Hausarbeit - Inklusion PDF

Title Hausarbeit - Inklusion
Author Djamal Gandi
Course Architekturtheorie
Institution Universität Siegen
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Inklusion

Die moderne Gesellschaft, so wie wir sie heute kennen und so wie wir sie uns für die Zukunft vorstellen mögen, ist eine von Solidarität geprägte Gemeinschaft. Das wesentliche Prinzip beruht dabei vor allem auf die Heterogenität. Der Begriff beinhaltet darüber hinaus die Zugehörigkeit, Wertschätzung und Anerkennung von Diversität und bezieht dabei jedes Individuum, unabhängig von dessen Voraussetzungen, mit in die Gesellschaft. Es folgt systematisch daraus, dass unsere Umwelt für jeden zugänglich wird. Das Gleichstellungsgesetz, welches heutzutage den Grundstein der meisten Gesellschaftstypen legt, fordert, dass für jeden Gesellschaftsteilhaber die gleichen Chancen zukommen. Dies impliziert auf die Gleichwertigkeit jedes Individuums. Demnach ist vielmehr eine Vielfalt, beziehungsweise das Vorhandensein von Unterschieden als "normal" zu bezeichnen. Die Gesellschaft akzeptiert Personen mit Besonderheiten und setzt auf die Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls dieser Personengruppen. Dazu macht sich die Architektur zur Aufgabe, die Umsetzung dieser speziellen Herausforderung zu unterstützen, sodass jedes Individuum, unabhängig vom Alter, Geschlecht, Ethnie und Familienform, die gleichen Möglichkeiten bekommt sich in die Gesellschaft zu integrieren. Daraus folgt die Sicherstellung des individuellen Zugangs der gesellschaftlichen Teilhabe, wobei die Beteiligung der Teilhaber am Entwicklungsprozess äußerst von Nöten ist. Nur so können die Nutzungsanforderungen gezielt durch eine Nutzerorientierte Planung erreicht werden. Prinzipiell wünscht man sich in einer solchen Gesellschaft weder eine sozialenoch eine räumliche Ausgrenzung. Dies legt nahe, dass die Mobilität gewehrleistet sein sollte. Die Teilhaber der Gesellschaft müssten, trotz schrumpfender Räume, ohne große Schwierigkeiten Ihren Alltag gestalten können. Eine Stadt oder Region sollte anpassungsfähig wie möglich sein, um auch Bewohnern mit eingeschränkter Mobilität ein gutes Leben zu ermöglichen. Nicht nur für Menschen mit Behinderungen ist dies wichtig. So sind auch Eltern mit Kinderwagen, kleine Kinder, korpulente Menschen und Senioren oft mit der Bewältigung des Alltags im öffentlichen Raum überfordert und auf eine gewisse Barrierefreiheit angewiesen. Aufgrund dieser räumlichen Ausprägung sollte die Barrierefreiheit als Planungsziel gesetzt werden. Es ist nämlich ganz wichtig eine Umwelt zu schaffen die Menschenfreundlich ist, um jede Bevölkerungsgruppe die gleichen Chancen zu gewährleisten. Dies ist eine verantwortungsvolle

Aufgabe, die den Architekten Stadtplaner zur Last fällt, diesen Prozess zu begleiten und zu gestalten. Dabei darf keine Bevölkerungsgruppe vernachlässigt werden. Für abgrenzende Lebensräume, die nicht zu vermeiden sind, sollte alternativen bzw. Lösungen gefunden werden, damit die betroffenen aufgrund ihrer räumlichen Lage nicht benachteiligt werden. Hierzu fordert es ein Wechselspiel zwischen einer zentralen und einer dezentralen Versorgung. Ein Problem hierbei stellt die Binnenwanderung dar. Im Idealfall sollte es kaum Wanderbewegungen innerhalb der Region geben, sodass diese sich keinerlei auf die Infrastruktur auswirkt. Daher sollte die Infrastruktur so konzipiert werden, dass es keine zentralisierten Versorgungsnetze gibt. Außerdem verursacht obendrein der demographische Wandel ein räumlicher Schrumpfungskeil, welcher Auswirkung auf die örtliche Gemeinschaft hat. Der demographische Wandel bringt mit den Veränderungen des Alters-, Haushalts- und Sozialstruktur Auswirkungen auf alle Lebensbereiche mit sich. Dabei zwingt sie die Kommunen Maßnahmen zu entwickeln, die zum Teil eine aktive Gegensteuerung bewirken oder eine Bewältigung des demographischen Wandels in Form von Anpassung. So treten die Senioren-Wohnanlagen aufgrund der wachsenden älteren Bewohnergruppe immer mehr im Vordergrund. Das Ziel des alten gerechten Wohnens fällt somit unter den Anforderungen der Stadtplanung. Da Jeder Einzelne den Wunsch hegt solange es geht zu Hause zu wohnen, müssen die Wohnanlagen dementsprechend sowohl Jugendfreundlich als auch Seniorenfreundlich gestaltet werden. Dabei ist eine strukturelle Wohnungsanpassung erforderlich. Wichtig werden auch neue anpassungsfähige Wohnsituationen wie das gemeinschaftliche Wohnprojekt für Senioren, das betreute Wohnen oder auch die von den ambulant betreuten Wohngruppen, die das Wohnen mit umfassender Hilfe anbieten. Eine weitere Alternative hierbei ist die Einführung einer Haus- und Wohngemeinschaft mit Betreuung und Pflege. Darüber hinaus sollte die gesundheitliche Versorgung beispielsweise durch Telemedizin, Hausarztassistenten, ambulante Betreuung und weitere Gesundheitsnetzwerke angepasst. Die Herausforderungen hierbei für die Architekten und Innenarchitekten besteht darin diese Wohnanlagen mit Hilfsmitteln passend auszustatten. Dies entspricht auch einer Individuellen Anpassung je nach Wohnbereich, um den Alltag dieser betroffenen und hilfsbedürftigen Bevölkerungsgruppe zu erleichtern. Damit dezentralisiert man auch zugleich die Wohngruppen im Altbestand. Hierzu sollte auch jeweils eine flächendeckende wohnungsnahe Versorgung eingeführt werden. Dabei darf die Einbindung der Senioren in Vereine nicht vernachlässigt werden.

Ein weiterer Punkt, der von Bedeutung ist, ist die Teilhabe der körperlich benachteiligten Personen. Es sollte ein Leben ohne Behinderung gelingen – getragen von dem Motto: „Behindert ist man nicht, Behindert wird man“. Hierzu sind passgenaue Konzepte für eine Barrierefreiheit notwendig, um Ihnen das Gefühl von Zugehörigkeit zu bieten. Behinderte Kinder sollten ausnahmslos Sonderschulen besuchen können. Sie wären damit auch in das Bildungswesen mit involviert. Dies fordert das Mitwirken der Bevölkerung insbesondere dieser Bevölkerungsgruppe bei der Umsetzung und Gestaltung des baulichen Prozesses. Denn es spielt eine große Rolle, ob die benachteiligten nur als „Argument“ bzw. „Objekt“ in dem Planungsprozess mitwirken, oder dabei zum „Subjekt“ der teilhabe werden. Damit diese Ziele nicht nur Theorie bleiben, sondern auch langfristig standhalten und sich durch die künftigen Generationen durchsetzen, müssen diese von der ganzen Gesellschaft unterstützt werden insbesondere muss die Wertschätzung und Anerkennung von Diversität schon im Kindesalter angeeignet werden. Es bedarf demnach pädagogische Konzepte, die Kinder und Jugendliche bestmöglich auf ihrem Weg begleiten und parallel dazu Räume, die diese Konzepte ermöglichen, inspirieren und unterstützen. Dies bedeutet, dass das Bildungssystem dementsprechend angepasst werden sollte, damit sich die Kinder es schon im frühen Alter lernen. Interkulturelle Bildung soll es Kindern ermöglichen, einen gleichberechtigten Umgang miteinander zu pflegen. Um inklusive Bildung zu ermöglichen, müssen Bildungssysteme alle Kinder erreichen und nach ihren individuellen Möglichkeiten optimal fördern. Die Systeme müssen dabei von der frühkindlichen Bildung an so gestaltet werden, dass sie sich den verschiedenen Bedürfnissen von Kindern flexibel anpassen können. Allen Kindern soll ermöglicht werden, in einem gemeinsamen Unterricht voll am schulischen Leben teilzuhaben. Erst wenn Bildungssysteme dies für alle Kinder leisten, Kann von einem inklusiven Bildungssystem gesprochen werden. Dies entspricht genau dem Prinzip eines Ganztagsschulmodells. Denn hier entstehen durch die Ganztagesangebote und das Zusammensein zwingend eine Schulübergreifende Kommunikation, die eine gesellschaftliche Akzeptanz hervorbringt. Denn die interkulturellen Programme unterstützen die an den Schulen eingeführten Unterscheidungen zwischen „Uns“ und den „Anderen“. Kinder lernen dabei die Anderen besser kennen und verstehen einen gleichberechtigten Umgang einzuüben. Dies ist äußerst von Bedeutung, denn ein längerfristiges Versagen von Anerkennung, das sich z. B. in Exklusionsprozessen in der Gesellschaft bzw. im Alltagsleben für Zuwanderer ausdrückt, hat direkte negative Folgen für die gesamtgesellschaftliche Stabilität und den sozialen Frieden.

Der unsichere Aufenthalt hat ebenfalls Auswirkungen auf die Kinder und ist einer der wesentlichen Faktoren für den Bildungsmisserfolge von Kindern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem. Desweiterem erschweren Versagte, langfristige Aufenthaltsgenehmigungen bzw. nicht vorhandene Bleibeperspektiven die Statuspassage von zuwandernden Familien. Die betroffenen leben häufig mit einem unrealistischen Rückkehrwunsch und sehen ihren Aufenthalt in Deutschland als kurzzeitiges Zwischenstadium an. Die führt unter anderem zum ständigen Gefühl, nicht willkommen zu sein. Auch die fehlende langfristige Bleibeperspektive führt zu ablehnenden Einstellungen gegenüber dem Zuwanderungsland. Aufmerksamkeitsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten, die die von Abschiebung bedrohten Kinder zeigen, können von Lehrerinnen häufig nicht erkannt bzw. zugeordnet werden. Entsprechende unangemessene Reaktionen führen zu weiteren Abgrenzungstendenzen. Wichtig ist es daher, dass pädagogische Mitarbeiterinnen in die Thematik eingeführt werden und Schulen in ihren Abläufen diese Problematik berücksichtigen. Eltern mit Migrationshintergrund sollten frühzeitig signalisiert bekommen, dass Schulen zum einen den Erwerb von Sprachkenntnissen unterstützen und zum anderen bei guten schulischen Leistungen zu langfristigen Aufenthaltserlaubnissen beitragen können. Da positive Leistungen in der Schule, Deutschkenntnisse und gesellschaftliches Engagement Aspekte sind, die unter Umständen aufenthaltsverlängernd wirken könnten, ist es vom Vorteil diese anzugehen. Grundschulen können helfen, Pluspunkte für eine Aufenthaltsverlängerung zu sammeln, indem sie sich für den Verbleib von betreuten Kindern in Deutschland stark machen, sofern dies von den betroffenen Familien gewünscht wird.

Nur so ist das Lernen der egalitären Differenz bezüglich der Herkunft, Religion, Behinderung und des Geschlechts Kindesalter zu erreichen. Jedoch führt nicht nur die fehlende Verknüpfung zum Schul- und Unterrichtsalltag dazu, dass die sensibilisierenden Maßnahmen häufig nicht die gewünschte Kenntnisse über Heterogenität entfalten, sondern auch die vorhandenen Vorurteile und Stereotype bei Schülerinnen, Schüler und Lehrenden. Diese geschehen häufig unbewusst, werden aber in gesellschaftlichen Alltag reproduziert und halten sich hartnäckig. Denn in der Schule finden gruppenbezogene Abgrenzungstendenzen statt, dessen Wurzeln primär auf die Ethnizität zurück zu führen ist, aber auch gegenüber körperlich benachteiligte Gruppen. Daher sollte die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in das allgemeine Bildungssystem sichergestellt werden. Schüler und Schülerinnen mit und ohne Behinderung gewöhnen sie sich schon auf ein gemeinsames Leben durch gemeinsamer Unterricht. Da die Leistungen der Schüler dementsprechend

divers variiert (Migrationshintergrund, soziale Situation, Begabung usw.), sollten die Schüler und Schülerinnen durch eine Förderung des einzelnen Kindes bezüglich seiner Leistungsmöglichkeiten ausgeglichen werden. Das impliziert auf Kernorientierte Lehrpläne, die zunächst erstmal gestellt werden müssen. Dazu sollte klargestellt werden wie genau der Unterricht gestallten werden sollte und welche Anforderungen für die Lehrkräfte zu erwarten sind. Darüber hinaus ist es notwendig heraus zu finden welche Kompetenzen dafür benötigt werden. Demnach bliebe es Aufgabe der Sonderpädagogen bei geringer Aktivität der Schulentwicklung oder auch bei hoher Aktivität im Bereich individueller Förderung einzuschalten. Dies alles kann jedoch nur durch kompetente Lehrern bzw. Fachkräfte geleistet werden. Es gilt bei dem ganzen nach wie vor das Interesse der Schüler und Schülerinnen am Angebotsfach zu wecken und sie zu motivieren. Dies kann durch dem Prozess der Gruppenarbeit, die häufiger eingeführt werden sollten, erreicht werden. Dabei gilt keinesfalls die Schüler und Schülerinnen unter Druck zu setzen. Nichts desto trotz muss gesagt werden, dass allein das Hinweisen auf Toleranz für andere Kulturen nicht die ausschließliche Aufgabe von Interkultureller Bildung sein kann. Vielmehr sind es politische, ökonomische und pädagogische Ungleichbehandlungen die primären Probleme der Einwanderungsgesellschaft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Umsetzung einer Inklusiven Gesellschaft ein sehr langer Prozess ist, bei der die Beteiligung aller Gesellschaftsteilhaber notwendig ist. Jeder einzelne kann in der Öffentlichkeit seinen Beitrag dazu leisten....


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