Granovetter Antwort PDF

Title Granovetter Antwort
Course Soziologische Theorie
Institution Universität Siegen
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Soziologische Theorie Granovetter Antwort Zusammenfassung 2018/2019 ...


Description

Soziologische Theorie: Granovetter

1. Wie definiert Granovetter (S. 1361) die Stärke einer interpersonalen Beziehung? Granovetter definiert die Stärke einer interpersonalen Beziehung mit Hilfe einer Kombination aus Zeit, emotionaler Intensität, Intimität und anhand des gegenseitigen Einsatzes (Dienstleistungen) in der Beziehung. 2. Welche theoretischen und empirischen Belege machen die folgende Hypothese plausibel: „the stronger the tie between A and B, the larger the proportion of individuals in S to whom they will both be tied“ (S. 1362)? Granovetter führt als theoretischen Beleg die Zeit an. Wenn A viel Zeit mit B und viel Zeit mit C verbringt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass B und C sich auch begegnen. Als empirischen Beleg führt Granovetter die Ähnlichkeit von zwei Menschen an. Wenn A und B sich ähnlich sind und A und C sich ähnlich sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass B und C auch gewisse Ähnlichkeiten haben und dadurch eine Beziehung aufbauen können oder sich schon mal begegnet sind. 3. Erläutern Sie die „verbotene Triade“ nach Granovetter! Die „verbotene Triade“ besagt, dass wenn A und B eine starke Beziehung zueinander haben und A und C eine starke Beziehung zu einander haben, ist es fast unmöglich, dass B und C überhaupt keine Beziehung zueinander haben.

4. Begründen Sie Granovetters Aussage „no strong tie is a bridge“ (S. 1364)! Dadurch, dass eine strake Beziehung meistens automatisch dazu führt, dass weiter schwache oder starke Beziehungen vorhanden sind, ist eine starke Beziehung nicht die einzige Verbindung von einem Bekanntenkreis zu dem nächsten. Das heißt, wenn A eine starke Beziehung zu B hat und eine starke Beziehung zu C hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass B auch direkt eine Beziehung zu C hat und nicht über A gehen muss. 5. Welchen Einfluss hat die Länge eines Pfades zwischen Knotenpunkten für die Wahrscheinlichkeit einer Kommunikation, und was folgt daraus für die lokale Brückenfunktion schwacher Beziehungen? Je länger der Pfad zwischen zwei Kotenpunkten ist, desto schwieriger ist die Kommunikation. Ist der Pfad kürzer, so funktioniert er zuverlässiger und effizienter. Man sucht automatischen den kürzesten Weg für die Kommunikation mit Hilfe der lokalen Brücken. Die lokalen Brücken kürze die Länge der Pfade immer ab, wodurch sie

regelmäßig genutzt werden, vor allem da sie am effizientesten und zuverlässigsten funktionieren. Oft sind die lokalen Brücken die einzigen Kontenpunkte zwischen zwei Sektoren (Freundeskreise). 6. Erläutern Sie folgende Aussage Granovetters: „whatever is to be diffused can reach a larger number of people, and traverse greater social distance (i.e., path length), when passed through weak ties rather than strong” (S. 1366). Egal was verbreitet werden soll, es erreicht mehr Leute wenn schwache statt stark e Beziehungen genutzt werden. Bei starken Beziehungen gibt es zu viele Überschneidungen der Leute, an die die Informationen weiter gegeben werden. Dadurch blieben die Informationen in einem Sektor. Werden schwache Beziehungen genutzt, können mehr Leute erreicht werden, da durch die Brücken die Informationen auch in andere Sektoren übertragen werden. 7.

Definieren Sie die Dichte eines Netzwerks und skizzieren Sie die Unterscheidung “effective network” und “extended network” (S. 1370) in egozentrierten Netzwerken! Wie bezieht Granovetter diese Begriffe auf seine Kategorien von strong ties und weak ties?

Die Dichte eines Netzwerks setzt sich zusammen aus der Anzahl der vorhandenen Verbindungen und der insgesamt möglichen Verbindungen. Beide Verbindungen werden gezählt und anschließend wird die Anzahl der vorhanden Verbindungen durch die Zahl der insgesamt möglichen Verbindungen geteilt. Ein „effektive network“ setzt sich zusammen aus den Leuten, die durch strong ties miteinander verbunden werden, die also viel miteinander zu tun haben und Zeit in die Beziehung investieren. „Extended network“ bezeichnet die Leute zu denen man eine Verbindung durch eine weak tie hat. Das „effektive network“ hat durch die starken Beziehungen eine höhere Dichte, während das „extended network“ durch die schwächeren Beziehungen eine geringere Dichte hat. 8.

Welche Rolle spielen schwache Beziehungen bei der Erzeugung sozialer Kohäsion (innerer Zusammenhalt) (S. 1373f.)?

Aus der Sicht des Individuums sind schwache Beziehungen wichtig um Sektoren miteinander zu verbinden, dadurch weitet sich das Netzwerk selber aus und das Individuum kann beide Netzwerke nutzen. Aus der Makro Perspektive beeinflussen schwache Beziehungen sozialen inneren Zusammenhalt. Durch die Verbindungen der Sektoren wächst der soziale Kreis einer Gesellschaft enger zusammen, da sie miteinander verbunden werden. Ideen und Informationen verbreiten sich einfacher und schneller durch schwache Verbindungen wodurch ein Gemeinschaftsgefühl schneller entstehen kann.

9. Wie beeinflusst Granovetters Annahme (S. 1375, 1376) zufolge der Grad an Netzwerkfragmentierung die Fähigkeit einer Gruppierung, sich für kollektives, zielgerichtetes Handeln zu organisieren? Je höher der Grad an Netzwerkfragmentierung, desto geringer ist die Fähigkeit der Gruppe, sich zu organisieren, da bei diesen Gruppen keine weak ties vorliegen und diese die verschiedenen Gruppierungen miteinander verbinden. Die Organisationsfähigkeit einer Gruppe ist besser, wenn weak ties vorhanden sind, da durch die persönlichen Beziehungen dann den gegebenen und vorhandenen Informationen mehr Vertrauen geschenkt wird als wenn diese nur durch Massenmedien verbreitet werden. 10. Diskutieren Sie Granovetters ‚paradoxes‘ Resümee: „weak ties, often denounced as generative of alienation are here seen as indispensable to individuals’ opportunities and to their integration into communities; strong ties, breeding local cohesion, lead to overall fragmentation“ (S. 1378)! Granovetter sagt, dass schwache Verbindungen abgewertet werden als ein „Produkt der Entfremdung“ während sie jedoch eigentlich als Möglichkeiten und Chancen für Individuen angesehen werden sollten, damit sie sich in die Gesellschaft integrieren können. Starke Verbindungen werden oft als Ursache für inneren Zusammenhalt angesehen, während sie eigentlich die Abschottung/ den Zerfall in einzelne Sektoren begünstigen. Die Überlegungen von Granovetter sind schlüssig in sich und auch die Zusammenfassung ergibt nach seiner Argumentation Sinn. Ein Kritikpunkt an Granovetter ist jedoch, dass er nur theoretisch arbeitet und nicht zusätzlich empirische Feldforschung betrieben hat. Er geht nur einmal auf die zwei Städte ein als Beispiel, während er vorher immer auf der individuellen Ebene bleibt und sich nur darauf bezieht. Durch die fehlende Feldforschung lässt er viele Dinge die beachtet werden sollen außer Acht, wie jegliche Ausnahmen....


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