Hostile Media Effect Third Person Effect PDF

Title Hostile Media Effect Third Person Effect
Course Einführung in die empirische Kommunikationsforschung
Institution Freie Universität Berlin
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Summary

Hostile Media Effect Third Person Effect Erklärung für Forenaufgabe.
Für das Wintersemester 21/22.

Das Hostile-Media Phänomen beschreibt, dass bei den Personen, die sich in einer kontroversen Angelegenheit auf gegnerischen Seiten befinden, den Eindruck haben, dass dieselbe Beric...


Description

1) Inwiefern unterscheiden sich Hostile-Media- und Third-Person-Perceptions, was haben sie gemeinsam und inwiefern könnten sie zusammenhängen? How do Hostile Media and ThirdPerson Perceptions differ, what do they have in common, and how do they relate to each other?

Davison (1983) identified the original bias that is referred to as the third-person perception (TPP), namely that people attribute greater power to the media when they are asked about its effect on others than when they are asked about media influence on themselves. Das Hostile-Media Phänomen beschreibt, dass bei den Personen, die sich in einer kontroversen Angelegenheit auf gegnerischen Seiten befinden, den Eindruck haben, dass dieselbe Berichterstattung zugunsten der gegnerischen Gruppe (out-group) und gegen die eigene Gruppe (in-group) verzerrt ist. Die Gruppenidentifikation der Menschen wirkt sich nicht nur auf ihre Wahrnehmung des Medieneinflusses aus, sondern auch auf ihre Wahrnehmung der Medienverzerrung. Als Hostile-Media-Effekt wird das Phänomen bezeichnet, demzufolge journalistische Berichterstattung von Rezipient:innen unter bestimmten Umständen als zuungunsten der eigenen Meinung verzerrt wahrgenommen wird. Nach dem Third-Person-Effect nehmen (1) Menschen (First Persons) in der Regel wahr, dass andere Menschen (Third Persons) stärker von medialen Inhalten beeinflusst werden als sie selbst (Wahrnehmungskomponente), was (2) ihre Vorstellungen, Einstellungen, Verhaltensabsichten und ihr Verhalten beeinflusst. Das Auftreten von Hostile-Media-Wahrnehmungen und Third-Person-Effect ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Zum einen entstehen diese Wahrnehmungen als Folge der Rezeption von Berichterstattung über konflikthaltige Themen. Dabei sollten sich unterschiedliche Gruppen identifizieren lassen, die sich mit ihren Einstellungen zum jeweiligen Thema gegenüberstehen. Wenn Menschen, meinen, journalistische Berichterstattung würde ihre Meinung zu einem Thema abqualifizieren und die Gegenposition positiv hervorheben, und wenn diese Menschen glauben, dass die Berichterstattung einen starken Einfluss auf andere Menschen ausübe, dann sollten sie auch fürchten, dass die von den Medien hervorgehobene Gegenposition von der Mehrheit der Bevölkerung vertreten wird. Bei der HMW muss es sich um Berichterstattung handeln, in der für das jeweilige Thema relevante Positionen benannt werden. DAS HMW tritt bei solchen Rezipient:innen auf, die an dem in der Berichterstattung behandelten Thema interessiert und von dem mit dem Thema verbundenen Konflikt möglicherweise sogar betroffen sind, die sich mit dem Thema auskennen und die eine eindeutige Meinung zum Thema vertreten. Je eindeutiger die Voreinstellung zum Thema, desto intensiver sollte die Wahrnehmung ausfallen, dass in der Berichterstattung die gegenteilige Position positiver dargestellt wird. Bei der HMW muss es sich um Berichterstattung handeln, in der für das jeweilige Thema relevante Positionen und Argumente benannt werden. Darüber hinaus treten Hostile-Media-Effekte bei solchen Rezipient:innen auf, die an dem in der Berichterstattung behandelten Thema interessiert und von dem mit dem Thema verbundenen Konflikt möglicherweise sogar betroffen sind, die sich mit dem Thema auskennen (oder zumindest glauben, dies zu tun) und die eine eindeutige Meinung zum Thema vertreten. Je eindeutiger die Voreinstellung zum Thema, desto intensiver sollte

die Wahrnehmung ausfallen, dass in der Berichterstattung die gegenteilige Position positiver dargestellt wird. Mit der Zeit hat die Forschung zunehmend die Ursachen sowie die Konsequenzen von Hostile-Media-Wahrnehmungen in den Blick genommen. Zudem werden Verknüpfungen zwischen dem Hostile-Media-Effekt und anderen Wahrnehmungsprozessen im Kontext von Medienrezeption hergestellt. Wenn Menschen, so ein Beispiel, meinen, journalistische Berichterstattung würde ihre Meinung zu einem Thema abqualifizieren und die Gegenposition positiv hervorheben, und wenn eben diese Menschen glauben, dass die Berichterstattung einen starken Einfluss auf andere Menschen ausübe (→ Third-Person-Effekt; Davison 1983; Dohle 2017), dann sollten sie auch fürchten, dass die von den Medien hervorgehobene Gegenposition von der Mehrheit der Bevölkerung vertreten wird (persuasive press inference; Gunther 1998). Damit einhergehend wird zudem diskutiert, inwiefern Hostile-MediaWahrnehmungen in einem Zusammenhang damit stehen, dass Teile der Bevölkerung journalistische Leistungen generell als qualitativ minderwertig bewerten oder ein großes → Misstrauen gegenüber Journalismus empfinden (Fawzi et al. 2021; McLeod et al. 2017; Tsfati/Cohen 2013). Nach dem TPE nehmen (1) Menschen (First Persons) in der Regel wahr, dass andere Menschen (Third Persons) stärker von medialen Inhalten beeinflusst werden als sie selbst (Wahrnehmungskomponente), was (2) ihre Vorstellungen, Einstellungen, Verhaltensabsichten und ihr Verhalten beeinflusst (Effektkomponente). Genereller sozialwissenschaftlicher Hintergrund des TPE ist das ,Thomas-Theorem‘, welches besagt, dass (korrekte oder falsche) Annahmen über soziale Tatsachen reale Konsequenzen haben (Thomas/Thomas: 1928: 572). Es ist also nicht (nur) entscheidend, welchen Einfluss mediale Inhalte tatsächlich auf Menschen ausüben, sondern vielmehr, welcher Einfluss medialen Inhalten unterstellt wird.

2) Überlegen Sie frei, inwiefern die beschriebenen Effekte zur Polarisierung in der Debatte um die Anti-Corona-Maßnahmen beigetragen haben könnten? (Sie können sowohl einen Aspekt vertieft beschreiben oder mehrere Aspekte kurz ansprechen.)

Die Verschwörungstheoretikerinnen und -theoretiker sowie ihre Anhängerinnen und Anhänger unterstellen bei anderen eine deutlich stärkere Beeinflussbarkeit als bei sich selbst....


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