Hausarbeit M5 PDF

Title Hausarbeit M5
Course Sachunterricht Modul 5
Institution Universität Koblenz-Landau
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Hausarbeit 2019...


Description

Universität Koblenz-Landau Campus Landau Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter Arbeitsbereich Grundschulpädagogik Modul 5: „Grundlagen des Sachunterrichts“

Naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen -- Denk- und Arbeitsweisen – Modellieren Scaffolding -- Scaffolding nach Hogan & Pressley – Üben, reflektieren und akzeptieren von Fehlern als Teil des eigenen Lernprozesses

Anna Bettingen Am Rapsfeld 6, 66450 Bexbach Matrikelnummer: 215200899 Telefonnummer: 06826/530555 E-Mail: [email protected] Studiengang: Bachelor of Education,

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Wintersemester 2018/19

Inhaltsverzeichnis:

EINLEITUNG…………………………………………………………..……………………...3 MODELLIEREN………………………………………………………………………….…...3 ÜBEN, REFLEKTIEREN UND AKZEPTIEREN VON FEHLERN ALS TEIL DES EIGENEN LERNPROZESSES………………………………………….…..5 DISKUSSION………………………………………………………………………….……....6 FRAGESTELLUNG…………………………………………………………………….…..…7 WIESO KANN ICH DAS KABEL DER STEHLAMPE BERÜHREN, OHNE EINEN STROMSCHLAG ZU BEKOMMEN? –WELCHES MATERIAL LEITET STROM, WELCHES NICHT?.........................................7 ANALYSE……………………………………………………………………………..………8 FAZIT…………………………………………………………...………………..……………9 LITERATUR……………………………………………………...………………………….10

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Einleitung: Kinder sind von ihrem ersten Lebenstag an damit beschäftigt, ihre Umwelt zu erschließen und diese zu verstehen. Der Sachunterricht hat deshalb in der Grundschule die Aufgabe, den Schülern und Schülerinnen (SuS) dabei zu helfen und bestimmte Situationen und Phänomene der natürlichen und sozialen Umwelt verständlich nahezubringen. Die Kinder bringen zu Schulbeginn bereits viele Erfahrungen aus ihrer Umwelt und ihrem Alltag mit und verbinden und erweitern diese im Sachunterricht mit neuen Situationen und entwickeln Hypothesen (Vgl. Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, 2006). Im Sachunterricht geht es darum, dass Fragestellungen der Natur und Umwelt, der Gesellschaft, Raum und Zeit (usw.) thematisiert und von den SuS gemeinsam erforscht, entdeckt und beantwortet werden (vgl. Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, 2006). Damit Kinder sich diese Phänomene erschließen können, sind verschiedene Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen wichtig. Im Folgenden werde ich auf das Modellieren im Sachunterricht eingehen. Außerdem ist der Umgang mit Fehlern der SuS im Sachunterricht von großer Bedeutung. Ich werde im weiteren Teil das Üben, Reflektieren und Akzeptieren von Fehlern als Teil des eigenen Lernprozesses von Kindern thematisieren. Anschließend werde ich die beiden Theorien auf ihre Chancen und Grenzen diskutieren. Danach werde ich eine selbstgewählte Aufgabe (Fragestellung) aus dem Bereich „Natürliche Phänomene und Gegebenheiten - Perspektive Natur“ (Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend) präsentieren und diese anhand der beiden Theorien analysieren. Zum Schluss werden dann die wichtigsten Elemente der Diskussion und Analyse in einem abschließenden Fazit zusammengefasst und reflektiert.

Modellieren: Im Sachunterricht gibt es verschiedene Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen, die angesprochen werden. Am Ende einer Unterrichtsstunde geht es darum, die Prozesse und Ergebnisse, die erarbeitet wurden, zu bewerten und modellieren. Beim Modellieren geht es darum, dass die SuS ihre Ergebnisse darstellen und präsentieren. Das Modellieren bietet somit die Möglichkeit, „die Umwelt soweit wie möglich in das Klassenzimmer herein zu holen.“ (vgl. Kahlert, S. 485). Es gibt sogenannte gedankliche Modelle, also Modelle, die ausschließlich im Kopf bleiben (Denkmodell) und materielle Modelle (Anschauungsmodelle), die extern analysiert und präsentiert werden (vgl. Lange & Spreckelsen, 2015). Im Sachunterricht geht es darum, dass die Kinder Hypothesen über bestimmte Sachverhalte bilden, verschiedene Aussagen und Annahmen überprüfen, experimentieren und auch modellieren (vgl. Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, 2006). Was beim Modellieren jedoch stets betont und beachtet werden muss, ist, dass es sich bei einem Modell

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nicht um eine Kopie des Originals handelt, sondern, dass ein Modell lediglich als Repräsentant bestimmter Merkmale und Prozesse dient. Ein Modell ist also keine Eins-zu-eins-Abbildung der Realität oder einfach eine kleinere Version des Originals, sondern es hat lediglich die Aufgabe, Schlüsselmerkmale hervorzuheben und diese zu veranschaulichen und für Kinder erschließbar zu machen (vgl. Spreckelsen und Lange, 2015). Beim Modellieren kann nach Lange und Spreckelsen (2015) zwischen 3 verschiedenen Modelltypen unterschieden werden. Modelle können als Repräsentanten von Gegenständen, Zusammenhängen oder Abläufen dienen und sollen dabei jeweils deren wichtigste Merkmale hervorheben (vgl. Lange & Spreckelsen, 2015). Das Modellieren im Sachunterricht kann folgendermaßen durchgeführt werden: Zunächst werden die SuS mit einem Ankerphänomen konfrontiert und sollen dann verschiedene Erklärungen finden und Modelle zeichnen oder herstellen (Initialmodelle), danach sollen sie die Modelle anwenden und Vorhersagen machen. In der Gruppe werden dann neue Erkenntnisse beim Kommunizieren erworben und anschließend werden neue Versuche durchgeführt, um eventuell das erste (ursprüngliche) Modell zu prüfen und zu verbessern/ verändern. Zum Schluss werden die neuen Erkenntnisse auf das Ausgangsphänomen übertragen und im Klassenplenum wird dann gemeinsam ein Konsensmodell erstellt (vgl. Lange & Spreckelsen, 2015). Die Lehrperson gibt beim Modellieren Hilfestellungen und kommuniziert mit den SuS während des Prozesses. Außerdem ist es wichtig, dass die Lehrkraft während des Herausarbeitens stets klar macht, wozu der jeweilige Schritt des Prozesses wichtig ist. Nach Upmeier zu Belzen und Krüger (2010) beinhaltet die Modellkompetenz das Wissen über den Zweck eines Modells, mit dem Ziel der Erkenntnisgewinnung. Außerdem beinhaltet die Modellkompetenz die Fähigkeit, mit einem Modell urteilen zu können und ein Modell in verschiedenen Situationen anwenden zu können (vgl. Upmeier zu Belzen und Krüger, 2010). Beim Kompetenzmodell nach Upmeier zu Belzen und Krüger gehören zur Modellkompetenz die Dimensionen des Wissens über Modelle (Modellkenntnisse) und der Modellbildung. Diese Dimensionen werden wiederum in Teilkompetenzen eingeteilt (vgl. Upmeier zu Belzen und Krüger, 2010). Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Modellieren im Sachunterricht stets die Aufgabe hat, bestimmte Schlüsselmerkmale eines Objektes, Prozesses etc. hervorzuheben, diese anschaulich darzustellen und mit dem Ziel der Erkenntnisgewinnung erschließbar zu machen. Beim Herstellen eines Models ist es wichtig, dass die Lehrperson Hilfestellungen gibt und bei jedem Schritt deutlich macht, wozu dieser gerade nötig ist und was die Funktion des Schrittes ist. Zur Modellkompetenz, die dabei erreicht werden soll, gehört das Wissen über den Zweck und die Rolle des Modellierens und das Wissen und die Fähigkeit darüber, wie ein Modell hergestellt, getestet, eventuell überarbeitet und präsentiert wird. Das Modellieren eignet sich in der Grundschule und im Sachunterricht gut, da die Kinder gemeinsam Ideen entwickeln können, kommunizieren und sich gegenseitig helfen und Sachverhalte anschaulich und verständlich dargestellt werden. 4

Üben, reflektieren und akzeptieren von Fehlern als Teil des eigenen Lernprozesses: Im Sachunterricht ist es wichtig, dass Kinder zunächst eigene Ideen entwickeln können und diese dann anschließend mit neuen Ideen von anderen Kindern vergleichen können. Bei Hogan und Pressley (1997) geht es darum, dass die Lernenden ihre Ideen mit anderen, neuen Ideen vergleichen, diese eventuell verknüpfen, gemeinsam herausarbeiten und anschließend Erklärungen für das jeweilige Thema finden (vgl. Hogan & Pressley, 1997. Dabei geht es vor allem um das Generieren von Fragen und nicht nur darum, einfache und schnelle Antworten zu finden. Eine Scaffolding-Fähigkeit, die entwickelt werden soll, ist das Üben, Akzeptieren und Reflektieren von Fehlern als Teil des eigenen Lernprozesses (vgl. Hogan & Pressley, 1997). Das bedeutet, dass SuS lernen sollen, mit Fehlern umzugehen, diese zu analysieren und als Lernchance zu nutzen. Während Fehler früher fast ausschließlich als Makel oder Defizite gesehen wurden, die behoben werden sollten und es vor allem um die Fehlervermeidung ging (vgl. Weimer, 1925, 1926, 1931), geht es heute insbesondere darum, dass Fehler zum schulischen Leben und zur Lebensrealität dazu gehören (vgl. Hammerer, 2001) und dass man diese Fehler als Lernchance betrachtet. Fehler gehören also zu unserem Alltag und sollten deshalb nicht als Defizit betrachtet werden, das schnell verbessert werden muss, sondern sollten stets mit in den Schulalltag integriert werden. Hammerer (2001) verweist ebenfalls darauf, dass Fehler und Irrtum zum entdeckenden Lernen dazu gehören und dabei mit eingeschlossen sind (vgl. Hammerer, 2001). Ein Beispiel für den bewussten Umgang mit Fehlern im Unterricht, ist, dass die Lehrkraft eine Frage stellt, beispielsweise zu einem bestimmten Naturphänomen (Bsp. Schwimmen und Sinken) und die Lernenden sollen zunächst selbst Ideen entwickeln, die sie aus Vorerfahrungen gesammelt haben und diese äußern. An dieser Stelle werden viele verschiedene Antworten und Ideen geäußert und gesammelt. Hier werden Fehler bewusst nicht vermieden, sondern genutzt und als „integrativer Bestandteil im Lernprozess angesehen“ (vgl. Hammerer, 2001, S. 2). Im Unterricht ist es deshalb auch wichtig, wie die Lehrperson mit „Fehlern“ umgeht. Es ist wichtig, dass der Lehrer die Aussagen und Ideen der Lerner nicht beurteilt oder bewertet, sondern dass die Lehrperson Hilfestellungen gibt und mit den SuS kommuniziert und Rückmeldung gibt (vgl. Hogan & Pressley, 1997). Vor allem im Sachunterricht werden häufig zu Beginn des Unterrichts „offene“ Fragen gestellt, zu denen es verschiedene „richtige“ Antworten gibt und es ist wichtig, dass die positiven, „richtigen“ Aspekte aus den Ideen der Kinder betont werden (durch die Lehrkraft). Es ist also wichtig, dass die Lehrperson hilfreich zur Seite steht und dass die Fehler wahrgenommen und nicht beurteilt oder bewertet werden (vgl. Seifried, 2008). Außerdem ist es wichtig, dass die SuS ihre Fehler reflektieren. Das bedeutet, dass die Lehrperson beispielsweise nachfragt, wie der jeweilige Lernende gerade auf diese Antwort/Idee kommt und wieso er/sie so denkt. Das Reflektieren bietet die Möglichkeit, sich erneut Gedanken über die eigene Idee zu machen und 5

kann dabei helfen, den „Fehler“ selbst zu finden. Die Kinder werden in ihrem weiteren Lernprozess immer wieder eigene Aussagen und Ideen reflektieren und dadurch eventuell verbessern. Deshalb ist das Reflektieren von Fehlern bereits in der Grundschule sehr wichtig, da die SuS dies ihr ganzes weiteres Leben immer wieder tun werden. Auch das Akzeptieren von Fehlern ist sehr wichtig für Kinder. Es ist wichtig, dass Fehler erkannt und wahrgenommen werden. Durch das Akzeptieren und reflektieren von Fehlern können „eigene Lücken und Unsicherheiten erkannt werden“ (vgl. Seifried, 2008, S. 94) und die SuS lernen sich helfen zu lassen (von der Lehrperson oder von anderen Mitschülern/ -innen). Auch das ist Teil des Lernprozesses, da die SuS erkennen sollen, dass man auch Fehler machen darf und dass man in solchen Momenten gemeinsam mit Mitschülern/-innen eine Lösung erarbeitet und findet. Das Üben, Akzeptieren und Reflektieren von Fehlern als Teil des eigenen Lernprozesses bedeutet also, dass im Sachunterricht Fehler nicht als Defizite gesehen werden, die schnell beseitigt werden müssen, sondern dass Fehler-Machen zum eigenen Lernprozess dazu gehört und dass man „aus Fehlern lernt“. Gerade im Sachunterricht werden zu Beginn bewusst Aufgaben/Fragen gestellt, zu denen es nicht „die eine Antwort“ gibt, sondern zu denen es verschiedene „richtige“ Antworten gibt und die SuS ihre Ideen zunächst einzeln äußern und dann gemeinsam Erklärungen finden.

Diskussion: Sowohl das Modellieren, als auch das Üben, Akzeptieren und Reflektieren von Fehlern als Teil des eigenen Lernprozesses sind Theorien, die im Sachunterricht von großer Bedeutung sind und häufig zum Einsatz kommen. Während sich das Modellieren vor allem damit beschäftigt, Ergebnisse zu präsentieren und darzustellen, geht es beim Umgang mit Fehlern als Teil des eigenen Lernprozesses darum, dass bestimmte Ideen zunächst wieder reflektiert und eventuell überarbeitet werden, bevor sie dann modelliert und dargestellt werden können. Das Modellieren zielt vor allem auf die Modellkompetenz ab, bei der es darum geht, Sachverhalte, Prozesse oder Objekte darzustellen, den Prozess des Modellierens zu planen, herzustellen und den Sinn und Zweck des Modellierens zu verstehen und nachvollziehen zu können. Das Modellieren wird sowohl im Teilrahmenplan (2006), als auch in der GDSU (Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts, 2013) erwähnt. Es fällt unter die methodische Kompetenz (Modelle bauen, vergleichen…) und unter die fachliche Kompetenz (vgl. Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, 2006). Das Üben, Reflektieren und Akzeptieren von Fehlern, als Teil des eigenen Lernprozesses fällt dagegen im Teilrahmenplan Sachunterricht eher unter die personale 6

Kompetenz (Verantwortung übernehmen, mit Erfolg und auch mit Versagenserlebnissen umgehen lernen…) und die soziale Kompetenz, da SuS lernen sollen, gemeinsam zu arbeiten, auch andere Vorschläge anzunehmen, sich gegenseitig zu beraten und Prozesse der Klärung durchzuführen (vgl. . Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, 2006). Der eigene Umgang mit Fehlern, im Sachunterricht, wird meistens nicht explizit genannt, sondern ist in bestimmten Teilaspekten „indirekt“ integriert. Jedoch muss auch beachtet werden, dass beide Theorien zum eigenen Lernprozess dazugehören und wichtig für diesen sind. Beide Theorien sind wichtig für die soziale und personale Kompetenz, da SuS lernen, eigene Ideen zu entwickeln, diese gemeinsam mit anderen Mitschülern/innen diskutieren und auch die Interessen der anderen Kinder wahrnehmen, zu reflektieren und durch Kooperation Kompromisse finden. Auch bei eventuellen „Fehlern“ sollen die Kinder lernen, diese zu erkennen und sich gegenseitig zu helfen und gemeinsam eine Lösung für das Problem zu finden. Beide Theorien sollen zu einem respektvollen und achtsamen Umgang der SuS untereinander (vgl. Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, 2006) und auch mit der Lehrperson beitragen.

Fragestellung: Lässt sich die Aufgabe „Wieso kann ich das Kabel der Stehlampe anfassen, ohne einen Stromschlag zu bekommen?- Welches Material leitet Strom und Welches nicht?“ anhand der beiden Theorien „Modellieren“ und „das Üben, Akzeptieren und Reflektieren von Fehlern als Teil des eigenen Lernprozesses“, im Sachunterricht umsetzen?

„Wieso kann ich das Kabel der Stehlampe anfassen, ohne einen Stromschlag zu bekommen?- Welches Material leitet Strom und welches nicht?“: Die Aufgabe, die in der Sachunterrichtsstunde behandelt werden soll, lässt sich der naturwissenschaftlichen Perspektive zuordnen (vgl. GDSU, 2012) und soll den Kindern nahebringen, dass nicht jedes Material Strom leitet. Die SuS haben in einer vorherigen Stunde bereits den einfachen Stromkreis kennengelernt und unter Anleitung zusammengebaut. Zu der aktuellen Unterrichtsstunde bekommen immer 2 Kinder ein Arbeitsblatt, auf dem der einfache Stromkreis (Modell) abgebildet ist. Außerdem ist auf dem Blatt die Fragestellung und die Vorgehensweise beschrieben und es sind 5 7

verschiedene Materialien abgebildet (Holz, Gummi, Papier…), die dann dementsprechend rot (für nicht leitend) oder grün (leitend) markiert werden sollen. Dazu bekommen die 2er/3er Gruppen einen bereits fertigen kleinen Stromkreislauf (von der Lehrkraft vorbereitet) und die 5 Materialien an ihren Tisch. Die Kinder sollen nun am Modell arbeiten und ausprobieren, welches Material leitet und welches nicht. Leuchtet das Licht, leitet das Material, leuchtet es nicht, leitet das Material nicht. Die Kinder sollen zuvor Vermutungen äußern und dann gemeinsam ausprobieren und am Ende ihre eventuellen „Fehleraussagen“ reflektieren und überarbeiten. Ziel der Unterrichtsstunde ist, dass die SuS verstehen, dass das Gummi nicht leitet und dass das Kabel der Stehlampe mit einem Gummi ummantelt ist und sie deshalb keinen Stromschlag bekommen. Am Ende der Stunde werden die Ergebnisse und Vermutungen dann gemeinsam besprochen und analysiert.

Analyse: Die beschriebene Aufgabe soll in einer dritten Klasse in 2 Schulstunden durchgeführt werden. Da es bei dieser Aufgabe darum geht, welche Materialien Strom leiten und welche nicht, sollten die SuS den einfachen Stromkreis in einer vorherigen Stunde bereits kennengelernt und modelliert haben. Deshalb bereitet die Lehrperson einen Stromkreis für jede Gruppe vor, an dem die Kinder dann die Materialien ausprobieren können. Um die Kinder am Anfang des Themas zu unterstützen und zu einem schnelleren Lernerfolg zu kommen, werden die Fragestellung (für die Transparenz des Themas), die genaue Vorgehensweise und die Arbeitsschritte auf einem Arbeitsblatt vorgegeben. Da die Kinder am Ende der Stunde wissen sollen, weshalb sie das Kabel der Stehlampe (von Lehrkraft mitgebracht) berühren können, ohne einen Stromschlag zu bekommen, obwohl die Glühlampe leuchtet, sollen die SuS gemeinsam Ideen entwickeln und ein Modell eines Kabels aufzeichnen und dieses am Ende präsentieren. Zu Beginn der Unterrichtsstunde sollen die Kinder erste Vermutungen und Ideen äußern, von welchem Material sie denken, dass es leitet oder nicht leitet. Danach bearbeiten die SuS gemeinsam das Arbeitsblatt und testen die Materialien am Stromkreis aus. Leuchtet die Glühlampe, leitet das Material Strom, leuchtet sie nicht, fließt kein Strom. Die Kinder werden merken, dass Gummi beispielsweise nicht leitet und dies rot markieren. Außerdem können die Kinder das Kabel der Stehlampe berühren, um zu erkennen, dass es aus Gummi ist. Am Ende des Arbeitsauftrages werden dann gemeinsam im Plenum die Ideen und Vorstellungen vom Anfang der Stunde reflektiert und eventuelle Fehler werden durch neue Erfahrungen erkannt, reflektiert und überarbeitet. Am Ende der Stunde soll dann noch die Frage nach dem Stromkabel geklärt werden, indem die Kinder verstehen, dass man das Kabel berühren kann, da es mit einem Gummi ummantelt ist und der Strom im Inneren 8

fließt. Als Hausaufgabe sollen die SuS dann ein Modell eines (aufgeschnittenen) Stromkabels aufzeichnen, welches im Unterricht bereits an die Tafel gezeichnet wurde. Es ist in dieser Stunde wichtig, dass die SuS Zeit haben, sich Gedanken zu machen, gemeinsam ausprobieren können und sich bei Fragen an die Lehrkraft wenden können. Außerdem ist es wichtig, dass die SuS erfahren, dass die zu Beginn geäußerten Ideen sich eventuell nicht bestätigen und diese „Fehler“ dann reflektiert und überarbeitet werden müssen. Bei der Stunde sollen vor allem die Modellkompetenz, die soziale und personale Kompetenz und das Kommunizieren gefördert werden, was in der Grundschule sehr wichtig ist und zum eigenen Lernprozess gehört.

Fazit: Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass beide Theorien von großer Bedeutung für den Sachunterricht in der Grundschule sind. Beim Modellieren geht es vor allem darum, bestimmte Prozesse und Themen darzustellen und deren Schlüsselmerkmale hervorzuheben. Das Modellieren ist deshalb handlungsorientiert und soll die Modellkompetenz fördern. Außerdem lernen die SuS gemeinsam zu arbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Das Üben, Akzeptieren und Reflektieren von Fehlern als Teil des eigenen Lernprozesses fördert ebenfalls die soziale und personale Kompetenz, da die Kinder lernen, eigene Fehler zu akzeptieren, diese reflektieren und von anderen Kindern unterstützt werden und gemeinsam eine Lösung finden sollen. Außerdem ist der Umgang mit Fehlern im Unterricht wichtig, da man aus Fehlern lernen soll und diese als Lernchance sehen soll und nicht als Defizit, welches schnell beseitigt werden muss. Bei beiden Theorien ist es wichtig, dass die Lehrkraft unterstützend zur Seite steht und Hilfe bietet, wenn sie benötigt wird. Die Lehrkraft soll nicht urteilen oder bewertend wirken, sondern Hilfestellungen geben und gemeinsam mit den SuS Lösungen finden und diese f...


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