Title | 04 Trockene Mittelbreiten |
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Course | Regionale Geographie II: Außereuropa Ökozonen |
Institution | Ludwig-Maximilians-Universität München |
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liegen in kontinentalen Bereichen auf der SHK kaum vorhanden (nur Neuseeland und Patagonien) rund 10% Festlandfläche Verbreitung
polwärts an die boreale Zone thermische Abgrenzung zu den tropisch/subtropischen Trockengebieten
Grenzen
Grenze zu den Feuchten Mittelbreiten dort, wo in der Vegetationsperiode über 200mm NS fallen und >4 Monate humid Sommer außergewöhnlich heiß und trocken (Wassermangel) Winter dafür ziemlich kalt Klimawandel
Jahreszeitenklima mit hoher Jahrestemperaturamplitude
Schnee normal, Schneedecke bleibt teilweise mehrere Monate liegen
allgemein: Entstehung von Ökozonen
Strahlungbilanz im Sommer ähnlich hoch wie in den Trockengebieten (wg. größerer Tageslängen)
etwas aus dem Kapitel Verbreitung Klima
Frost (Kältestress)
Einleitung
etwas aus dem Kapitel Klimawandel Bezeichnung als winterkalte Trockengebiete
NS bis 700mm (siehe subzonale Differenzierung)
30% der Erde gehören zu den Trockengebieten, davon liegt der größere Anteil in tropisch/subtropischen Gebieten
2-4 Monate Vegetationsperiode liegen in der Westwindzone, aber in Lee-Lagen oder sehr kontinental, also geringe NS, höhere Temperaturamplituden und Einstrahlungen
Waldsteppe (Grenzökoton)
Langgrassteppe
Wassermangel auch während der Regenzeit als Ungunstfaktor
Waldinseln treten noch auf, werden aber weniger Gräser bis 150cm
Regenfeldbau kaum oder nur mit speziellen Methoden (Dry Farming, Beregnung, trockenresistente Arten) möglich xeromorphe Merkmale der Vegetation
WASSINDTROCKENGEBIETE
NS > 100mm während der Vegetationsperiode: Steppen Subzonale Differenzierung nach der Aridität
Flüsse führen nur episodisch Wasser
20-40cm hohe Gräser
EURASIEN: latitudinale Abfolge beginnend mit Waldsteppe im Norden NORDAMERIKA: longitudinale Abfolge mit Langgrassteppen im Osten
NS < V
Wüstensteppe als Übergang zwischen Kurzgrassteppe und Halbwüste
Die Trockenen Mittelbreiten bestehen in ihren Kernräumen aus Wüsten und Halbwüsten
Mischgrassteppe als Übergang zwischen Lang- und Kurzggrassteppe
Die Grenzräume zu den (Halb-)Wüsten heißen Steppen (in den Mittelbreiten und Subtropen), sonst Savannen
NS < 100mm Halbwüsten
Im Unterschied zu tropischen Savannen sind Grasteppen völlig baumfrei wegen Wassermangel und Klima, außerdem begünstigt der Humus Graswachstum
NS < 50mm: Wüsten Art der Verwitterung: hauptsächlich physikalisch
Im Unterschied zu tropischen Savannen befinden sich in der Steppe C3-Pflanzen (in Savannen C4-Pflanzen; diese können auch bei geschlossenen Stomata weiterhin Photosynthese betreiben)
Abfluss v.a. durch Frühlings-Schmelzwasser bestimmt Flüsse sind episodisch und teilweise endorheisch (ohne Abfluss ins Meer, wie die Wolga)
Blätter werden kleiner und dicker (Verringerung der Vedunstung)
Salzverwitterung
Stomate werden kleiner und mehr in der Anzahl
Insolationsverwitterung
Dichte der Blattaderung steigt Sträucher verlieren zwischenzeitlich ihre Blätter
Relief, Gewässer und Verwitterung
Anpassungen an das Klima: xeromorphe Merkmale
Behaarung zum Einfangen von Wasserdampf Wachsschichten zur Minderung der Verdunstung
Morphogenese in allen Trockengebieten ähnlich! siehe 07
Chemische Verwitterungskrusten Äolische Prozesse
Staubstürme
Spüldenudation in feuchten Zeiten
Flora und Fauna
Badlands,gully-Bildung
Frostsprengung
verbesserte Saugspannung der Wurzeln Zonentypische, an Kälte gebundene Prozesse
Einrollen von Blättern nur unterirdische Pflanzenteile überdauern die kalte Jahreszeit Sprossmasse dominiert in Langgrassteppen
Phaeozeme bei höheren NS (~ Waldsteppe, 500-700mm)
sehr gute Ackerböden anfällig für Winderosion
Dry Farming mit Einschalten von Schwarzbrachen traditionelle Durchführung als (halb)nomadische Viehhaltung stationär
meist Rinder
bodenbildende Prozesse sind Humusanreicherung, Bioturbation, Verbraunung, Verlehmung und Lessivierung
Traditionelle Nutzung
gigantische Flächen modernes Ranching
extrem humusreich, bis ca. 100cm
Böden
Viehhaltung --> dominiert in Kurzgrassteppen
extreme Biomasseproduktion und Bioturbation Chernozeme (~Langgrassteppen, 300-600mm)
meist auf Naturweiden, teilweise ergänzende Futtergräser
fruchtbarste Böden entstehen v.a. aus Löss
hohes Risiko durch dürrebedingten Futtermangel
bodenbildende Prozesse sind Humusanreicherung, Bioturbation und weniger Verwitterung, weil trockener
dazwischen liegt die agronomische Trockengrenze, die Regenfeldbau garantiert (etwa 300mm NS)
ebenfalls noch humusreich und hohe biologische Aktivität
Dry Farming
Kastanozeme (~Kurzgrassteppen, 250-350mm)
Anbau trockenresistenter Pflanzen fruchtbare Böden
Landnutzung
bodenbildende Prozesse auch Humusakkumlation und Bioturbation, aber einfach geringer mit Chloriden und Sulfaten
Chancen
Salzböden
Durch moderne Methoden kann die Ackerbaugrenze verschoben werden (Dry Farming,..) Nutzung halomorpher Böden nach Auswaschung der Salze
Solonchake
bodenbildender Prozess ist die Versalzung durch fluvialen Eintrag, Verdunstung und aszendente Salzzufuhr
Solonchake oder Solonetze (~(Halb-)Wüsten, -100mm)
Dürrestress im Sommer selektive Defoliation Bodenverdichtung
Überweidung und Degradation von Naturweiden --> mehrjährige Ertagsminderungen
alkalisch halomorph
Winderosion
Crusting, Oberflächenabfluss, Erosion
vollkommen waldfrei
Kurzgrassteppe
aszendente Bodenwasserbewegungen domineren (pedocale Bodenentwicklung)
essentieller Beitrag zur Ernährung der Menschheit > 50% der Welternte
nur in Eurasien
auch Feuchtsteppe
Pflanzenwuchs durch Dürre eingeschränkt
mit Nitraten Beweidungsdruck und Erreichen der Tragfähigkeit (abhängig vom NS und Primärproduktion der Futtergräser)
Solonetze Probleme
Niederschlagsvariabilität Feuer Exportabhängigkeit durch Weltmarktproduktion Wasserverschwendung durch (falsche) Bewässerung ökologische Probleme durch Düngung, Antibiotika Bevölkerungswachstum und steigende Nachfrage nach Getreide maximale Tragfähigkeit --> Malthusianische Katastrophe: Bevölkerung wächst exponentiell, Nahrungsmittelproduktion aber nur linear --> Problem steigender Fleischkonsum
Schluss
bodenbildender Prozess ist die Trocknung während einer Trockenphase mit kapillarem Aufstieg, in der Regenphase kommt es zu einer deszendenten Verlagerung von Ton und Huminstoffen entlang der Trockenrisse...