Rechenkette - Wöchentliche Pflichtaufgaben PDF

Title Rechenkette - Wöchentliche Pflichtaufgaben
Author Caro Ludwig
Course Lehren und lernen von Mathematik in der Grundschule
Institution Universität Koblenz-Landau
Pages 2
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Summary

Wöchentliche Pflichtaufgaben...


Description

Die Rechenkette

Wie arbeitet man mit diesem Arbeitsmittel? Im Mathematikunterricht wird die ‚Rechenkette‘ den strukturierten Materialien zugeordnet. Hierbei handelt es sich um eine Kette, die aus zwanzig Perlen besteht und sich in FünferSchritten gliedert. Das bedeutet, dass beispielsweise zuerst fünf Perlen in rot, danach fünf Perlen in blau, danach wieder fünf Perlen in rot folgen und so weiter. Es gibt die Möglichkeit diese Farbreihe auch in Zehner-Schritten zu kaufen. Dabei wechseln sich die Farben immer nach zehn Perlen ab. Auf diese Weise stellt die Rechenkette ein Hilfsmittel für die Schülerinnen und Schüler dar und kann diesen das Rechnen erleichtern. Außerdem kann das genannte Arbeitsmittel nicht nur in Einzel- sondern auch in Gruppenarbeit verwendet werden. Vor dem ersten Arbeiten mit der Rechenkette ist es wichtig, die Funktionsweise und die Strategie des Arbeitsmittels zu erklären und zu besprechen. Beispielaufgabe: Rechne bitte folgende Aufgabe mit der Rechenketten und notiere dein Ergebnis. 5 + 3 = _____

Zunächst müssen die Kinder alle Perlen der Kette auf eine Seite schieben, beispielsweise nach rechts. Danach werden zuerst fünf rote Perlen und dann drei blaue Perlen nach links geschoben. Haben die Schülerinnen und Schüler diesen Schritt erledigt, so können sie die Summe aus der linken Seite ihrer Rechenkette erkennen und anhand der Perlen abzählen. Somit kommen sie auf das Ergebnis acht. Beispielaufgabe: Rechne bitte folgende Aufgabe mit der Rechenkette und notiere dein Ergebnis. 7 - 4 + 1 = _____

Bei dieser Aufgabe müssen zu Beginn ebenfalls alle Perlen der Kette auf eine Seite geschoben werden, beispielsweise auf die rechte Seite. Danach müssen zuerst sieben Perlen (fünf rote und zwei blaue) nach links geschoben werden. Im nächsten Schritt müssen vier Perlen wieder nach rechts geschoben werden, da zunächst subtrahiert wird. Nun folgt noch ein weiterer

Schritt (+ 1), bei dem die Schülerinnen und Schüler wieder eine Perle nach links schieben müssen, um das richtige Ergebnis zu erhalten. Haben die Kinder alle Schritte erfüllt, so können sie die Summe auf der linken Seite der Perlenkette erkennen und kommen auf das Ergebnis vier.

Welche Vorzüge und Grenzen weist dieses Arbeitsmittel auf? Die Rechenkette als Arbeitsmittel eignet sich gut für den Anfangsunterricht, da die Schülerinnen und Schüler allmählich ein Gefühl für die Mathematik entwickeln. Vor allem im Bereich der Addition und Subtraktion. Durch das leichte Hin- und Herschieben der Perlen, lässt sich diese sehr gut handhaben und ist für die Kinder gut greifbar. Auch ist sie sehr platzsparend und lässt sich leicht im Ranzen transportieren. Bei der Rechenkette sind Zahlen über fünf quasi-simultan erkennbar. Dies liegt an der Farbgebung und der Fünfer- beziehungsweise Zehnergliederung (Fünfer-/Zehnerstruktur) der Perlen. Somit können auch größere Zahlen schneller erkenntlich und ohne Abzählen identifiziert werden. Außerdem wird durch die Rechenkette die Grundlage der sicheren Zählkompetenz gefördert. Denn erst durch eine sichere Zählkompetenz kann die Ablösung vom zählenden Rechnen gelingen. Jedoch bringt die Rechenkette auch einige Nachteile mit sich. Zahlen können beispielsweise wie bei den unstrukturierten Materialien nicht flexibel zerlegt werden. Ebenso ist eine Erweiterung des Zahlenraums nicht möglich, vor allem wenn es um den Zahlenraum bis 100 geht. Solche großen Zahlen sind mit der Rechenkette kaum darstellbar, beziehungsweise es müsste weiteres Material angeschafft werden. Dabei müssten dann mehrere Rechenketten aneinandergekettet werden, was alles eher unübersichtlich und chaotisch machen würde. Weitere Grenzen oder Gefahren der Rechenkette sind, dass die Schülerinnen und Schüler oft lediglich die Farben beziehungsweise Fünfer- oder Zehnerstruktur lernen und somit der mentale Lösungsprozess nicht stattfindet sowie kein eigenständiges Rechnen erfolgt. Ihr Wissen bleibt aufgrund des direkten Ablesens der Lösung ungenutzt. Zwar dient die Rechenkette dem Strukturverständnis und bereitet auf einen Lösungsprozess vor, hilft den Schülerinnen und Schülern aber nicht die Aufgabe anhand ihres Wissens zu lösen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rechenkette als Arbeitsmittel genutzt werden kann, um den Schülerinnen und Schülern im Anfangsunterricht eine Struktur zu bieten, mit denen sie sich später mental mit weiteren mathematischen Aufgaben auseinandersetzen können. Jedoch ist zu beachten, dass dieses Material den Kindern nicht ununterbrochen zur Verfügung stehen soll, da dies die Gefahr mit sich ziehen kann, dass keine mathematische sowie mentale Auseinandersetzung mit den Aufgaben stattfindet. Die Rechenkette kann lediglich im Anfangsunterricht als Lernhilfe dienen und den Lernprozess der Schülerinnen und Schülern in unterschiedlichen Inhaltsbereichen fördern....


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