Title | Replikation - Zusammenfassung Mikrobiologie |
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Course | Mikrobiologie |
Institution | Georg-August-Universität Göttingen |
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DNA Zusammenfassung...
Replikation Identische Verdopplung der DNA
Die Struktur der DNA ist die Grundlage für die Vervielfältigung und Vererbung
Eigenschaften der DNA sind essentiell: Aufschmelzen, Basenpaarung) Die DNA Replikation ist semikonservativ DNA-Polymerasen benötigen eine Vorlage (Matrize), einen Primer, eine freies 3’OH-Ende Die Replikation erfolgt bidirektional Die DNA-Synthese erfolgt in 5‘-3‘-Richtung
Die Eigenschaften der DNA sind eine wesentliche Voraussetzung der Replikation 1. DNA-Doppelhelix 2. Korrekte Basenpaarung über H-Brücken 3. Reversibles Schmelzen (das Schmelzen der DNA kann verfolgt werden)
Die DNA Replikation erfolgt semikonservativ jeder Strang kann durch Komplementarität als Matrize dienenn Es entstehen zwei identische Replikate, die einen Eltern- und einen Tochterstrang haben Getrennte Elternstränge dienen als Matrize für Synthese von zwei Tochersträngen
Die Replikation ist gerichtet (von 5‘ nach 3‘) und benötigt ein freies 3‘-OH-Ende
Nucleophiler Angriff der 3‘-OH-Gruppe
Die 3 Schritte der DNAReplikation 1. Beginn: „Aufschmelzen“ der DNA 2. Synthese des neuen Strangs komplementär zum Elternstrang (5‘ – 3‘) 3. Abschluss der Replikation
DNA-Replikation: Aufwinden der DNA unter ATPVerbrauch mit Hilfe der Helikase Helikase hebelt Doppelstrang auf Helikase kann als ATP-bindendes und –spaltendes Enzym die bei der ATP-Hydrolyse frei werdende Energie in mechanische Arbeit umwandeln ATP-getriebene Helikase wandert entlang Doppelhelix und trennt komplementären Stränge SSB-Proteine stabilisieren entwundene Stränge
Die DNA Replikation ist bidirektional = verläuft von einem Startpunkt aus in beide Richtungen
Beginn der Replikation: Synthese eines RNA-Primers
Primer: Vorreiterrolle Synthetisieren kurzes Stück komplementärerer RNA von 3-10 Ribonucleotiden An freies 3‘-OH-Ende des Primers kann DNA-Polymerase III weitere Nukleotide anfügen RNA-Primer wird zum späteren Zeitpunkt der Replikation wieder entfernt
Verknüpfung der DNA im Folgestrang: Die DNA-Ligase
Enzym Verknüpft zwei nicht verbundene Nukleotide eines DNA-Strangs durch eine Esterbindung Verwendung von NAD+ oder ATP Voraussetzungen: intake 5‘-Phosphat-Gruppe, 3‘-OH-Gruppe
Enzyme der DNA-Replikation
Start: Helikase – Aufwinden der Stränge Bereitstellung eines Primers (Primase [DNA Polymerase α]): RNA-Primer DNA-Polymerasen: α, δ: DNA-Synthese ,ε: Synthese, Reparatur, β-Reparatur Abschluss: Exonukleasen entfernen RNA-Primer, DNA-Polymerase zum Auffüllen der Lücke, DNALigase zum Verbinden der Stücke
Die Replikationsmaschinerie
Assemblierung (verbinden) und Fixierung der DNA Polymerase mit Hilfe von PCNA und RFC PCNA: Proliferating-Cell-Nuclear-Aging Verdrängen Polymerase α RFC-Proteine: Replikationsfaktor C Polymerase α kann so durch Polymerase δ ersetzt werden
Die DNA Polymerase benötigt Helferproteine, um an die DNA zu kommen
PCNA, ein Kofaktor der DNA-Polymerase δ, lokalisiert im Zellkern PCNA (Sliding clamp) o hält DNA-Polymerase an der DNA o ermöglicht schnelle Synthese am Vorwärts- und Rückwärtsstrang o bindet ständig an die Replikationsgabel Clamp-loading Maschinerie: bringt PCNA zur DNA, ATPase
Die Replikationsgabel
Beide Tochterstränge werden in 5‘-3‘-Richtung synthetisiert Leit- und Vorwärtsstrang wird kontinuierlich am 3‘-5‘-Matrizenstrang hinter Replikationsgabel synthetisiert Rückwärts- und Folgestrang umgekehrte Orientierung: Syntheserichtung weg von Replikationsgabel
Okazaki-Fragmente: bei Replikation entstehen kurze Abschnitte des Folgestrangs aus DNA und RNA Bis zu 1.000 Nukleotide lang
Posaunenmodell der Replikationsgabel Die DNA-Polymerase funktioniert als Dimer
Schlaufenbildung des Matrizenstrangs bewirkt, dass der Matrizenstrang in die Polymerase einfädelt und damit ermöglicht in 3‘-5‘-Richtung den Matrizenstrang abzugreifen Gleichzeitig bewegt sich Polymerase aber zur Gabel hin
Funktion der DNA-Polymerase
DNA-Polymerisation am 3‘-Ende Korrekturlesefunktion am 3‘-Ende P: Polymerase-Aktivität E: Exonukleasen-Aktivität Der Einbau einer nicht-komplementären Base führt zu einem Stillstand der Polymerase Reaktion
Die Chromosomenenden
Problematik bei der Replikation linearer DNA: Mit Entfernung des 5‘-terminalen Primers verbleibt inkompletter Tochterstrang, der von DNA-Polymerasen nicht aufgefüllt werden kann Der unvollständige Tochterstrang wird mit Hilfe der Telomerase verlängert
Mechanismus der Telomerase Telomerase o Katalytische Untereinheit mit reverser Transkriptase-Aktivität (hTERT) o Telomerase-RNA (hTR) im aktiven Zentrum o RNA-Sequenz: 3‘-CCCCAA-5‘ Die RNA der Telomerase dient als „Template“ für die Verlängerung des Matrizenstrangs Telomerase dockt an 3‘-Ende des Matrizenstrangs an DNA-Polymeraseaktivität der Telomerase nutzt RNA-Sequenz als Matrize, um diesen an den 3‘-Terminus zu hängen Die Primase kann komplementär zum verlängerten Matrizenstrang einen RNA-Primer synthetisieren, der dann durch die DNA-Polymerase verlängert wird Menschliche Telomersequenz: TTAGGG
Aktivität der Telomerase variiert
Zellalterung: niedrige Aktivität Tumorwachstum: geringe Aktivität, unkontrollierte Zellteilung
Telomerase und Tumor
Telomerase ist verantwortlich für ständige Zellproliferation Ist in den meisten somatischen Zellen nicht aktiv außer in sich teilenden Vorläuferzellen du in aktivierten Lymphozyten sowie in ~58% aller menschlichen TUmorengewebe Angriffspunkt für Tumotherapie (Enzym oder RNA als Zielstruktur)
Zusammenfassung
Telomere o Repetetive DNA an Chromosomenenden (TTAGGG/AATCCC beim Menschen) o Bei der Geburt: 15 bis 20.000 Basenpaare o Schützt Chromosomen vor Abbau und dem Verlust von Genen o Sind spezielle Chromatinstrukturen an Chromosomenenden, die verhindern, dass die Enden als Strangbrüche erkannt werden o Werden ständig verkürzt, in meisten menschlichen Zellen mit zunehmendem Alter Telomerase o Erhält die Telomerlänge o Ist vorhanden in embryonalen Zellen und proliferativen Zellen o In regenerierendem Gewebe, nicht in somatischen Zellen o Erkennt das 3‘-Ende eines Chromosoms o Hängt neue Telomer-Repeats an das Chromsomenende (de novo) o Nutzt ein assoziierte RNA-Molekül als Template (ist eine zelluläre Transkriptase)
Telomerase – menschliche Erkrankungen
Patienten mit atherosklerotischen Herzerkrankungen: kürzere Telomere als altersgleiche Personen Dyskeratosis congenita (DKC): Knochenmarkserkrankung Viele Tumore: Expression von Telomerase (Entwicklung von Telomerase-Inhibitoren) Telomerase-Aktivität in Stammzellen: Stammzellen mit Bedeutung für die Geweberegeneration
Start der DNA-Replikation
~30.000 Replikationsursprünge (Origins) pro Zelle Origin: keine definierte Sequenz, AT-reiche Region
Replikationsursprung
Mehrere Replikationsursprünge pro Chromosom Abstand zwischen den Replikationsursprüngen: 30 bis 100kb Replikationsursprünge sind zu unterschiedlichen Zeiten aktiv Binden den ORC (Origin recognition complex: ~6 verschiedene Proteine)
Aufbau des DNA Replikationskomlexes am Replikationsursprung: einmalig im Zellzyklus
ORC und MCM-Proteine (dienen als Helikasen) markieren Startpunkte der Replikation Proteine werden später wieder entfernt ORC bindet an Origin und rekrutiert Faktoren, worauf MCM-Helikasen binden, die die DNA aufschmelzen
ORC Komplex Komponenten als Ursache von Erkrankungen
Meier-Gorlin-Syndrom ORC 1, 4 , 6 betroffen Selten Autosomal rezessiv Intrauterines und postnatales Wachstum verzögert Mikrozephale (Außenohrwachstum beeinträchtig), Knochendysplasie)
MCM Proteine funktionieren als Helikasen
MCM wird inaktiv auf DNA geladen (Doppel-Hexamer) Aktivierung der MCM-Helikase Öffnung der DNA RLC (replication licensing system) ermöglicht MCM Komplex den Zutritt zu Replikationsorigins in der G1-Phase MCM-Komplex wird durch die Replikationsgabel von replizierender DNA verdrängt
Topoisomerasen entwinden DNA-Stränge Nukleosomen bei der Replikation
Verteilung der Histonstränge auf Filialstränge 50% der Nucleosomplätze bleiben erst unbesetzt CAF-1 arbeitet hinter Replikationsgabek her und komplementiert Verpackung der Filialstränge auf neu synthetisierte Histon-Stränge Diassembilierung Wiederaufbau...