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Title EA WS20:21 Lösungen 42261
Course Bilanzpolitik und Bilanzanalyse
Institution FernUniversität in Hagen
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BILANZPOLITIK UND BILANZANALYSE

Einsendearbeit zum Kurs 42261

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MUSTERLÖSUNG DER EINSENDEARBEIT ZUM KURS 42261 – BILANZPOLITIK UND BILANZANALYSE – KURSEINHEIT I UND II Modul: Rechnungslegung (32781) WS 2020/21 Aufgabe 1 (Grundlagen)

17 Punkte

Lösen Sie die Teilaufgaben, indem Sie zeiteffizient in kurzen, aber möglichst aussagekräftigen Stichpunkten antworten! (17 Punkte) 

Was ist unter einer Zielantinomie zu verstehen, und welche Konsequenz ergibt sich daraus für etwaige Partialziele? (2 Punkte) Zielantinomie bedeutet, dass sich Ziele gegenseitig ausschließen (1 Punkt), so dass die Erhöhung der Zielerfüllung des einen Ziels eine Minderung der Zielerfüllung eines anderen Ziels nach sich zieht (1 Punkt). (sinngemäß bewerten, max. 2 Punkte)



Nennen Sie zwei allgemeine Vergleichsmaßstäbe für Kennzahlen!

(2 Punkte)

Zeit (Perioden, Jahre), Werte/Zahlen anderer Betriebe/Unternehmen, (aggregierte) Werte/Zahlen der Branche, Normwerte (je Aspekt 1 Punkt, max. 2 Punkte)



Was ist das vorrangige Rechnungslegungsprinzip nach HGB, und welches ist dasjenige nach IFRS? (2 Punkte) HGB: Vorsichtsprinzip (1 Punkt, 0,5 Punkte für Gläubigerschutz) IFRS: (Prinzip der) Periodengerechte(n) Erfolgsermittlung (1 Punkt) (max. 2 Punkte)



Was ist der vorrangige Rechnungslegungszweck nach HGB und welcher derjenige nach IFRS? (2 Punkte) HGB: Ausschüttungsbemessung (bei Erhalt von Haftungskapital) [alternativ auch 1 Punkt für Gläubigerschutz] (1 Punkt) IFRS: Informationsvermittlung (für aktuelle und potentielle Investoren) (1 Punkt) [alternativ kann auch für „Investorenschutz“ 1 Punkt gewährt werden]

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BILANZPOLITIK UND BILANZANALYSE

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Welche bilanzpolitische Wirkung würde eine degressive Abschreibung zum Ende der Nutzungsdauer entfalten, und warum wäre dies so? (2 Punkte) Ergebniserhöhende/aufwandsverringernde/progressive Bilanzpolitik (1 Punkt), weil die Abschreibungen am Ende der Laufzeit (sehr) niedrig ausfallen (1 Punkt).



Nennen Sie die drei Pflichtbestandteile eines handelsrechtlichen Einzelabschlusses einer Kapitalgesellschaft, die nach HGB bilanziert! (3 Punkte) Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang (je Aspekt 1 Punkt, max. 3 Punkte, keinen Punkt für Lagebericht)



Nennen Sie zwei Teilbereiche der Personalpolitikanalyse!

(2 Punkte)

Soziale Sicherheit, (Aus-/Weiter-/Fort-)Bildung, Betriebsklima, Beförderung/Aufstiegschancen (je Aspekt 1 Punkt, nur die beiden erstgenannten Aspekte bewerten, max. 2 Punkte)



Nennen Sie zwei Auswahlkriterien für bilanzpolitische Instrumente!

(2 Punkte)

Wirksamkeit, Bindungswirkung, Erkennbarkeit, Wirkungsdauer, Aufschiebbarkeit, Dosierbarkeit, Durchsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit (je Aspekt 1 Punkt, nur die beiden erstgenannten Aspekte bewerten, max. 2 Punkte)

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BILANZPOLITIK UND BILANZANALYSE

Aufgabe 2 (Grundlagen der Bilanzanalyse)

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25 Punkte

Skizzieren Sie die Ihnen aus dem Kurs „Bilanzpolitik und Bilanzanalyse“ bekannte Methodik zur Durchführung einer Bilanzanalyse! Füllen Sie dabei zunächst die leeren Felder des Lösungstableaus aus! Erläutern Sie anschließend strukturiert und ausführlich die prozessorientierten Schritte A – F der zielorientierten Bilanzanalyse!

Verwenden Sie dazu das im LÖSUNGSTEIL abgedruckte Lösungstableau!

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BILANZPOLITIK UND BILANZANALYSE

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Lösung 2 (Grundlagen der Bilanzanalyse) Lösung 1/2 – Methodik zur Durchführung einer Bilanzanalyse Die Methodik zur Durchführung einer Bilanzanalyse lässt sich allgemein wie folgt beschreiben:

Adressatenermittlung sowie Zielformulierung, -definition und -gewichtung Schritt A Partialziel z 1

Partialziel z2

Informationsbeschaffung und -auswahl Schritt B Informationsaufbereitung Analysemethode m11

Informationsaufbereitung Analysemethode m21

Analysemethode m 12

Analysemethode m22

Analysemethode m 23

MethodenInformationsvergleich

MethodenInformationsvergleich

Methodenvergleich

Methodenvergleich

Analyse nach Methode m12

Analyse nach Methode m21

Ergebnisvergleich und -interpretation

Schritt C

Analyse nach Methode m23

Schritt D

Ergebnisvergleich und -interpretation Schritt E

Ergebnisvergleich und -interpretation Ergebnisdarstellung

Schritt F

(pro richtiger Zeile ist 1 Punkt zu gewähren, max. 11 Punkte erreichbar)

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Lösung 2/2 – Analyse/Erläuterung der einzelnen Schritte: Schritt A Bei der Bilanzanalyse ist das Merkmal der Zielbezogenheit hervorzuheben (1 Punkt). Zu Beginn einer Bilanzanalyse sind deshalb die Analyseziele zu ermitteln (1 Punkt). Hierzu zählen die Zielformulierung, die Zieldefinition und ggf. die Zielgewichtung (1 Punkt). Als Zielformulierung wird die Auswahl des Ziels oder der Ziele bezeichnet (1 Punkt). Im Rahmen der Zieldefinition sind die hinsichtlich der formulierten Ziele relevanten Vergleichsmaßstäbe zu bestimmen (1 Punkt). Die Zielgewichtung umfasst die Festlegung der (Partial-)Zielhierarchie (1 Punkt), wenn ein in Partialziele zu zerlegendes Totalziel formuliert worden ist und/oder mehrere Partialziele benannt wurden (1 Punkt). Schritt B Die Vorbereitung der eigentlichen Bilanzanalyse wird schließlich durch die Beschaffung, die Auswahl und die Aufbereitung der Informationen entsprechend der zuvor formulierten Ziele abgeschlossen (je Aspekt 0,5 Punkte, insg. 2 Punkte). Schritt C Anschließend wird die Auswahl geeigneter Analysemethoden durchgeführt. Dabei wird im Rahmen des sog. Methoden-Informationsvergleichs die Informationskompatibilität überprüft (1 Punkt). Hierbei geht es darum, Analysemethoden zu finden, für welche der Umfang und die Güte der gegebenen Informationsmöglichkeiten ausreichend sind (1 Punkt). Des Weiteren wird beim sich daran anschließenden sog. Methodenvergleich die Zielkompatibilität/-entsprechung/-angemessenheit der Methoden sichergestellt (1 Punkt). Hierbei ist wiederum zu eruieren, ob die einsetzbaren Analysemethoden auch dem jeweiligen Analyseziel gerecht werden (1 Punkt). Schritt D Darauf basierend erfolgt die Berechnung der Ergebnisse (1 Punkt) durch die Anwendung der final festgelegten Analysemethoden (1 Punkt). Schritt E Die berechneten Ergebnisse müssen dann mit den ursprünglich im ersten Schritt der Methodik (Schritt A) festgelegten Vergleichsmaßstäben und den Ergebnissen anderer im Hinblick auf ein Partialziel genutzter Methoden verglichen sowie schließlich interpretiert werden (1 Punkt). Gegebenenfalls sind im Rahmen einer Totalanalyse die Analyseergebnisse eines Partialziels den Ergebnissen der Analysen weiterer Partialziele gegenüberzustellen (1 Punkt). Schritt F Schließlich umfasst der letzte Schritt der Methodik die adressatenorientierte Darstellung der (zielorientierten) Analyseergebnisse (1 Punkt). (sinngemäß und großzügig bewerten; max. 14 Punkte für die Beschreibung der Methodik erreichbar; zum Erreichen der Maximalpunktzahl ist es – bei entsprechend zutreffender Erörterung einzelner Schritte – nicht notwendig, dass alle Schritte ausführlich dargestellt werden)

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Aufgabe 3 (Bilanzanalyse)

18 Punkte

a) In der nachfolgenden Schlussbilanz zum Ende von t1 sind im Berichtsjahr t1 selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände i. H. v. 25 T€ enthalten. Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten (ARAP) enthält überdies ein Disagio i. H. v. 10 T€, welches für eine langfristige Verbindlichkeit gebildet wurde. Des Weiteren ist dem Anhang zu entnehmen, dass Forderungen i. H. v. 15 T€ frühestens in t4 fällig werden. Außerdem sollen 40 % des ausgewiesenen Jahresüberschusses ausgeschüttet werden. Wie sieht die nach betriebswirtschaftlichen Aspekten aufbereitete Strukturbilanz aus, wenn unterstellt wird, dass keine weiteren Informationen hinsichtlich anderer Positionen vorliegen? Führen Sie hierzu in kurzen Stichpunkten die einzelnen Schritte Ihrer Aufbereitung aus, und füllen Sie alle offenen Felder in der vorbereiteten Strukturbilanz im Lösungsteil aus! Korrekturen hinsichtlich der Erfolgsrechnung und der (latenten) Steuern müssen nicht ausgeführt werden. (12 Punkte)

Aktiva

Schlussbilanz zum Zeitpunkt t1 in €

AV UV 1 (ohne liquide Mittel) UV 2 (Liquide Mittel) ARAP Aktive latente Steuern

Passiva

100.000

EK

40.000

40.000 20.000 20.000 5.000



45.000 15.000

Pensionsrückstellungen Langfristige Verbindlichkeiten Kurzfristi ge Verbindlichkeiten

185.000

50.000 35.000 185.000

Legende: ARAP = Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten, AV = Anlagevermögen, EK = Eigenkapital, JÜ = Jahresüberschuss, UV = Umlaufvermögen

Verwenden Sie dazu das im LÖSUNGSTEIL abgedruckte Lösungstableau!

b) Im Rahmen von Kreditwürdigkeitsanalysen spricht man nicht nur von Kreditwürdigkeit, sondern auch von Kreditfähigkeit. Grenzen Sie die beiden Begrifflichkeiten unter Berücksichtigung der Unterscheidung Kreditwürdigkeit „im weiteren Sinn“ vs. „im engeren Sinn“ kurz voneinander ab! Erläutern Sie sodann den Wesensgehalt der beiden Begriffe! (6 Punkte)

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Lösung 3: Bilanzanalyse Lösung 3 a) - Die Positionen bilanzanalytisches (ba.) AV und ba. EK (Gewinnrücklagen) werden um die selbsterstellten imm. Vermögensgegenstände i. H. v. 25 T€ verringert (1 Punkt). - Das Disagio wird aus dem ARAP herausgerechnet und korrespondierend mit dem langfristigen ba. FK saldiert (1 Punkt); der nach Abzug des Disagios verbleibende Rest des ARAP wird dem ba. UV hinzugefügt (1 Punkt). - Die aktiven latenten Steuern i. H. v. 5 T€ werden mit dem EK verrechnet (1 Punkt). - Die Forderung i. H. v. 15 T€ wird gemäß ihrer Fristigkeit aus dem ba. UV in das ba. AV umgegliedert (1 Punkt). - Die Pensionsrückstellungen werden dem langfristigen ba. FK zugeordnet (1 Punkt). - Der Jahresüberschuss wird der Quote entsprechend zu 40 % (18 T€) dem kurzfristigen ba. FK und zu 60 % (27 T€) dem ba. EK zugerechnet (1 Punkt). (max. 6 Punkte für die Aufbereitungsschritte) Strukturbilanz Bilanzanalytisches AV Bilanzanalytisches UV Σ Bilanzvermögen insgesamt

absolut in € per t1 Nebenrechnun g in T€ 90.000 100–25+15 55.000

40+20+10–15

145.000

Bilanzanalytisches E K

37.000

40–25–5+27

Langfristiges ba. FK

55.000

50+15–10

Kurzfristiges ba. FK

53.000

35+18

Σ Bilanzkapital insgesamt

145.000

(je auszufüllende Position in den ersten zwei Spalten 0,5 Punkte, somit pro Zeile 1 Punkt; Bilanzsumme nur einmal, somit max. 6 Punkte; die Spalte Nebenrechnung dient lediglich den Studenten) (insg. max. 12 Punkte erreichbar)

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Lösung 3 b) Kreditwürdigkeit (i. w. S.): Der Kreditgeber glaubt, dass der Kreditnehmer objektiv fähig – also nach allgemeiner bzw. intersubjektiver Einschätzung seiner Situation – sein wird (Kreditfähigkeit) (1 Punkt), seinen Verpflichtungen vertragsgemäß zeitlich und betragsmäßig nachkommen zu können (1 Punkt), und er vertraut darauf, dass dieser dazu auch subjektiv bereit und willig sein wird, seinen Verpflichtungen vertragsgemäß nachzukommen (Kreditwürdigkeit i. e. S.) (1 Punkt). (max. 3 Punkte für die Abgrenzung von Kreditwürdigkeit [i. w. S./i. e. S.] und -fähigkeit) Mit dem Begriff Kreditfähigkeit wird der Bereich der wirtschaftlich bedeutsamen Faktoren des potentiellen Kreditnehmers umschrieben (1 Punkt). Hierzu zählen z. B.: die Kapitalausstattung eines Unternehmens, die allgemeine gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie die Branchenentwicklung in konjunktureller und in struktureller Hinsicht. Auch die Geschäftsfähigkeit und die Vertretungsbefugnis können geprüft werden. Schließlich werden auch Kreditsicherungsinstrumente betrachtet. (je Aspekt 0,5 Punkte, max. zwei Aspekte bewerten, somit max. 1 Punkt). Der Kreditwürdigkeit i. e. S. werden vor allem die persönlichen charakterlichen Eigenschaften des Kreditnehmers [Vertrauenswürdigkeit, Integrität etc.] (1 Punkt) sowie die persönlichen Fähigkeiten der Geschäftsleitung, z. B. fachliche/betriebswirtschaftliche Qualifikation, subsumiert (1 Punkt). (max. 3 Punkte für Erläuterung/Ausdifferenzierung der Begrifflichkeiten) (insg. max. 6 Punkte erreichbar)

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Lösungstableau – Aufgabe 2

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Lösungstableau Aufgabe 3 a)

Strukturbilanz

absolut in € per t1

Nebenrechnung in T€

Σ

Σ

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