Romantik Zusammenfassung PDF

Title Romantik Zusammenfassung
Course Pädagogische Psychologie
Institution Fachhochschule Bielefeld
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Die Epoche der Romantik (1795-1848) Die Romantik ist eine Epoche der Kunstgeschichte mit Ursprung in Deutschland, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19.Jahrhundert dauerte und die Literatur, als auch die

Der Wanderer über dem Nebelmeer (1818); Casper David Friedrich

Musik, Kunst und Philosophie prägte. Während der Zeit kam es in der Gesellschaft zu bedeutenden Umbrüchen, wobei man sich literarisch von der Welt abwandte. Deshalb sieht man die Romantik als eine Gegenbewegung zur Klassik und Aufklärung, wonach die Romantiker sich nach dem Geheimnisvollen, Träumerischen und Unerklärbaren sehnten.

Zeitliche Einordnung in der Literatur 1795-1804: Jenaer Romantik (Frühromantik) 1805-1815: Heidelberger Romantik (Hochromantik) 1816-1848: Berliner Romantik (Spätromantik)

Merkmale der Romantik •

Betonung subjektiver Gefühle und des Individuums

Verherrlichung des Mittelalters



Phantasie- und Traumwelten



Universalpoesie





Romantische Ironie

Begeisterung für das eigene Volksgut



Weltflucht



Naturverbundenheit



Motive und Symbole der Romantik •

Blaue Blume und Sehnsucht



Nachtmotiv



Verschmelzung von Licht und Dunkelheit, von Realität und Fantasie



Wandermotive



Politische und gesellschaftliche Motive



Spiegelmotiv

Hauptvertreter der deutschen Romantik

• Joseph Freiherr von Eichendorff;Die zwei Gesellen (1818), Mondnacht (1835) • Clemens Brentano; Des Knaben Wunderhorn (1806-1808) • Heinrich Heine; Die blauen Frühlingsaugen(1844) • E.T.A Hof mann; f

Der Sandmann (1815)

• Novalis; Blumen (1798), Geistliche Lieder (1800)

• Friedrich Schlegel; Lucinde (1799) • Ludwig Tieck; Der gestiefelte Kater(1797) • Gebrüder Grimm; Kinder- und Hausmärchen (1812)

Historische Ereignisse: - Neuordnung Europas und auch Deutschlands (Napoleonische Kriege; Wiener Kongress etc.) sowie - fortschreitende Entfaltung der Naturwissenschaft und ihr Einsatz in der Technik (Dampfmaschine, Dampfpflug etc.)führen zu neuen Lebensformen, auf die sich die Menschen nur schwer einstellen können

- Entwicklung führt - zur Entfremdung des einzelnen Menschen von sich und seiner Umwelt (von den Romantikern als „Bruch“ empfunden) - zur Entwicklung des Bedürfnisses, die gesellschaftliche als individuelle Realität zu erfahren (statt der Welt der Vernunft und Zahlen die Welt des Gefühls und des Wundersamen) - zum Verlust der Einsicht in die Zusammenhänge des einzelnen Menschen, er sieht sich von den Ereignissen überrollt und findet in beruflichen und privaten Zusammenhängen nur schwer Erfüllung

- Vorbereitung der industriellen Revolution - Aufhebung der Gutsuntertänigkeit (Voraussetzung für die Entwicklung von Arbeitsverhältnissen auf der Grundlage von Vertragsfreiheit und Kündbarkeit), Einführung der Gewerbefreiheit (Konkurrenz wird in absolutem Umfang möglich)

- Veränderung der Sozialstrukturen - Auflösung der Großfamilie, bürgerlicher Alltag führt zu einem formelhaften Leben in Routine; Verstand statt Gefühl

- Bürgerliches Leben - Dominanz des Verstandes (Über-Ich) führt zur Unterdrückung der Sinne, Leidenschaften; Anpassung statt Selbstverwirklichung

Weltbild und Lebensauffassung: - Ideen der Aufklärung zu nichte gemacht, Mensch wurde während der Industrialisierung zunehmend nur als ökologischer Nutzwert betrachtet - Romantiker suchten Weg nach Innen, erschuf Fluchträume, in idyllisch verklärter Natur, in Fiktion eines Lebens im geordneten Mittelalter

Phasen und Zentren der Romantik: Frühromantik = Kritk an Aufklärung, Anknüpfung an Sturm und Drang - Genie, Natur und Freiheit Hochromantik = Erreichung des Ursprungs des Menschlichen durch Volksdichtung (Märchen) - Hinwendung zum Mittelalter Spätromantik = Wendung vom Sinns für Vergangenes zu einer konservativen Haltung (Biedermeier)

Wesentliche Begriffe:

- Protest gegen die bürgerliche Alltagswelt - Widerstand gegen den Rationalismus der Aufklärung und Klassik - Auseinandersetzung mit der (gesellschaftlichen) Wirklichkeit nicht nur auf Grundlage der Verstandesmäßigen Reflexion - Kunst & Literatur = Mittel und Gegenstand der Erkenntnis.

- Subjektivismus und Irrationalismus - thematisiert den Bereich des Gefühlvollen, des Fantastischen, dem Wunderbaren und Märchenhaften - Suche des in der gesellschaftlichen Anpassung verlorenen Ichs

- Suche nach dem Einheitlichen

- Wendung an das Mittelalter, Annahme, dass zu dieser Zeit eine einheitliche Gesellschaft vorzufinden war (eine Religion, traditionelle Familien- und Sozialstrukturen, Einheit von Leben und Arbeit etc.)

- Romantisierung der Wirklichkeit und Romantische Ironie - distanzierte Wahrnehmung der Wirklichkeit, eigene Schwächen erträglicher - Betonung des Natürlichen - Natur als Sinnbild des nicht Beherrschbaren (Trieb)

Liebeslyrik: - Vertreter der Romantik rebellieren gegen den Zwang, die Bedürfnisse der gesellschaftlichen Konvention unterwerfen zu müssen, um als bürgerliche Individuen gesellschaftsfähig zu sein - wenden sich gegen rigide Moralvorstellungen und Verhaltensregeln, die jegliche individuelle Freiheit begrenzen; eine Gegenwelt finden sie nur in der Fiktion

Merkmale der Romantik -

Das romantische Ich sucht den Weg nach innen

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Heile Welt des Mittelalters als „Goldenes Zeitalter“

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Sehnsucht richtet sich nicht auf ein festes, umrissenes Ziel → Verlangen nach dem Unbekannten und unendlichen, ohne dabei Erfüllung finden zu können

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Fernweh/Reisen → Aufbruch in ein unbegrenztes und freies Leben

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Liebe als Unerreichbarkeit der geliebten Person

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Nacht als magischer Zeitraum → Zeit, in der sich die festen Umrisse auflösen, Erde und Himmel ineinanderfließen und der Fantasie alles geheimnisvoll und wunderbar erscheint → Zeit der Träume, Bilder der Sehnsucht, aber auch Schreckensbilder der Albträume aus den Tiefen des Unbewussten → Flucht aus der Realität

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idyllische Natur als Zufluchtsort → Gegenpol zu den bedrückenden Städten (Industrialisierung)

→ Ort, an dem man seine Sehnsucht nach dem Geheimnisvollen und Schönen ausschöpfen kann

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Abgrenzung zwischen Aufklärung und Klassik

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Aufklärung und Rationalismus

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Fantasie

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Reise, wandern, Natur, Einsamkeit und Wald

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Kritik an Spießbürger

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Menschenbild: Mensch als zerrissenes Wesen zwischen Vernunft und Fantasie

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Grundthemen: Gefühle, Individualität, Leidenschaften & Seele

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Einbezug der irrationalen, dunklen, fantasievollen, wundersamen Seiten

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Kritik an Gesellschaft (Philistertum = Spießbürger) und Wissenschaft

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Wahrnehmung der Welt durch das „innere, zweite Auge“ = symbolischen Leitmotiv → Ausdruck der ,,Innenwelt’’

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Interesse für das Ferne, das Fantastische, das Unergründliche, für die Nacht, den Traum und die Tiefen der menschlichen Psyche

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Aufklärung wird als einseitig und menschenfeindlich angesehen

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Motive: Liebe, Einsamkeit, Nacht / Dämmerung, Dunkelheit, Ironie & Psyche

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,,Naturfrömmigkeit’’ → suche ,,nach Gott’’ in der Natur

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Typische Symbole: Mond, blaue Blume

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Typische Gattung: Poesie, Märchen, Novellen

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Sehnsucht nach idealer Welt bzw. nach heiler Welt des Mittelalters

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Flucht in die Traumwelt durch Poesie und Kunst

Literatur -

Merkmale: Romantisierung der Welt, Universalpoesie (verschmilzt alle Lebens- und Kunstbereiche), das Leben „poetisieren“

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Symbole: Blaue Blume für Sehnsucht/Liebe, Nachtigall für die Erinnerung gemeinsame Vergangenheit

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Ziel: Autonomie des Kunstwerkes, Aufdecken der inneren Welt (=wesentliche Werte)

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Sprache: Metaphern, Symbole, Synästhesien, fließende Rhythmen, Gedankenspiele,

Konjunktiv -

Gattungen: Roman (Aufhebung der Gattungsgrenzen, Lyrik)

Konflikte -

Fantasie, Nacht, Traum ← → Tag, Wirklichkeit

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Geschichte, Mittelalter, Vergangenheit← → Gegenwart, neue Zeit

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Künstler ← → (Spieß-)Bürger

Romantik als Ausdruck einer Krisenerfahrung -

Gesellschaftspolitische Krise entwickelt sich aus technologischen und wissenschaftlichen Fortschritten

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Aufklärung hat die Welt erklärbar gemacht

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Rationalität kann nicht alle Bedürfnisse und Eigenschaften des Menschen befriedigen

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Krisen des (bürgerlichen) Selbstbewusstseins entstehen und die Menschen suchen Halt

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Romantik wendet sich an enorme Umwälzungen der Vergangenheit und entwirft neue, poetische (Gegen-)Welten

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Durch romantische Gestaltung der Welt könne die Schönheit wiederkehre

Periodisierungsproblem -

Bestimmte Stilrichtungen und literarische Bewegungen überschneiden sich häufig oder verlaufen parallel zueinander

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Viele Autoren werden mehreren Epochen zugeordnet Vergleich: Aufklärung und Romantik

Fazit: Die Epoche der Romantik ist sehr vielschichtig und uneinheitlich, weshalb es schwer ist, sie richtig zu (er)fassen. Schon der Versuch, die Romantik an äußeren Aspekten wie zum Beispiel Ortsgebundenheit festzumachen, schlägt fehl, denn anders als etwa die "Weimarer Klassik" war sie nicht an einen Ort gebunden. Ebenso wenig war sie durch einen bestimmten Personenkreis mit

ähnlichen Anschauungen bestimmt, es gab sogar große Unterschiede zwischen den romantischen Zirkeln. Je mehr die Wissenschaft versuchte, die Epoche genauer zu bestimmen, desto mehr stieß sie auf die Vielzahl der romantischen Themen und deren vielschichtige Darstellung und somit auch an die Grenzen, die Epoche festzulegen. Die Romantik definiert sich also quasi dadurch, sich nicht definieren zu lassen.

Musterlösung der Analyse: Das zerbrochene Ringlein: https://www.abipur.de/referate/stat/685348348.html

https://lyrik.antikoerperchen.de/joseph-von-eichendorff-das-zerbrochene-ringlein,textbearbeitung,188.html...


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