntnisse, ohne Ziel und nur mit einfachen Fremdsprachenkenntnisse (entspricht naiven, lebensfrohen, sorgenfreien Romantikern) Durchbrochen wird seine Reiselust immer wieder durch Heimweh (Mühle) („Da fiel mir erst wieder mein Dorf ein und mein Vater und unsere Mühle(…). Mir war dabei so kurios zumute, als müsst ich wieder umkehren.“ S.7) Veränderung/Leben fängt an „Ich saß auf der Türschwelle und wischte mit den Schlaf aus den Augen (S.5)...


Similar Free PDFs