Inklusion PDF

Title Inklusion
Author Aneta Raddatz
Course Examenskurs GS
Institution Otto-Friedrich Universität Bamberg
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Summary

Die Grundschule als GEMEINSAME SchuleINKLUSION 1 Begriffsbestimmung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund 1 Rechtliche Grundlagen 1 Definition 1 Abgrenzung.............................................................................................................................. 2 Model...


Description

Grundschule als GEMEINSAME Schule

Die Grundschule als GEMEINSAME Schule

INKLUSION Inhaltsverzeichnis 1

2

Begriffsbestimmung ........................................................................................................................ 2 1.1 Geschichtlicher Hintergrund ................................................................................................... 2 1.2

Rechtliche Grundlagen ............................................................................................................ 2

1.3

Definition ................................................................................................................................. 4

1.4

Abgrenzung.............................................................................................................................. 4

Modelle der Inklusion...................................................................................................................... 5 2.1 4 Modelle nach Wiater ............................................................................................................ 5 2.2

3

Inklusive Bildung.............................................................................................................................. 7 3.1 Ziele ......................................................................................................................................... 7 3.2

4

Merkmale eines Inklusiven Bildungssystems/- einrichtung .................................................... 7

Inklusiver Unterricht........................................................................................................................ 8 4.1 Sonderpädagogische Lernumgebungen = Zusammenwirken viele Bedingungen................... 8 4.2

Instrumente zur Umsetzung .................................................................................................... 9

4.3

Konzeptionen inklusiven Unterrichts ...................................................................................... 9

4.3.1

Gemeinsames Lernen am Gemeinsamen Gegenstand ................................................... 9

4.3.2

Gemeinsame Lernsituationen ....................................................................................... 10

4.3.3

Inklusionsdidaktische Netze .......................................................................................... 10

4.4 5 6 7

Formen des kooperativen Lernens (nach dem BayEUG 2011)................................................ 6

Inklusiver Unterricht = Guter Unterricht ............................................................................... 11

Inklusive Schulentwicklung als Mehrebenenmodell ..................................................................... 11 Chancen und Grenzen der Inklusion ............................................................................................. 12 Forschungsbefunde ....................................................................................................................... 13

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Grundschule als GEMEINSAME Schule

1 Begriffsbestimmung 1.1 Geschichtlicher Hintergrund (Heimlich & Kahlert, 2014) • Wolfgang Ratke (1571-1632) & Comenius (1592-1679): Forderung von „Bildung für alle“  Prägt heutiges Inklusionsverständnis • 1973-1980: Versuche integrativer Beschulung in einigen Bundesländern sowie Aufnahme integrativer Schulbildung als mögliche Regelform im Schulgesetz • 1976: erste deutsche integrative Schulklasse • 1990: Pädagogik der Vielfalt nach Prengel, Verständnis von Heterogenität als Chance • Salamanca 1994: Konferenz der Vereinten Nationen o Einführung des Begriffs „sonderpädagogischer Förderbedarf“ o Perspektivwechsel: Von der Behinderungsorientierung hin zur Förderorientierung (Drave et al, 2000) o Einführung des Begriffs der Inklusion in die internationale schulpädagogische Diskussion • 2009: Inkrafttreten der UN Konvention über Rechte von Menschen mit Behinderung Inklusion als international anerkanntes Leitbild für die Gestaltung gesellschaftlicher Entwicklungen

1.2 Rechtliche Grundlagen UN- Behindertenrechtskonvention (Behindertenrechtskonvention 2009) Artikel 24 über die Rechte von Menschen mit Behinderung: Forderung eines inklusiven Bildungssystems auf allen Ebenen! Ziel: „ Menschen mit Behinderungen ihre Persönlichkeit, ihre Begabungen und ihre Kreativität sowie ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten voll zur Entfaltung bringen  Rechtliche Verpflichtung, die Ziele der Konvention politisch umzusetzen  Recht der Eltern, ihr Kind mit Behinderung in allgemeine Schulen einzuschulen  Alle Menschen haben die gleichen Möglichkeiten, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre Potenziale zu entwickeln  Verzicht auf jegliche Formen von Aussonderung BayEUG im Detail: Der bayerische Weg (BayEUG Art. 30b) [16.01.2018] • „(1) Die inklusive Schule ist ein Ziel der Schulentwicklung aller Schulen. • (2) Einzelne Schülerinnen und Schüler [...] werden unter Beachtung ihres Förderbedarfs unterrichtet [...] durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste unterstützt • (3), (4), (5) [...] Schulprofil „Inklusion“ [...].“     

gemeinsamer Unterricht ist an allen Schulen möglich, Unterstützung durch die Förderzentren, Umsetzung betrifft alle Schularten des differenzierten Schulsystems, individuelle Lernziele und Abschlüsse sind möglich, Eltern entscheiden über den Lernort des Kindes. 2

Grundschule als GEMEINSAME Schule Aktuelle Lage (Preuss- Lausitz) Durch differenziertes Schulsystem in Deutschland: • nur circa 20 % aller Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besuchen eine Regelschule • etwa 80 % sind in Sonderschulen • Schuljahr 19/20 (KMK 2021) o Inklusionsanteil 43,9% (Er gibt den Anteil der Schüler und Schülerinnen mit Förderbedarf, die inklusiv unterrichtet werden, an allen Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf an) ➔ 2008/9: 18,8 %

o

Inklusionsquote 3,3% (Anteil der Schüler und Schülerinnen mit Förderbedarf, die inklusiv in allgemeinen Schulen unterrichtet werden, an allen Schülerinnen und Schülern mit Vollzeitschulpflicht in allgemeinbildenden Schulen der Primar- und Sekundarstufe I an)

o

Exklusionsquote: 4,3% (Anteil der Förderschüler, welche an Förderschulen unterrichtet werden)

Ziel: Mehrheit der Schülerinnen und Schüler sollen Regelschule besuchen In Deutschland liegt gewissermaßen eine doppelte Benachteiligung vor, und zwar durch • eine „Homogenisierung nach unten“ und eine Homogenisierung nach oben“. (TILLMANN, 2004) • PISA zeigt, dass nicht nur leistungsschwache und sozial benachteiligte, sondern auch Schüler/innen mit einem hohen Leistungspotenzial besser und gezielt unterstützt werden müssen (PRENZEL ET AL., 2013). • (Hoch)Begabtenförderung in der Schule sollte daher nicht ein „Sonder- oder Luxusthema“ (SOLZBACHER, 2007) sein, sondern sie muss in einen übergeordneten Zusammenhang von Heterogenität und Inklusion gestellt werden Empirische Befunde Pro Inklusion •





Wocken (2000): 7.Klasse Förderschule im vgl. zur 5. Klasse Mittelschule → Unterricht in der Sonderschule kann die Rückstände nicht kompensieren, sondern vergrößert sogar den Leistungsabstand Wocken (2005): Korrelation zwischen schlechten Schulleitungen und niedriger Intelligenz mit Förderschulen → Auch die Sonderschule selbst trägt zu schlechteren Leistungen bei Eckhart et al. 2011: SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf lernen in heterogenen Lerngruppen leichter, ohne dass die nicht behinderten Schüler weniger lernen → geringere L separaten Settings

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Grundschule als GEMEINSAME Schule

1.3 Definition „Inklusion zielt auf eine umfassende gesellschaftliche Teilhabe in möglichst weitgehender Selbstbestimmung. Von der Zielstellung ist hierbei angestrebt, die Grenzen zwischen „Behinderten“ und „Nichtbehinderten“ aufzuheben und das selbstbestimmte Miteinander mitten in der Gesellschaft zu verankern“ (Heimlich, 2013) •





Schaffung netzwerkartiger Strukturen in Schule und Gesellschaft (Heimlich, 2013) o zur Unterstützung der selbstbestimmten sozialen Teilhabe aller Menschen o in allen gesellschaftlichen Bereichen beitragen o Tendenzen zum Ausschluss bestimmter Gruppen aus der Gesellschaft aktiv entgegentreten Löst den Begriff Integration ab (Sturm, 2013) o Inklusion meint nicht Ausgeschlossene eingliederungsfähig zu machen, sondern o Strukturen, die zum Ausschluss führen, zu überwinden (Sturm, 2013) Inklusion als Überwindung von Benachteiligung und Behinderung (Sturm & Wagner Willi, 2018)

Weiter (neuer) Inklusionsbegriff: (Heimlich & Kahlert, 2014) • nicht mehr nur Schüler/innen mit Behinderung, sondern alle Kinder mit ihren jeweils individuellen Eigenschaften und Voraussetzungen. • Damit sind beispielsweise hochbegabte Schüler/innen genauso gemeint, wie auch Kinder oder Jugendlich mit Sehschädigung oder schwerst-mehrfach-Behinderung, jedoch auch jegliche nicht so markant ausgeprägten Eigenschaften der Lernenden. • Heterogenität sollte dabei insgesamt nicht als Belastung, sondern als Chance wahrgenommen werden.

1.4 Abgrenzung (vgl. Heimlich 2013) 1. Exklusion: Personengruppen werden ganz aus dem Bildungssystem ausgeschlossen / ausgegrenzt 2. Separation/Segregation: Kinder und Jugendliche besuchen eigene abgetrennte Bildungseinrichtungen (vorrangig nach Leistung) → Sonderschulen 3. Integration: Einzelne Kinder mit Förderbedarf besuchen Regelschulen mit sonderpädagogischer Unterstützung. → Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischen Förderbedarf werden an die allgemeinen Schulen angepasst o Vorteil: Klare Individuumszentrierung o Nachteil: defizitorientierte Diagnostik

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Grundschule als GEMEINSAME Schule Besonders die Begriffe „Integration“ und „Inklusion“ liegen sehr nahe beieinander. Jedoch meint Integration einen Prozess, durch den bisher außenstehende Personen in eine andere Gruppe eingeführt werden sollen (SPECK, 2012). Der Begriff der Inklusion hingegen bedeutet, dass die Mitglieder einer Gruppe unabhängig von Stärken und Schwächen des Einzelnen anerkannt werden. Hierbei steht die Vollwertigkeit und Gleichberechtigung jedes Einzelnen im Vordergrund (BINTINGER & WILHELM, 2001). So kann zusammengefasst gesagt werden, dass Inklusion, anders als Integration, nicht auf eine Anpassung der Schüler/innen an die Schule abzielt, sondern eine Anpassung der Schule an die Schüler/innen angestrebt wird.

2 Modelle der Inklusion 2.1 4 Modelle nach Wiater 1. Absolute/vollständige Integration • alle eigenständigen Förder- oder Sonderschulen werden abgeschafft → keine Förderschulen mehr • alle SuS eines Jahrgangs gehen in dieselbe Schule

2. Vollständige Inklusion mit Ausnahme • grundsätzlich gehen alle SuS eines Jahrgangs in dieselbe Schule • wenn ein Schüler aber ein Verhalten zeigt, das Mitschüler in physische oder psychische Gefahr bringt, ist eine gesonderte Beschulung als Ausnahme vorgesehen (→ Location Dilemma: Ab welchem Grad von Behinderung ist der gemeinsame Unterricht nicht mehr möglich? Einteilung erfordert wiederum Etikettierung)

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Grundschule als GEMEINSAME Schule

3. Inklusion durch Kooperation • organisatorische und didaktische Kooperation zwischen Regelschule und Förderschule • Förderschüler nehmen bei bestimmten Themen/Fächern/U-Einheiten/U-Stunden am gemeinsamen Unterricht teilt, in anderen werden sie separiert und spezifisch gefördert • Separierung erfolgt nur zeitweilig • Teilnahme am Schulleben ist umfassend o Regelschullehrer erhalten Unterstützung von Sonderschullehrern • ≙ Parallelklassen, Kooperationsklassen 4. Bedarfsgerechte Inklusion • das Wohl des Schülers steht im Zentrum • Schüler entscheidet: Inklusion erfolgt immer dann, wenn der Schüler das Zusammenlernen mit den anderen SuS positiv und förderlich erlebt und Separierung wird bevorzugt, wenn es ihn belastet oder überfordert • Zeitweilige oder dauerhaftes Separieren bei Belastung/Unwohlsein • ≙ Team-Teaching →in schulpäd. Diskussion mehren sich die Stimmen für dieses Modell, um die Einzelnen pädagogisch uns didaktisch zu fördern

2.2 Formen des kooperativen Lernens (nach dem BayEUG 2011) Formen der Inklusion in Bayern Inklusion einzelner Schülerinnen und Schüler

Kooperationsklassen

Partnerklassen (ehemals Außenklasse) Schulen mit dem Schulprofil „Inklusion“

Klasse mit festem Lehrertandem

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Grundschule als GEMEINSAME Schule

3 Inklusive Bildung (Heimlich, 2012) „Bildung, die von vornherein auf jegliche Formen der Aussonderung verzichtet und die Unterschiedlichkeit der Lernbedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten der SuS als Ausgangsbedingung und als Chance für ein Bildungsangebot sieht, dass sich an alle SuS richtet“ • verzichtet auf eine Unterscheidung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung • geht von Menschen mit individuellen Bedürfnissen aus, mit der Folge, dass alle S (mit + ohne SPF) Anspruch auf ein individuell für sie zugeschnittenes Bildungsangebot haben • Der überwiegende Teil der SchülerInnen mit SPF soll die allgemeine Schule besuchen → Inklusion im Bildungsbereich bedeutet, dass allen Menschen die gleichen Möglichkeiten offenstehen, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre Potenziale zu entwickeln

3.1 Ziele • • •

Ermöglichung von bestmöglichem Bildungserfolg für alle SuS Förderung von sozialer Zugehörigkeit und Teilhabe Vermeidung von Diskriminierung

3.2 Merkmale eines Inklusiven Bildungssystems/- einrichtung (Heimlich 2012 ) • Verzicht auf Aussonderungen schon zu Beginn • Förder- anstatt defizitorientiert (wie Integration) • Unterschiedlichkeit der Lernbedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten wird als Ausgangspunkt jeglichen Bildungsangebots angesehen  Schulen müssen in der Lage sein, die vielen unterschiedlichen Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu erkennen und individuell passgenaue Lern- und Förderangebote zu entwickeln → diese Aufgabe kann nicht ohne sonderpädagogische Fachkompetenz im gesamten Bildungssystem erfüllt werden • Individuell zugeschnittene Bildungsangebote für jedes Kind (mit und ohne SPF) • Aktiver wechselseitiger Austausch zwischen Schule und Umfeld → enthalten die Dimension der Einbeziehung gesellschaftlicher Probleme der Teilhabe • Heterogenität wird nicht als Belastung angesehen, sondern als Bereicherung + Chance • Inklusive Bildungseinrichtungen als Beitrag zur und Bestandteil einer inklusiven Gesellschaft

• • •

inklusive Schule (HOLLENBACH & DÖTTINGER 2012) für alle Kinder offenstehend Schüler/innen können dort gemeinsam lernen ohne dass Schüler/innen wegen ihrer individuellen Besonderheiten voneinander getrennt werden.

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Grundschule als GEMEINSAME Schule

4 Inklusiver Unterricht 4.1 Sonderpädagogische Lernumgebungen = Zusammenwirken viele Bedingungen „Aus sonderpädagogischer Sicht kann von Unterricht erst gesprochen werden, wenn solche LehrLernsituationen gestaltet werden, an denen alle teilhaben und zu denen alle beitragen können“ (Heimlich, 2013)

Schaffung bestmöglicher Entwicklungsbedingungen WIE? Materielle, pädagogische und personelle Voraussetzungen Adaptivität • Anpassung des Unterrichts an den Lernverlauf • Breites Repertoire an unterschiedlichen Unterrichtsformen (Preuss-Lausitz, 2009) Kooperation • Lehrer und Lehrer • Lehrer und Eltern (Preuss-Lausitz, 2009) Klassengröße • Ca. 24 Schüler • Höchsten s2-3 Förderkinder (nicht alle die gleiche Behinderung) • Anzahl der Jungen und Mädchen ungefähr gleich (Preuss-Lausitz, 2009) • Etablierung Sozialer Netzwerke Einschränkung des Wettbewerbs • Z.B. Peer-Tutoring, kooperative Lernformen Umfangreiche Diagnostik

• •

Wertschätzung und Kenntnis des gesamten kindlichen Umfelds



Schülerzentrierte Wahrnehmung

• • •



Lern- und Verständnisvoraussetzungen Interaktionsbeziehungen zwischen den Beteiligten (Eberwein, 2009) Feinfühliger, fürsorglicher Umgang (v.a. bei bindungsunsicheren Kindern) Biographie des Kindes kennen (Schleifer, 2005) Was geht im SuS vor? Welche Beziehungen haben SuS untereinander? V.a. bei Verhaltensauffälligen Kindern

1. Inklusion muss in formalen, strukturellen Regeln (Schulprogramm, Schulgesetzgebung, Klassenregeln) entwickelt werden und sich in milieugerechter Interpretation der Regeln wiederfinden (Sturm, 2013) 2. Inklusiver Unterricht... (Heimlich, 2013) o realisiert ein hohes Maß an Selbsttätigkeit für alle o ermöglicht mehr Lehrer – und mehr Schülerhilfe o ist geprägt von Grundelementen des offenen Unterrichts: Freiarbeit, Spiel, Morgenkreis, Projekte, Wochenplan → ermöglicht Differenzierung und Individualisierung o enthält strukturiert-lehrerzentrierte Elemente: Klassenunterricht, Regeln, Rituale o fördert das kooperative Lernen in heterogenen Lerngruppen 8

Grundschule als GEMEINSAME Schule

ABER: Jeder der einzelnen Bedingungen kann nicht sofort realisiert werden • Umsetzung abhängig von der finanziellen Unterstützung durch den Staat • Staatliche Umsetzungen im Schulsystem sind an öffentliches Belangen gebunden • Abhängigkeit von politischen, wirtschaftlichen und demographischen Entwicklungen • Pädagogische Ressourcen (Aufmerksamkeit, unterstützende Zuwendung jedem einzelnen SuS…) nicht immer in beliebigem Umfang im Unterricht umsetzbar

4.2 Instrumente zur Umsetzung •







• •

pädagogische Förderung: pädagogische Handlungen bzw. Qualitäten, die gemäß einem impliziten oder expliziten Förderkonzept auf die Anregung und Begleitung einer an Bildungszielen orientierten, für wertvoll gehaltenen Veränderung individueller Handlungsmöglichkeiten von Menschen in ihren Lebensgemeinschaften und an den sozialen Folgen von Benachteiligungen und Behinderungen ausgerichtet sind Schuck Frderplan (differenzierte Lernbegleitung): Der Klassenlehrer bzw. das Pädagogenteam erstellt einen Förderplan und legen darin die Ziele der Förderung/sonderpädagogischen Fördermaßnahmen fest Lernziele: Das behinderte Kind muss die Ziele des Lehrplans der Grund-, Haupt-/Mittel- oder Berufsschule nicht erreichen → Seine Lernziele werden in einem individuell erstellten Förderplan festgeschrieben (→ Curriculum Dilemma: besonderer Lehrplan oder individuelle Pläne) differenzierte Leistungsbewertung: Wenn das Kind die Lernziele des Lehrplans für die allgemeine Schule nicht erreichen kann, kann das Kind von der Benotung befreit werden → erhält dann anstelle von Noten eine Beschreibung des individuell erreichten Lernfortschritts (gilt für Zeugnisse wie für Einzelergebnisse) Nachteilsausgleich: Behinderte Kinder können einen Nachteilsausgleich bei Prüfungen bekommen → Zeitverlängerung bei den Tests/technische Hilfsmittel Schulbegleiter, Schulwegkosten, Beförderung zur Schule, MSD, räumliche Ausstattungen, Beratungen, ect.

4.3 Konzeptionen inklusiven Unterrichts Wichtig: Es gibt keine Techniken des gelingenden Unterrichts. Erst recht nicht unter Bedingungen der Inklusion (Begemann, 2009) ➔ Satt konkreten Handlungsanleitungen Entwicklung von Denk- und Planungskonzepten. ➔ Ziel: Entwicklungspotenzial der Kinder und Potenziale der Inhalte gemeinsam lerngruppenspezifisch erschließen

4.3.1 Gemeinsames Lernen am Gemeinsamen Gegenstand (Feuser, 1998) • Anlehnung an die Theorie der Proximalen Entwicklung (Vygotsky, 1987) • Fokus: Entwicklungsmöglichkeiten der Lernenden • Erkennbarmachen des inhaltlichen Lernpotenzials des Unterrichtsgegenstandes durch eine sorgfältige Sachanalyse • In Verbindung damit Erschließen der Wahrnehmungs-, Handlungs- und Denkkompetenzen

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Grundschule als GEMEINSAME Schule

4.3.2 Gemeinsame Lernsituationen (Wocken, 1998) • ...


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