Title | Augenheilkunde Glaukom |
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Course | Augenheilkunde |
Institution | Medizinische Universität Wien |
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Zusammenfassung der VO Glaukom; Augenheilkunde; Humanmedizin...
Verena F.
Glaukom = grüner Star Der Dozent hat 140 Folien in 45 Minuten durchgerauscht. Ich habe mal versucht das wichtigste rauszufiltern und zu sortieren. Anschließend noch die Folien die online waren und er nicht besprochen hat
Lernziele
Definition des Glaukoms, Epidemiologie klinische Untersuchung zum Glaukom verschiedene Formen der Glaukome, ihre Pathogenes und klinische Symptomatik
Epidemiologie
Glaukom als Erblindungsursache: an 2. Stelle weltweit (Platz 1: grauer Star) in Deutschland: an 3. Stelle der Erblindungen ca. 1.000.000 Glaukom Patienten ca. 50.000 Patienten erblindet 70 Jahre Prävalenz von ca. 7 – 8 %
Definition des Glaukoms
Papillenläsion und Gesichtsfeldausfall glaukom-typisch (cave: Hypophysentumor) Läsion und Ausfall zeitlich progredient (cave: AION nach Blutverlust) Augendruckwerte zwar wichtig, aber nicht allein entscheidend (cave: extreme HHVerdünnung, z. B. nach LASIK)
klinische Unterscheidung zwischen (mit Gonioskop) o N-Winkel-Glaukom (in Asien häufig, bei uns selten) o offen-Winkel-Glaukom (häufig in Westeuropa)
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Verena F.
Risikofaktoren
vaskuläre Dysfunktion (Migräne) hoher Augeninnendruck arterielle Hypotonie „Overdipper“ niedriger Blutdruck (diastolisch, v.a. nachts) Mikroperfusionsstörung, arterielle Hypotonie, pathologische Blutwerte (Paraproteine) Hypoxie (Schlaf-Apnoe-Syndrom) Glaukom im Endstadium (Vulnerabilität), extrem dünne Hornhaut (nicht IOD-abh.), Myopie Alzheimer-Erkrankung, andere neurolog. Erkrankungen (OCT-Befunde bei Parkinson) genetische Faktoren
Kammerwasser
Glucose, Chlorid, Natrium, Bicarbonat, Aminosäuren, Natriumhyaluronat, Gewebeplasminogenaktivator Defizit an Protein (0,02% im Vergleich zu 7% im Blutplasma) Überschuss an Ascorbinsäure (15x), pH 7,2 Nutritive Bedeutung für die Linse, GK, HH-Endothel und –stroma (Klinik bei okulärer Hypotonie) Linse wird von Kammerwasser versorgt
Abflusswege
Fazilität = Kehrwert des Abflusswiderstands (Einheit μl/mmHg pro min) Trabekelmaschenwerk (85%) – augendruckabhängig, altersabhängige Veränderungen Uveoskleral (15%) – augendruckunabhängig, vermehrt bei intraokularer Entzündung, noch viele Unklarheiten Episkleraler Venendruck 8-12 mmHg
Untersuchung
Gonioskopie (Kammerwinkel) (Einteilung nach Schaffer nicht klausurrelevant) Tonometrie (Augeninnendruck) Funduskopie (Papille) Perimetrie (Gesichtsfeld) topographische Karte (Graustufen, Zahlen), kumultative Defektkurve
Prinzip Gonioskopie
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Verena F.
Bildgebung bei Normaldruckglaukom v.a. bei jungen Patienten zur Abklärung evtl. anderer Ursachen Stark asymmetrischer Befund vertikale Ausfälle zusätzlich neurologische Symptomatik junger Patient blasser Optikus schlechter zentraler Visus FAZIT: Kompressive Läsionen bis zu 7 % der Fälle Patient sieht wie durch einen Schleier, Reaktionszeiten deutlich länger ( kein Auto fahren)
Diagnose
Untersuchung Sehnerv: Randsaummenge spätes Stadium: Kontrolle Gesichtsfeld Hauptrisikofaktor und Einflussgröße intraokularer Druck (Messung mittels Goldmann Applanationstonometer) gesunder Augeninnendruck: ca. 15 mm Hg normaler Bereich: 9 – 21 mm Hg hohe Schwankungen bei Glaukom Patienten Applanationstonometer
Papillenexkavation = Aushöhlung des Sehnervenkopfes pathognomisch für das Glaukom Exkavation beginnt bevor es zu einer Einschränkung des Gesichtsfeldes kommt Ophthalmoskopie der Papille als Frühdiagnose ISNT-Regel: der Nervenfasersaum unten = inferior (I) am breitesten, und oben = superior (S), nasal (N) und temporal (T) jeweils etwas dünner ist Nervenfasersaum unten oder/und oben am dünnsten, dann besteht der dringende Verdacht einer Glaukomschädigung Abknicken der Gefäße am Papillenrand reduzierte Nervenfaserzeichnung Papillenrandblutung typisch, fokale Bündeldefekte
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Verena F.
Glaukomanfall „wird gerne in Prüfungen gefragt“ Symptome (nicht immer) o rotes Auge o Kopfschmerz o Erbrechen o Sehverschlechterung o Trübe Hornhaut, mittelweite, lichtstarre Pupille (häufig alte Patienten, häufig Hyperopie, ganz selten Pseudophakie) Prozedere o Diagnosesicherung (palpatorisch steinharter Bulbus, wichtig: Seitenvergleich) o Einweisung Augenklinik
Winkelbock: Kammerwasser gelangt nicht in die vordere Augenkammer (kann auch bei Linsenluxation durch Marfan-Syndrom passieren) kindliches Glaukom: Asymmetrie der Augen (deutlich vergrößerte Augen) o Einteilung nach Alter (kongenital, kindlich, juvenil) Topographie (trabekulo-iridokorneal) primäre oder sekundäre Formen (weitere okuläre/extraokuläre Masifestationen) o Kinder sehr lichtempfindlich o Leitsymptom: Haab’sche Leiste
Kindliche Glaukome nicht die Folien benutzt aber betont, dass es ein wichtiges Thema sei primär kongenitales Glaukom – Trabekulodysgenesie o Häufigkeit 1:10.000-20.000 o 70 % bilateral, fast immer asymmetrisch o meist 1. Lj. (Median 3 Monate) o Polygen/multifaktoriell sekundär kindliche Glaukome o Vorderabschnittsdysgenesien (z. B. Peters) o Phakomatosen (z. B. Sturge-Weber) o Neoplastisch (z. B. Retinoblastom) o Trisomie (z. B. M. Down) o Metabolisch (z. B. Homozystinurie, Zystinose) o Entzündlich (z. B. Herpes) o Traumatisch / Iatrogen (z. B. Aphakie) Differentialdiagnose kindliches Glaukom o große Hornhaut: Megalocornea o trübe Hornhaut: kongenitale heriditäre Endotheldystrophie, Mukopoolysaccharidose 4
Verena F. o Haab’sche Leisten: Zangengeburt o Epiphora: Tränenwegsstenose, Entzündung
Sekundärglaukome
Überfrachtungsglaukome (PEX, Pigment, Silikonöl, Blut) o Pseudoexfoliationsglaukom: alte Menschen (70 – 80 Jahre) o Pigmentdispersionsglaukom: junge Männer (20 – 30) mit leichter Myopie Entzündliche (uveitische) Glaukome Asoziierte okuläre und syst. Erkrankungen Neovaskularisationsglaukome Medikamenten-induziert (Steroide) häufig Posttraumatisch/iatrogen (Aphakieglaukom) Beispiele o Sekundärglaukom bei Marfan-Syndrom durch Linsenluxation o Sekundärglaukom bei ICE (irido-corneo-endotheliale) Syndrome: sehr selten, bei jungen Frauen
Pigmentdispersionsglaukom
Pseudoexfoliationsglaukom
Ruboetisches Sekundärglaukom Rubeotisches Sekundärglaukom (wichtig, „häufig Klausurfrage“): am häufigsten Folge eines Diabetes mellitus und Venenverschluss netzartige Gefäße, etappenweiser Verlauf Ursache (Ischämie): DM, ZVT / AVT, okkludierende Vaskulitis, Karotisstenose / Zentralarterienverschluß (selten) Kausale Behandlung: BZ-Einstellung (Koop), RR-Einstellung, ATEinstellung (VT) Panretinale Laserkoagulation + med. Therapie Intraokulare Injektionen (Triam, anti-VEGF) Ultima ratio: Ziliare + retroziliare Kryo, Vitrektomie mit Endolaser und Silikonöl, Glaukomimplantat
Fallbeispiele Fallbeispiel 1: Rubeotisches Sekundärglaukom C Ein 83-jähriger Patient sucht den Augenarzt wegen Schmerzen am rechten Auge auf.Auf Befragen gibt er an, dass ihm erstmals vor ca. 3 1⁄2 Monaten eine − damals schmerzlose − Störung des rechten Auges aufgefallen sei und dass er zu diesem Zeitpunkt rechts nur ganz schemenhaft gesehen habe, wenn das linke Auge abgedeckt war. Bei der Untersuchung zeigen sich rechtsseitig eine gemischte Injektion und ein epitheliales Hornhautödem. An der Iris sieht man eine Eversion des Pigmentblatts amPupillarsaum und netzartige Gefäße in der ganzen Zirkumferenz der Iris. Weitere pathologische Befunde sind an der Spaltlampe nicht zu erheben, die Vorderkammer erscheint normal tief. Der Augeninnendruck beträgt 53 mmHg.Der Patient ist Hypertoniker. Ein Diabetes mellitus besteht bei ihm nicht. Am wahrscheinlichsten handelt es sich um folgendes Krankheitsbild:(A) akuter Winkelblock („Glaukomanfall“) durch Pupillarblock mit begleitender Hyperämie der Iris(B) iridocorneoendotheliales Syndrom mit Überwachsung des Endothels auf den Kammerwinkel und die Iris (C) neovaskuläres Sekundärglaukom, möglicherweise nach Zentralvenenverschluss(D) phakolytisches Glaukom(E) Zustand nach traumatischer
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Verena F. intraokulärer Blutung mit Blutablagerung am Pupillarsaumund Verstopfung des Trabekelwerks (hämolytisches Glaukom bzw.Ghost-cell-Glaukom)
Fallbeispiel 2: akuter Glaukomanfall D Eine 48-jährige Frau kommt abends in Ihre Allgemeinarzt-Praxis und klagt über Übelkeit (mit zweimaligem Erbrechen), linksseitige starke Kopfschmerzen und Verschwommensehen mit dem linken Auge. Die Patientin war bisher internistisch gesund; außer einem Refraktionsfehler (starke Weitsichtigkeit) sind ihr keine Augenerkrankungen bekannt. Die Beschwerden sind vor etwa zwei Stunden akut aus völligem Wohlbefinden heraus aufgetreten. Das linke Auge ist gerötet, die Hornhaut trüb. Die Pupille ist gut mittelweit, etwas entrundet und reaktionslos. Ein Exophthalmus besteht nicht. Das Abdomen ist palpatorisch und auskultatorisch unauffällig. Welche der folgenden Maßnahmen führt am ehesten zur Diagnose? (A) probatorische Gabe von Sumatriptan als Schmerzmittel (B) sofortige Veranlassung einer Computertomographie zur Suche nach einer Raumforderung im knöchernen Sehnervenkanal (C) auskultatorische Suche nach einem pulssynchronen Geräusch in der Orbitaregion (D) Palpation der Augäpfel im Seitenvergleich(E) Palpation der Temporalarterien, Untersuchung von CRP und BSG
Lernziele 2
Behandlungsbedürftigkeit des erhöhten Augendrucks Medikamentöse Behandlung der Glaukome chirurgische Behandlungen der Glaukome Lebensqualität der Glaukompatienten
(hier hat der Dozent gemerkt, dass er für gefühlt 100 Folien noch 5 Minuten hat und so hat er dann auch vorgetragen)
Glaukomtherapie
IOD (intraokulärer-Druck)-Senkung ( Reduktion von Progression) vaskuläre Therapie Neuroprotektion (?) ärztliche Führung/psychologisches Einfühlungsvermögen
Therapie Stufenschema der europäischen Glaukomgesellschaft Medikamentöse Therapie (Monotherapie) Medikamentöse Mehrfachtherapie ggf. (nicht-bulbuseröffnende) Lasereingriffe Glaukomchirurgie immer erst Medikamente, außer bei Kindern, keine Medikamentöse Therapie vorhanden, direkte Operation Glaukomchirurgie ggf. Lasereingriffe Medikamentöse Mehrfachtherapie Medikamentöse Monotherapie
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Verena F.
medikamentöse IOD-Senkung
Kammerwassersekretionshemmung o Betablocker o Carboanhydrasehemmstoffe o Sympathikomimentika Kammerwsserabstromverbesserung o Cholinergika o Prostaglandinderivate
Prostaglandine (am häufigsten verschrieben, muss man statt 3x nur 1x täglich tropfen) am besten erst Prostaglandinderivate, dann Beta-Blocker Tropfenform statistische Beispiele der Wirksamkeit zur IOD Senkung o Bimatroprost 0,03 % 31 % o Travaprost 0,004 % 30 % o Brimonidin 0,2 % 22 % o Placebo 5% Compliance Non-Compliance: 50% der Patienten 10% des glaukom. GF-Verlustes d. Non-Compliance Determinanten o Zu kompliziertes Therapieschema o Inadaequate Aufklärung des Patienten o Nebenwirkungen der Medikation Adherence o non-Adherence 24 – 59 % o Diskrepanz zwischen objektiver und subjektiver Adherence o Tropfschema: je einfacher, desto besser o aber auch sozio-ökonomisch okuläre Symptome bei Glaukomtropfen unangenehm nach Tropfen Fremdkörpergefühl Brennen/Stechen trockenes Auge Tränen .
alle Glaukomtropfen verursachen NW (10 – 20 % aller Patienten mit starken NW)
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Verena F. Antiglaukomatosa/Betablocker („klassische Prüfungsfragen“) Okuläre Nebenwirkungen o Brennen, Stechen, BH-Rötung, FK-Gefühl o Sicca-Symptome (selten, nachlassend), Oberflächenkeratopathie Kontraindikationen o Sinusbradykardie, AV-Block 2./3. Grades, kardiogener Schock, o dekomp. Herzinsuffizienz, Asthma, unspezif. Bronchoobstrukton System. Nebenwirkungen o Kardiovaskulär, Pulmonal, ZNS (ß-1-Selektivität) o Hyperlipidämie, Depression, Hypoglycämie Miotika Nebenwirkungen Okulär o Miosis, akkomm. Myopie, Pupillarsaumzysten, Amotio-Risiko o Kataraktogenität, Stirnkopfschmerzen, Keratopathie Visuell bei Katarakt:Visus und Dämmerungssehen beeinträchtigt Systemisch: Salivation, Diarrhoe, Übelkeit, Schweißneigung, Bronchokonstriktion eher nicht bei jüngeren Menschen Prostaglandine okuläre Nebenwirkungen Irishyperpigmentierung, Pigmentierung der periokulären Haut Zilienwachstum (Länge/Pigmentierung) Zystoides Makulaödem? Entzündungsschub bei Prädisposition? Nebenwirkungen und Kontraindikationen peroraler CAI Carboanhydrasehemmer System. Therapie mit p.o. CAIs bei 50% der Patienten nicht verträglich o Paraesthesien 60 % o Gastrointestinale NW 25% (metall. Geschmack, Appetitlosigkeit, Durchfall, Magenbeschwerden, Gewichtsverlust) o ZNS: Depression, Libidoverlust o Urogenital: Nykturie, Nierensteine, Kaliumverlust o Hämopoese: Agranulozytose, Thrombozytopenie o Steven-Johnson-Syndrom Kontraindikationen o Hypokaliämie o Leber-/Niereninsuffizienz o Leberzirrhose o Nierensteinanamnese o Hyperchlorämische Azidose o Nebenniereninsuffizienz
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Verena F. Neuroprotektion nur in Verbindung mit IOD-Senkung effektiv bislang nur experimentelle Evidenz Prospektive klinische Studie in Bearbeitung: Glutamatrezeptorblockade (Memantine)
chirurgische Therapie Verfahren periphere (basale) Iridektomie (EWG) oder Laseriridotomie wichtig bei Engwinkelglaukom Trabekulotomie, Goniotomie (Kinder) Trabekulotomie mit Mitomycin C nicht-perforierende Verfahren Kammerwinkelchirurgie Zyklophotokoagulation als Alternative, aber nicht vorhersehbar Glaukomimplantate bei schweren Fällen
Trabekulotomie
Komplikationsprofil der Filtrationschirurgie postoperative Überfiltration (Hypotonie-Syndrom) Abkapselung, Vernarbung Katarakt (häufig) Filterkisseninfektion (Mitomycin, unterer Quadrant) Fremdkörpergefühl (häufig) Visusabfall nach Glaukomchirurgie: Netzhaut wirft Falten kein scharfes sehen mehr möglich mangelhafte Compliance führt schlimmstenfalls zu Pseudopemhigoid 9
Verena F.
Fallbeispiel 3 Ein 58-jähriger Patient, der seit kurzer Zeit mit mehreren Glaukommedikamenten lokal behandelt wird, klagt über Sehstörungen beim Autofahren in der Nacht: Er erkenne Schilder manchmal sehr viel langsamer als seine Beifahrer, und das Bild sei dunkler als er es von früher kenne. Auf Befragen gibt er an, dass sich sein Sehvermögen bei hellem Licht durch die Augenbehandlung nicht verändert habe. Die geschilderten Beschwerden sind als unerwünschte Arzneimittelwirkung am ehesten typisch für welches der folgenden Pharmaka? A) Apraclonidin B) Dorzolamid C) Latanoprost D) Pilocarpin E) Timolol D
Ergänzungen (Folien) orbitaler Liquordruck
niedriger Liquordruck könnte über ein erhöhtes Druckgefälle an der Lamina cribrosa auch zum chronischen Glaukomschaden beitragen, selbst wenn der Augendruck im Normbereich wäre Bisher allerdings klinisch noch nicht klar erwiesen, eher pathophysiologische Überlegungen bzw. epidemiologische Betrachtungen von Koinzidenzen von Glaukom und Alter bzw. Body-Mass-Index
Dynamik des Kammerwassers
Ziliarkörperepithel (Tight-junction: Blutkammerwasserschranke) Diffusion, Ultrafiltration, Sekretion 2.0-2.4 μl/min (pro Lebensdekade 2% weniger – im Schlaf bis 50 % weniger KWProduktion) Medikamentöse Angriffsorte: Carboanhydrase II und IV sowie die Adenylcyclase (sekund. Ionenströme und Wassereinstrom)
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Ziliarkörper/-muskel
Ansatz: Sklerasporn, Kontraktion mit Auswirkung auf TM (Med. Wirkung von Miotika) Intensive Blutversorgung durch AA. Ciliares post./ant. Long. (Vasokonstriktion mit Auswirkung auf KW-Produktion) Extrazellulärmatrix durch Prostaglandine beeinflusst
primäres Offenwinkelglaukom
Inzidenz über 40. Lj. deutlich zunehmend (DD: bei jüngeren Patienten häufig dysgenetische KW- Veränderungen), genetische Komponente KW offen, wenig pigmentiert (DD: Pigment/PEX- Glaukom) Augendruckwerte häufig nicht so stark erhöht wie bei PEX-Glaukom oder anderen Sekundärglaukomen) zusätzliche Risikofaktoren bei normalen Augendruckwerten häufig und wichtige Therapieansätze (z.B. sehr niedriger Blutdruck/Schlaf-Apnoe)
Winkelblockglaukom
Pupillarblock („Glaukomanfall“, Iris bombata, Silikonölblsae/VKL bei Aphakie, Sphärophakie) Zilio-lentikulärer Block (sehr selten, postop: flache VK und hoher Augendruck, Besserung durch Atropin)
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Medikamentöse Therapie Kammerwasserinhibitoren
ß-Blocker: Timolol, Betaxolol, Levobunolol, Carteolol, Metipranolol Carboanhydrasehemmstoffe o Peroral: Acetazolamid, Methazolamid, Dichlorphenamid o Topisch: Dorzolamid, Brinzolamid Sympathomimetika o Unspezifisch: Dipivalyl-Adrenalin o Spezifisch: Clonidin, Brimonidin, Apraclonidin
Abstromverbesserung
Trabekulärer Abstrom o Parasympathomimetika: Pilokarpin, Carbachol o Prostaglandinderivate: Bimatoprost o Unspez. Sympathomimetika: Adrenalin Uveoskleraler Abstrom o Prostaglandinderivate: Latanoprost, Bimatoprost, Travoprost, Unoproston o selektive Sympathikomimetika: Brimonidin
Ansprüche an Medikation
Ziel-IOD Reduktion von IOD-Fluktuation Relation Wirkung/Nebenwirkung Individuelle Risikoreduktion der Medikation praktikables Therapieschema Kosten
„Ziel-IOD“
Therapiebeginn: 25 – 30 % IOD-Senkung Spätstadium: 40 % IOD-Senkung Spätstadium + vielfaches Risikoprofil: 50 % IOD-Senkung
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Verena F.
Reduktion von systemischer Absorption
Kompression der Tränenwege nach Applikation Lidschluss für 3 – 5 Minuten nach topischer Applikation o reduziert systemische Absorption um bis zu 60 % o verstärkt korneale Absorption
Alpha-Agonisten Nebenwirkungen
Brimonidin: Hohe Allergisierungsrate (bis 35% nach 3 Jahren), kontraindiziert bei Kindern unter 6 Jahren bzw. unter 20 kg KG wegen zentral-nervöser NW bis hin zum Koma Clonidin: Starke Senkung des Blutdrucks möglich, bei Schwangeren und Stillenden kontraindiziert (Anreicherung in der Muttermilch ebenso wie beim Betablocker)
Chirurgische Therapie Geschichte der Glaukomtherapie
Um 1870 A. v. Graefe – periphere Iridektomie Um 1900 Wecker u. a. – Sklerotomien Um 1970 Trabekulektomie, Molteno- Implantat
Glaukonimplantate
ohne Ventilmechanismus o Molteno-Implantat o Baeveldt-Implantat mit Ventilmechanismus: Ahmed-Implantat
Drainage-Implantat
Lebensqualität Glaukompatienten
Zufriedenheit hoch bei heimatnaher Betreuung (Morley and Murdoch, 2006) Zufriedenheit nach OP korreliert mit der Sehschärfe und abnehmenden Häufigkeit von Arztbesuchen und Tropfapplikation (Schild et al., 2008)
Patientensicht der Behandlung
Wichtigster Aspekt für den Patienten sind Risiko der Sehverschlechterung und Risiko der Erblindung Behandlungsmodalität, ob medikamentös oder chirurgisch, eher von untergeordneter Bedeutung 13...