Vorarbeit VL1 Schwiesau Ohler PDF

Title Vorarbeit VL1 Schwiesau Ohler
Course Einführung in die Journalistik I
Institution Universität Leipzig
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Summary

Zusammenfassung von S. 11-176, 220-241 Dietz Schwiesau / Josef Ohler (2003): Die Nachricht in Presse, Radio, Fernsehen, Nachrichtenagentur und Internet...


Description

Schwiesau/Ohler Der Nachrichtenbegrif -

mit der Nachricht hat die Geschichte der Medien begonnen älteste Zeitung der Welt „Relation“ 1605 in Strasbourg Nachrichten werden wie Waren gehandelt, Angebot und Nachfrage entscheidet über Wert Nachrichten in Sekunden verbreitet über Satelliten, Kabel und Computernetz die Nachricht liefert die Erstinformation, Zeitung spielt als Medium der Erstinformation keine Rolle jede Information, die von einem Medium verbreitet wird, ist eine Nachricht die Nachricht ist eine direkte, kompakte und möglichst objektive Mitteilung über ein neues Ereignis, das für die Öfentlichkeit wichtig und interessant ist ist eine direkte Mitteilung: das Wichtigste, Interessanteste, Aktuellste steht immer am Anfang beschränkt sich auf Wesentliche, kompakt und leicht verständlich muss möglichst objektiv sein Information ist nur Nachricht, wenn sie neu ist jede Nachricht informiert Öffentlichkeit über ein Ereignis (= Vorgang, der in Zeit und Raum begrenzt ist) Ereignisse müssen Nachrichtenwert haben; neu, wichtig, interessant für Öffentlichkeit muss schnell angeboten werden Meldung (vereinzelt Kurznachricht) und Nachricht gleichbedeutend Länge eines journalistischen Textes kein Maßstab, um Darstellungsform zu bestimmen Bericht eng verwandt mit Nachricht, jedoch eigene Darstellungsform mit eigenen Regeln harte Nachrichten: informieren über wichtigste Ereignisse aus Wirtschaft, Politik, Kultur (vereinzelt Sport); klassisch aufgebaut (Wichtigste vorn) weiche Nachrichten: informieren über interessante und unterhaltsame Ereignisse (keine wichtigen); so aufgebaut, dass Story wirkungsvoll erscheint (Wichtigste nicht vorn) Nachrichten haben Alarmfunktion und machen schnelle Orientierung möglich, sind verlässlich tragen zur Urteils-/Meinungsbildung bei, haben Nutzen (Wetter usw.), bieten Gesprächsstoff und Unterhaltung Nachrichten müssen an Vertrautes, Bekanntes und Vorwissen des Publikums anknüpfen; etwas nicht Interessantes und Wichtiges wird vergessen ab 1. Juli 1650 erste Tageszeitung der Welt in Leipzig („Einkommende Zeitungen“, 6x die Woche) Eisenbahn und Telegraf sorgen für Revolution in der Nachrichtengeschichte im 19. Jh., Entfernungen spielen immer weniger eine Rolle während Industrialisierung mit weiteren Erfindungen (Schnellpresse, Zeilen-Setzmaschine, Telefon, drahtlose Telegrafie) tagesaktuelle Nachrichten für Massenpublikum (auch Arbeiter) Radio und Fernsehen bringen Nachrichten noch schneller zum Publikum im 20. Jh.

Die Objektivität der Nachricht -

Objektivität = strenge Sachlichkeit und unvoreingenommene, unparteiische Darstellungen unter größtmöglicher Ausschaltung des Sachlichen Objektivität als Ideal: Wirklichkeit hat viele Seiten -> absolute Wahrheit existiert nicht, jeder sieht und berichtet anders, jeder muss aber versuchen objektiv zu sein (journalistische Pflicht)

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Objektivität als Norm: Verträge, Grundsätze und Richtlinien verpflichten Nachrichtenredakteure zur Objektivität; gilt für alle Darstellungsformen der journalistischen Information Objektivität als Regelwerk: Regel 1 – Die Fakten müssen stimmen Regel 2 – Die Nachricht muss alle Seiten zeigen Regel 3 – Die Nachricht muss wertungsfrei sein zu Regel 1: genau arbeiten; unsichere Faktenlage benennen; Aussagen mit gesicherten Fakten belegen; Proportionen müssen stimmen (Wichtigkeit zuerst); Quellen offenlegen; Originalquelle benutzen; Quellen vergleichen; glaubwürdige Quellen Quellenvergleich notwendig, wenn: Fakten nicht gesichert sind; es Widersprüche gibt; bei Zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Quelle; Ereignisse schwer zu überschauen sind; die subjektive Einschätzung des Berichterstatters eine besondere Rolle spielt zu Regel 2: keine Zensur akzeptieren, keine Selbstzensur üben; vollständig berichten; Vielfalt der Meinungen widerspiegeln; widersprechende Standpunkte darstellen zu Regel 3: Nachricht und Meinung trennen; Kommentare – nein, Hintergrundinformationen – ja; eigene und fremde Rede unterscheiden; Distanz zum Ereignis und den Akteuren halten („Immer dabei sein, niemals dazugehören“; neutrale Wörter wählen; Ausgewogenheit; das Ziel der Objektivität wird verfehlt, wenn der Berichterstatter: - von der Sache zu wenig versteht - seine Darstellung unzulässig verkürzt - seine Darstellung übertreibt - unter Zeitdruck überhastet arbeitet - voreingenommen ist - sich äußerem Druck beugt - keine Distanz hält „Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd“ (Bismarck); „Das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit“ (Hiram Johnson)

Die Nachrichtenauswahl -

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die drei wichtigsten Forschungsrichtungen: Die Gate-Keeper-Forschung Begründer: David Manning White, The Gate Keeper, 1950 Gegenstand: Der Redakteur und die Einflüsse, denen er unterliegt Erkenntnisse: Redakteur wählt jeden Tag Nachrichten aus mit Begründung, warum welche Nachrichten genommen oder weggeworfen werden; Redakteur wird in Entscheidungsfreiheit von äußeren Faktoren eingeschränkt (Zeitdruck, Platzmangel, Produktionsbedingungen, Ansichten des Chefredakteurs + Werbekunden, Abhängigkeit von Agenturmeldungen) Praxiswert: Äußere Einflüsse sind nicht zu vermeiden, sollten jedoch bei der Auswahl nicht die Oberhand gewinnen Die Nachrichtenwertforschung

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Begründer: Walter Lippmann, Public Opinion, 1922 Gegenstand: die Ereignisse, die den Nachrichten zu Grunde liegen Erkenntnisse: Ereignisse haben bestimmte Merkmale oder Eigenschaften (z.B. Betroffenheit, Einfluss, Nähe u.a.), die den Wert des Ereignisses bestimmen (Nachrichtenwert)

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Praxiswert: Nachrichtenwerte geben bei der Beurteilung der Ereignisse eine wichtige Hilfestellung Die News-Bias-Forschung

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Begründer: Malcom W. Klein/Nathan Maccoby, Newspaper Objectivity in the 1952 Campaign, 1954 Gegenstand: Die Einstellung der Journalisten, Chefredakteure, Verleger u.a. Erkenntnisse: Beeinflussen Überzeugungen oder Vorurteile (bias) die Nachrichtengebung? – Ja, Zeitungen informierten ausführlicher und positiver über den Kandidaten, dem Ihre Verleger politisch nahestanden (Wahlkampf 1952 USA); Journalisten passen sich der Redaktionslinie an – oder werden angepasst (Synchronisation, Klaus Schönbach) Praxiswert: Journalisten haben politische Grundeinstellungen und weltanschauliche Überzeugungen, bei der Nachrichtenarbeit sollte das aber eigentlich keine Rolle spielen (Objektivität)

Der Nachrichtenwert der Ereignisse -

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Ereignis muss Nachrichtenwert haben; Rang, Gewicht, Wert eines Ereignisses überträgt sich auf die Nachricht und bestimmt ihren Wert Nachrichtenwert eines Ereignisses setzt sich aus Informationswert und Neuigkeitswert zusammen Neuigkeitswert: Nachricht nur dann eine Nachricht, wenn sie über neue, unbekannte Ereignisse berichtet -> Ereignis braucht Neuigkeitswert Informationswert: Nachrichten informieren nicht über Nichtigkeiten; ein Ereignis muss für Leser, Hörer, Zuschauer von Bedeutung sein -> drei Informationswerte: Wissens- und Orientierungswert, Gebrauchswert, Gesprächs- und Unterhaltungswert Ereignisse, die einen Neuigkeitswert und Informationswert haben, sind aktuell (Aktualität) die zehn wichtigsten Merkmale von Ereignissen: Betroffenheit, Tragweite, Nähe, Einfluss (Wissens- und Orientierungswert), Nutzen, Schaden (Gebrauchswert), Menschen, Emotionen, Spannung, Außergewöhnliches (Gesprächs- und Unterhaltungswert) Einteilung des Nachrichtenwerts: Ereignis, das die Welt bewegt: Ereignis von historischem Rang (1. Mensch im All, 9/11) -> herausragender Neuigkeits- und Informationswert - 10+ Sensation: ein Aufsehen erregendes, außergewöhnliches Ereignis (Literaturnobelpreis für einen Deutschen, Steinzeit-Mumie in den Alpen) -> sehr großer Neuigkeits- und Informationswert - 10 Überraschung: Ereignis, das nicht vorhersehbar war, das unerwartet eintrifft (Erdbeben in Deutschland, Verpflichtung des Fußballstars) -> hoher Neuigkeits- und Informationswert - 9-7 Ereignis mit ungewissem Ausgang: Ereignis, das für viele wichtig und interessant ist; nicht überraschend, aber offener Ausgang (Endspiel der Fußball WM, Kanzler Stellt Vertrauensfrage) -> großer Informationswert, Neuigkeitswert nicht so groß - 8-6 Dauerbrenner: Thema hat sich etabliert; hohe Aufmerksamkeit, Publikum will wissen, wie es weitergeht (Skandal über die Parteispenden, Spionagevorwürfe gegen X) -> am Anfang hoher Informations- und Neuigkeitswert, später abnehmend - erst 8-6, dann geringer

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Routineereignis: der tägliche Strom der Ereignisse, für viele wichtig und interessant, für andere nicht; keine Überraschung (Vollsperrung A1; DAX gestiegen) -> durchschnittlicher Neuigkeits- und Informationswert - 6-3 Chronistenpflicht: meist wichtiges Ereignis, das sich lange angekündigt hat, das geplant war; nur wichtig, dass es endlich passiert ist; Nachricht bestätigt Vollzug (Der Bundesrat hat erwartungsgemäß das Steuergesetz gebilligt) -> geringer Neuigkeitswert, hoher Informationswert - 4-2 Selbstgeschafenes Ereignis: Enthüllungen, andere Rechercheergebnisse, Interviews; Material oft wertlos (z.B. Nachrichten aus nichtssagenden Interviews), Meldung wird meist dennoch eingesetzt, als Eigenwerbung (… sagte X der Neuen Allgemeinen) -> Neuigkeits- und Informationswert kann sehr groß, aber auch sehr gering sein - 9-1 Vorschau: geplantes Ereignis, das erst eintreten wird; Reisen, Festakte, Jubiläen; oft Langweiler (Der Bundespräsident reist heute nach X), außer herausragende bevorstehende Ereignisse (Die Olympische Spiele beginnen heute) -> kein Neuigkeitswert, oft geringer Informationswert - 3-1 Pseudoereignis: Ereignis, das für keinen wichtig ist und keine interessiert; Ereignis, das nicht neu ist, eine Meinungsäußerung, die nur wiederholt wird (Der Steuerzahlerbund hat sich erneut dafür eingesetzt …) -> kein Neuigkeitswert, kein Informationswert - 0

Nachrichtenprofil und Publikum -

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maßgebend für die Nachrichtenauswahl ist das Profil der Zeitung, des Radioprogramms, des Fernsehsenders oder des Internet-Angebotes in Fernsehen und Radio auch Format: mit klar definierten Inhalten und einer besonderen Gestaltung soll ein bestimmtes Publikum erreicht werden Profile von Medium zu Medium unterschiedlich (FAZ/Bild) Nachrichtenauswahl jeden Tag neu überdenken (Welt verändert sich, Werte verändern sich -> Nachrichtenbewertung muss sich dementsprechend auch ändern) Nachrichten können auf der Basis des Profils in drei Kategorien unterteilt werden: - A-Nachrichten: müssen gemeldet werden; Meldungen über herausragende, außergewöhnliche Ereignisse (Sensationen, Überraschungen); Nachrichten mit besonderem Informationswert für jeweiliges Publikum (Aufmacher, Meldungen für erste Seite in Zeitungen und Spitzenplätze in Radio und Fernsehen) - B-Nachrichten: sollten gemeldet werden; Meldungen, die für Großteil des Publikums einen Informationswert haben (Nachrichten, auf deren Ausgang viele gewartet haben, Dauerbrenner, Routineereignisse, Chronistenpflicht) - C-Nachrichten: können gemeldet werden; Ereignisse, die für viele wichtig und interessant sind, die für einige auch praktischen Nutzen haben, die das Publikum aufhorchen oder lachen lassen; falls neben A- und B-Meldungen noch Platz ist diese Kategorien helfen nicht nur bei der Nachrichtenauswahl, sondern auch bei der Platzierung der Meldungen Grenzen der Berichterstattung sollte es trotz der unterschiedlichen Profile geben, z.B. wo die würde des Menschen in Gefahr ist, wo gegen Gesetze verstoßen wird, wo mit Nachrichten aus dem Leid von Menschen Kapital geschlagen wird Symbiose von Politik und Journalismus ist nicht im Interesse der Öffentlichkeit Lokaljournalismus über Jahrhunderte fast unbekannt, heute bedeutende Rolle großes Interesse an Lokal- und Regionalnachrichten

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Lokalredakteure sind nah am Publikum dran, müssen für alle Nachrichten selbst sorgen (Recherchieren; Hinweise von Lesern, Hörern, Zuschauern) Verzerrte Nachrichtenauswahl bei Nachgeben von äußerem Druck oder falscher Prioritätensetzung verändert sich das Nachrichtenangebot -> tatsächliche Nachrichtennachfrage des Publikums wird missachtet Wertigkeiten dürfen nicht auf den Kopf gestellt werden, z.B. nicht immer Vorrang von regionalen Inhalten -> verantwortungsbewusste Nachrichtenauswahl

Der Nachrichtenaufbau - Bericht ist chronologisch aufgebaut, Nachricht hierarchisch -> das Wichtigste steht vorn

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Nachrichtenaufbau nach Wertigkeit -> lässt sich leichter kürzen (von unten), passt zum Prinzip der selektiven Wahrnehmung (man liest, hört und schaut nur bei Interesse hin) mit Hintergrund wird die Nachricht plastischer und informativer Kern: Was ist das Wichtigste, das Neueste, das Interessanteste? Was will der Leser, Hörer, Zuschauer unbedingt wissen? Was sollte er wissen? Einzelheiten: nähere Information zum Kern der Nachricht, weitere Fakten Quelle: wichtiger Baustein der Nachricht; nur wenn Reporter Ereignis selbst beobachtet hat, entfällt diese Hintergrund:  eine Vorgeschichte: Ereignisse, die der Nachricht vorausgegangen sind; z.T. auch Fakten, die bereits irgendwann vernommen wurden/vernommen worden könnten  ein Zusammenhang: Informationen, die mit dem neuen Ereignis verknüpft sind oder verknüpft sein können und es in weitere Dimension stellen  Zusatzinformation: Fakten, die als Verständnishilfen dienen können, aber auch darüber hinaus interessant sind Check der wichtigsten Fakten mithilfe der W-Fragen -> Wer ist beteiligt? -> Was ist passiert? -> Wo und wann war es? -> Wie lief es ab? -> Warum geschah es? -> Woher wissen wir das? erstes Nachrichtenmodell: umgekehrte Pyramide (19. Jh. USA)

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das Wichtigste (Lead/Kern der Nachricht) steht auf dem Nachrichtenkörper (Body) soll veranschaulichen, dass die Wichtigkeit der Fakten nach unten abnimmt -> Schwachpunkt, da Grafik suggeriert, dass es sich bei dem „Lead“ um einen breit angelegten, umfassenden ersten Satz handelt; heute eher aber packender Einstieg oder kurzer, prägnanter Leadsatz deswegen Weiterentwicklung des Modells, jedoch auch nicht mehr modern und praxisnah -> schränkt Gestaltungsspielraum zu sehr ein Nachricht ist kein fester Körper mit unveränderlichen Teilen (auch wenn Kern immer am Anfang steht) andere Teile können je nach Nachricht neu geordnet werden Bausteine-Modell am praxistauglichsten -> Bausteine können flexibel eingesetzt werden macht moderne Nachrichtenpraxis sichtbar: an der Spitze steht immer das Wichtigste, beim restlichen Aufbau der Nachricht hat der Journalist eine relative große Gestaltungsfreiheit beim Ordnen der Bausteine ist die angestrebte Gesamtaussage entscheidend der Kern:  Leadsatz soll Kern der Nachricht (Mitteilung) wiedergeben  zusätzlich soll er zum weiteren Lesen, Zuhören, Zuschauen anregen  kurze, treffende Sätze am besten (Prägnanz) -> soll im Kopf bleiben (auswendig wiederholbar nach erstem Lesen oder Hören)  vier Arten von Leadsätzen: - klassisch - plakativ - einleitend - erweitert  klassischer Leadsatz: - enthält alle wesentlichen Aussagen zum Kern der Nachricht („Summary Lead“) -> entspricht der Tradition der Nachrichtenagenturen (journalistische Korrektheit, W-Fragen integriert) - enthält oft zu viele Informationen auf einmal -> schwer verständlich  plakativer Leadsatz: - beschränkt sich auf das Allerwichtigste, was er isoliert herausstellt -> „modified Lead“ (Demoschild/Werbeplakat) - als Minimalinformation ausreichend, viele Fragen bleiben offen -> müssen im Folgetext beantwortet werden - kann Quintessenz mehrerer Einzelnachrichten ausdrücken  einleitender Leadsatz: - steckt nur Rahmen ab für eigentlich Information -> weckt Interesse („blind Lead“) -> erfüllt eher die Funktion zum Weiterlesen/-hören/-schauen anregen - besonders sinnvoll, wenn Neuigkeit sehr kompliziert ist -> bietet Einstiegshilfe - auch als Schlagzeile nützlich -> aber nicht um den Vorgang zu kommentieren (Trennung von Nachricht und Kommentar)



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erweiterter Leadsatz: - verknüpft eigentliche Aussage mit anderem Fakt, der mit der Neuigkeit in Zusammenhang steht -> Brücke zu einem anderen, ähnlichem Ereignis -> Entwicklung (In welchem Zusammenhang?) - angemessen, wenn Nachricht nur durch die Erwähnung des Zusammenhangs ihren vollen Sinn bekommt - Unterschied zum Vorspann: dieser bezieht sich meist auf mehrere Meldungen, die in einem größeren Beitrag zusammengefasst sind, nicht auf einzelne Nachricht Nachrichten werden ständig aktualisiert bzw. fortgeschrieben starker Zwang zur Aktualisierung bei Medienangeboten, die über mehrere Stunden hinweg genutzt werden (Radioprogramme mit stündlichen/halbstündlichen Nachrichten, Fernsehnachrichten, Internet) Zeitung nur 1x am Tag mit Nachrichten

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die Einzelheiten:  sollen Kern der Nachricht stützen, W-Fragen können beantwortet werden  meist Einzelheiten, die notwendig sind, um Kernaussage zu ergänzen  abhängig von äußeren Faktoren wie Zeilenzahl, Sendezeit, Nachrichtenform  gleiche Kriterien wie bei Nachrichtenauswahl (Wissens- und Orientierungswert, Gebrauchswert, Gesprächs – und Unterhaltungswert)  Zwang zur Auswahl von Einzelheiten bei Reden, die lange dauern -> wichtigste und interessanteste Details

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die Quelle:  entfällt bei eigenem Augenschein  Stellenwert bestimmt, an welchem Platz die Quelle steht: -> bei spekulativem Inhalt gehört die Quelle unbedingt in den Leadsatz -> wenn keine Zweifel an der Richtigkeit bestehen, nennt man die Quelle zwischen dem Leadsatz und den Einzelheiten -> „demonstrative“ Angabe der Quelle bei wichtigen Ereignissen oder Neuigkeiten, die erst durch die Quelle geschaffen werden  Wortwahl muss stimmen, nur zuständige Stellen machen Angaben, Medien geben nur Informationen, Berichte oder Darstellungen heraus

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der Hintergrund:  mit Hintergrund werden Nachrichten erst plastisch und verständlich -> kann wichtiger sein als eine große Menge Einzelheiten  Vorgeschichte, Zusammenhang und Zusatzinformation  Zusatzinformationen meist besonders interessant -> bessere Einordnung, Gedächtnishilfen, Beantwortung aufgekommener Fragen

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Andockmodell:  knüpft noch mehr an Interessen, Vorkenntnisse, Erfahrungen des Publikums an  gleitender Einstieg, der über einleitenden Leadsatz weit hinausgeht



für schwierige Themen zweckmäßig, widerspricht aber den Lese- und Hörgewohnheiten des Publikums

Die Nachrichtenproduktion -

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keine Nachricht ohne Ereignis (= zeitlich und räumlich begrenztes Geschehen) es gibt absolute, medienunabhängige Ereignisse und relative, medienbezogene Ereignisse absolute Ereignisse würden auch dann eintreten, wenn es keine Medien gäbe (Erdbeben, Flugzeugabstürze, Verbrechen usw.) -> erfüllen den Nachrichtenwert der Überraschung weitere Differenzierung nach Beteiligung von Menschen:  Ereignisse, die ohne menschliches Zutun eintreten (z.B. Naturkatastrophen)  Ereignisse, an denen Menschen unbeabsichtigt beteiligt sind (z.B. Verkehrsunfälle)  Ereignisse, bei denen die absichtlich beteiligten Menschen keine Berichterstattung in den Medien wünschen (z.B. Verbrechen) Ereignisse werden meist durch Dritte bekannt oder durch unmittelbares Miterleben Auskünfte anderer (Innenministerium, Polizei, Feuerwehr) notwendig, um genaueres über Ausmaß und Folgen zu erfahren -> erst dann Schreiben einer Nachricht möglich relative Ereignisse sind Ereignisse, bei denen die Beteiligten zwar einen eigenen Zweck verfolgen, gleichzeitig aber auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden wollen -> an der Anwesenheit von Journalisten interessiert (z.B. Parteitage, Wahlen, Konferenzen, Demonstrationen, Sportereignisse …) ohne Berichterstattung in den Medien wäre solche Ereignisse für Initiatoren weniger wert, andere fänden gar nicht statt auch Militäraktionen und Terroranschläge -> zielen auf Öffentlichkeitswirkung auch Pseudoe...


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