Das Parfum- Rezension PDF

Title Das Parfum- Rezension
Author Sarah Esten
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
Pages 1
File Size 43.1 KB
File Type PDF
Total Downloads 6
Total Views 134

Summary

Download Das Parfum- Rezension PDF


Description

Das Parfum- Rezension „Das Parfum- die Geschichte eines Mörders“, verfasst von Patrick Süßkind und 1985 veröffentlicht, thematisiert den Lebenslauf des mit einem ungewöhnlichen Geruchsinn ausgestatteten Grenouilles, beginnend mit seiner Geburt in Paris, welcher das Kreieren eines gottgleichen Duftes als einzigen Sinn des Lebens sieht und aufgrund dessen zum Mörder wird. Bei sprachlicher Betrachtung ist „Das Parfum“ im Sinne der postmodernen Literatur von Ironie geprägt, so wird das olfaktorische Genie Grenouille in der stinkensten Stadt der Welt, Paris, geboren. Die ironisch geprägten Kommentare ziehen sich durch alle Sichtweisen der präsenten Protagonisten, sodass der Rezipient zum einen über die aus heutiger Sicht primitiven Lebensumstände im Paris des 18. Jahrhundert aufgeklärt , aber auf der anderen Seite auf der Unterhaltungsebene angesprochen wird. Jedoch kommt im Laufe des Romans mehr und mehr ein Gefühl des Ekels auf und dem Durchschnittsleser fällt es wohl eher schwer, sich mit einer der agierenden Figuren identifizieren, wodurch eine distanzierte Betrachtung der Geschichte entsteht. Als weiterer linguistischer Aspekt ist die Umschreibung der Düfte hervorzuheben, welche mit zahlreichen Vergleichen, Andeutungen und Verweisen in einem fließend, rhythmischen Schreibstil vermittelt werden. Bezüglich der Charakterisierung Grenouilles ist die durchgehende Negativzeichnung anzumerken, demnach wird die typische drei- Phasengliederung des Bildungsromans, welche in einer positiven Entwicklung endet, umgekehrt, sodass der „einfache“ Psychopath zu Beginn zu einem Mörder und letzten Endes auch Selbstmörder mutiert. Für mich als Leser wirkt die Charakterdarstellung dabei zu einseitig, denn obwohl Grenouille von Anfang an als Scheusal betitelt und mit dem der Metapher „Der Zeck“ animalistische Züge zugeschrieben bekommt, werden Menschen nicht einfach „böse“ geboren. Trotz dem Gesichtspunkt, dass all seine menschlichen Kontakte und zwischenmenschlichen Beziehungen, sofern man diese überhaupt so benennen darf, nur darauf abzielen, ihn auszunutzen und Grenouille sich somit nicht entsprechend der Sozialisationsinstanzen entwickeln und in die Gesellschaft integrieren kann, wird er bereits direkt nach seiner Geburt als bösartig dargestellt, da er sich für das Leben und damit nicht nur gegen den Tod, sondern auch seine Mutter entscheidet. Zudem macht der für mich schon fast übertriebene Hass Grenouilles auf die Menschheit das unweigerliche Ende bezüglich des Selbstmords offensichtlich, nicht zuletzt weil die Verbissenheit auf das einzige große Ziel in seinem Leben, also der durch das Parfum erschaffenen Identität, der alle Menschen zu Füßen liegen, sowie die Hybris des zuvor unscheinbaren, nicht wahrgenommenen jungen Mannes ohne Geruch und somit Individualität zwangsläufig zur Desillusionierung führen muss. Gleichwohl veranschaulicht Süßkind, das durch eine einseitige, stark ausgeprägte Genialität die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt und zur Isolation von der Umwelt leitet. Zusammenfassend ist „das Parfum“ ein spannungsreicher, historisch gut recherchierter Roman, dessen detaillierter Schreibstil zum Weiterlesen einlädt, obwohl die Geschichte von Kapitel zu Kapitel befremdlicher und die Handlung transparenter wird....


Similar Free PDFs