Zusammenfassung Literaturwissenschaften PDF

Title Zusammenfassung Literaturwissenschaften
Course Einführung in die Literaturwissenschaften
Institution Technische Universität Dortmund
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Erzähltextanalyse

Lahn/Meister und Gerard Genette Darstellung der Erzählinstanz: Implizite vs, explizite Erzählinstanz Der Erzähler kann auf zwei Weisen dargestellt werden.

impilzit (offen) Verborgene Erzählinstanz -obligatorisch (der Text erzählt quasi von sich selbst)

explizit Offene Erzählinstanz -fakultativ (Biografien, oft Verwendung von „ich“ oder „wir“ Name, Geschlecht, Alter; Erziehung, Ausbildung, Beruf, Familienstand, Charakter, Vorlieben, Vorgeschichte/Vergangenheit = Profilierung der Erzählinstanz

Ontologische Bestimmung der Erzählinstanz Exegesis (ontologische Unvereinbarkeit)

Diegesis (ontologische Vereinbarkeit)

Die Welt in der erzählt wird Ebene des Erzählens: Der Erzähler kommt in seiner Geschichte nicht vor  Heterodiegetisch  Immer eindeutig 1. unbeteiligter Erzähler (extradiegetisch)

Ist die erzählte Welt, d.h. die welt in welcher sich die Geschichte ereignet: Der Erzähler kommt in seiner Geschichte als Figur vor  Homodiegetisch  Abstufung möglich Immer sichtbar, weil er eine Figur in der Geschichte ist, und immer explizit „ich“ sagt. 2. Unbeteiligter Beobachter 3. Beteiligter Beobachter 4. Nebenfigur 5. Eine der Hauptfiguren (intradiegetisch)

 Autodiegetischer Erzähler: „Der Erzähler ist Teil der narrativen Welt Hauptfigur.“ 6. Die Hauptfigur

Zeitlogische Verortung der Erzählinstanz

1. Retrospektives Erzählen: Erzählgegenwart wird aus der Rückschau berichtet. (oftmals Präteritum) 2. Gleichzeitiges Erzählen: Erzähltes und Erzählen finden im selben Moment statt. (oftmals im Präses) 3. Prospektives Erzählen: Das Erzählen geht der erzählten Handlung voraus. (oftmals im Futur)

Perspektivierung/ Fokalisierung 1. Nullfokalisierung: Der Erzähler weiß mehr als die Figur. (z.B. „Herr der Ringe“) 2. interne Foklisierung: Der Erzähler weiß exakt so viel wie die Figur. (z.B. „Harry Potter“) 3. externe Fokalisierung: Der Erzähler weiß weniger als die Figur.

Darstellung der Adressierung Implizite Darstellung: für jeden Erzähltext obligatorisch; keine expliziten LeserInnenansprachen Explizite Darstellung: Erzählinstanz wendet sich explizit an fiktiveN LeserIn oder Leserschaft mit LeserInnenansprachen.  Erzählinstanz orientiert sich beim Erzählen an fiktiver LeserInnenschaft

Drei Dimensionen der Erzähltextanalyse 1. Erzählinstanz: Wer erzählt? Vermittlungsinstanz, welcher Erzählung zugeschrieben wird 2. Diskurs: Wie wird erzählt? Die sprachliche Mitteilung, d.h. die kompositorische und sprachliche Realisierung der Erzählung 3 Geschichte: (histoire) Was wird erzählt? Die erzählte Welt, die Figuren und die Handlung, welche zusammen den Gegenstand der Erzählung ausmachen

Rede der Erzählinstanz und Figurenrede

1. Zitierte Figurenrede: direkte Rede. Bsp.: Casper schrie: „Meine Suppe esse ich nicht!“ 2. Transponierte Figurenrede: direkte Rede wird in indirekte Rede übertragen. Bsp.: Casper schrie, dass er seine Suppe nicht essen wolle. (Merkmal: Konjunktiv = würde, müsse.. (Die direkte Rede wird in die indirekte Rede durch die Erzählinstanz wiedergegeben) 3. Erzählte Rede: Figurenrede wird nicht wortgetreu oder indirekt wiedergegeben. Bsp.: Casper wies die Mahlzeit zurück. (Erlebte Rede. Merkmal: Indikativ = musste, durfte..)

Rede der Erzählinstanz und Gedankenrede (zitierte Gedankenrede) 1. Autonomes Gedankenzitat (innerer Monolog/innere Prozesse) Merkmal: Stilles Selbstgespräch, steht immer in der „Ich“ Form (innerer Monolog-wird direkt wiedergeben) 2. Gedankenzitat Merkmal: Unvollständige Sätze. Etwas was jemand denkt. Bsp.: Er dachte bei sich:“ Was redet…“ (Die Erzählinstanz gibt es wieder)

Rede der Erzählinstanz und Gedankenrede (transponierte Gedankenrede) 1. Autonome indirekte Gedankenrede (erlebte Gedankenrede) Bsp.: Jetzt war es genug. Trin Jans sollte Wienke nicht diese Mären erzählen. Verdammt noch eins! Erst gestern hatte er ihr dies wieder geboten. Verdammt noch eins! 2. Indirekte Gedankenrede Bsp.: Hauke Haien beschloss, Trins Jans zurechtzuweisen, weil sie seinem Kind wieder Mären erzählte. Die, so dachte er bei sich, könne sie für sich behalten.

Zeitrelationen zwischen Diskurs und Geschichte Erzählte Zeit vs. Erzählzeit -Erzählte Zeit: Zeit der Geschichte (histoire), d.h. Zeitraum, welche die Geschichte in Anspruch nimmt -Erzählzeit: Zeit des Diskurses (discours), d.h. Zeitraum, welche die Erzählung benötigt, um die Geschichte zu erzählen (rezipientInnenbezogen: die Zeit, die zum Lesen benötigt wird)

Was wird erzählt (histoire) Lahn/ Meister

Unterscheidung showing vs. telling -showing: Handeln und Sprechen der Figur -telling: Erzählen der Figureneigenschaften durch Erzählinstanz

Abgrenzung von Stoff und Thema -Stoff: bezeichnet in relativ konkreter Form den Gegenstand (den Inhalt, das Subjekt und das Geschehen) einer Erzählung hinsichtlich Figuren und Figurenkonstellation, Schauplatz, Ausgangssituation, Konflikt, Geschehensverlauf und Ausgang -Thema: bezeichnet mit abstrakten Begriffen die sich im dargestellten Stoff manifestierende Idee, d.h. die Gesamtstruktur des Erzähltextes organisierende Problem Handlung Erzählte Handlung: Gesamtkonzeption, die den Zusammenhang aller erzählten Geschenisse von Anfang bis Ende organisiert.

Zeitrelationen zwischen Diskurs und Geschichte Ordnung: In welcher Reihenfolge werden die Ereignisse in der Erzählung wiedergegeben?    

Permutation: chronologisch Narrative Anachronie: Umstellung der Handlungselemente a) Analepse: Rückgriff, Rückschau, Rückblick… b) Prolepse: Vorgriff; Vorschau, Vorwegnahme…

Lyrik

Definiere Allegorie in Abgrenzung zu Metapher: Allegorie: Konkrete Darstellung von abstrakten Begriffen oder Gedanken. Das Gedachte wird in ein Bild übertragen, das erst wieder erschlossen werden muss. Metapher: Übertragung der Bedeutung. Sprachliche Verbindung zweier (mehrerer) semantischer Bereiche, die ansonsten unverbunden sind. Das sprachliche Bild muss gedeutet werden.

Beispiel für Metapher: Das Feuer der Liebe Metonymie: Hast du vielleicht ein Tempo? (Ein Wort wird durch ein anderes ersetzt)

Drama

Spiel im Spiel Das Kommunikationsmodell neigt zur Verschachtelung und zur Verdoppelung -> Spiel im Spiel; dabei wird die Situation des Zuschauers verdoppelt, da er den dramatischen Zuschauer ständig vor Augen hat.

Inwiefern unterscheidet sich das Kommunikationsmodell des Dramas von dem eines literarischen Erzähltextes?  Verdoppelung der Autorschaft (Autor/Regisseur)  Verdoppelung der Leseinstanz (Text und Zuschauer)  Verdoppelung/Verkörperung der Figuren auf der Bühne

Lokalisierungstechniken im Drama z.B.: 1) „ Der Schauplatz ist in einem großen Saale in dem Landhaus der Frau v. T.“ -> Das ist eine Bühnenanweisung 2) Fräulein K.: „Nun, mich dünkt, solange wir noch bei einer Muhme im Haus sind, weder dursten noch hungern, noch elend gekleidet sind“ -> Wortkulisse

Spiel im Spiel Ein Spiel im Spiel ist ein erzählerischer Kniff mit welchem ein Rollenspiel innerhalb eines Rollenspieles gespielt wird. Meist geschieht dies in dem das "Innere Rollenspiel" als Theaterstück in die Haupthandlung eingebettet wird, so dass die Glaubwürdigkeit der Spielwelt gewahrt bleibt. Weitere Techniken sind Träume und Rückblenden.

Literaturtheorien

Winko: Theoriefrei Literatur lesen/ Subjektive Theorie Jeder Leser wendet beim Lesen eine Subjektive Theorie mit ein. Es ist die Art und Weise wie der Leser die Lektüre liest und deutet. Die Bedeutung aus dem Text kann nicht selbst erschlossen werden, der Leser füllt Leerstellen mit Vorwissen. Im Laufe unserer Lebensbiographie entwickeln wir ein gewisses Vorwissen/Weltwissen welches sich unbewusst und unkontrolliert in uns speichert.

Argumente zur Frage der Berechtigung von Kanons/ Literaturgeschichtsschreibung Contra -Abwertung und Ausschluss -Auswahlkriterien vielfältig -keine Verständigung über den Kanon möglich -Machtinstrument

Pro -Erinnerungsfunktion -Akademische Verständigung Schafft Struktur -> Ordnungsfunktion (dienen als Hilfsmittel)

Intertextualität: Die Beziehung die Texte untereinander haben. Texte die zwischen Texten entstehen. Julia Kristeva und Roland Barthes: Alle Wörter die wir schon immer benutzen sind mit Bedeutungen von anderen Sprechern immer angereichert welche die Wörter in anderen Kontexten genutzt haben. „Der Text ist ein Gewebe aus Zitaten“ Zitat nach Barthes meint nicht exakt die Wiederholung eines Wortes, sondern die Annahme, dass alle Wörter die wir nutzen von anderen Sprechern angereichert sind.

Kommunikationsmodell nach Jakobson

Sender: emotive Funktion (Sender im Mittelpunkt der Nachricht) Kontext: referentielleFunktion (Kontext einer Äußerung steht im Vordergrund) Nachricht: poetische Funktion (Besondere sprachliche Gestaltung) Kontaktmedium: phatische Funktion ( Äußerung über Kontaktmedium: Telefon, Schallwellen, Papier auf dem etwas steht) Kode: metasprachliche Funktion (Sender trifft Aussage über Kode: kann auch Gebärdensprache sein oder auf Schriftebene: so wie man miteinander kommuniziert Empfänger: konative Funktion (Äußerung die sich direkt auf den Empfänger bezieht)

Bsp.: Besuch einer Vorlesung / Ich gehe heute in die Oper Sender: Dozent / Ich Kontext: Vorlesung/ Was Lehrendes / Oper Nachricht: Wissen das vermittelt wird / Ich gehe heute in die Oper Kode: gemeinsame Sprache (gebärden Sprache) / die gemeinsame Sprache Empfänger: StudentIn / Tochter

„Der Ozongehalt der Luft liegt über dem gesetzlich zugelassenen Wert“  Referentielle Funktion. Bezieht sich auf den Kontext „Ich habe ein so ein rauschen in der Leitung!  Phatische Funktion. Störung bei der Weiterleitung der Nachricht...


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