8 Boreale Zone PDF

Title 8 Boreale Zone
Course Physische Geographie II
Institution Universität Augsburg
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Boreale Zone...


Description

Knoll Laura Sophia Proseminar Physische Geographie II Dozent: Martina David SS 2015

15.06.2015

Die boreale Zone

1. Geographische Abgrenzung der borealen Zone -

boreal (griech.): Nordwind, Norden

→ nördliche Lage der borealen Zone (nur auf der Nordhemisphäre) -

Eurasischer Kontinent: bis zu 7.500km Ost-West-Ausdehnung, 700 - 2.500km NordSüd-Erstreckung

-

Nordamerika: 5.000km Ost-West-Ausdehnung, 1.500km Nord-Süd-Ausdehnung

→ Abgrenzung anhand der Baum- und Waldgesellschaften nicht durch Gradzahlen -

Nördliche Grenze näherungsweise der 10°-Juli-Isotherme

-

Südliche Grenze nur schwierig zu definieren → kaum noch boreale Nadel - und Laubholzarten, immer mehr Pappeln-, Birken- und Eichenmischwälder

-

13% der gesamten Landfläche der Erde, ca. 20 Mio. km2 = boreale Zone → eine der größten Ökozonen der Erde und mit Abstand das größte Waldökosystem der Erde

-

Unterschiedliche Verteilungsverhältnisse auf den Kontinenten aufgrund von Größe, Geschlossenheit und Lage von Gebirgen mit Auswirkungen auf die atmosphärische Zirkulation → entstehenden Meeresströmungen an den Küsten

2. Klima -

Kaltgemäßigtes Klima mit langen, kalten Wintern und Temperaturen unter -20°C

-

Untergliederung: ozeanisch, kontinental und extrem kontinental

-

Kalt-kontinental: extrem kalte Winter ( bis zu - 70°C), hohe Temperaturen im Sommer (bis

zu

30°C

in

Rekordjahren)



hohe

Temperaturamplitude,

Durchschnittstemperatur < - 5°C -

Kalt-ozeanisch: Unterschiede zwischen Sommer und Winter nicht so extrem → Temperaturamplitude z.T. nur 14°C, Durchschnittstemperatur ~ 0°C

-

An der nördlichen Grenze: bis zu 30 Tage mit Temperaturen über 10°C → weiter Richtung Süden bis zu 120 Tage

→ thermisches Jahreszeitenklima: kurzer Frühling und Herbst, ansteigende Temperaturen im Sommer, lange Winter

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-

Allgemein: geringe Temperaturen mit 4-5 Monaten mit Mitteltemperaturen < - 5°C und 1-3 Monaten mit Mitteltemperatur > 10°C 2.1. Niederschlag

-

Im Vergleich mit anderen Erdteilen im niedrigen Bereich (200-500mm)

-

Niedrige Temperaturen im Winter → kontinentales Kältehoch → kaum Niederschlag

-

Beachtlicher Teil des Niederschlags in Form von Schnee

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Größte Teile des Niederschlags im Sommer → kontinentales Hitzehoch 2.2. Strahlungshaushalt

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Lage nördlich des 50. Breitengrads → negative Gesamtstrahlungsbilanz

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Südliche Regionen: 16 Stunden Tageslänge

-

Nördliche Regionen: 24 Stunden → Polartag

-

Maximum an Globalstrahlung zwischen Mai und Juli mit bis zu 60∙10 kJ

-

Nur kurze Zeitspanne der Einstrahlung mit höheren Beträgen und positiver

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Strahlungsbilanz → Reflektion der Sonnenstrahlen durch die Schneedecke 2.3. Vegetationsperiode -

Während Lang-/Dauertagsbedingungen um die Zeit der Sommersonnwende mit Tageslängen

von

16

Stunden

(Langtagsbedingung)

bis

zu

24

Stunden

(Dauertagsbedingungen) -

Vegetationsperiode aufgrund der niedrigen Temperaturen eingeschränkt → 4-5 Monate Vegetationsperiode, in hochkontinentalen Lagen nur 2-3 Monate

3. Relief und Gewässer -

Während des Pleistozäns Bedeckung durch Innlandeis der borealen Zone → in Zone der Galzialerosion, wodurch Felsflächen, Rundhöcker und Wasser gefüllte Rundbecken entstanden

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Heute relativ junger Boden (nicht älter als 12.000 Jahre)

-

Überwiegend Permafrostboden, restliche Gebiete meist sporadischer Dauerfrostboden → frostdynamische Vorgänge

-

Frostdynamische Vorgänge: Bildung von Strangmoore oder Aalasse

-

Fließgewässer mit hohen Differenzen in Wasserführung: 

Maximum im Frühjahr durch das Schmelzwasser



Verringerung

der

Fließgeschwindigkeit

im

Sommer

aufgrund

der

Übereinstimmung des Niederschlags mit der Verdunstungsrate 

leichter Anstieg im Herbst mit sinkender Verdunstungsrate



fast oder gänzliches Erliegen der Fließgeschwindigkeit im Winter aufgrund des Einfrierens der Böden und Gewässer

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4. Böden -

Dominanz der Podsolen und Histosolen

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In Gebirgsregionen: Cambisolen und Leptosolen

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In nördlichen Bereichen mit dauerhaftem Permafrostboden über 1m: Cyrosolen

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In südlichen Regionen: Parabraunerde

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An ozeanischen Gebieten: Rasenböden

5. Vegetation und Tierwelt 5.1. Borealer Nadelwald -

In Gebieten mit kalten Wintern und kurzer Vegetationsperiode

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Vorherrschende Arten: Fichte (Picea app.), Lärche (Larix app.), Tanne (Abies app.)

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Im Norden der borealen Zone an der Grenze zur Tundra v.a. Lärchen

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In Bereichen des Permafrostbodens mit Auftautiefe von 0,5m bis 1m: Flachwurzler wie Lärche oder Fichte

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Mächtige Phytomasse wird nur langsam zersetzt → kaum Nährstoffe im Boden → Symbiose der Bäume mit Wurzelpilzen

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Notwendigkeit der Waldbrände zur Zersetzung der Phytomasse 5.2. Moore

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Größtes Verbreitungsgebiet der Moore in boreale Zone mit 30% Landbedeckung durch verschiedene Arten

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Dominierend im Norden und Osten der Ökozone

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Größter Anteil: durch Moose, Hartgräser, Kräuter und Zwergsträucher bedeckte Torfmoore, v.a. in waldfreien Gebieten 5.3. Waldtundra

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Im Norden der borealen Zone liegendes offenes Waldgebiet

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Nur vereinzeltes Baumaufkommen, v.a. Koniferen 5.4. Tierwelt

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Ungünstige klimatische Bedingungen → besondere Anpassung der Tiere an die boreale Zone

-

Beispiele für besondere Anpassungen: Fressen von schneebedeckten Flechten (Rentier), Winterstarre/Winterschlaf (Bär)

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Keine Reptilien und Amphibien

-

Raubvögel, wie Möwen oder Eulen

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Weitere Vögel: Tannen- und Unglückshäher nur auf dem eurasischen Kontinent, Seidenschwänze, Auerhähne, Kreuzschnäbel und Dreizehenspechte auf beiden Kontinenten

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Säuger: Luchs, Hermelin, Wolf, Fuchs, Mäusen, Schneehasen und Lemmingen

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6. Landnutzung -

Fokus auf Holzeinschlag und Torfabbau

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90% des Papier- und Holzbedarfs stammen aus borealer Zone

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Traditionelle Nutzung in Form von Pelzjagd und Wildbeerensammeln

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Heute: v.a. Pelzjagd und im Norden der borealen Zone Nomadismus mit Rentierhaltung

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Für die Zukunft: Wildbewirtschaftung und Tourism us

Quellen: 

Gebhardt H., Glaser R., Radtke U., Reuber P. [Hrsg.] (2011): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie. 2. Aufl., München.



Klink H.-J. (2008): Vegetationsgeographie. 4. Aufl., Braunschweig.



Knoll G. (2014): Landschaften geographisch verstehen und touristisch erschließen. Heidelberg.



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Nentwig W., Bacher S., Brandl R. (2011): Ökologie kompakt. 3. Aufl., Heidelberg.



Richter M. (2001): Vegetationszonen der Erde. Gotha; Stuttgart.



Schultz J. (2008): Die Ökozonen der Erde. 4. Aufl., Stuttgart.



Schultz J., (2000): Handbuch der Ökozonen. Stuttgart.



Schultz J. (2010): Ökozonen. Stuttgart.



Townsend C., Begon M., Harper J. (2009): Ökologie. 2. Aufl., Heidelberg.



Treter U. (1990): Die borealen Waldländer. In: Geographische Rundschau, Heft: 7/8, S. 372-381.



Treter U. (1993): Die borealen Waldländer. Braunschweig.



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Zech W., Schad P., Hintermaier-Erhard G. (2014): Böden der Welt. Ein Bildatlas. Heidelberg.

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