Aufgabe 2 - Separation & Individuation, Margret Mahler (Meurs) PDF

Title Aufgabe 2 - Separation & Individuation, Margret Mahler (Meurs)
Course Beobachten, Beraten, Fördern
Institution Universität Kassel
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Summary

Aufgabe 2 zur Vorlesung "Beochachten, Beraten, Fördern aus der Perspektive psychoanalytischer Entwicklungspsychologie" von Prof. Dr. Meurs; WiSe2019/20...


Description

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Vorlesung: Beobachten, Beraten und Fördern aus der Perspektive psychoanalytischer

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Entwicklungspsychologie Dozent: Prof. Dr. Patrick Meurs" Wintersemester 2019/2020

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Beschreiben Sie die Theorie von Separierung und Individuierung von Margaret Mahler. Inwiefern kann das Wissen über die Separierung und die Individuierung für Ihre spätere Tätigkeit als Lehrkraft wichtig sein und welche Rolle spielt die Objektkonstanz beim Eintritt in den Kindergarten und die Schule?" Margaret Mahler beschreibt das Modell der „psychischen Geburt“. Diese beinhaltet zwei Vorläufer-Phasen und vier aufeinander folgenden Phasen, in denen sie die Theorie von Separierung und Individuierung beschreibt. " In den Vorläufer-Phasen, der „normal autistischen Phase“ und der „symbiotischen Phase“, beschreibt sie, wie dass Kind frisch aus dem Mutterleib kommt und sich in der Welt zurecht findet. Der Säugling ist erst nur auf seine eigenen Bedürfnisse gepolt, kann aber schon Signale senden, wenn es spürt, dass seine natürlichen Bedürfnisse befriedigt werden müssen. Der Säugling erlebt eine Symbiose mit der Mutter und hat die Illusion einer gemeinsamen Außengrenze gegenüber der Umwelt. Verstärkt wird dieses Gefühl vor allem durch den körperlichen Kontakt beim Stillen. Mahler nennt es das „kontakt-perzeptuelle Erleben des ganzen Körpers“. Das alles geschieht in den ersten sechs Lebensmonaten." Darauf folgen die vier Phasen, in denen das Kind zunehmend autonomer wird und sich seiner eigenen Ich-heit bewusst werden kann. Das Kind entwickelt nun ein Körperschema. Es erprobt erst einmal seine Loslösung und erkundet die Umwelt mit Hilfe der motorischen Fähigkeiten, die es dazu gelernt hat. Zwischen acht und achtzehn Monaten - in der Phase, die sich die Übungsphase nennt - lernt das Kind zu Krabbeln, das aufrechte Stehen und Laufen. Das ermöglicht es ihm, sich seine unmittelbare Umgebung eigens zu erschließen. Aber das Kind ist noch nicht vollständig von seiner Mutter separiert. Es ist empfindlich gegenüber den Gefühlen der Mutter und nutzt sie noch als emotionalen Bezugspunkt. Ab dem 18. Lebensmonat macht das Kind weitere geistige Fortschritte und es erkennt nun, wie weit es sich schon von seiner Mutter gelöst hat. Das hat zur Folge, dass das Kind versucht sich wieder anzunähern. Ausgelöst wird diese Wiederannäherung durch eine innerliche Ambivalenz. Das Kind empfindet zwar ein Verlangen nach dem Entdecken der Welt, doch gleichzeitig verspürt es auch die Angst die Mutter zu verlieren. Ab dem dritten Lebensjahr verfestigt sich die gewonnene Individualität. Das Kind hat nun ein einheitliches Gefühl des eigenen Ichs. Es hat sich erfolgreich von seiner Mutter separiert und ist sich seiner eigenen Individualität bewusst. Mahler ergänzt diese Phase noch durch den Begriff der Objektkonstanz. Dieser beschreibt, dass das Kind nun ein stabiles inneres Bild einer Bindungsperson - wie dem Vater oder der Mutter - in der Seele aufgebaut hat. Dieses innere Bild kann auch bewahrt werden, wenn diese Bindungsperson einmal abwesend und nicht erreichbar ist. Außerdem kann es nun

alle positiven und negativen Erlebnisse mit der Mutter zu einer Gesamtrepräsentanz zusammenfügen. Die Objektkonstanz (das innerliche Gefühl, dass die Mutter für das Kind sorgt, auch wenn sie nicht anwesend ist) ist sehr bedeutend, wenn es darum geht, dass das Kind in den Kindergarten gehen soll. Denn nur dann hat es ein stabiles Fundament und kann die anderen Kinder auch als Wesen mit eigenen Grenzen erkennen. Genauso wichtig ist diese Objektkonstanz für die Schulzeit. Wenn das Kind gelernt hat, das Bild einer Sorgefigur - wie zum Beispiel der Lehrperson - mit Strenge und einer gleichzeitigen Fürsorglichkeit zu vereinen, dann können die Konflikte, die das Kind mit dem Lehrer erleben wird, leichter überwunden werden. Für die Lehrperson ist es ebenfalls wichtig, die Konzepte der Ich-Bildung zu kennen, denn auch in den späteren Lebensphasen wird ein Schüler damit beschäftigt sein, seine eigene Identität herauszubilden. Mahler gibt zu jeder Phase einen Ratschlag an die Mutter, wie zum Beispiel dem Kind eine positive Rückmeldung über das Ausbilden einer Autonomie zu geben. Oder das Kind weiterhin zu unterstützen, wenn ihm die eigene Autonomie zu ängstigen droht. Diese Ratschläge lassen sich auch auf die Lehrperson übertragen. Wenn sie diese befolgt, kann es dem Kind ebenfalls helfen die Autonomie auf einem sicheren Weg auszubilden....


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