Monopol Monopolistische Konkurrenz PDF

Title Monopol Monopolistische Konkurrenz
Author Florian Burgstaller
Course Grundlagen der Volkswirtschaftslehre
Institution Wirtschaftsuniversität Wien
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Monopol und monopolistische Konkurrenz      

Monopol: ein Anbieter steht der gesamten Marktnachfrage gegenüber Monopolistische Konkurrenz: viele Anbieter, aber heterogene Güter – bedienen nur einen Teil der Branchennachfrage Oligopole: strategische Interdependenzen Vollkommene Konkurrenz, Monopole, Monopolistische Konkurrenz: keine Interdependenzen Monopol und Monopolistische Konkurrenz  können Preis beeinflussen (nicht fix vorgegeben)  negative Nachfragefunktion muss berücksichtigt werden Preiselastizität der Nachfrage bei monopolistischer Konkurrenz aufgrund der leichteren Substituierbarkeit meist deutlich höher als bei reiner Monopolsituation

Entstehung von Monopolen 







Staatliche Monopole o Oft historische Gründe (Post, Salz, Stahl,…) o Eher selten – heutzutage kaum noch eine Rolle Patentrechtliche Bestimmungen, Konzessionen o Patent: sehr wichtig  Firma hat ein Monopol auf ein Patent o Konzessionen (Taxi, Gebietsschutz für Apotheken,…) Bestimmte Kostenstruktur o Natürliche Monopole o Im gesamten relevanten Bereich der Nachfragefunktion sinken die DK o Größere Firma kann kleinere Firmen immer vom Markt verdrängen o Branchen mit hohen Fixkosten (Strom, Telekommunikation, Wasser,…) Heterogenität der Güter o Bessere Qualität, besseres Image o Etwas Preisspielraum  gibt ein wenig Monopolmacht

Gewinnmaximierung     

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GE = GK Vollkommene Konkurrenz: p = GK Monopol: GE < p Monopolist kann nur eine Einheit mehr verkaufen, wenn der den Preis senkt Erlös steigt um den Verkaufspreis p bei einer weiteren verkauften Einheit – Preis für den gesamten Output muss aber gesenkt werden Annahme: jede Outputeinheit wird zum selben Preis verkauft – keine Preisdifferenzierung Grenzerlöse: Summe der beiden Flächen (da die blaue Fläche negativ ist) Grenzerlös: zusätzlicher Erlös, wenn ich eine weitere Einheit verkaufe GE = (dp/dq)*q + p Lineare Nachfragefunktion: GE-Funktion  gleicher Ordinatenabstand, doppelt so steil (halber Abszissenabstand)

Sophia Ludescher

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Grenzerlös bei Monopolist kleiner als bei vollkommener Konkurrenz (für mehr verkaufte Einheiten muss der Preis gesenkt werden)

Gewinnmaximum/Outputentscheidung       

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Annahme: lineare Nachfragefunktion Gewinnmaximum: GE(q) = GK(q) Punkt V  wenn sich Monopolist verhalten würde wie eine Firma in vollkommener Konkurrenz q* bei Schnittpunkt von GE = GK p*  zugehöriger Preis auf der Nachfragefunktion (es kann sich nur ein Punkt auf der Nachfragefunktion verwirklichen) Cournot’scher Punkt: Gewinnmaximum für Monopolisten Gewinn: Maximierung des Vertikalabstandes zwischen Erlös- und Kostenfunktion

q1 nicht gewinnoptimal  GE > GK (positiver Grenzgewinn)  Gewinn wird durch Produktionsausweitung um eine Einheit erhöht Unelastischer Bereich (Preiselastizität betragsmäßig kleiner eins)  immer optimal, den Preis zu erhöhen und die Produktion zu senken Gewinnoptimum eines Monopolisten liegt immer im elastischen Bereich der Nachfragefunktion

Gewinn  

Durchschnittlicher Gewinn pro Einheit = Preis – DK Gewinn = Durchschnittsgewinn * Menge

Optimaler Preisaufschlag  Faustregel Amoroso-Robinson-Formel 

GE in Abhängigkeit der Preiselastizität der Nachfrage Ep



(1 + 1/Ep)  optimaler Preisaufschlag des Monopolisten auf die GK

Sophia Ludescher

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Gegebene GK und Preiselastizität  optimaler Preis kann ausgerechnet werden Umso elastischer die Nachfrage, umso niedriger der optimale Preis (Konsument reagiert sensibler auf Preisänderungen) Preiselastizität gegen - unendlich  Preis = GK  vollkommene Konkurrenz Formel gilt nur für Preiselastizitäten betragsmäßig > 1 Gewinnoptimum immer im elastischen Bereich der Nachfragefunktion (sonst wäre Preiserhöhung rentabel)  Gewinnoptimum links von der Mitte der Nachfragefunktion Cournot’scher Punkt im elastischen Bereich der Nachfragefunktion p – GK  Preisaufschlag (p – GK) / p  Preisaufschlag auf die GK als Prozentsatz des Preises = Kehrwert der Preiselastizität der Nachfrage  Regel der Inversen Elastizität

Effekte von Kosten- und Nachfrageveränderungen Erhöhung/Anstieg Grenzkosten       

GK-Kurve nach oben verschoben Schnittpunkt mit fallender Grenzerlöskurve weiter links Gewinnoptimale Angebotsmenge kleiner Gleichgewichtspreis höher Kann zu einem stärkeren oder schwächeren Anstieg des Preises führen Konstante GK und konstante Preiselastizität  Preis steigt stärker als GK Verbrauchssteuern  könnten in dem Spezialfall leichter den Konsumenten aufgebürdet werden (Einführung einer Verbrauchssteuer: Steigerung der GK, Schnittpunkt mit GE weiter links, gewinnoptimale Angebotsmenge kleiner, Gleichgewichtspreis höher – konstante Preiselastizität und konstante GK  Preis steigt regelmäßig stärker als bei vollk. WB)

Größere Nachfrage     

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Rechtsverschiebung der Nachfragefunktion und der Grenzerlösfunktion Erhöhung des gewinnoptimalen Outputs (Schnittpunkt weiter rechts) Konsequenzen für Gleichgewichtspreis nicht eindeutig  hängen von der Gestalt der Grenzkostenkurve bzw. der Nachfragefunktion und der Art der Nachfrageänderung ab Steigende GK  nach Nachfrageerhöhung meist ein höherer Preis (allgemeiner Fall) Konstante GK und konstante Preiselastizität der Nachfrage  Preis ändert sich nicht

Keine eindeutige Beziehung zwischen Preis- und Mengenänderungen nach Verschiebung der Nachfrage Es existiert keine Angebotsfunktion!

Monopolmacht 

Monopolist setzt Preis über den GK

Sophia Ludescher

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Monopolmacht messen (prozentueller Preisaufschlag)  Lerner-Index L = -1 / Ep Lerner-Index  Preis zwischen 0 (vollkommener Wettbewerb) und 1 (Monopol)  höhere Zahl – höhere Monopolmacht

Sophia Ludescher

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Ursachen von Monopolmarkt   

Geringe Anzahl von Firmen (je weniger Firmen, desto größer die Marktmacht; Eintrittsbarrieren, Patentrechte, Lizenzen) Heterogenität der Produkte (je heterogener die Produkte, desto mehr Marktmacht; Produktdifferenzierung) Interaktion zwischen den Firmen

Wohlfahrtsanalyse 

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Monopolist gezwungen, sich wie im vollkommenen Wettbewerb zu verhalten (q voko, pvoko)  pareto-effizient (Pareto-Effizienz fast nur bei vollkommener Konkurrenz) Monopole führen zu einer schlechteren Marktversorgung (B + C)  Wohlfahrtsverlust Monopole nicht pareto-effizient  beide würden profitieren, wenn eine Einheit mehr produziert werden würde (Marginale Zahlungsbereitschaft/Vorbehaltspreis größer als GK) Produzenten gewinnen A (Umverteilungseffekt)

Staatliche Eingriffe  



Können bei Monopolen positiv/wohlfahrtserhöhend/effizienzsteigernd sein Höchstpreis auf das Niveau pvoko  Preisregulierung (Monopolist würde q voko produzieren)  Preis ist dann fix (Monopolist wird Preisnehmer)  Angebot sind die Grenzkosten – Gewinnoptimalitätsbedingung p = GK  Punkt V  pareto-effizient Problem: Regierung/Regulierungsbehörde kennt den Gleichgewichtspreis und die Grenzkosten nicht

Warum gibt es Monopole?   

Statisch gesehen sind Monopole schlecht Anreiz zur Forschung und dazu, Forschungsausgaben zu tätigen (Pharma-Industrie) Teilweise sinnvoll, eine gewisse Monopolstellung zu erlauben

Natürliches Monopol     

Im gesamten relevanten Nachfragbereich  DK fallend Hohe Fixkosten (Fixkostendegression) Telekommunikation, Eisenbahn, Wasserversorgung, Netzbetreiber, Strom,… Minimum der langfristigen Durchschnittskosten im Vergleich zur Marktnachfrage sehr groß (so groß, dass es rechts der Marktnachfragekurve liegt) Größte Firma kann die anderen vom Markt verdrängen

Sophia Ludescher

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Gewinnoptimaler Punkt im Cournot’schen Punkt C

Preisregulierung   

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Grenzkostenpreisregulierung (Höchstpreis auf p GK)  DK > p  Verlust Durchschnittskostenpreisregulierung (Höchstpreis auf p DK)  Ökonomischer Gewinn von 0  es entsteht zwar ein Wohlfahrtsverlust, aber deutlich kleiner als zuvor Verstaatlichung mit anschließender Grenzkostenpreissetzung  Verluste durch öffentliche Hand abgedeckt  jedoch andere Formen der Ineffizienz  keine Anreize der Firmen, Produktivität zu steigern

Regulierungen meist durch Aufsichtsbehörden (sogenannte Regulatoren) Langwierige juristische Streitereien (tatsächliche Höhe von GK und DK, Abgeltung von Investitionen,…)

Sophia Ludescher

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