Samurai Notes - WiSe 16/17 Leinss PDF

Title Samurai Notes - WiSe 16/17 Leinss
Course Die Samurai: Lebenswelt, Kultur und Mythos
Institution Humboldt-Universität zu Berlin
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WiSe 16/17 Leinss...


Description

Samurai Allgemeines: - ein Mitglied des Kriegerstandes im vorindustriellen Japan - japanische Bezeichnung bushi - herrenlos gewordene Samurai = Rōnin Etymologie/Begriffsentstehung: - Ursprung des Wortes in Vor-Heian-Periode gegründet - vermutlich war das Wort Saburai („Diener“/„Begleiter“) - erst in frühen Moderne, in Azuchi-Momoyama-Periode und frühe Edo-Periode des späten 16. und frühen 17. Jhd. wurde Wort Saburai durch Samurai ersetzt - Bedeutung wandelte sich jedoch schon lange vorher - Wort Samurai leitet sich dennoch weiterhin vom Verb saberu („dienen“/„unterstützen“) ab —> Samurai bedeutet somit „Dienender“/„Beschützer“ Geschichte: - Armeen des japanischen Kaiser bestanden aus einem Drittel der kampffähigen erwachsenen männlichen Bevölkerung - Soldaten mussten selbst für ihre Waffen und Versorgung aufkommen Aufstieg:

- ursprünglich waren Samurai nur Soldaten im Dienste des Kaisers und der Adelsstämme - durch den Aufstieg des Shōgunats und der damit einhergehenden Errichtung einer Militäraristokratie, stiegen die Samurai zur regierenden Schicht auf

- Daimyō entwickelten sich aufgrund ihrer militärischen und ökonomischen Stärke zu einem neuen Machtfaktor in der Politik am Kaiserhof

- während der Heiji-Rebellion 1160 kam es zum Kampf der rivalisierenden Adelsfamilien Minamoto und Taira

- Taira no Kiyomori (1118-1181) ging siegreich aus dieser Rebellion hervor und wurde als erster -

Krieger, der eine solche Position erreichte, zum kaiserlichen Berater ernannt und übernahm anschließend die Kontrolle über die Regierung dadurch bildete er die erste Samurai-dominierte Regierung und sorgte dafür, dass der Kaiser ausschließlich nur noch eine zeremonielle Funktion ausübte

Japan in der Feudalzeit (Feudalismus: eine Gesellschaftsordnung, in der die Herrschaft vom Grund und Boden besitzenden Adel ausgeübt wird): - 1180 erneuter Krieg zwischen den Taira und Minamoto (Gempei-Krieg), der bis 1185 andauerte - Minamoto no Yoritomo (1147-1199) galt als siegreich und wurde 1190 in Kyōto zum Shōgun ernannt - er begründete das Kamakura-Shōgunat (1192-1333) - mongolische Kaiser Kublai Khan forderte Unterwerfung des japanischen Kaisers, doch der japanische Kaiser lehnte dies ab - 1274 griffen die Mongolen Japan an, doch dieser Angriff misslang - nach einem erneut scheiternden Eroberungsversuch 1281 (Schlacht von Kōan) wurden die Invasionspläne nach dem Tod Kublai Khans, 1294, aufgegeben - da Landwirtschaft während der Kriegszeit vernachlässigt wurde, gab es Hungersnöte in Japan und viele Samurai wurden herrenlose Rōnin - diese Zeit wird von vielen Historikern als eine der dunkelsten Phasen in der Geschichte der Samurai betrachtet - mächtige Samurai-Daimyō wurden zu Kriegsadeligen (Buke), die der Aristokratie des Hofes (Kuge) unterstanden - Samurai übernahmen höfische Sitten wie Kalligraphie, Dichtkunst und Musik und Kuge hingegen übernahmen im Gegenzug auch Samurai-Fähigkeiten - die wahre Macht lag in den Händen der Shōgune und Krieger, der Kaiser war nur noch ein Symbol der Macht

- als Toyotomi Hideyoshi (1536-1598), der Sohn eines Fußsoldaten, zum ersten Minister -

(Kampaku) aufstieg, erließ er 1586 ein Gesetz, das die Zugehörigkeit zum Samurai-Stand als permanent und erblich festschrieb und Nicht-Samurai verbot, Waffen zu tragen während Tokugawa-Shogunats bzw. der Edo-Periode (1603-1867) wurden Samurai vermehrt Höflinge, Bürokraten und Administratoren anstelle von Kämpfern und Daishō es wird vermutet, dass in dieser Zeit erstmals ein Europäer, William Adams, zum Samurai ernannt wurde Schwertpaar der Samurai (Katana und Wakizashi) wurde zum symbolischen Emblem der Macht, als nur noch eine Waffe des täglichen Gebrauchs Samurai besaßen weiterhin das Recht, jeden Bürger niederzuschlagen, der ihnen keinen Respekt erwies Regierung zwang Daimyō ihre Armeen zu reduzieren, wodurch arbeitslose Rōnin zu einem großen Gesellschaftlichen Problem wurden die endgültige Form des Bushidō wurde von Schülern in der Tokugawa-Periode geschrieben aus dieser Periode stammt auch das berühmteste Buch des Kenjutsu, Miyamoto Musashis „Das Buch der Fünf Ringe“ (1643) die Ereignisse der 47 Rōnin, die den erzwungenen Selbstmord ihres früheren Herrn rächten, führten in der damaligen Gesellschaft zu einem Konflikt zwischen der Kriegerehre und dem durch das Tokugawa-Shogunat erzeugten Rechtssystem letztendlich wurde 46 Rōnin befohlen Seppuku zu begehen

Persönliches Einkommen und Lebenssituation:

welt-der-samurai.de zusammenhängende Begriffe: Bushido - Der Weg des Kriegers Bujutsu - die Kriegskünste Seppuku - der rituelle Selbstmord Rōnin - die herrenlosen Samurai

Allgemeines: - Ursachen für Kriege im mittelalterlichen Japan waren ausschließlich inländische Konflikte lokaler Kriegsherren - Untergebene kämpften bis sie oder ihre Gegner starben und blieben ihren Anführern treu - fliehen oder kapitulieren waren keine Option für die Samurai - taten es dennoch einige, so wurden sie verachtet, da sie Schande über ihren Herren und ihren Clan brachten - die Samurai-Ideologie entwickelte sich seit dem 9. Jhd. mehr und mehr zum festen Verhaltenskodex und wurde stark vom Zen-Buddhismus beeinflusst - ursprünglich wurden die Krieger als Bushi („Mann mit Waffen“/„Bewaffneter“) bezeichnet - im Laufe der Zeit setzte sich der Begriff Samurai („Dienender“/„Im Dienste stehender“) durch Bushido: - ritterlicher Ehrenkodex und Ethik des Samurai-Standes - forderte Selbstaufopferung, Loyalität, Tapferkeit, höchste Waffenbeherrschung und ständige Kampfbereitschaft - zu den Tugenden der Samurai gehörten trotz der Grausamkeit während ihrer Kämpfe die Gerechtigkeit und der Schutz der Schwachen und Wehrlosen - Begriff Bushido = Bushi („Krieger“), do („Weg“) —> „der Weg des Kriegers“ - zum schriftlich festgelegten Gesetz wurde der Ehrenkodex erst am Ende der Sengoku-Zeit, als die kriegerischen Auseinandersetzungen um die Vormacht in Japan eigentlich beendet waren - vieles, was heute unser Bild vom Samurai prägt, entstammt der Edo-Periode, also einer eher friedlichen Zeit...


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