Weddige 10-14 - Vorlesungsnotizen 10-14 PDF

Title Weddige 10-14 - Vorlesungsnotizen 10-14
Author Dennis Thieme
Course Mittelhochdeutsch Grundkurs
Institution Universität Rostock
Pages 1
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Summary

Geschichte zum Mittelhochdeutschen...


Description

Weddige 10-14 1.2 Schreibung und Aussprache des Mhd. 

Übernahme des Lateinischen, dieses gab nichts über die Phoneme heraus, die Sprecher mussten diese selbst deuten  hohe Vielfalt o Keine Interpunktionszeichen, nur der Punkt für das Versende. o Worttrennung und –Zusammenschreibung sowie Groß- und Kleinschreibung sind nicht gleich geregelt o Diphthonge werden durch Zeichen kenntlich gemacht o U und V sowie J und I können sich in der Bedeutung abwechseln (Kontext)

1.2.2 Schreibweise in Editionen mhd. Texte 

Anpassung der Handschrift an eine allgemeine Regelung o Großschreiben von Satzanfang, Eigennamen o Gliederung der Texte durch Einführung von Interpunktion o Lange Vokale werden mit Zirkumflex angegeben (Dach) o U und I werden so geregelt, dass sie für die Vokale V und J stehen o K wird im Anlaut mit K und im Auslaut mit C angegeben

1.2.3 Aussprache und Betonung im mhd.     

Vokale mit Zirkumflex (Dach) sind lang auszusprechen, alle anderen kurz o Lange Monophthonge sind auch die Umlaute (ae, iu, …) Die Diphtonge (ei, ou, ie, uo) und die Umlaute (öu/ eu/ öi/ üe) sind als Zweilaute zu sprechen Z ist im Wortanlaut und nach Konsonanten wie ein tz zu sprechen o Meist wird als S wie in wazzer oder daz gesprochen Das H im Wort- und Silbenlaut als Hauchlaut (Hus-Haus) o Im Auslaut als Reibelaut (sah, solh) S bleibt als solches bei den Verbindungen (st, sp, sl, sm, sn, sw) o Behält das S seinen Wert nicht (Schtein  (z) Stein) wird das S ähnlich wie ein Z gesprochen

1.2.4 Reflexe gesprochener Sprache in der Schriftlichkeit     

Proklise meint die Anlehnung an das folgende Wort (ich ne > ine/ daz ich > deich) Enklise meint Anlehnung an das vorangegangene Wort (bist du> bistu/ er in > ern) Apokope meint den Wegfall von Lauten am Wortende (ich vare > ich var) Synkope meint den Wegfall eines unbetonten Vokals im Wortinneren zwischen zwei Konsonanten (er sihet > er siht) Auslautverhärtung meint die Wandlung von stimmenhaften Lauten am Ende zu stimmenlosen Lauten o b>p libes-lip o d>t leides-leit o g>k tages-tac...


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