Literaturwissenschaften PDF

Title Literaturwissenschaften
Author Miriam Unterkircher
Course ROM B 1.4 Propädeutikum romanische Literaturwissenschaft
Institution Universität Salzburg
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Summary

Zusammenfassung...


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Fokalisierung 1. Nullfokalisierung (Erzähler weiß mehr als Figur) 2. Interne Fokalisierung (Erzähler weiß so viel wie Figur) -feste interne Fokalisierung,r45tz6 -variable interne Fokalisierung; Sonderfall: multiple interne Fokalisierung (dasselbe Ereignis wird von verschiedenen Figuren wahrgenommen) 3. Externe Fokalisierung (Erzähler weiß weniger als Figur) diese Art der Fokalisierung kommt eher selten vor.

Erzählerinstanz 1. homodiegetischer Erzähler: Der Erzähler kann zur Welt gehören, von der er berichtet. •

Ein Sonderfall des homodiegetischen Erzählers ist autodiegetische Erzähler, der seine eigene Geschichte erzählt.

2. heterodiegetischer Erzähler: Der Erzähler gehört dieser Welt nicht an. 3. Autodiegetischer Erzähler: „Ich-Erzähler“

Redeformen 1. 2. 3. 4.

Direkte Rede: „Ich bin müde.“ Indirekte Rede: Sie sagt, dass sie müde ist. Narrative Rede: Sagte sie zu mir. Stellte sie fest. Überredete sie. Erlebte Rede: Charles ging zu seiner Mutter. Er musste Albertine unbedingt heiraten.

theatertheoretische Kategorien Aristoteles 1. Mimesis: umfasst die MITTEL (Rhythmus, Sprache, Melodien), GEGENSTÄNDE (Menschen, Handlungen) und ART (berichtend-diegesis, darstellend-mimesis) der Nachahmung eines Textes von einem Theater -DRAMA Dargestellte Wirklichkeit im Gegensatz zu einer tatsächlich gelebten Wirklichkeit. 2. Poesis: Akt des Schaffens von Dichtung, Überlegungen zum Aufbau und der Beschaffenheit des Theaters. Charakteristika nach Aristoteles: a) geschlossene Handlung b) erkenntnisfähige handelnde Figuren c) rhythmische, oft gebundene Sprache d) Unterscheidung von Komödie und Tragödie. 3. Katharsis: Tragödie hat eine psychologische Wirkung auf den Zuschauer, die die Affekte „phobos“ (Furcht und Mitleid) und „eleos“ (Schaudern und Jammern) hervorbringt. Wird auch als moralische Reinigung definiert. Voraussetzung -Identifikation des Zuschauers mit den auf der Bühne darstellenden Figuren. Theater als Probelabor für das Leben. 4. Aisthesis: sinnliche und ästhetische Wahrnehmung des Theaters Was passiert mit dem Publikum im Moment des Zusehens?

Identifikatorisches Theater (nach Aristoteles) vs. anti-identifikatorisches Theater (nach Brecht)

Aristoteles vs. Brecht

(epische Theater ist der Gegenpol zum klassischen Theaters -offene Form)

Versarten

Reimarten 1. Assonanter Reim (es reimen nur Vokale: prado-ramo) 2. Konstanter Reim (es reimen sowohl die Vokale, als auch die Konsonanten: prado-quemado, esperanza-desconfianza)

Reimschema 1. 2. 3. 4.

Folgereim: aaaa Paarreim: aa bb cc Kreizreim: abab Umschlingenden Reim: abba

Ursprüngliche spanische Strophenform Cuaderna vía der gelehrten mittelalterlichen Dichtung (4 Verse + 14 Strophen mit konstanten Strophenreim)

Rhetorische Mittel 1. Alliteration (=Wiederholung der Anfangslaute in benachbarten Wörtern) Die Sonne strahlt schön 2. Anapher (=Wortwiederholung von Wörtern oder Wortgruppen am Anfang) por lo visto … por lo visto … 3. Antithese (Ayer era rey de Austria) 4. Antonomasie (=anstatt eines Eigennamens steht nur eine Eigenschaft) el Poete = Dante 5. Anakoluth (=eine grammatisch nicht folgerichtige Satzkonstruktion) den Zahn schlägt sie in seine weiße Brust 6. Asyndeton (Aufzählung ohne und) Essen, schlafen, scheißen 7. Chiasmus (=Kreuzzstellung) Die Kunst ist lang. Lang ist unser Leben. 8. Ellipse (=ein Satzteil wird ausgelassen; ist für das Verständnis nicht notwendig) Was tun? 9. Euphemismus (=beschönigende Umschreibung eines Begriffes) Nullwachstum statt Verlust 10. Figura Etymologica (zwei Begriffe, die dasselbe Etyma haben) Bebe este bebida. 11. Hyperbel (Übertreibung=) so dünn, dass die Sonne durchscheinen könnte 12. Inversion (=Abweichung in der Satzstellung) El dulce fruto 13. Klimax (Höhepunkt) acude, acorre, vuela

14. Litotes (=Bejahung durch doppelte Verneinung) Vio no lejos del camino una venta (statt „cerca“ –„no lejos”) 15. Metonymie Lesen Sie bis nächste Woche den Cervantes (Cervantes steht für Buch) 16. Oxymeron (=Widersprüche, die man sich aber vorstellen kann) Das dunkle Licht 17. Parallelismus Más allá de la vida – Quiero decírtelo con la muerte Más allá del amor – Quiero decírtelo con el olvido 18. Periphrase (=Umschreibung) estacíon florida (Frühling) 19. Polysyndeton (=Aufzählung mit „und“) El prado y valle y gruta y río y fuente 20. Paradoxon (=echter Widerspruch) Wer sein Leben findet, wird es verlieren. 21. Paronomasie (Zusammenstellung klanglich ähnlicher Wörter) Staucheln, Strauch 22. Polyptoton (=Wortwiederholung, aber in einer anderen grammatischen Flexionsform) has bebido – bebía 23. Pleonasmus weißer Schimmel, el noche oscuro 24. Synekdoche (Umschreibung) Bei den Münchnern (Spieler des FC Bayern München) 25. Tautologie nie und nimmer

3 Einheiten nach Aristoteles 1. Einheit des Ortes: Ortswechsel ausgeschlossen 2. der Zeit: Zeitsprünge/große Zeitspannen ausgeschlossen 3. der Handlung: Nebenhandlungen/Parallelhandlungen ausgeschlossen

Figurencharakterisierung 1. figural-explizite Charakterisierungstechniken: immer sprachlicher Natur (durch Eigen- und Fremdkommentar) 2. figural-implizite Charakterisierungstechniken: teils sprachlich (Art und Weise über sich selbst oder andere Figuren zu sprechen), teils non-verbal (Aussehen, Verhalten) 3. auktorial-explizite Charakterisierungstechniken: geschieht durch den Autor; Figurenbeschreibung im Nebentext, im Personenverzeichnis, in Kommentaren über Aussehen oder Charakter, durch sprechende Namen etc. 4. auktorial-implizite Charakterisierungstechniken: geschieht durch die Figurenkonstellation (Protagonist vs. Antagonist; Kontrast zw. Haupt-, Neben- und Randfiguren) ➢ die Informationen direkt über Figuren und ihren Charakter gesprochen wird (explizit), oder ➢ der Zuschauer den Charakter aus der Gesamtheit der sprachlichen und außersprachlichen Mittel entnehmen muss, die Information also nicht ausdrücklich, sondern implizit gegeben wird. ➢ Möglichst viele Informationen über die Personen sind nötig, um den Handlungsverlauf für den Zuschauer nachvollziehbar zu machen. Werden diese

Informationen vom Autor selbst gegeben, spricht man von auktorialer Charakterisierung. Sie kann durch Nebentext geschehen ➢ Figuren können sich aber auch selbst charakterisieren oder durch andere Figuren, also figural charakterisiert werden.

Frequenz (Wiederholungsbeziehungen zwischen Diskurs und Geschichte) 1. Singulative Erzählung: berichtet einmal, was sich einmal zugetragen hat (Gestern bin ich früh schlafen gegangen) 2. Repetitive Erzählung: berichtet mehrmals, was sich einmal zugetragen hat (Gestern bin ich früh schlafen gegangen [...] […] Am Vorabend habe ich mich beizeiten zu Bett begeben.) 3. Interativer Erzählung: berichtet einmal, was sich mehrmals zugetragen hat (Die ganze Woche bin ich früh schlafen gegangen)

Geschehen Ungeordnetes Durcheinander der Ereignisse

Geschichte Auswahl und Anordnung aus diesem Durcheinander; Frage der zeitlichen Abfolge und der kausalen Zusammenhänge

Diskurs (Erzählung) Sprachliche Ausformulierung der Geschichte

sechs Elemente Aristoteles (Tragödie) 1. mythos (Handlung) 2. ethe (Charaktere) 3. lexis (Rede, Sprache) 4. diánoia (Gedanke, Ansicht) 5. opsis (Schau, Szenerie) 6. melopoiía (Gesang, Musik)

Gliederung eines Dramas Gliederung nach Aristoteles: 1. Prolog 2. Episoden 3. Exodos 4. Chorteil Heute nur mehr Akt und Szene Akt: Gliederung eines Dramas durch räumliche und inhaltliche Strukturierung ein Akt besteht aus mehreren Szenen Szene: Unterteilung eines Aktes, welches das Geschehen zwischen zwei Schauspielwechsel bezeichnet

Erzählzeit vs. Erzählte Zeit Die Zeit, die die Geschichte dauert, nennt man erzählte Zeit Die Zeit, die die Erzählung dauert, nennt man Erzählzeit (Spielzeit – Filmdauer)

Dramatischer vs. Narrativer Text

Gliederung eines Dramas

Komposition: geschlossenes vs. offenes Drama

Filmanalyse: Narrative Analyse 1) Zeit: Filmzeit vs. Gefilmte Zeit Zeitraffung: gefilmte Zeit > Filmzeit Zeitdehnung: gefilmte Zeit < Filmzeit a) Zeitlupe (engl. Slow Motion) b) Standkopierung (engl. freeze-frame) 2) Narrative Ebenen : Tempus der filmischen Rede ist das Präsens Jeder Wechsel der Zeitebene muss aus der Jetzt-Zeit des Erzählens/Erzählten motiviert werden Jeder Wechsel der Zeitebene hat die Notwendigkeit der szenischen Eingliederung von Signalen, wie z.B.: - Rückwendungen fungieren Erinnerungsakte (der Figuren) - Vorgriffe sind im Film äußerst selten - Verwendung von Farben (Schwarz-Weiß oder Sepia statt Farbe) - Verwendung von Rekurrenzen, wiederkehrenden Elementen/Themen - Mindscreen: Bsp.: Días de Santiago (Josué Méndez, 2004) 3) Fokalisierung und filmische Erzählsituationen: a) Nullfokalisierung: Visuelle Erzählinstanz zeigt mehr als eine Figur weiß b) Interne Fokalisierung (Subjektive Kamera): VEI zeigt in etwa so viel wie eine Figur weiß fest: es handelt sich immer um dieselbe Figur variabel: es handelt sich um verschiedene Figuren multipel: es handelt sich um verschiedene Figuren bei repetitiver Erzählung

c) Externe Fokalisierung (Kameraauge): VEI zeigt weniger als eine Figur weiß Fokalisierung (→ Wissen) Okularisierung (→ visuelle Wahrnehmung) a) Nullokularisierung: es liegt keine Bindung an die Wahrnehmung einer Figur vor b) Interne Okularisierung: die Kamera zeigt, was eine Figur sieht c) Externe Okularisierung: die Kamera zeigt nicht, was eine Figur sieht (obwohl man es erwarten würde)

Aurikularisierung (→ auditive Wahrnehmung) a) Nullaurikularisierung: Ton ist nicht an die akustische Wahrnehmung einer Figur gebunden b) Interne Aurikularisierung: Ton lässt sich auf die Wahrnehmung einer Figur zurückführen c) Externe Aurikularisierung: Ton verweigert eine akustische Wahrnehmung, die man erwarten würde

4) Segmentierung Einstellung: das kleinste filmische Element. Sie liegt zwischen zwei Schnitten Szene: Einheit von Ort und Zeit (= zeiträumliche Kontinuität) Sequenz: Abfolge der Ereignisse ist in Ort und/oder Zeit nicht kontinuierlich. Einstellungen stehen in einem gedanklichen Zusammenhang. 5) Montage Schnitt: Begrenzung einer Einstellung. Schnittstelle (engl. Cut) bezeichnet die Verbindungs- bzw. Trennstelle von einer Einstellung zur nächsten. Montage: Zusammenfügen der einzelnen Aufnahmen. Filmtechniken für die Verbindung bzw. Trennung von Einstellungen: - unsichtbarer Schnitt - harter Schnitt - Blende - Rekurrenzen (eine Art Kohäsionsmittel im Film)

Rekurrenzen Rekurrenzen: Vier Grundtypen 1. 2. 3. 4.

Rekurrenz von Schauplatz und Figuren Rekurrente Figur(en), differenter Schauplatz Rekurrenter Schauplatz, differente (oder fehlende) Figur(en) Differenz von Schauplatz und Figuren

Nonverbale Zeichen

Kameraperspektiven

Einstellungsgrößen

Voice-Over Erzählinstanz ist gleich die Hauptperson...


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