Nadezhda Grozdanova 13813 Hyazinth und Rosenblütchen Romantik PDF

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Typische Züge der deutschen Romantik in Hyazinth und Rosenblütchen

In der Epoche der Romantik (1795 – 1835) wurden Märchen erstmals als literarische Genres anerkannt und schriftlich niedergelegt. Die Romantik wollte die ganze Welt „romantisieren“ und forderte völlige Subjektivität, Individualisierung, Freiheit und Unabhängigkeit. Es gab auch eine Vorliebe für das Traumhafte, die Wunderbare, die Unbewusste und auch die Fantastische und die Abenteuerliche. In dieser Zeit erlebte zudem das Kunstmärchen seinen Höhepunkt.

Typische Merkmale eines Märchens sind eine feste Anfangs- und Schlussformel und ein Festes Erzählschema. Typisch sind auch die fantastische Figuren und die Verzauberungen. Neben Figuren aus der realen Welt tauchen fantastische Wesen wie Hexen, Zwerge und Riesen auf. Tiere können sprechen oder sich verwandeln. Häufiges Motiv in den Märchen ist das Wandern, wo der Mensch eine Reifungsprozesse durchläuft und er erreicht eine neue Stufe des Seins.

Im „Märchen von Hyazinth und Rosenblüte“ von Novalis, lassen sich viele zentrale Merkmale der romantischen Dichtkunst beobachten.

Typisch märchenhaft ist schon der Beginn, wenn es heißt „Vor langer Zeit lebte...“, Ort und Zeit des Geschehens werden auch nicht festgelegt. Damit wird die Erzählung geheimnisvoller und märchenhafter gemacht und entspricht so der Idee des Romantisierens von Alltäglichem in einer Erzählung, gleichzeitig wird auch noch auf die zentrale Bedeutung von der Vergangenheit hingewiesen. Der Protagonist Hyazinth ist als seltsam beschrieben. Es wird beschrieben, wie er die Einsamkeit sucht und „immer mürrisch und ernsthaft“ bleibt. Hyazinth hat seine

gute

Stimmung verloren. In eine Rückschau erfährt der Leser, wie Hyazinth früher war, als er noch im Harmonie mit sich, seiner Familie und seiner geliebten Rosenblüte lebte. Wendepunkt ist

das Auftauchen eines Fremden, der „weit gereist“ war, und dessen Äußeres als fremd und geheimnisvoll beschrieben wird. Er hat einen langen Bart, tiefe Augen, entsetzliche Augenbrauen und ein wunderliches Kleid. Er erzählt Hyazinth von fremden Ländern und unbekannten Gegenden. Hyazinth ist sehr neugierig und hört aufmerksam zu ihm. Rosenblüte wird eifersüchtig auf den Hexemeister, weil Hyazinth nicht mehr für sie interessiert und er lässt sich von dem Hexemeister schnell beeinflussen.

Hyazinth wird von seines

Seelenfriedens beraubt. Der Fremde lässt Hyazinth zum Abschied ein „Büchelchen“ da, „das kein Mensch lesen konnte“. Nachdem der Fremde weiter gezogen ist, wird Hyazinth „tiefsinnig“ und beginnt „einen ganz neuen Lebenswandel“. Nach dem Besuch des Mannes erkrankt Hyazinth an der romantischen Krankheit der Melancholie. Er lebt still und einsam vor sich hin, bis eine alte Frau im Wald ihm eines Tages erzählt, wie er Heilung finden kann. Er zieht nun von zu Hause fort und wandert durch die Natur auf der Suche nach der verschleierten Jungfrau. Die zunächst entfremdete Natur wird ihm im Laufe seiner Wanderung immer vertrauter und schließlich erreicht er den Tempel der Isis und schläft dort ein. Im Traum gelingt es ihm nun den Schleier der Göttin zu lüften und er erkennt das höhere Selbst seiner geliebten Rosenblütchen, was zugleich sein höheres Ich meint. Der Traum ist wieder ein Beispiel für ein romantisches Motiv. Zum Schluss möchte ich sagen, dass „Das Märchen von Hyazinth und Rosenblütchen“ ein typisches romantisches Werk von Novalis ist. Novalis definierte die Romantik als die Überwindung der Entfremdung und damit die Entdeckung des ursprünglichen Sinnes. Die Schlagwörter eines Romantikers waren Worte wie Gefühl, Phantasie, Erleben und Sehnsucht. Gerade die Sehnsucht ist ein grundlegendes Charakterkriterium eines Romantikers. Die Sehnsucht war fixiert auf andere Welten, welche zur Entgrenzung führen, Traum- und Rauschwelten, Wunderglaube, Übersinnliches, Natur, fremden Ländern und Kulturen, überhaupt Ferne, Kindheit, Tod, Jenseits, Gott und vergangenen Zeiten....