2.Praktikum Protokoll (Verhalten) PDF

Title 2.Praktikum Protokoll (Verhalten)
Course Neurobiologie und Verhalten
Institution Freie Universität Berlin
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Summary

Das Protokoll des zweiten Praktikums aus Verhalten. Es ging um das Sozialverhalten von Zebrafinken ...


Description

2.Kurstag/Dienstag/Nina Becher/ 5302966/16.07.2020 Protokoll:Verhalten als Prozess- soziale Beziehungen unter Zebrafinken Zusammenfassung Zebrafinken leben in Schwärmen zusammen und gelten als sehr gesellige Tiere (Boogart et al. 2018:1). Um ihr Sozialverhalten genauer zu untersuchen, haben wir eine 10minütige Videoaufnahme von 3 männlichen und 3 weiblichen Zebrafinken in einer Voliere analysiert und die Daten in einem agonistisch-affiliativen Netzwerk grafisch dargestellt. Es stellte sich heraus, dass nur gepaarte Zebrafinken untereinander affiliative Interaktionen zeigten. Fast alle agonistischen Interaktionen gingen von einem einzigen männlichen Finken aus und waren gegen alle anderen Zebrafinken gerichtet mit Ausnahme seines weiblichen Partners. Einleitung Zebrafinken (Taeniopygia guttata) gehören zu den Singvögeln und sind in Australien und Indonesien verbreitet. Sie sind nicht territorial und leben im Freiland in Schwärmen zusammen. Männchen und Weibchen zeigen einen ausgeprägten Sexualdimorphismus im Aussehen. Die Weibchen suchen sich einen Partner, leben in sozialer Monogamie zusammen und teilen sich die Aufzucht. Um ihr Sozialverhalten im Schwarm genauer zu untersuchen, wurden zunächst durch Beobachtung gewonnene und aus der Literatur übernommene charakteristische Verhaltensweisen in einem Ethogramm aufgelistet und in affiliative (schnäbeln, gegenseitiges Putzen, kopulieren, balzen, im Nest zusammen sein, einander folgen) und agonstische (verjagen, drohen, fechten, verdrängen, wegpicken) Interaktionen unterteilt. Die Videoaufzeichnung einer Voliere mit sechs Zebrafinken sollte dann Aufschluss darüber geben, wer mit wem und wie häufig eine der beiden Interaktionen zeigt und was diese dann über das Beziehungsgefüge in der Gruppe aussagen können. Material und Methoden In einem zur Verfügung gestellten 10-minütigem Videoclip wurden sechs Zebrafinkenin einer Voliere gefilmt. Sie waren aufgrund ihres Aussehens und Verhaltens als drei Pärchen (drei Weibchen und drei Männchen) identifizierbar. Mit der Analysesoftware ELAN wurden alle sozialen Interaktionen annotiert, anschließend in zwei Excel-Tabellen, einer Tabelle für anagonistische und einer für affiliative Interaktionen, sortiert und in ein NetDraw kompatibles Format konvertiert. Das Programm NetDraw hat die Daten in zwei Netzwerk-Grafiken überführt, so dass wir am Ende ein anagonistisches und ein affiliatives Netzwerk aus den Beobachtungsdaten ableiten konnten (Abb.1 und Abb.2). Die Richtung der Pfeile zeigt an, von welchem Finken die Interaktionen ausgingen, oder auch ob sie von beiden ausgingen. Die Liniendicke symbolisiert die Häufigkeit der Interaktionen, je dicker die Linie, desto häufiger wurde interagiert, während Größe und Dicke der Pfeilspitze anzeigt, von welchem Interaktionspartner ein bestimmtes Verhalten häufiger ausgeführt wurde.

Abbildung 1:affiliative Netzwerk-Grafik mit NetDraw von drei Abbildung 2:agonistische Netzwerk-Grafik mit NetDraw von drei Zebrafinkenpärchen. Blaue Kästchen symbolisieren die Zebrafinkenpärchen. Blaue Kästchen symbolisieren die männlichen, männlichen, pinke Kästchen die weiblichen Vögel. pinke Kästchen die weiblichen Vögel.

Resultate Affiliatives Netzwerk: Die Grafik stellte kein Netzwerk, sondern drei Paarbeziehungen dar. Jedes der drei Männchen zeigte nur mit jeweils einem bestimmten Weibchen affiliative Verhaltensweisen und auch umgekehrt. Die Häufigkeit der Interaktionen varierte stark zwischen den drei Finkenpaaren. Weiterhin wurde festgestellt, dass bei einem Paar mehr affiliative Aktionen vom Weibchen dem Männchen gegeüber gezeigt

wurden, bei einem anderen Paar war es genau umgekehrt und beim dritten Paar war das Aktionsmuster in etwa ausgeglichen. Agonistisches Netzwerk: Überraschenderweise gingen fast alle agonistischen Verhaltensweisen von einem einzigen Zebrafinkenmännchen aus. Er verhielt sich allen gegenüber feindlich, bis auf das Zebrafinkenweibchen, mit dem er verpaart war. Ein Zebrafinkenmännchen verhielt sich auch ihm gegenüber agonistisch, das andere Männchen nicht und auch nicht die Zebrafinkenweibchen. Bemerkenswert ist noch, dass das Männchen, das sich zur Wehr setzte, weniger agonistischen Aktionen ausgesetzt war, als das Männchen, das sich nicht zur Wehr setzte. Diskusssion Die Behauptung von Boogart und al., dass Zebrafinken sehr gesellige Tiere sind, wurde durch unsere Beobachtung an einer Vogelvoliere nicht bestätigt. Besonders Männchen zeigten kein geselliges Verhalten anderen Männchen gegebüber. Entweder war die Gruppengröße zu klein oder das Verhalten der Tiere in Gefangenschaft unterscheidet sich von dem wildlebender Zebrafinken. Eine 10 minütige Momentaufnahme kann nur erste Daten zum Sozialverhalten vermitteln. Für weitreichendere Aussagen müssten Beobachtugen über längere Zeiträume und auch an Vögeln in ihrem natürlichen Habitat durchgeführt werden. Literatur Kappeler, Peter (2011) Verhaltensbiologie. Springer Verlag Boogert NJ, Lachlan RF, Spencer KA, Templeton CN, Farine DR.(2018) Stress hormones, social associations and song learning in zebra finches. Phil. Trans. R. Soc. B 373: 20170290...


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