Title | Leitfähigkeitstitration pc 2021 |
---|---|
Author | Antonia Schulz |
Course | Physikalische Chemie |
Institution | Universität Potsdam |
Pages | 13 |
File Size | 706.8 KB |
File Type | |
Total Downloads | 12 |
Total Views | 131 |
Protokoll SoSe...
2021
Grundpraktikum Physikalische Chemie für Biowissenschaften
„Leitfähigkeitstitration“
Ergebnisse:
Titration 1: cS (HCl) = 0,106 mol/L Titration 2: cS (CH3COOH) = 0,102 mol/L Titration 3: cS(HCl) = 0,1 mol/L cS(CH3COOH) = 0,204 mol/L Titration 4: cS (HCl) = 0,106 mol/L
Literaturwerte: - Versuchsskript „Leitfähigkeitstitration“ der Universität Potsdam, Physikalische Chemie Grundpraktikum SoSe21 - „Taschenbuch der Mathematik“ (Bronstein), Europa Lehrmittel 2016 - „Einstieg in die Physikalische Chemie für Naturwissenschaftler“, Springer 2020 1
2
3
4
Einleitung In diesem Versuch galt es mittels Neutralisations- bzw. Fällungstitration die spezifische Leitfähigkeit zu bestimmen. Die graphische Darstellung der Messergebnisse unter Verwendung von Trendlinien und der Geradengleichungen ermöglicht die Berechnung der Äquivalenzpunkte.
Messprotokoll Säure-Base-Titration cNaOH = 1M Tabelle 1:Neutralisationstitration von NaOH mit HCl, CH3COOH und HCl+CH3COOH unter Angabe der jeweiligen spezifischen Leitfähigkeit in µS cm-1
spezifische Leitfähigkeit / µS cm-1 Zugabe NaOH in mL
Salzsäure
Essigsäure
Salzsäure + Essigsäure
0
899
72
868
0,5 1
853 785
59 63
810 749
1,5
725
74
691
2
660
85
617
2,5
605
104
557
3 3,5
541 471
120 135
499 444
4
413
152
393
4,5
351
170
349
5
288
186
320
5,5 6
273 314
220 273
310 315
6,5
373
327
325
7
421
371
338
7,5
459
419
350
8
513
473
366
5
8,5
561
517
381
9
610
563
396
9,5 10
654 708
602
411 427
10,5
461
11
504
11,5
547
12
591
12,5
633
13
686
13,5
731
14
779
14,5
818
15
873
Fällungstitration: Silbernitrat (AgNO3) und Salzsäure cAgNO3 = 0,1M Tabelle 2: Fällungstitration von AgNO3 mit HCl unter Angabe der spezifischen Leitfähigkeit in µS cm-1
Zugabe AgNO3 in mL
spezifische Leitfähigkeit / µS cm-1
0
924
0,5
919
1
917
1,5
915
2 2,5
909 907
3
905
3,5
902
4
899
6
4,5
894
5
894
5,5 6
907 934
6,5
963
7
986
7,5
1008
7
Auswertung Neutralisationstitration von HCl mit NaOH
Abbildung 1: Neutralisationstitration von HCl mit NaOH Der Äquivalenzpunkt entspricht dem Schnittpunkt von den beiden Trendlinien. Um diesen zu berechnen werden die Funktionen gleichgesetzt. f(x) = g(x) → -123,75x + 908,55 = 96,41x – 258,59 x = 5,301 f(5,301) = 252,511 Äquivalenzpunk (5,301/252,511) Bei der ersten Titration wurde eine 0,1 molare Natronlauge in 0,5 mL Schritten zu 255 mL verdünnter Salzsäure gegeben. Es läuft folgende Reaktion ab: Cl- + H3O+
–-- Na+ + OH- →
Cl- + Na+ + H2O
Die spezifische Leitfähigkeit der Salzsäure-Lösung liegt bei 899 µS cm-1. Bei Zugabe der Natronlauge, sank die spezifische Leitfähigkeit der Lösung ab. Salzsäure ist ein starker Elektrolyt, dadurch weist sie eine hohe Eigendissoziation auf. Das Wasser, welches zur Verdünnung hinzugeben wurde, verstärkt die Eigendissoziation. Grund dafür sind die Chlorid- und Hydronium-Ionen, welche durch Dissoziation gelöst in der Lösung vorliegen. Die Hydroniumionen werden langsam durch Natriumionen ersetzt. Die Mobilität von Hydronium -Ionen ist jedoch viel höher als die von Natriumionen. Durch Neutralisieren von H +-Ionen mit OH Ionen sinkt die Leitfähigkeit der Lösung auf den Äquivalenzpunkt. 8
Anschließend ist ein starker Anstieg der Leitfähigkeit zu beobachten, der durch einen Überschuss an Hydroxidionen verursacht wird. Nach der Säureneutralisation, reagieren die Hydroxidionen der Natronlauge nicht mehr und bilden einen Überschuss in der Lösung. Da auch Hydroxid-Ionen eine sehr hohe Beweglichkeit besitzen, steigt die Leitfähigkeit der Lösung wieder stark an. Berechnung der Konzentration der HCl: Am Äquivalenzpunkt gilt: nSäure = nBase
(1)
Da die Stoffmenge auch als Produkt aus Konzentration und Volumen bezeichnet wird (siehe Gleichung 2), kann Gleichung 1 in Gleichung 3 umgeschrieben werden. n=c·v
(2)
cS · vS = cB · vB
(3)
Um die Salzsäurekonzentration zu berechnen, wird Gleichung 3 nach cS umgestellt: cS =
c B⋅v B vS
(4)
cS – Konzentration der Säure cB – Konzentration der Base vS – Volumen der Säure vB – Volumen der Base cS = 0,106 mol/L
9
Neutralisationstitration von CH3COOH mit NaOH
Abbildung 2: Neutralisationstitration von CH3COOH mit NaOH Berechnung Äquivalenzpunkt: f(x) = g(x) → 31,5x + 26,5 = 96x + -310,67 x = 5,088 f(5,088) = 186,769 Äquivalenzpunkt (5,088/186,769) Bei der zweiten Neutralisationstitration wird mit Natronlauge (starke Base) gegen Essigsäure (schwache Säure) titriert. Die folgende Reaktion beschreibt den Ablauf der Titration: H3O+ + CH3COO- + HCOOH
–-- Na+ + OH- →
Na+ + CH3COO- + H2O
Essigsäure ist ein schwacher Elektrolyt und dissoziiert in der Lösung nur teilweise. Wie bei der ersten Titration fiel die gemessene Leitfähigkeit nach Zugabe von Natronlauge schnell von 72 µS cm-1 auf 59 µS cm-1 ab. Auch hier werden aufgrund der Dissoziation die vorhandenen Hydroniumionen mit höherer Mobilität schnell gegen Natriumionen ausgetauscht, die Leitfähigkeit der Lösung sinkt zunächst schnell, bei zusätzlicher Zugabe von Natronlauge steigt die Leitfähigkeit jedoch wieder langsam an. Grund für den nur sehr langsamen Anstieg ist die Salzbildung (hier: Natriumacetat), diese hemmt die Dissoziation der Essigsäure.
10
Am Äquivalenzpunkt beträgt die gemessene Leitfähigkeit ca. 186,769 µS cm-1. Zur Berechnung der Essigsäurekonzentration wird Gleichung 4 verwendet. Im weiteren Verlauf des Graphens steigt die Leitfähigkeit schneller an als zuvor. Ausschlaggebend für diesen Anstieg sind die im Überschuss vorliegenden Hydroxid-Ionen. Die Leitfähigkeit steigt also weiter und stärker. cS = 0,102 mol/L Neutralisationstitration von HCl/CH3COOH mit NaOH
Abbildung 3: Neutralisationstitration von HCl/CH3COOH mit NaOH Berechnung Äquivalenzpunkt Äquivalenzpunkt 1: f(x) = g(x) → -113,89x + 857,18 = 26,97x + 152,88 x=5 f(5) = 287,73 Äquivalenzpunkt 1 (5/287,73) Äquivalenzpunkt 2: g(x)=h(x) → 26,97x + 152,88 = 91,38x – 502,82 x = 10,18 f(10,18) = 427,437
11
Äquivalenzpunkt 2 (10,18/427,437) Bei der dritten Neutralisationstitration wurde eine Mischung aus Salzsäure und Essigsäure mit Natronlauge titriert. Der erste Bruchpunkt in der Abbildung repräsentiert den Äquivalenzpunkt einer starken Säure (Salzsäure) und der zweite Bruchpunkt repräsentiert den Äquivalenzpunkt einer schwachen Säure (Essigsäure). Bei solchen Titrationen sind die Funktionsgraphen abgerundet, was ein genaues Ablesen nicht ermöglicht. Durch die Trendlinien des Graphen vor, zwischen und hinter den Äquivalenzpunkten können die Schnittpunkte berechnet werden, welche als Äquivalenzpunkte bezeichnet werden. Die Leitfähigkeit der Lösung, am Äquivalenzpunkt der Salzsäure, beträgt 287,73 µS cm-1. Dafür benötigt man ein Volumen von 5 mL, an Natronlauge. Am Äquivalenzpunkt der Essigsäure beträgt die Leitfähigkeit der Lösung 427,437 µS cm-1. Dafür braucht es ein Volumen von 10,18 mL. Die Volumen können in Gleichung 4 als Volumen der Base eingesetzt werden, um die Säurekonzentrationen zu berechnen. Daraus ergibt sich für die Säurekonzentration: cS(Salzsäure)= 0,1 mol/L cS(Essigsäure)= 0,204 mol/L Fällungstitration HCl mit AgNO 3
Abbildung 4: Fällungstitration mit AgNO 3 und HCl f(x) = g(x) → -6,27x + 923,2 = 50,8x + 629,4 x = 5,306 f(5,306) = 898,933 Äquivalenzpunkt (5,306/898,933) 12
In der letzten Titration handelte es sich um eine Silberchlorid-Fällung. Die Reaktion läuft dabei folgendermaßen ab: H3O+ + Cl- ---Ag+ + NO3+→
AgCl↓ + H3O+ + NO3-
Zu Beginn der Reaktion sinkt die Leitfähigkeit, dies ist auf den Verbrauch der gut beweglichen Chlorid-Ionen durch die Silberchlorid-Fällung zurückzuführen. Nach dem Äquivalenzpunkt (5,306/898,933) steigt die Leitfähig stärker an, als sie zu beginn gefallen ist. Dies liegt an den nun überschüssig vorliegenden Silber- und Nitrat-Ionen. Durch das Einsetzen in Gleichung 4 ergibt sich für die Säurekonzentration cS = 0,106 mol/L.
Diskussion Bei der Untersuchung der Leitfähigkeit von Elektrolytlösungen gilt es zu auf die Temperaturabhängigkeit zu achten. Daher ist es äußerst wichtig die Temperatur während der Titrationen möglichst konstant zu halten. Selbst geringe Abweichungen führen zu abweichenden Messwerten. Während der Messung schwankte die Temperatur zwischen 25,9° und 26,3°C. Die Abweichung könnte dieser Schwankung zugrunde liegen. Weitere Fehlerquellen könnten Messunsicherheiten im Volumen (±0,1mL) und der Leitfähigkeit (±1 µS cm-1 ) sein.
13...