Title | West-östlicher Divan Morgenlandfahrten Seminar Goethe |
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Course | Tutorium NDL |
Institution | Universität Augsburg |
Pages | 2 |
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West-östlicher Divan Morgenlandfahrten Seminar Goethe Referat Zusammenfassung Kontextualisierung mit aktuellen Kontroversen Verdeutlichung Zietgenössische Einordnung Rezeptionsgeschichte Religionskonflikt...
Kurs: Morgenlandfahrten (PS)
West-östlicher Divan
Umfangreichste Gedichtsammlung von Johann Wolfgang von Goe Erschienen 1819 (in Stuttgart) Erweitert 1827 In zwölf Bücher eingeteilt (+ 13. „Noten und Abhandlungen) Enthält unter anderem (Abwandlungen) aus Koransuren „Divan“ oder „Diwan“ = orientalische Gedichtsammlung
Entstehungsgeschichte:
1812 las Goethe eine übersetzte persische Gedichtsammlung („Dīwān“ von Hafis) Diese inspirierte ihn seine eigenen Gedanken hierzu lyrisch aufzuarbeiten o Selbst nannte er sich sogar Hafis‘ „Zwilling“ Einige Gedichte entstanden aus einem Briefwechsel (1814-1815) zwischen Goethe und der österreichischen Schauspielerin Marianne von Willemer (* 1784) o Weil ein paar Werke auch von ihr geschrieben sind, gibt sie gewissermaßen auch als Mitautorin
Relevanz der über 200 Jahre alten Gedichte
Weiterhin aktuell (Konflikt, Christentum vs. Islam) Goethes Ansatz ist übertragbar auf die Gegenwart Gegenüberstellung mit S.Huntigtons „ Clash of Cultures“
Rezeption unter Zeitgenossen Goethes
Eher verhaltene Reaktion, wrsl. Mit dem Inhalt überfordert Falsches Bild des Orients im 18 Jhd. wegen mangelndem Kontakt, wenn dann sehr Klischeebehaftet Kein Wissen darum, dass sowohl die Schrift, Mathematische Kenntnisse sowie umfangreiches medizinisches Wissen aus dem Nahen Osten stammen.
Typische Klischees der Zeit
Der Orientale hat immer mehrere Frauen, trägt Pluderhosen und raucht Pfeife. Ganz wie in 1000 und eine Nacht. Wurde als Wahrheit akzeptiert, weshalb nie eine wirkliche Auseinandersetzung bis dahin stattfand.
Goethes Ziel mit den Gedichten und wie diese sichtbar werden
Diese Auseinandersetzung hat Goethe als Ziel Kennenlernen des Unbekannten als Reise in fiktivem Raum Versucht, alle Erfahrungen zu kombinieren und Fremdes und Neues mit eigenen Erfahrungen und den bereits existenten Klischees zu verknüpfen, wodurch er eine Zwischenebene schafft.
Interpretation:
Das lyrische Ich betrachtet „Ost“ und „West“ als geleichwertig
o Vgl. „Gottes ist der Orient, Gottes ist der Okzident“ Das lyrische Ich ist muslimisch o Vgl. „Jesus […] Wer ihn selbst zum Gotte machte kränkte seinen heil’gen Willen“ o Vgl. „Was auch Mahomet gelungen; Nur durch den Begriff des Einen Hat er alle Welt bezwungen.“ o Vgl. „Daß er das Buch der Bücher sei Glaub’ ich aus Mosleminen-Pflicht.“ So wie Haftis ist auch das lyrische Ich Sufist.1 o Vgl. „Dass aber der Wein von Ewigkeit sei,Daran zweifl’ ich nicht;Oder dass er vor den Engeln geschaffen sei,Ist vielleicht auch kein Gedicht.“ Religion steht dem lyrischen ich aber nicht primär im Vordergrund o Vgl. „Ob der Koran von Ewigkeit sei? Darnach frag’ ich nicht!“ Für Goethe sind alle monotheistischen Religionen im Kern gleich, unterscheiden sich aber nur in der Symbolik. o Vgl. 12. Buch (islamische Symbolik) mit dem letzten Kapitel von Faust II (katholische Symbolik) „Ewigweibliche“ als Kern der All-Natur, also auch als Islam formulierbar Das Christentum und der Islam sind sich also von Natur aus ähnlicher als allgemein angenommen wurde/wird!
(Aus-)Wirkung (auf die restliche Kunst) :
Vertonung durch (Schubert, Schumann u.v.m.) Friedrich Rückert „Oestliche Rosen“ (1822) Israelisch-arabisches „West-Eastern Divan Orchestr“ (gegründet 1999) Festival „West Östlicher Diwan“, das den interkulturellen Dialog fördernd pflegen soll.
Inwiefern ist es sinnvoll so an die Thematik heran zu gehen
Zum Selbst-Bewusstsein gehört auch Selbst-Vergewisserung, und diese haben die Menschen über Jahrtausende hinweg aus der Kunst bezogen. Das ist bis heute die Aufgabe der Kunst – und zwar in allen Kulturen, weltweit. Nach diesem Modell ist es möglich sich als „Selbst“ mit der Thematik auseinander zu setzen und die eigenen Wahrheiten mit denen anderer zu Vergleichen und so ein kollektives Bild zu schaffen das über die eigene Gesellschaft hinausreicht.
1 Sufismus: Ein Sammelbegriff für mystische Strömungen im Islam. Sie weichen vom orthodoxen Glauben ab und beschäftigen sich mit Ekstase und sehen im alkoholischen Wein ein Sinnbild für die Liebe Gottes. Bild aus: https://de.wikipedia.org/wiki/West-östlicher_Divan...