Title | Mehrheits- uns Verhähltniswahl 2 |
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Author | Vanessa Kämpfer |
Course | Proseminar Politische Systeme |
Institution | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |
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Kennzeichen und Unterschiede zwischen Mehrheitswahlrecht und Verhältniswahlrecht bzw. personalisiertem Verhältniswahlrecht 1. Definition Wahlsystem
• Ein Modus, nach welchem Wähler ihre Partei- und/oder Kandidatenpräferenz in Stimmen ausdrücken und diese in Mandate übertragen werden (nach Nohlen) • Instrument zur Übertragung von Stimmenergebnissen in Mandatsergebnisse • beinhalten Entscheidungsregeln und technische Elemente der Wahlsysteme → Grundgesetz |§ 38 2. Mehrheitswahl vs. Verhältniswahl Grundtyp
Entscheidungsregel
Repräsentationsprinzipien
Mehrheitswahl
Mehrheit siegt
Mehrheitsbildung
Verhältniswahl
Anteil entscheidet
Abbild der Wählerschaft
•
klassische Mehrheitswahl: Kandidaten der Parteien treten in Einwahlkreisen an, um Mandate im Parlament zu erlangen
•
klassische Verhältniswahl: jede Partei erhält die Anzahl an Mandate entsprechend ihrem erzielten Anteil an Wählerstimmen
•
Die Entscheidungsregel gibt an, nach welchem Kriterium die Mandate vergeben werden sollen
•
Das Repräsentationsprinzip zeigt, welches letztendliche Ziel das Wahlsystem verfolgt
→ Entscheidungsregel und Repräsentationsprinzip stehen sich antithetisch gegenüber und sollten nicht vermischt werden
3. Wahlsystemtypologie nach Nohlen
Mehrheitswahlsysteme
Verhältniswahlsysteme
- Relative Mehrheitswahl in Einwahlkreisen
- Verhältniswahl in Mehrpersonenwahlkreisen
- Absolute Mehrheitswahl in Einwahlkreisen
- Kompensatorische Verhältniswahl, ggf. mit Sperrklausel
- Mehrheitswahl mit Minderheitenvertretung - Wahl in kleinen Wahlkreisen - Mehrheitswahl mit proportionaler Zusatzliste
- Personalisierte Verhältniswahl mit Sperrklausel - reine Verhältniswahl
4. Vor- und Nachteile der Mehrheitswahl Vorteile: • Klare Mehrheitsentscheidung • Stabile Regierung, die keine Kompromisse mit anderen Parteien eingehen muss • Geringes Risiko der Zersplitterung
• •
Regierung wird durch Wähler bestimmt, nicht durch Koalitionen Klar zuzuordnende Verantwortlichkeit politischen Handelns
Nachteile: • Viele Wählerstimmen sind erfolgslos • Ungerechtes System → grobes Missverhältnis zwischen Stimmen und Mandaten • Kleinere Parteien haben weitgehend keine Chance 5. Vor und Nachteile der Verhältniswahl Vorteile: • • • • •
Gerechte Repräsentation Chancen für neue Parteien Integration des Großteils der Wähler Hohe Legitimität, da Wahlergebnisse weitgehend umgesetzt werden Keine Stimmen fallen unter den Tisch → jede Stimme zählt
Nachteile: • • • •
Unpersönliche Wahl einer festen, von den Parteien bestimmten Kandidatenliste Tendenz zu einem Vielparteiensystem Instabilere Regierungsbündnisse und Gefahr der Zersplitterung Extreme Parteien erhalten Parlamentsvertretung
6. Quellen: Caton, Matthias (2009): Wahlsysteme und Parteiensysteme im Kontext. Vergleichende Analyse der Wirkung von Wahlsystemen unter verschiedenen Kontextbedingungen. Univ.-Bibliothek. Heidelberg Derichs, Claudia / Heberer, Thomas (2006): Wahlsysteme und Wahltypen. Politische Systeme und regionale Kontexte im Vergleich. VS Verlag. Wiesbaden Lauth, Hans-Joachim (2010): Vergleichende Regierungslehre. Eine Einführung. VS Verlag für Sozialwiss. Wiesbaden Schilling, Thorsten: „Wahlsysteme im Vergleich“, bpb https://www.bpb.de/politik/wahlen/bundestagswahlen/62529/wahlsysteme-im-vergleich?p=all (Stand 24.10.2019) Schmidt, Manfred G.(2016): Das politische System Deutschlands. C.H.Beck Verlag. München...