Lösungen Holzernte und Walderschließung So Se 26 PDF

Title Lösungen Holzernte und Walderschließung So Se 26
Course Holzernteverfahren
Institution Georg-August-Universität Göttingen
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Altklausur mit Lösungen...


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Holzernte und Walderschließung SoSe 26.07.2018 Holzernte Aufgabe 1 Erklären Sie die Begriffe primäre, sekundäre und tertiäre Produktion im Zusammenhang der Forst- und Holzwirtschaft. (6 Punkte) - Primäre Produktion: biologische Produktion von Holz, Pflege durch waldbauliche Maßnahmen - Sekundäre Produktion: Überreste wie z.B. Sägenebenprodukte bei der Produktion von Stamm- & Industrieholz - Tertiäre Produktion: Endprodukt aus z.B. Stamm- & Industrieholz; Möbel etc. Aufgabe 2 Beschreiben Sie kurz das Betriebsmittel „Spacer“ sowie den Ablauf des dazugehörigen Arbeitsverfahrens in der Jungbestandspflege. (6 Punkte) - Innovatives motormanuelles Jungbestandpflegeverfahren für 5 bis 6 jährige Mischbestände, hoher Anteil an Pioniergehölzen, BHD > 7cm → Alternative zu leichten Motorsägen - Man kann aufrecht stehen, hat das Gerät auf dem Rücken mit guter Führung durch „Galgen“ → ergonomisches & selektives Arbeiten - Arbeitsverfahren: 1. Stichprobenartige Erfassung des waldbaulichen Ist-Zustandes der Fläche & Erstellung eines Pflegeauftrages 2. Einlegen & Markieren von Pflegepfaden (1m breit, 20m Abstand) Bearbeitung der Arbeitsblöcke nach Pflegeauftrag Stichprobenartige Qualitätskontrolle während & nach der Arbeit mit anschließender Erfolgskontrolle Aufgabe 3 Beschreiben Sie kurz a) die Regelfälltechnik, wie unterscheidet sich dahingehend b) die Sicherheitsfälltechnik mit Stützband und c) mit Halteband? Unter welchen Bedingungen sind die beiden letztgenannten Techniken gegenüber a) sicherer anzuwenden? Sie können ihre Beschreibung durch Skizzen unterstützen. (12 Punkte) Regelfälltechnik - Fallkerb anlegen, erst Fallkerbsohle (1/5 bis 1/3 des Durchmessers) anlegen, dann Fallkerbdach, zwischen Sohle & Dach soll ein Winkel von 45-60° entstehen - Diese bestimmen die Fallrichtung - Bruchstufe schneiden → 1/10 des Durchmessers über der Fallkerbsehne - Bruchleiste → ebenfalls 1/10 des Durchmessers - Bruchstufe wird an Bruchleiste herangeschnitten, danach wird gekeilt - Eventuell werden vorher die Wurzelanläufe beigeschnitten, außer bei faulen Bäumen, da man sonst keine Kontrolle mehr hat

Sicherheitsfälltechnik - Stützband ist Vorschrift ab einem BHD von 20cm laut DGUV - Bei leichten Vor- oder Rückhängern - Verbesserte Kontrolle bis zum Durchtrennen des Stützbandes → höhere Sicherheit Ablauf - Fallkerb wie oben erklärt anlegen - Stechschnitt als Beginn des Fällschnittes → Einstechen des Schwertes zwischen Bruchleiste & Stützband - Mit auslaufender Kette parallel zur Fallkerbsehne - Mit einlaufender Kette wird bis zum Stützband geschnitten, das aber durchgehend zu belassen ist - Nach Bedarf Keile setzen - Stützband waagerecht durchtrennen - Eventuelles Umkeilen des Baumes Halteband - Bei starken Vor-, Rück- oder Seithängern, welche Gefahr des abrupten Umfallens oder Splittern bergen - Man hat idealerweise bis zum Durchtrennen des Haltebands die ultimative Kontrolle über die Fällung - Starke Freisetzung von Kräften aufgrund von Zug& Biegefestigkeit (v.a. bei LH) Ablauf - Fallkerb anlegen (>60°) - Stechschnitt - Halteband mit ausgestreckten Armen & Vollgas durchtrennen, welches immer genau gegenüber des Fallkerbs steht

Aufgabe 4 Was für eine Maschine ist in der Abbildung dargestellt? b) Welche technischen Merkmale weist diese Maschine auf? c) Für welche Arbeiten ist die Maschine prädestiniert? (insgesamt 6 Punkte) - Ein Hangharvester/ Raupenharvester: Raupenfahrwerk/ Hangfahrwerk, Kippen der Kabine, damit man auch am Hang gerade sitzen kann, Kran, kann Fällen, entasten, zuschneiden durch Teleskop- & Greifarm mit integrierter Säge, verstärkter Hubarm für Arbeiten am Hang, niedriger Schwerpunkt - Für Fällarbeiten am Hang mit über 35% Hangneigung, BHD je nach Modell verschieden; optimaler BHD zwischen 3040cm, höchster BHD bei größten Maschinen von bis zu 75cm

Aufgabe 5 (insgesamt 6 Punkte) a) Was versteht man unter „Holzbringung“? Transport durch Forwarder von der Rückegasse zum Polterplatz zum Abtransport von dort aus mittels LKW b) Was versteht man unter „vorrücken“? Transport der gefällten Bäume vom Hiebsort mittels Forwarder, Seilschlepper oder Rückepferd zur nächstgelegenen Rückegasse c) Was versteht man unter „vorliefern“? Händischer Transport vom Hiebsort zur Rückegasse (heute eher unüblich) Aufgabe 6 Nennen und beschreiben Sie drei Verfahren der vollmechanisierten Holzernte mit Kurzholzaufarbeitung. Charakterisieren Sie die Anwendung der drei Verfahren hinsichtlich Bestandesparameter und erforderlicher Feinerschließung. Nennen Sie für mindestens eines der drei Verfahren Leistungen und Kosten. (14 Punkte) - Vollmechanisierte Holzernte mit Harvester & Bringung mit Forwarder, Rückegasse alle 20m - Vollmechanisierte Holzernte mit Harvester & motormanueller Zufällung von Forstwirt & Bringung mit Forwarder, Rückegasse alle 40m - Vollmechanisierte Holzernte mit Harvester & motormanueller Zufällung durch Forstwirt sowie Vorrücken & Bringung mit Forwarder, Rückegasse > 40m - Leistungen und Kosten:

Aufgabe 7 Welche Faktoren bestimmen den Erfolg der vollmechanisierten Holzernte? (11 Punkte) - BHD, Intensität, B°, Feinerschließung - Leistung der Maschine - Bodentopographie, Mikrotopographie - Motivation & Qualität der Ausbildung & Erfahrung des eingesetzten Personals - Homogener Bestand - Sortimente - Zusatzausrüstung Aufgabe 8 Nennen Sie die Anwendungsbereiche für seilunterstütze Starkholzernteverfahren. (6 Punkte) - In der Nähe von Hauptverkehrsstraßen & Wohnsiedlungen, da Fällrichtung bestimmt werden kann - Sehr starke Hangneigung (über 50%) - Böden mit geringer Tragfähigkeit - Blocküberlagerungen

Aufgabe 9 Nennen Sie Faktoren, welche bei der Trassenplanung für ein Seilkransystem berücksichtigt werden müssen. (8 Punkte) - Genügend Ankerbäume müssen zur Verfügung stehen (gesund, stark genug, feststehend) - Maschinenstandplatz muss bestimmt werden - Festlegen der Marschzahl muss beachtet werden - Trasse muss markiert werden - Man muss potentielle Stützbäume identifizieren - Trassen sollten nicht in Wasserabläufen angelegt werden (rutschig) - Gewisse Hangneigung sollte vorhanden sein - Trasse sollte freigeschaffen werden - Trassen in regelmäßigem Abstand, um an alle Bäume zu kommen - Miteinbezug von positiven & negativen Kardinalpunkten Aufgabe 10 Nennen Sie Ihnen bekannte teilmechanisierte Holzernteverfahren für starkes Holz. (3 Punkte) - Königsbronner Anschlagtechnik (KAT) - Königsbronner Seilzugtechnik (KST) - Darmstädter Seilzugtechnik (DST) Aufgabe 11 Welche Aufnahmeverfahren für Zeitstudien gibt es? Nennen Sie Vor- und Nachteile. (12 Punkte) - Fortschrittzeitverfahren (FZV) Zu jedem Messpunkt wird der aktuelle Uhrenstand registriert bzw. die Zeitdauer aufgenommen. Die Dauer der Ablaufabschnitte wird durch Differenzenbildung errechnet, Zyklus-Nr. und AAA-Kürzel müssen nach der Zeiterfassung registriert werden Vorteil: Der Arbeitsablauf der gesamten Studie ist rekonstruierbar Nachteil: Konzentrativ belastend, aufwändig - Einzelzeitverfahren (EZV) Je Arbeitsabschnitt wird ein ‚Konto‘ angelegt (Spalte einer Tabelle). Die Dauer einer Aktivität wird in das jeweilige Konto eingetragen. Vorteil: Einfache, schnelle Datenauswertung/ Vergleich Nachteil: Der Arbeitsablauf ist nicht mehr rekonstruierbar - Multimomentverfahren Je Arbeitsabschnitt wird ein ‚Konto‘ angelegt (Spalte einer Tabelle). In konstanten Zeitintervallen wird eine Häufigkeitsliste erstellt. Die Summe der Häufigkeitsnotizen, multipliziert mit der gesetzten Intervalldauer ergibt den Zeitbedarf bzw. prozentualen Anteil. Übliche Intervalle sind 10/100 -25/100 -50/100. Vorteil: Leicht erlernbar, mit jeder Uhr (mit Sekundenzeiger) durchzuführen, Parallelstudien (z. B. Mensch und Betriebsmittel) möglich Nachteil: Arbeitsablauf nicht rekonstruierbar, bei sehr kurzen Ablaufabschnitten „übersehen“ von Aktivitäten bzw. ist eine wahrscheinlichkeitstheoretisch orientierte Statistik nicht mehr möglich

Walderschließung Aufgabe 12 Erläutern Sie die Unterschiede zwischen Basis- und Feinerschließung. Benennen Sie die entsprechenden Erschließungsmittel und das Terrain (Hangneigung), in welchem sie schwerpunktmäßig anzutreffen sind. (8 Punkte) - Basiserschließung Ergänzung des Wegenetzes durch Ausbau oder Neubau von LKW befahrbaren Wegen, Erhaltung der bestimmungsgemäßen Verfassung der Wege durch Beseitigung von Verschleiß- und / oder Erosionsschäden, Anpassung des bestehenden Wegenetzes an aktuelle Bedürfnisse (Wegenetzoptimierung) durch Abstufung, Auflassung oder Rückbau von Wegen Die Basiserschließung erfolgt durch Fahrwege, die in der Regel in „ganzjährige befahrbare LKW-Wege“ und „bedingt LKW-fähige Wege“ bzw. Zubringerwege unterteilt werden. - Feinerschließung Planvolle Anlage von Erschließungslinien zum Zwecke des Bestandesaufschlusses zur Vermeidung einer flächigen Befahrung. Die Feinerschließung erfolgt durch: 1. Rückegassen in ebenen befahrbaren Geländeabschnitten (0 – 25 %), 2. Maschinenwege/Rückewege in mittleren Geländelagen (25 – 55 %) 3. Seiltrassen in steilen Lagen (> 55 %) Aufgabe 13 Nennen Sie vier technische und zwei organisatorische Maßnahmen zur Reduktion/ Vermeidung von Gleisbildung bzw. tiefen Fahrspuren auf der Rückegasse. (6 Punkte) - Technisch Bogiebänder Einsatz von Rückepferden zur Holzbringung Raupenfahrgestelle Verteilung des Maschinengewichts auf mehrere Achsen Kleinere Rückemaschinen - Organisatorisch An aktuelle Witterung anpassen: Befahren von nassem Boden vermeiden, eher gefrorenen Boden wählen Korngrößenverteilung beachten Nur auf Rückegassen/ Rückewegen fahren Aufgabe 14 Wie sind die Kontrollen zur Verkehrssicherungspflicht des Waldbesitzers entlang öffentlicher Straßen zu handhaben? (4 Punkte) - in regelmäßigen Zeitabständen - Sichtkontrolle vom Boden aus - Fallbereich/Baumlänge (30m) - Dokumentation - nach Sturm & anderen Kalamitäten erneute Kontrolle

Aufgabe 15 In welche zwei Begriffe gliedert sich die Wegeinstandhaltung auf und wie unterscheiden sich die beiden Begriffe? (4 Punkte) - Unterhaltung (1€/lfm) Die bestimmungsgemäße Verfassung der Wege soll langfristig erhalten und ihre ständige Betriebsbereitschaft gewährleistet werden. Dem Entstehen von Schäden soll vorgebeugt und die Ausweitung beginnender Mängel verhindert werden. Durchführung der Unterhaltungsmaßnahmen in Abhängigkeit von der Bauweise der Fahrbahndecken und deren Beanspruchung (z.B. Wiedereinbau von verlagertem Schotter aus dem Seitenbereich in den Fahrspurbereich). Bei den Maßnahmen erfolgt i.d.R. keine oder nur eine geringfügige Zufuhr von zusätzlichem Baumaterial. - Instandsetzung 5€/lfm) Alle Maßnahmen, die über die Unterhaltung hinausgehen, nach Eintritt größerer Schäden erfolgt mit der Instandsetzung die vollständige Wiederherstellung des Ausgangszustands, i.d.R. ist Materialzufuhr erforderlich Aufgabe 16 Sie wollen einen zu bauenden Weg, wie im Bergland üblich, mit einem Uhrglas- oder Halbrundprofil ausformen. a) Welche Vorteile bietet diese Bauweise? (2 Punkte) b) Fertigen Sie eine Detailskizze solch eines Standard-Fahrweges mit den entsprechenden Kennwerten an! (6 Punkte) - Wegeauflage (Deckschicht) ist nicht so stark von Erosion betroffen; sehr stabil auch unter hoher Last - Wasserabfluss...


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