Vertiefung Pädagogische Professionalität in schulischen Handlungsfeldern PDF

Title Vertiefung Pädagogische Professionalität in schulischen Handlungsfeldern
Course Pädagogische Professionalität in schulischen Handlungsfeldern
Institution Universität Duisburg-Essen
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Summary

Sommersemester Rotter...


Description

Vertiefung Pädagogische Professionalität in schulischen Handlungsfeldern 1.Vorlesung m ersten Themenblock der Vorlesung nehmen wir grundlegende Charakteristika bzw. Rahmenbedingungen des Lehrerberufs und der Lehrertätigkeit sowie dessen historische Entwicklung in den Blick.

Einführung Ziele -

Entwickeln ein Professionsbewusstsein Reflektieren den Lehrerberuf mit Blick auf gesellschaftliche Rahmenbedingungen, schulformspezifische Schwerpunktsetzungen und strukturellen Besonderheiten

Paradigmen der Lehrerforschung – von der Lehrer- zur Unterrichtsforschung -

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1. Etappe: Persönlichkeit des „Lehrers“ o Georg Kerschensteiner: „Die Seele des Erziehers und das Problem der Lehrerbildung“ o Eduard Spranger: „Der geborene Erzieher“ Suche nach einem Idealtyp o Logotrop – Fachspezifisch o Paidotrop – mehr interessiert an den Schülerinnen und Schülern Welche Persönlichkeitsmerkmale hat ein guter Lehrer (Intelligenz, Persönlichkeit, Interesse, Humor) Psychomatrische Test zur Erfahrung… These: Schulleistungsunterschiede können durch Unterschiede bei der Lehrerpersönlichkeit erklärt werden Lehrerpersönlichkeit – Wirkung (Schulleistung) 2. Etappe Prozess-Produkt-Paradigma o Vermittlungsprozesse – Methoden, Klassenführung o These Schulleistungsunterschiede lassen sich durch unterschiedliche Parameter des Unterrichtsverhaltens erklären 3. Etappe: Expertenansatz o Fachwissen, Organisation o Expertise - welche Kompetenzen haben sie Angebot-Nutzungs-Modell – Andreas Helmke BILD o Lehrerperson (Selbstwirksamkeit)

Vom Charakter und der Persönlichkeit des Lehrers- Vom Unterichtsmethoden und dem Verhalten des Lehrers im Unterricht – Ein umfassendes S

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Wie hoch ist der Anteil der Lehrperson an Schülerleistung – 23% o Die Lehrperson ist damit nicht unwichtig für den Erfolg schulischer Lehr-Lernprozesse!

Entwicklung unseres aktuellen Bildungssystems – von gesellschaftlichen Umbrüchen und institutionellem Beharrungsvermögen Zum besseren Verständnis der Herausbildung unterschiedlicher Lehrerstände wollen wir uns in der zweiten Vorlesung mit der Genese des deutschen Bildungssystems befassen, da die aktuelle Struktur des deutschen Schulsystems und die bestehenden Herausforderungen nicht ausschließlich ein Produkt der aktuellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind, sondern Ergebnis einer langen historischen Entwicklung. Einige

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Vorlesungsinhalte können Sie in dem Podcast "Schulgeschichte" noch einmal nachhören. Als Ergänzung stehen Ihnen verschiedene Textausschnitte zur Verfügung, in denen weitere Aspekte der Schulgeschichte aufgegriffen werden.

Gesellschaftlicher Rahmenbedingungen -

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Dt. Bildungssystem am Ende des 21. Jh. = Ergebnis Entwicklung 300 Jahre Historische Rückerinnerung Notwendigkeit der Reduktion 1806 Niederlage Preußens gegen die Truppen Napoleons I. → Untergang des altpreußischen Staates (Gebietsverlust, franz. Besatzung, Kontributionszahlungen) → Erneuerung von Innen/ Modernisierung durch eine umfassende Gesellschaftsreform Allgemeine Menschenbildung: Zentraler Reform Wilhelm von Humbolt Ziel: Schaffung eines neunen Bürgertypus Gegen Standeserziehung Neuhumanistische Bildungsideal: o Gegen utilitarist. (verwertbar, nützlich) Pädagogik o Allgemeine Menschenbildung (Persönlichkeitsentwicklung – nicht den Beruf den der Vater ausübte) o Chancengleichheit Konservative forderten Standeserziehung und Bildungsbegrenzung o Progressiven Entwurf von Humbolt Menschen soll zur eigenen Wesen werden o Alle in einer Elementarstufe o Jeder hat die Möglichkeit sich weiter danach zu entwickeln o Horizontale Phasen o Naturgemäße Unterschiede → Kritik o Strickt vertikal gerichtete Vorstellungen (was kann denn der Bauernsohn) Struktur bis 1919 durch Trennung in höheres und niederes Schulwesen geprägt 90 % besuchen Volksschule 3 % höheres Schulwesen (Hilfsschule) Reformen zunächst im höheren Schulwesen

Höheres Schulwesen -

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Begründung: wir brauchen loyale Beamte, die in den Staatsdienst gehen Vorher o Stadtschule, Gelehrtenschule, Lateinschule, Bürgerschule, Ritterakademien, Gymnasium, Oberrealschule, Realgymnasium o Keine Prüfung, zufällige Lehrerausbildung, unsortiert Nach den reformmaßnahmen o 1817: Schaffung eines Bildungsministeriums o 1810: pro facultate docendi o Abituredikte (1812/1834) – einzige Zulassung für Universität und Lehramtsausbildung o Unterrichtsverfassung für Gymnasien und Stadtschulen 1816 – gemeinsamer Lehrplan, Berechtigungen o → Gymnasium kann Konkurrenzkampf für sich entscheiden o Nur eine Schule (Gymnasium) im Gegensatz zu vorher Systematisierung Loyalität der Beamtenschaft Qualifikation der früheren Schichten in staatlichen Instituten Qualitätssicherung Möglichkeit zur Befreiung aus Standesgrenzen durch teilhabe an höhere Bildung

Niederes Schulwesen -

Breite Volksbildung war weniger wichtig als die Beamtenbildung → weniger Beachten Desolate Lage 2

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Finanzierung als Problem Reform der Lehrerausbildung o Musterschulen und Lehrerseminare 1826: Abschlussprüfung für Seminaristen Elemntare Grundbildung Nicht revolutionär Interesse in grenzen Reform

mittleres Schulwesen -

Orientierung an den Lehrplanentwürfen aus dem Aufklärungsdenken des 18 Jh.: Nützlichkeit und Anwendbarkeit Mathematik, Mechanik, Ökonomie, moderne Fremdsprachen Schulen, die nicht das Recht erworben hatten, das Abitur zu vergeben (kein Abschluss) Industrialisierungsprozess

Modernisierungstendenzen -

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Ziel: o Curriculare Ausrichtung der Gymnasien mit ihrer dominierenden neuhumanistischen Ausprägung o Ausschluss der Mädchen aus höherer Schulbildung o Bildungsbegrenzung in den Volksschulen o Bereich der Berufsbildung Allerhöchstes Erlass 1900 schuf zwei weitere gymnasiale Vollanstalten Profilbildung Altsprachlich, neusprachlich, naturwissenschaftliche Schulen Im Zuge der Industrialisierung Aufhebung der Stichischen Regulative ……..

Weimarer Schulkompromiss -

1919/20 führte Grundschule ein Konfessionsfrage: Simultanschule als Regelfall: Religionsunterricht getrennt n Konfessionen Strukturfrage: Trennung der Schüler erst nach der 4 Klasse, Verlängerung der Mittelschule und das Gymnasium aus 10 bzw, 13 Schuljahre → ein Grundsätzlicher Umbau der Schulstruktur (eine gemeinsame Schule für alle) erfolgt nicht Ein grundsätzlicher Umbau des Systems erfolgt jedoch nicht Grundschule ist einzige Phase bis heute wo ein zusammenlernen stattfindet

Schule im Nationalsozialismus -

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Struktur wurde übernommen – lediglich durch zwei Schultypen ergänzt o Adolf-Hitler-Schulen o Nationalsozialistische Erziehungsanstalten (Napola) Relative Autonomie Vorrangige Konzentration auf die Veränderung der Inhalte Ideologie durch Inhalte Ergänzung des Ausleseprinzips um eine rassistische Dimension: Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen Hochschulen Begrenzung der Studienanfängerinnenzahlen

Schule nach 1945: Restauration und Reformation -

Restauration des gegliederten Schulsystems (1) Schulreform und Bildungsexpression (2) Strukturelle Stagnation u weitere Expansion (3) Moderater Strukturwandel und Hinwendung zur Einzelschule (4) Ziel: Wiederherstellung des Schulalltages Entideologisierung des Schulsystems, Demokratisierung des gesamten Schulwesens 3

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Das Erziehungswesen in Deutschland soll so überwacht werden, dass die nazistischen und militärischen Lehren völlig entfernt werden und eine erfolgreiche Entwicklung demokratischer Ideen möglich gemacht wird (Potsdamer Abkommen) Der Alliierte Kontrollrat strebte eine Neuordnung an o Ökonomische: Schulgeld- Lernmittelfreiheit o Schulstrukturell. Horizontale Gliederung o Inhaltlich: Reversion der Curricula o → Statt Reform Politik der Restaurierung des gegliederten Schulwesens 1965-75 2.Phase o Einführung der Gesamtschule – versuchsschule als Ergänzung o Schaffung der Hauptschule – Lehrer ausgebildet ihre Fächer o Reform gymn. Oberstufe – Indiv. Profilbildung durch GK und LK Zunehmende Entwicklung eines zweigliedrigen Schulsystems in verschiedenen Bundesländern Kulturhoheit – es gibt nicht DAS Schulsystem

Fragen Überlegen sie sich Gründe dafür, dass Preußen (wie andere deutsche Länder auch) im ausgehenden 18. Jh. sein Schulwesen zu ordnen begann. -

braucht Nachwuchs, gebildete → durch Abschlussprüfungen/ neue Staatsform – tragende Säulen Grundsätzlichere Form – Bildungsreform → loyale Beamte

Vergegenwärtigen sie sich die verschiedenen Entwicklungsphasen des heutigen gegliederten Bildungssystems. Inwiefern wird an diesen eine Eigenlogik des Systems erkennbar? -

Höheres Schulwesen → Sonderstatus, von Anfang an Andere kamen erst danach dazu – Reformen zeitliche verzögert Lehrpläne unterschiede in den Formen – gym. Latein und griechisch Industrialisierung in den anderen Schulformen – anwendbares Horizonalephasen alle lernen lange gemeinsam – Vertikalephasen (nur die Grundschule) Das Systemschule blieb immer bestehen nur Inhalte wurden geändert – Leitinstitution das Gymnasium kein langes zusammen lernen → Reproduktion immer von sich selbst (historische Gegebenheiten)

Das deutsche Bildungssystem hatte einen beachtlichen Anteil am Übergang von der Stände- zur Leistungsgesellschaft. Überlegen sie sich vor dem Hintergrund dieser Fragestellung insbesondere die Bedeutung der Abiturreglements und das Weimarer Schulkompromisses für diesen Übergang. -

Einführung der Grundschule – erst danach erfolgt Trennung Gemeinsame Schule – kein großer Umbau Revolutionär für diese Zeit – vorher Ständegesellschaft Abiturreglements – durch Leistung kann Abitur gemacht werden Voraussetzungen Prüfungen Universität Mehr haben die Möglichkeit die Leistung zu zeigen

Entwicklung unterschiedlicher Lehrerstände – A12, A13 – oder vom Wunsch nach Distinktion Thema der dritten Vorlesung ist die Herausbildung unterschiedlicher Lehrerstände. Zur Nachbereitung bzw. Wiederholung der Vorlesungsinhalte finden Sie im Moodle-Raum Tondokumente, in denen verschiedene „Zeitzeugen“ zur Wort kommen, so dass Sie mehr über die Ausbildungsbedingungen im historischen Verlauf erfahren können. Zudem finden Sie im Moodle-Raum einen Überblicksartikel von Peter Lundgreen über die historische Entwicklung der unterschiedlichen Lehrerstände. 4

Entwicklung unterschiedlicher Lehrerstände Entwicklung der Ausbildung von Gymnasiallehrkräften -

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Lehrkräfte an Latein und Gelehrtenschulen wurden an Universitäten ausgebildet, bis ins 19. Jh. theologische Ausbildung 1810: examen pro facultate docendi – Hauptgegenstände der Prüfung: Latein, griechisch, deutsch, Mathematik, Geographie, Naturkunde (keine Fachlehrer) Zunehmende Ausprägung des Fachlehrerprinzips und damit fachbezogene Wissenschaftsorientierung + allgemeine Bildung als Teil der Lehrerprüfung (z.B Religion, Philosophie) Nach bestehendem Examen wurde der Lehrer ohne weitere pädagogische Vorbereitung in den Schuldienst übernommen, pädagogische Berufsvorbereitung? → 1826: Einführung des sog. Probejahrs ( + ein Seminarjahr) 1917: Aufgabe des Probejahrs, ersetzte durch 2. Seminarjahr (Prüfungsordnung regelte 1. Und 2. Staatsexamen) Nach dem Kriegsende: Regelstudienzeit 4Jahre, 2Fächer, Universitätsstudium, „erziehungswissenschaftliche Studien“, Praktika 2jähriger Vorbereitungsdienst Zögerliche und verspätete Pädagogisierung

Kompetenz beruht fast ausschließlich in der Lehrbefähigung für 2 (oder 3) Unterrichtsfächer, rückgekoppelt an universitäre Fachdisziplinen Diskussion um adäquate Berufsvorbereitung Ende de Kaiserreichs/Beginn Weimarer Republik: vollständige Etablierung des heutigen Modells: wissenschaftliche Ausbildung von Fachlehrern mit Lehrerbefähigung für alle Klassen (3- bzw. 4-jähriges Studium) mit dem Abschluss 1. Staatsexamen + praktische Ausbildung in 2 Studienjahren (theoretische Unterweisung und Einüben in das Unterrichten) mit dem Abschluss 2. Staatsexamen

Entwicklung der Ausbildung von Volksschullehrkräfte -

im 18. Jh. „Schule halten“ als zusätzliche Erwerbsquellen für Handwerker 19. Jh seminaristische Lehrerausbildung Vorbildung der Seminaristen → Aufbau von Präparandenanstalten 1826: Erste Lehrerprüfung (Lehrgegenstände + Lehrprobe), 3.jährige Anstellung auf Probe, danach 2. Lehrerprüfung Lehrplan/Unterrichtsinhalte?

→ mit dieser Prüfung gelingt den vorher in den Nebentätigkeiten verkümmerten und schlecht angesehenen Lehrern in niederen Schulen der erste kollektive Statuswechsel zu einem eigenständigen, auf Fachwissen und Prüfung beruhenden Beruf mit Vollzeitcharakter → damit entstand ein Eigenständiger Beruf

Volksschullehrer -

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1901: neue Lehrpläne bestehend aus allgemeiner Bildung und Fachbildung, Verbindung von 3-jähriger Präparandenanstalt und 3-jährigen Lehrerseminars Ende der Seminaristischen Lehrerbildung in der Weimarer Republik: o Verlagerung der Lehrerausbildung an Pädagogische Akademien o Voraussetzung Abitur o Unterrichts-besuche Nach dem 2. Weltkrieg anknüpfen an Tradition der Weimarer Republik 1960/70 Paradigmenwechsel o Verlängerung der Ausbildungszeit von 4 auf 6 Semester o Umbenennung in Pädagogische Hochschulen 5

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o Pädagogische Hochschulen als Wissenschaftliche Hochschule o Entkonfessionalisierung o Reduktion der Unterrichtsfächer und Orientierung an Fachwissenschaften Erst seit der 2. Hälfte des 19. Jh. war es Frauen möglich im Schulbereich zu arbeiten o Vorschul- und Elementarschulbereich sowie o Mittleres und höheres Mädchenschulwesen Für unverheiratete Frauen aus dem Bürgertum bildete der lehrerinnenberuf eine schreckliche und akzeptable Lebensführung und diente des Unterhaltserwerbes Beginn des 20. Jh.: Etablierung von Ausbildungs- und Prüfungsordnungen an höheren Schulwesen Lehrerinnen unterlagen lange Zeit dem Zölibat: Heiratete eine Lehrerin wurde sie entlassen

Zusammenfassung -

Allmähliche Heranführung des Status des niederen Lehrer an denjenigen der höheren Lehrergruppen Nach dem 2. Weltkrieg allmähliche Zurückdrängung der Konfessionsfrage in Volksschule und Lehrerbildung Im Zuge der Bildungsexpansionen ein sehr deutliches quantitatives Wachstum des Lehrerberufs insgesamt Zunehmende Spezialisierung und Versachlichung Niveaus Steigerung im 20. Jh.: dies betrifft insbesondere die Volksschullehrer. Nach dem ersten Statusgewinn der seminaristischen Ausbildung im 19. Jh. erfolgte in der Weimarer Republik der zweite Statusgewinn der Volkslehrer: Die Durchsetzung des Abiturs als Voraussetzung für die Aufnahme einer Volksschullehrerbildung sowie die Gründung von Pädagogischen Akademien. Nach dem 2. Weltkrieg kam es zur Wiedereröffnung der Pädagogischen Akademien bzw. Hochschulen und schließlich ab etwa 1970 zum dritten Statusgewinn: der Integration der Volksschul- bzw. Grundschul- und Hauptschullehrerausbildung in der Universität

Fragen Die Entstehung des modernen Lehrerberufs wird auf das 19. Jh. datiert. Warum? -

Unterschiedliche Ausbildungswege Examen Einführung – Ausbildung wird mit Prüfung abgeschlossen (Berechtigung) → Nur dadurch durfte die Schule das Abitur vergeben Wissenschaftsorientierung

Welche drei Etappen eines Statusgewinns lassen sich für den Volksschullehrer ab dem 19. Jh. markieren? -

Handwerker → Seminaristische → Präparanden Internat → pädagogische Akademien → an Universitäten

Wie entwickelte sich die schulpraktische Ausbildung von Gymnasiallehrkräften? Ab wann war die Struktur der Ausbildung etabliert, wie wir sie heute kennen (Universität Studium + Referendariat)? -

Zunehmende Annäherung – Angleichung hinsichtlich der länge Keine Ausbildung (Theologen) Schulpraktische Ausbildung offen – Fachlehrer Prinzip Nicht mehr universal, sondern zwei oder drei Fächer Probe Jahr Das Modell welches wir heute haben ist seid der Weimarer Republik – bis heute bestehen die Struktur

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Aufgaben von Lehrkräften und gesellschaftliche Erwartungen Im Rahmen der vierten Vorlesung beschäftigen wir uns mit strukturellen Merkmalen des Lehrerberufs sowie organisatorischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Lehrertätigkeit. Für die selbständige Erarbeitung dieser inhaltlichen Aspekte steht Ihnen ein Aufsatz von Martin Rothland zur Verfügung. -

Können Charakteristika Bennen Können Merkmale des Arbeitsplatzes Schule Bennen Können Aufgaben von und Erwartungen an Lehrkräfte Bennen

Charakteristika des Lehrerberufs und des Arbeitsplatzes Schule -

Zweigeteilter Arbeitsplatz (Halbtagsjob) Unvollständig geregelte Arbeitszeit – nur Pflichtstunden sind festgelegt Prinzipielle Offenheit bzw. Grenzenlosigkeit der Aufgabenstellung (es gibt auch Aufgaben die Festgelegt sind) Schwebelage zwischen Reglementierung und der sog. Pädagogischen Freiheit Fehlen eines „Berufsgeheimnisses“ (Begriffe die wir benutzen kennt jeder, Ausdifferenzierung der Begriffe anderes Verständnis) und das öffentliche Urteilsvermögen über den Lehrerberuf „Beruf ohne Karriere“

Auf der Ebene des Unterrichtsgeschehens -

Erzwungene Zusammenarbeit und asymmetrisches Verhältnis zwischen Schülern und Lehrkräften – Klassen werden zugeteilt/ Lehrer werden Klassen zugeteilt Geringe Kontrolle über die Lehrerarbeit und die erzielten Effekte

Angebot Nutzungsmodell nach Heimke !!!! 7

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Fehlende Rückmeldungen über die langfristigen Folgen des Lehrerhandelns

Lehrerrollen. Erwartungen und Aufgaben

Innovieren

Unterrichten

Beurteilen/Beraten

Erziehen

Aufgaben -

Innovieren – sich weiterbilden, etc. Unterrichten Erziehen Beurteilen/ Beraten Erhobene Tätigkeitsbereiche o Unterrichtszeit nur ein drittel o Unterrichtsvor- und Nachbereitung, Korrekturen o Administrative Aufgaben, Aufsicht, Klassenfahrten, Weiterbildung, Betreuung und Beratung etc.

Erwartungen Erwartungen Erwartungen der Schüler_innen Wissensvermittlung, Beratung, Hilfe, Führung, Anleitung, Orientierung, Freundschaft Erwartungsträger Eltern Wissensvermittlung, Förderung, Zusammenarbeit, Beratung, Hilfe, Entlastung, Verwahrung Erwartungsträger Kollegen Anteilnahme, Unterstützung, Entlastung, Hilfe, Solidarität Erwartungsträger Vorgesetzte Alles soll funktionieren, Entlastung der Arbeit des Vorgesetzten, Unterstützung, Legitimation der Schule, Entwicklung der Schule, Weiterbildung

„Lehrerrollen“ Fachmann, Wissender, Berater, Helfer, Vorbild, Freund, Kumpel, Geschlechtsrolle

Aufgaben Unterrichten, Beraten, helfen, Erziehen, Zusammenarbeiten

Fachmann, Partner, Ratgeber, Helfer, Entlastet

Unterrichten, Zusammenarbeiten, Beraten, Erziehen, Aufbewahren, Beaufsichtigen

Arbeitskollege, Interessent, Freund, Mithelfer, Berater, Mitstreiter

Kooperieren, Helfen, Unterstützen, Beraten

Verwalter, Kontrolleur, Aufsicht, Organisator, Funktionsstelleninhaber, Imagepfleger, Berichter, Schulentwickler, Lernender

Verwalten, organisieren, beaufsichtigen, innovieren, Funktionsaufgaben, Übernehmen, Öffentlichkeitsarbeit, Betreiben

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Rechtsstellung und Laufbahn von Lehrkräften (nicht Klausurrelevant) Rechte von Lehrkräften im öffentlichen Dienst -

Grundrechte (z.T. eingeschränkt → Streikrecht) Führsorgepflicht des Dienstherrn (Gesundheit, Altersvorsorgen) Anspruch auf Teilzeitbeschäftigung Pädagogischer Freiheit

Pflichten von Lehrkräften im öffentlichen Dienst -

Pflicht zu Unparteilichkeit und Unbestechlichkeit, zu Verfassungstreue und politische Mäßigung Pflicht Pflicht zur Verschwiegenheit Informationspflicht bei der Ausübung von Nebentätigkeiten

Bild des Lehrerberufs in der Öffentlichkeit Große Erwartungen – wenig Anerkennung? Negative Image ↔ Überspa...


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