LBL WIKI - Definitionen PDF

Title LBL WIKI - Definitionen
Author Wenke Rannow
Course Grundlagen der landwirtschaftlichen Betriebslehre V
Institution Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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LBL WIKI Deckungsbeitrag: Erlös – Variable Kosten; oder Gewinn + fixe Kosten Variable Kosten: Kosten, die mit der Einsatzmenge des Inputs variieren z.B. Düngemittelkosten Fixe Kosten: Kosten, die sich in der Höhe nicht ändern, wenn der einsatzumfang des Inputs geändert wird z.B. Düngersteuer Betrieb: technische, organisatorische Einheit zu einem räumlich abgegrenzten Ort, die der Produktion von Gütern dient -> Ort an dem Güter produziert werden Bsp.: Milchviehbetrieb/Ackerbaubetrieb Unternehmen: rechtliche, finanzielle Einheit, in der Kapital zum Zweck der Gewinnerzielung eingesetzt wird -> Ort an dem Entscheidungen getroffen werden Bsp.: GbR/GmbH Haushalt: Wohn- und Verbrauchsgemeinschaft, in der Menschen auf der Basis ihres Einkommens private Spar- und Konsumentscheidungen treffen Produktionsfaktoren: Inputs die zur Produktion von Gütern eingesetzt werden; übliche Bezeichnung: x Bsp.: Boden, Kapital, Dünger Güter: Outputs, die unter Einsatz einer Kombination von Produktionsfaktoren produziert werden. Übliche Bezeichnung: y Bsp.: Getreide, Milch Produktionsfunktion: beschreibt den Zusammenhang zwischen der Faktoreinsatzmenge x und dem damit realisiertem Output y. Dieser Zusammenhang lässt sich in Form einer mathematischen Gleichung darstellen

Intensität: Verhältnis zweier Inputs. Bsp.: Düngereinsatz/ha Produktivität: Verhältnis Output zu Input Bsp.: Weizen (dt)/ha Rentabilität: Verhältnis einer monetären Erfolgsgröße zum eingesetzten Kapital Bsp.: Gewinn/Kapital Wertgrenzprodukt: Mehrerlös, der durch Erhöhung der Faktoreinsatzmenge um eine Einheit erzielt wird. Das WGP lässt sich berechnen aus dem GE x Produktpreis. GE= Ableitung der Produktionsfunktion nach der Faktoreinsatzmenge x. WGP=dy/dx x Py Grenzkosten: zusätzliche Kosten bei der Erhöhung der Produktionsmenge um eine Einheit Durchschnittliche Totale Kosten: Quotient aus den totalen Kosten (VK+FK) und der Produktionsmenge -> DTK=TK/y Durchschnittliche Fixe Kosten: Quotient aus FK und Produktionsmenge -> DFK= FK/y Durchschnittliche Variable Kosten: Quotient aus VK und Produktionsmenge -> DVK= VK/y 1

Kostendegression: Absinken der DTK bei Steigerung der Produktionsmenge zu unterscheiden sind a) Beschäftigungsdegression: erreichbar durch bessere Nutzung fixer Inputs z.B. FK werden auf größere Produktionsmenge aufgeteilt b) Verfahrensdegression: erreichbar durch den Übergang zu einem günstigeren Produktionsverfahren, dass ab einem bestimmten Produktionsumfang umsetzbar ist. Z.B. Umstellung von Mist auf Gülle im Kuhstall oder größerer Mähdrescher (FK steigen aber VK sinken) Isoquante: Geometrischer Ort aller Faktoreinsatzkombinationen, die zur gleichen Outputmenge führen Isokostengerade: Geometrischer Ort aller Faktoreinsatzkombinationen, die zu den gleichen Kosten führen Grenzrate der Substitution: beschreibt die Faktoraustauschmöglichkeiten bei der Produktion einer fixen Outputmenge. Sie gibt an, wie viele Einheiten von X, eingespart werden können, wenn die Einsatzmenge von X1 um eine Einheit erhöht wird. Die GRS lässt sich berechnen aus der negativen Steigung der Isoquante GRS= -dX2/dX1 Produktionsmöglichkeitenkurve (=Transformationskurve): Geometrischer Ort aller möglichen Güterkombinationen, die bei einer gegebenen Faktoraustattung (und derer 100%igen Auslastung) produziert werden können Isoerlösgerade: Geometrischer Ort aller Güterkombinationen, mit dem gleich hohe Erlöse erzielt werden können Grenzrate der Transformation: Die GRT beschreibt die Austauschbeziehung zwischen Produktionsgütern bei einer fixen Menge an gemeinsamen Produktionsfaktoren. Sie gibt an, um wie viele Einheiten die Produktion von Gut Y2 eingeschränkt wird, wenn eine Einheit Y1 mwhe produziert wird. Die GRT lässt sich berechnen aus der negativen Steigung der Transformationskurve GRT= -dY2/dY1 Betriebszweig (BZ): wird durch das erzeugte Endprodukt bezeichnet z.B. Betriebszweig Milch; Betriebszweig Kartoffel Produktionsverfahren (PV): ist ein durch weitere Kriterien spezifizierter Betriebszweig, z.B. nach der Faktorintensität, dem Arbeitsverfahren oder der Verwendung des Endprodukts Bsp.: BZ Sommergerste -> PV Braugerste und PV Futtergerste; BZ Kartoffeln -> PV Pflanzkartoffel, Speisekartoffel, Spätkartoffel -> Größen charakterisieren ein PV Deckungsbeitrag: Proportionale Erlöse – proportionale Spezialkosten Erlöse: Marktleistung und produktbezogene Direktleistungen (Subventionen) Faktoransprüche: Ansprüche an die Betriebseigenen Produktionsverfahren Arbeit, Boden, Kapital Innerbetriebliche Leistungen: Leistungen, die nicht für den Absatz, sondern zum Wiedereinsatz im eigenen Unternehmen erbracht werden (als Neben- oder Hauptprodukt) Bsp.: Stroh, Gülle, Futter Ansprüche an Leistungen anderer Betriebszweige: z.B. Ansprüche der Kühe an Wirtschaftsfutter Liquidität: Fähigkeit eines Unternehmens seine bestehenden Zahlungsverpflichtungen termingerecht nachzukommen 2

Finanzierung: Beschaffung von Eigen- und Fremdkapital zur Durchführung von Investitionen und zur Aufrechterhaltung des laufenden Geschäftsbetriebes Zusammenhang Finanzierung und Investitionen: -

Finanzierung: Beschaffung von Finanzmitteln für Investitionen (und für andere Unternehmerische Zwecke Investition: Bindung von Finanzmitteln

Annuität: Regelmäßig wiederkehrende (i.d.R. jährliche) Zahlungen in gleichbleibender Höhe Kapitaldienst: Tilgung + Zinsen Kapitalkosten: Zinsanspruch + Abschreibungen Opportunitätskosten: Nutzen- oder Einkommensentgang, der bei mehreren Alternativen durch die Entscheidung für eine (und gegen eine andere) entsteht z.B. Anbau eines weiteren ha Kartoffel und dafür die Verdrängung eines ha Weizen Umlaufvermögen: Vermögen, dass nur kurz auf dem Betrieb verbleibt z.B. Kraftstoff, Vieh, Saatgut Anlagevermögen: Vermögen, dass länger auf dem Betrieb verbleibt z.B. Boden, Gebäude, Maschinen Passiva: Teil der Bilanz, geben die unbeweglichen Anteile des Betriebseinkommens an. Summe muss der Summe der Aktiva entsprechen Naturalentnahmen: Entnahmen nicht monetärer Bestände aus dem Eigentum des Unternehmens, z.B. Reserven von Getreide Grenzertrag: Mehrertrag der durch die Produktion einer weiteren Einheit generiert wird Finanzierungsformen: Außenfinanzierung: Quellen der Finanzierung liegen außerhalb des Unternehmens  Eigenfinanzierung: Zuführung von Eigenkapital durch Einlagen Bsp.: Lottogewinn  Fremdfinanzierung: Kreditaufnahme d.h. Zuführen von Mitteln von außerhalb des Unternehmens gegen Entgeld auf befristete Zeit - kurzfristig: Kontokorrentkredit, Lieferanten Kredit - langfristig: Darlehen (Aufnahme eines Annuitätendarlehn Innenfinanzierung: Quellen der Finanzierung liegen innerhalb des Unternehmens  Vermögensumschichtung: Umwandlung von gebundenem Kapital in liquide Mittel zur Finanzierung neuer Investitionsgüter (= Umschichtung des Betriebsvermögens) Bsp.: Verkauf von Boden zur Finanzierung eines neuen Schleppers  Selbstfinanzierung: Finanzierung aus dem laufenden Gewinn, Abschreibung oder stille Reserven Bsp.: Verkauf eines Abgeschriebenen Mähdreschers mit einem Verkaufswert>0 Produktionsschwelle: Minimum der DVK oder SP von DVK und GK. Ab diesem Punkt lohnt es sich kurzfristig weiter zu produzieren Gewinnschwelle: GK = DTK -> im Minimum von DTK. Ab diesem Punkt werden Gewinne erzielt -> ein Unternehmen produziert langfristig bei einem Preis oberhalb der GS

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Umlaufvermögen: Alle Vermögensgegenstände die im Rahmen des Betriebsprozesses zur kurzfristigen Veräußerung, Verbrauch, und Verarbeitung verwendet werden. Verbrauchsgüter = Futtermittel, Düngemittel, Bargeld Eigenfinanzierung: Ist die Finanzierung durch den Unternehmer in Form von Privateinlagen. (Form der Außenfinanzierung) Einzahlungen/Auszahlungen: Zunahme/Abnahme der Zahlungsmittel (Veränderung Kasse, Bankkonto) z.B. Düngerkauf Einnahmen/Ausgeben: Gegenwert Verkaufter/gekaufter Güter, Dienste, Rechte (Veränderung der Zahlungsmittel + Forderungen + Verbindlichkeiten) z.B. Dünger erstmal nur abholen aber Zahlung steht noch aus Ertrag/Aufwand: monetärer Wertzugang durch Unternehmerische Leistung/ monetärer Werteverzehr an Gütern und DL in einer Rechnungsperiode (periodenbezogen) z.B. wird der Düngerkauf erst nach der Ausbringung aufs Feld zum Aufwand oder Ertrag Leistung: Geldwert im Betrieb hergestellter Produkte Kosten: Geldwert des Gebrauchs und Verbrauchs von Produktionsfaktoren zur Erstellung betrieblicher Leistungen (Objektbezogen) Entnahmen: Wert aller Wirtschaftsgüter, die der Unternehmer sich für seinen Haushalt oder für andere Unternehmensfremde Zwecke im Laufe des Wirtschaftsjahres dem Unternehmen entzogen hat z.B. Milch für eigenen Verbrauch Einlage: Wert aller Güter und Leistungen, die der Unternehmer im Laufe des Wirtschaftsjahres dem Unternehmen zugeführt hat z.B. Lottogewinn Forderungen: auf Ziel erbrachte Leistung z.B. Kund hat Rechnung noch nicht bezahlt Verbindlichkeit: - gegenüber Kreditinstituten (Darlehn) - aus Lieferungen und Leistungen (z.B. noch nicht bezahlte Rechnung) Erfolgskennziffern: beziehen sich auf den Erfolg des Unternehmens und werden durch das Verhältnis von Gewinn (oder davon abgeleitete Größen) zu den eingesetzten Produktionsfaktoren ausgedrückt, z.B. Eigenkapitalrentabilität Liquiditätskennziffern: beziehen sich auf die Fähigkeit des Unternehmens, jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen, z.B. Cash-flow (=Einnahmen - Ausgaben) Stabilitätskennziffern: weisen auf die Fähigkeit des Unternehmens hin, Rentabilität und Liquidität auch bei Eintritt unvorhersehbarer Risiken und Verschlechterung der Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten z.B. Eigenkapitalanteil Gegenwartswert: Wert einer Summe zum jetzigen Zeitpunkt im Jahr 0 Veredelungswert: Verkaufswert des mit seiner Hilfe hergestellten Gutes abzüglich Veredelungskosten. Z.B. Gras wird zu Milch veredelt Ersatzkostenwert: Die günstigsten Kosten einer wirkungsgleichen Menge eines anderen nichtmarktfähigen Substitutes. z.B. Grassilage ersetzt Maissilage Relativer Verkaufswert: Verkaufswert der billigsten wirkungsgleichen Menge eines selbst erzeugten marktfähigen Substitutes z.B. Grassilage ersetzt selbst erzeugtes Getreide 4

Relativer Ankaufswert: Kosten des Zukaufes der billigsten wirkungsgleichen Menge. Z.B. Grassilage ersetzt zugekauftes Futtergetreide Investitionsplanung: - Approximative Kostenkalkulation: Berechnung der durchschnittlichen jährlichen Kosten von dauerhaften Produktionsmitteln zum Zwecke des Kostenvergleichs verschiedener Investitionsalternativen Abschreibung: sollen den Wertverlust langfristiger Investitionsobjekte wiederspiegeln -> sind kalkulatorische Kosten und stellen somit keine Auszahlung dar Abzinsen: Feststellung des heutigen Wertes eines in Zukunft anfallenden Betrages -> Abzinsungs/Diskontierungsfaktor: K0= Kn x q^-n Aufzinsen: Wertfestellung des Zukunftswertes eines heutigen Betrages -> Aufzinsungsfaktor: = K0 x q^n

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Positive Ökonomie: beschreibend, erklärend; Warum ist die vorliegende Agrarstruktur entstanden? Normative Ökonomie: empfehlend; Wie sollte sie Politik ausgestaltet sein? Spezialkosten: einem Betriebszweig zuzuordnen Proportionale Spezialkosten: Kosten, die sich proportional mit dem Umfang des Betriebszweiges ändern z.B.: Saatgut, Pflanzenschutz, Dünger, Grundfutter Disproportionale Spezialkosten: Kosten, die sich nicht proportional mit dem Umfang des Betriebszweiges ändern z.B.: Fixkosten Mähdrescher, Managementkosten Sauenstall Gemeinkosten: nicht eindeutig einem Betriebszweig zuzuordnen Vom Produktionsumfang abhängige Gemeinkosten: variable Kosten z.B. Löhne von Fremd AK Vom Produktionsumfang unabhängige Gemeinkosten: konstante Kosten z.B.: Gebäudeversicherung, Lohnansatz für Familien AK Tilgungsdarlehn: Ist durch jährlich gleich bleibende Tilgungsbeträge gekennzeichnet. Tilgung = Kreditsumme/Laufzeit Annuitätendarlehn: Ist durch jährlich gleich bleibenden Kapitaldienst (Annuität) gekennzeichnet. Kapitaldienst = Zins + Tilgung Rückzahlungsdarlehn: Die gesamte Rückzahlung findet in der letzten Periode statt. Damit ist es die teuerste Darlehnsform, bei der das Kapital allerdings auch am längsten zur Verfügung steht Erfolgskennziffern: Ordentliches Einkommen: Gewinn +/- Perioden- und bereichsfremde Erträge und Aufwendungen Eigenkapitalrendite: (Gewinn – Lohnansatz) : Eigenkapital Gesamtkapitalrendite: (Gewinn + Zinsen – Lohnansatz) : Gesamtkapital Relative Faktorentlohnung: Betriebseinkommen : Summe Faktoraufwand -> Kennzahl zeigt inwieweit das Betriebseinkommen ausreicht, um die Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital zu entlohnen. Ein Wert unter 100% bedeutet, dass keine ausreichende Entlohnung möglich ist Faktoraufwand: setzt sich zusammen aus Personal-, Pacht-, Zinsaufwand, Lohnanspruch für eigene Arbeit, Zinsanspruch für eigenes Kapital (inkl. Boden) 5

Gewinnrate (Umsatzrentabilität): Gewinn/ Unternehmensertrag -> Kennzahl für die Stabilität eines Unternehmens. Je höher die Gewinnrate, desto stabiler ist das Unternehmen gegenüber Preisschwankungen Eigenkapitalveränderung: Gewinn – Entnahmen + Einlagen -> Kennzahl zur Beurteilung der Vermögensentwicklung. Betrag für betriebliches Wachstum und inflationsbedingte Entwertung des Anlagevermögens Cash-Flow: Gewinn + Abschreibungen

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