Tristan PDF

Title Tristan
Author Cherin Nabo
Course Einführung in die germanistische Mediävistik
Institution Universität Regensburg
Pages 42
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Summary

Zusammenfassung von Tristanroamn...


Description

INHALT 1 Gottfried von Straßburg………………………………………………………………………3 2 Der Tristan………………………………………………………………………………………3 2.1 Datierung……………………………………………………………………………………………..3 2.2 Überlieferung............................................................................................................................3 2.3 Zum Fragmentstatus………………………………………………………………………………...4

3 Inhaltsübersicht………………………………………………………………………………..4 4 Der Tristanstoff…………………………………………………………………………….....10 5 Die Vorlage…………………………………………………………………………………….12 4.1 Thomas de Bretagne……………………………………………………………………………….12 4.2 Der Tristan des Thomas……………………………………………………………………………12 4.3 Übersicht über die Thomasschen Schlussepisoden…………………………………………….13 4.4 Gottfrieds Umgang mit seiner Quelle……………………………………………………………..14

6 Figurenpersonal……………………………………………………………………………...15 6.1 Isolde…………………………………………………………………………………………..…….15 6.2 Tristan………………………………………………………………………………………………..16 6.3 Marke…………………………………………………………………………………………………17 6.4 Brangäne…………………………………………………………………………………………….17 6.5 Marjodo………………………………………………………………………………………………18 6.6 Morold………………………………………………………………………………………………..18 6.7 Gandin……………………………………………………………………………………………….18

7 Themenfelder………………………………………………………………………………….19 7.1 Der Erzähler………………………………………………………………………………………..19 7.2 Prolog und Exkurse………………………………………………………………………………..20 7.2.1 Der Prolog……………………………………………………………………………………………….20 7.2.2 Der Dichterkatalog/Literaturexkurs……………………………………………………………………21

1

7.2.3 Der minne-Exkurs………………………………………………………………………………………21 7.2.4 Die Grottenallegorese………………………………………………………………………………….21 7.2.5 Der huote-Exkurs……………………………………………………………………………………….22

7.3 Die Minne…………………………………………………………………………………………...22 7.3.1 Ein Minneroman?...................................................................................................................... .23 7.3.2 Die Minne in der Vorgeschichte………………………………………………………………………..23 7.3.3 Das Liebespaar: Tristan und Isolde…………………………………………………………………...24 7.3.4 Der Minnetrank …………………………………………………………………………………………..24 7.3.5 Minne als Ehebruch……………………………………………………………………………………..26 7.3.6 Die Minnegrotte………………………………………………………………………………………….27

7.5 Die Listmotivik………………………………………………………………………………………29 7.6 Der Hof im Tristan………………………………………………………………………………….30 7.5.1 Der Hof im Allgemeinen………………………………………………………………………………...30 7.5.2 Der Markehof…………………………………………………………………………………………….31 7.5.2 Andere Höfe……………………………………………………………………………………………...32

7.7 Die Frauen im Tristan……………………………………………………………………………..33 7.8 Zufall und billich……………………………………………………………………………………35 7.9 Einzelner und Gesellschaft……………………………………………………………………….35 7.10 Die Trennung der Liebenden……………………………………………………………………35

8 Eilharts von Oberg Tristrant………………………………………………………………..36 8.1 Eilhart von Oberg…………………………………………………………………………………..36 8.2 Datierung und Überlieferung ……………………………………………………………………..36 8.3 Inhalt…………………………………………………………………………………………………36

9 Gottfrieds Tristan und Eilharts Tristrant....................................................................38 10 Die Rezeption von Gottfrieds Tristan……………………………………………………39 10.1 Ulrich von Türheim………………………………………………………………………………39 10.2 Heinrich von Freiburg …………………………………………………………………………..40 10.3 Tristan als Mönch………………………………………………………………………………..41 10.4 Weitere Gottfried-Rezeptionen…………………………………………………………………42 2

1 Gottfried von Straßburg über ihn als Person ist praktisch nichts bekannt wird in keinem außerliterarischen, sprich historischem Dokument erwähnt der Sitte des zeitgenössischen höf. Romans untypisch nennt sich Gottfried in seinem Werk nicht, er ist nur außerhalb seines Werkes bezeugt: Ulrich von Türheim (um 1240): sît meister Gotfrîd ist tôt Heinrich von Freiburg (um 1290): meister Gotfrit von Strâzburc die Bezeichnung meister (lat. magister) und sein Werk lassen auf die Gelehrsamkeit und die außergewöhnliche hohe Bildung Gottfrieds schließen: wahrscheinlich war Gottfried ein clericus (klerikal gelehrte Ausbildung) im Tristan deutet sich sein Name durch ein unvollständiges Akrostichon1 im Prolog an: G DIETRICH T I (G=Gottfried/Titel des Mäzens, Dietrich=Mäzen, T=Tristan, I=Isolde) Werke: Sangsprüche, Minnelieder (?), Tristan gestorben ca. 1210-1215

2 Der Tristan 2.1 Datierung der Dichterkatalog/Literaturexkurs im Tristan (Art frühe Literaturkritik) nennt neben Heinrich von Veldeke, Reimar (den Alten) als Verstorbene und Hartman von Aue, Walther von der Vogelweide als Lebende auch einen ungenannten Dichter (vindaere wilder maere V. 4665) = wahrscheinlich Wolfram von Eschenbach Dichterkatalog und weitere Indizien verweisen auf eine Datierung um 1210, der Tristan bleibt unvollendet

2.2 Überlieferung Gottfrieds Tristan-Fragment umfasst ca. 20 000 Verse 11 vollständige Handschriften

verhältnismäßig reiche Überlieferung

16 Fragmente

 ist ein Hinweis für den Publikumserfolg des Tristan

alle vollständigen Handschriften außer die Wiener Handschrift werden zusammen mit den Fortsetzungen von Ulrichs von Türheim oder Heinrichs von Freiburg überliefert

1

Gesamtheit der Anfangsbuchstaben, -silben oder -wörter der Verszeilen oder Strophen, die ein Wort oder einen Satz ergeben.

3

2.3 Zum Fragmentstatus Konsens in der Forschung über den Fragmentstatus Fehlen aller auf die Anbahnung der Beziehung Tristans zu Isolde Weißhand folgenden Episoden Erzähler stellt im Prolog in Aussicht, den Tod der Liebenden zu behandeln Fehlens eines Epilogs und einer Schlussformel allenfalls Spekulationen über die Gründe für den Abbruch von Gottfrieds Tristan

3 Inhaltsübersicht I

Prolog

V.1-244

II

Riwalin und Blanscheflur

V. 245-1790

Riwalin (Kanelengres) von Parmenie beginnt eine Fehde mit seinem Lehnsherrn Hzg. Morgan. Nachdem man sich auf einen Waffenstillstand geeinigt hat, begibt sich Riwalin an Markes Hof, dem Herrscher von Cornwall und England. Während der Kampfspiele anlässlich des Maienfestes verlieben sich Riwalin und Blanscheflur, Markes Schwester. Als Riwalin Marke bei der Verteidigung seines Landes hilft, wird er tödlich verwundet. Blanscheflur sucht ihren Geliebten heimlich am Sterbebett auf und gibt sich ihm hin. Riwalin wird wie durch ein Wunder gesund. Morgan greift erneut Riwalins Land an und dieser kehrt mit Blanscheflur heim, um ihr die Schande einer unehelichen Schwangerschaft zu ersparen. Auf den Rat seines Marschalls Rual heiratet Riwalin sie. Daraufhin fällt er ihm Kampf gegen Morgan und Blanscheflur stirbt nach der Geburt ihres Kindes an ihrem Schmerz. III

Rual li Foitenant

V. 1791-2148

Rual schließt Frieden mit Morgan. Mit seiner Frau Floraete gibt er Blanscheflurs Sohn als eigenes Kind aus. Es erhält den Namen Tristan (nu heizet triste triure V. 1999; von triste Tristan was sînnam V. 2003) und bekommt ab dem siebten Lebensjahr eine vortreffliche Ausbildung. IV

Die Entführung

V. 2149-2758

Als Tristan14 Jahre alt ist, landet ein norweg. Handelsschiff vor Ruals Burg. Tristan geht mit seinem Erzieher Kurvenal an Bord, um Jagdvögel zu kaufen. Als Tristan in eine Schachpartie vertieft ist, hissen die Norweger die Segel, da sie hoffen, dass das begabte Kind Geld einbringen wird. Kurvenal darf zurückrudern. Dann bricht ein furchtbarer Sturm aus, den die Kaufleute als Zorn Gottes deuten. Daher setzten sie Tristan wieder an Land, es handelt sich um das Reich seines Onkels Marke. Tristan trifft zunächst zwei Pilger und gibt sich als Kaufmann aus. V

Die Jagd

V. 2759-3378

Anschließend begegnet er einer Jagdgesellschaft. Diese berät er beim Zerlegen eines Hirsches. Vor den König geführt fühlen sich sowohl Marke als auch Tristan von einander angezogen, obwohl sie von ihrer Verwandtschaft nichts wissen. Für den König wiederholt Tristan seine Jagdkünste, der ihn kurzerhand zum Jägermeister ernennt. VI

Der junge Künstler

V. 3379-3756

Es zeigt sich, dass Tristan auch ein ausgezeichneter Musiker ist und noch viele weitere Talente hat.

4

Dies trägt ihm die große Bewunderung der Hofgesellschaft ein. VII

Wiedersehen

V. 3757-4546

Nach fast 3,5 jähriger Suche findet Rual seinen Adoptivsohn an Markes Hof. Als vermeintlicher Vater Tristans hält man ihn zunächst für einen Kaufmann, bis er sich zu erkennen gibt. Er berichtet von dem unglücklichen Schicksal von Tristans Eltern. Dieser erfährt nun seine wahre Herkunft und seiner Verwandtschaft zu Marke. Zunächst bestürzt beherzigt er dann doch den Rat Ruals und lässt sich von seinem Onkel in den Ritterstand erheben. VIII

Tristans Schwertleite

V. 4547- 5068

Tristan und die dreißig von ihm gewählten Gefährten werden mit aller Pracht für die Schwertleite ausgestattet. Daraufhin folgt der Dichterkatalog/Literaturexkurs des Erzählers, in dem er namentlich Hartman von Aue (V. 4621), Bligger von Steinach (V. 4692), Heinrich von Veldeke (V. 4726), Walther von der Vogelweide (V. 4801) nennt und auf einen weiteren nicht namentlich genannten Dichter anspielt (evtl. Wolfram von Eschenbach). Tristan erhält dafür einen Schild mit einem Eber und einen Helm mit einem Feuerstrahl. Nach der Zeremonie überreicht ihm sein Onkel Marke Sporen, Schild und Schwert und unterweist ihn in der Ritterschaft. IX

Heimfahrt und Rache

V. 5069-5866

Nach der Schwertleite beschäftigt Tristan vor allem der Tod seines Vaters. Er kehrt nach Parmenie zurück, um von Morgan scheinbar friedlich das Lehen seines Vaters einzufordern. Der Herzog weigert sich, da er in Tristan nur den unehelichen Sohn Ruals sieht. Daraufhin tötet Tristan Morgan und kommt so in Besitz des Lehens. Doch Tristan möchte nicht bleiben. Er überträgt sein Land Rual und siedelt an den Hof Markes über. X

Morold

V. 5867-7230

Bei seiner Ankunft in Cornwall erfährt er von dem Eintreffen eines hünenhaften Mannes namens Morold. Dieser fordert als Vertreter des irischen Königs Gurmun von Marke einen schmachvollen Tribut. Tristan beschimpft die feigen Adeligen des Markereichs, die den Menschenzins zahlen wollen. Er erklärt sich, obwohl von den Forderungen selbst nicht betroffen, bereit gegen Morold anzutreten. Nachdem Tristam von Morold am Oberschenkel verletzt worden ist, gelingt es den an Kraft unterlegenen Tristan seinen Gegner zu töten, wobei ein Splitter von Tristans Schwert in der Kopfverletzung zurückbleibt. Zuvor hatte Morold jedoch noch behauptet, die Wunde Tristans sei vergiftet und könne nur von seiner Schwester, der Königin von Irland, Isolde, geheilt werden. Die Iren überführen die Leiche zurück nach Irland. Die dortige Königsfamilie (Gurmun, alte Isolde, junge Isolde) ist von dem Verlust tief getroffen. Die Königin entdeckt den Splitter in Morolds Wunde und bewahrt diesen auf. König Gurmun verbietet jedem aus Cornwall bei der Todesstrafe Irland zu betreten. XI

Tantris

V. 7231-8225

Während man in Cornwall Tristans Sieg feiert, erkennt dieser, da kein Arzt seine Wunde heilen kann, dass Morold die Wahrheit über die vergiftete Wunde gesprochen hat. Daher beschließt er trotz der Gefahr zu Königin Isolde zu reisen. Vor Develin (Dublin) legt Tristan ärmliche Kleidung an und steigt in ein kleines Boot um. Am Morgen wird er darin Harfe spielend aufgefunden. Tristan gibt sich als Spielmann Tantris aus und bittet um Hilfe. Als die Nachricht vom todkranken Spielmann auch den Königshof von Irland erreicht hat, erklärt sich die Königin von seinem Musizieren verzaubert bereit ihn zu heilen, wenn er ihre Tochter in den Künsten unterrichtet. So wird Tristan nach seiner Heilung der Lehrmeister der jungen Isolde. Vor dem Ablauf eines Jahres verlässt Tristan dann Irland, unter anderem aus Furcht, erkannt zu werden.

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XII

Die Brautfahrt

V. 8226-8896

Als Tristan zurückkehrt herrscht zunächst große Freude am Markehof. Doch bald tauchen Neider auf, die Tristan sein Glück nicht gönnen und zudem fürchten er könne eines Tages seinen Onkel beerben. Daher schlagen sie König Marke vor, dass er die junge Isolde von Irland heiraten solle und der tapfere Tristan diese für ihn erringen soll. Obwohl Marke dies ablehnt, erklärt sich Tristanzur Brautwerbung bereit. Er hofft, dadurch die Neider zum Schweigen zu bringen. Erneut tritt er die Reise nach Irland an und gibt sich nun als Kaufmann aus. XIII

Der Kampf mit dem Drachen

V. 8897-9982

Da Irland gerade von einem Drachen bedroht wird, hat der irische König demjenigen die Hand seiner Tochter versprochen, der das Ungeheuer tötet. Tristan gelingt es den Drachen zu töten. Bevor er abseits des Kampfplatzes zusammen bricht, schneidet er dem Ungeheuer noch die Zunge heraus. Der verlogene Truchsess von Gurmun, der Tristan nachgeritten ist, behauptet daraufhin, er habe den Drachen besiegt. Doch kurz darauf entdecken die Königin, ihre Tochter und die Zofe Brangäne den bewusstlosen Tristan. Sie erkennen in ihn den Spielmann Tantris und nehmen ihn mit sich, um ihn gesund zu pflegen. Weil der Truchsess darauf beharrt, der Drachentöter zu sein, beruft der König einen Gerichtstag nach Weisefort (Wexfort). Dieser wird auf Rat der Königin um drei Tage verschoben. Sie möchte dort den wahren Drachentöter präsentieren. XIV

Der Splitter

V. 9983-10802

Als die junge Isolde Tristans Schwert begutachtet, fällt ihr auf, dass in diesem ein Stück fehlt, das die gleiche Form hat wie der Splitter aus Morolds Kopfwunde. Sie erkennt das Tantris eigentlich Tristan, der Bezwinger Morolds, ist. Als sie den wehrlosen Tristan mit dem Schwert ermorden möchte, schreitet ihre Mutter ein. Mutter und Tochter erkennen, dass es besser ist, sich mit Tristan zu arrangieren, als dass die junge Isolde den falschen Truchsessen heiraten muss. Dem pflichtet auch der König bei. XV

Das Wahrzeichen

V. 10803-11366

Tristan kann mit Hilfe der herausgetrennten Drachenzunge vor Gericht beweisen, dass er und nicht der Truchsess der wahre Drachenbezwinger ist. Auf den Rat seiner Gefolgsleute gibt der Truchsess den Anspruch auf Isolde auf und entgeht so einem Zweikampf mit Tristan. XVI

Der Minnetrank

V. 11367-11874

Zum Zeichen der Versöhnung wird die durch Tristan vermittelte Hochzeit zwischen Marke und der jungen Isolde nun offiziell beschlossen. Die zauberkundige Königin Isolde braut einen Minnetrankt und gibt ihn Brangäne, die ihre Tochter nach Cornwall begleiten soll, mit. Die Zofe soll den Trank dem Brautpaar in der Hochzeitsnacht reichen. Der Minnetrank bewirkt, dass ein Paar, dass davon trinkt, bis zum Tod in Minne vereint bleibt. Auf der Überfahrt nach Cornwall kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung. Tristan und Isolde trinken versehentlich von dem Trank. XVII

Das Geständnis

V. 11875-12434

Sie teilen sich ihre Gefühle füreinander auch mit. Zuerst nur in Andeutung eines Wortspieles (lameir). Bereits auf dem Schiff geben sich einander hin. Brangäne, die den Trank zu nachlässig aufbewahrt hat, erkennt, dass sie den Liebenden nun beistehen muss. Ihnen droht, wenn sie nicht zusammenkommen können, nämlich der Tod. XVIII

Brangäne

V. 12435-13096

Die Idylle der beiden Liebenden auf dem Schiff währt nur kurz. Die verlorene Unschuld Isoldes beunruhigt sie wegen ihrer anstehenden Hochzeitsnacht mit Marke. Sie bitten Brangäne um Hilfe, die sich nur widerstrebend bereit erklärt, an Stelle Isoldes das Bett mit Marke zu teilen. Nach der

6

Ankunft und den Festlichkeiten verbringt Brangäne die Nacht mit König Marke, der im Dunkeln nichts von dem Betrug bemerkt. Aus Angst Brangäne könnte sie verraten, gibt Isolde zwei englischen Knappen den Auftrag die Zofe im Wald zu töten. Diese bringen den aufgetragenen Mord nicht übers Herz. Da sich Brangäne selbst im Angesicht des Todes als treue Gefährtin Isoldes erweist, versöhnen sich die beiden Frauen wieder. XIX

Rotte und Harfe

V. 13097-13450

Eines Tages gibt König Marke dem fremden Ritter Gandin ein vorschnelles Blanko-Versprechen (rash boon – Motiv): Für seine musikalische Darbietung dürfe er alles fordern. Als Gandin Isolde fordert und mitnimmt, bleibt der Markehof untätig. Erst der herbeieilende Tristan kann den Ritter mit seinen eigenen Mitteln schlagen und Isolde zurückgewinnen. XX

Marjodo

V. 13451-13672

Bislang stellte es für Tristan und Isolde kein Problem dar, sich am Hof heimlich zu treffen. Aber das Blatt wendet sich als Markes Truchsess Marjodo durch einen Traum aufgeschreckt Tristan und Isolde in einer Winternacht zusammen entdeckt. Er informiert den König aus zwielichtigen Motiven. XXI

List und Gegenlist

V. 13673-14234

Marke will ihm nicht glauben, doch argwöhnische geworden, versucht er Isolde in mehreren Bettgesprächen auszufragen. Mit Hilfe Brangänes kann sie sein Vorhaben durchkreuzen. XXII

Melot

V. 14235-14582

Als sein Vorhaben scheitert, gewinnt Marjodo den bösen Zwerg Melot für seine Seite. Beide raten Marke, Tristan den Zutritt zum Frauengemach zu untersagen und Isolde und Tristan genau beobachten zu lassen. Marke begibt sich für längere Zeit auf die Jagd, doch Melot spioniert dem Paar weiter nach. XXIII

Baumgartenszene

V. 14583-15046

Brangäne findet unterdessen eine neue Möglichkeit, wie sich die Liebenden treffen können. Sie rät Tristan, in den Baumgarten zu gehen und dort einen Holzspan mit den Initialen T und I in den Bach zu werfen, der zum Frauengemach führt. Isolde werde sobald sie das Zeichen sehe, zu Tristan eilen. Melot schöpft Verdacht und versteckt sich eines Nachts mit dem zurückgekehrten Marke auf einem Ölbaum im Baumgarten. Jedoch erkennen die Liebenden die Schatten der Lauscher im Mondlicht. Sie führen ein raffiniertes Gespräch, dass Marke erst recht von Isoldes Unschuld überzeugt ist. XXV

Das Gottesurteil

V. 15047-15764

Melot gibt aber noch nicht auf. Als Marke zur Ader gelassen werden muss, arrangiert er, dass Isolde und Tristan daran teilnehmen müssen. Zwischen ihren Betten hat er heimlich Mehl verstreut, um sie durch die Fußabdrücke zu überführen. Tristan und Isolde erkennen zwar Melots List, aber Tristan sehnt sich so nach Isolde, dass er in ihr Bett springt und wieder zurück. Dabei brechen seine Aderlasswunden auf und beide Betten werden mit Blut beschmiert. Obwohl Marke nun den Beweis in den Händen hält, beschließt er auf einem Konzil in Lunders (London), ein Gottesurteil in Karliun (Caerleon) abzuhalten. Nachdem sie mit Tristan den zu beschwörenden Sachverhalt manipuliert hat, spricht Isolde dort einen zweideutigen Eid. Zudem verbrennt sie sich nicht, als sie zur Bestätigung das heiße Eisen hält. Sie ist nun öffentlich von der ihr nachgesagten Schuld befreit. XXVI

Petitcrü

V. 15765-16402

In der Zwischenzeit befindet sich Tristan in Swales (Wales?) am Hof des Herzogs Gilan, der das Wunderhündchen Petitcrü (aus dem Feenland Avalun), das allein durch den Klang seines

7

Glöckchens am Halsband alle Sorgen vertreiben kann, besitzt. Indem Tristan für Gilan den Riesen Urgan, der sein Land bedroht, tötet, erwirbt er sich ein Anrecht auf das Hündchen. Nur widerwillig übergibt der Herzog Tristan das Hündchen, der ihn sofort Isolde schickt. Diese möchte aber ohne Tristan nicht von ihrem Leid befreit sein und zerstört deshalb das Glöckchen. XXVI

Die Verbannung

V. 16403-16678

Von den überdeutlichen Minnesymptomen Tristans und Isoldes erzürnt, schickt Marke die beiden unter ausdrücklichem Racheverzicht fort. XXVII

Die Minnegrotte

V. 16679-17274

Tristan und Isolde begeben sich zusammen mit ihrem Jagdhund Hiudan in die Wildnis, wo Tr...


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