10 Risiko- und Schutzfaktoren PDF

Title 10 Risiko- und Schutzfaktoren
Author Celi G.
Course Grundlagen der Klinischen Psychologie
Institution Universität Kassel
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Summary

10. Kapitel; komplette Zusammenfassung; Klausurrelevant...


Description

10 Risiko- u. Schutzfaktoren Risikofaktoren: alle Faktoren, deren Vorliegen Wahrscheinlichkeit der Entwicklung psychischer Störungen erhöhen Schutzfaktoren: alle Faktoren, deren Vorliegen Wahrscheinlichkeit der Entwicklung psychischer Störungen verringern -

wichtiger als einzelne Faktoren sind gemeinsam vorliegende Faktoren: nicht nur additive, auch multiplikative Wirkung Mannheimer Risikostudie: Effekte vorliegender biologischer u. psychosozialer Risiken verstärken sich bei Kleinkindern gegenseitig

10.1 Risiko-Faktoren -

Forschung: potenzielle Risikofaktoren erfassen, Vorhandensein/Ausprägung mit Vorhandensein/Ausprägung späterer psychischer Probleme/Störungen korrelieren

grobe Einteilung in 4 Gruppen (bei Erwachsenen weitere möglich): - Umwelt-Faktoren: 

äußere Gegebenheiten/Realitäten der Lebensumwelt, in der Kind aufwächst; soziodemographische u. sozioökonomische Faktoren (Familienkonstellationen, Familieneinkommen, Alter Mutter, Trennung/Scheidung Eltern, früher Tod Mutter …)

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Biologische Faktoren:

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Psyche der Bezugsperson:

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Treatment-Faktoren:

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genetische Dispositionen, Temperamentsfaktoren, organische Erkrankungen psychische Charakteristika der Eltern, besonders psychische Störungen, u. auch Bindungsmuster Verhaltensweisen gegenüber des Kindes, bestimmte Erziehungsstile, schweres maltreatment (Misshandlung)

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Umwelt-Faktoren: Familiäre Merkmale als Risiko

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„Kindergarten-Faustlos-Studie“:       

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Erfassung sozioökonomischer Daten Eltern, Erfassung „Problemverhalten“ Kinder mittels SDQ (Strength & Difficulties Questionnaire) durch Erzieher Ergebnisse: Kinder jüngerer Mütter signifikant höhere Problemwerte Kinder weniger gebildeter Mütter tendenziell höhere Problemwerte Kinder nicht-arbeitender Mütter sign. höhere Problemwerte Kinder nicht-arbeitender Väter sign. höhere Problemwerte Kinder mit niedrigem Haushaltseinkommen sign. höhere Problemwerte Kinder von „Risk mothers“ (Mütter mit allen Risikofaktoren) sign. höhere Problemwerte  Befund, dass Kinder nicht-arbeitender Mütter höhere Problemwerte haben, Anregung zur Diskussion

Exkurs: mütterliche Berufstätigkeit u. kindliche Entwicklung:

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bei mütterlicher Berufstätigkeit ab Kindesalter von 2 J. kein negativer Effekt auf Entwicklung nachweisbar unter 2J.: große Studie des National Institute of Child Health and Human Development: Untersuchung Interaktionsbeziehungen hinsichtlich „Feinfühligkeit“ nicht-mütterliche Betreuungszeiten 10-40 Std./Woche, durchschnittliche Fremdbetreuung 28 Std., Beginn Fremdbetreuung durchschnittlich bei 3 ½ Monaten Ergebnisse bzgl. Bindungsqualität: keine Hinweise, dass Quantität/Qualität der Fremdbetreuung o. Alter des Kindes bei Beginn der Fremdbetreuung Einfluss auf Bindungsqualität mit Mutter haben Mutter-Kind-Beziehung weniger feinfühlig: erhöhte Wahrscheinlichkeit für unsichere Kindesbindung (mit 1J.), wenn zusätzlich Qualität der Fremdbetreuung schlecht, Zahl der Fremdbetreuungsstunden hoch, Betreuungsarrangement oft wechselt  negativer Effekt fand sich nicht, wenn Mutter-Kind-Beziehung gut war! durchschlagende Bedeutung Qualität (nicht Quantität) Mutter-Kind-Beziehung; bei guter Mutter-Kind-Beziehung haben selbst relativ schlechte Fremdbetreuungsverhältnisse keinen negativen Effekt auf Bindungsentwicklung bei schlechter Mutter-Kind-Beziehung: schlechte Betreuungsqualität zusätzlicher negativer Einfluss („dual-risk“), gute Betreuungsqualität positiver Effekt („Kompensation“) Fremdbetreuung: kein Effekt auf kognitive u. sprachliche Entwicklung, keine dauerhaften Effekte auf Aggression (nur kurzfristige, aber schwache) weder Mutter-Kind- noch Vater-Kind-Beziehungen qualitativ durch Bindungsbeziehung zu außerfamiliärer Bezugsperson beeinflusst Qualität der Beziehung zwischen Mutter u. Fremdbetreuungsperson entscheidener Faktor während Abwesenheit bewusst erlebten mütterlichen Trennungsgefühle hängen signifikant mit sich entwickelnder Bindungssicherheit zusammen Mütter ohne innere Beschäftigung mit Trennung/Übermaß an Trennungsangst signifikant häufiger unsicher-vermeidend gebundene Kinder (entscheidend also Psyche, nicht Berufstätigkeit, der Mutter) Väter haben dieselben intuitiven u. Verhaltenskompetenzen für Umgang mit Kindern wie Mütter, keine negativen Folgen für Kindesentwicklung, wenn primäre Bezugsperson Vater, obwohl Väter anders mit Kindern interagieren als Mütter

Biologische Faktoren: Temperament als Risiko-Faktor: -

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Temperament: individuelle Besonderheiten in emotionalen u. formalen Aspekten des Verhaltens (unter Ausschluss Intelligenz u. Pathologie), schon sehr früh in Entwicklung beobachtbar, relativ hoch zeitstabil, enge Beziehung zu physiologischen Mechanismen „Wie“ des Verhaltens, formale Aspekte (Schnelligkeit, generelles Aktivitätsniveau, Reizschwelle, Ausdauer (Fähigkeiten, Motive)) emotionale Komponenten (Neigung zu negativen Emotionen, Stimmungsdispositionen) Eigenschaften, die in allen Kulturen relativ weit verbreitet: Variationen im Normalbereich, keine Pathologie

Temperamentsdimensionen (Zentner): - Schüchternheit/Gehemmtheit langsames o. gehemmtes Annäherungsverhalten in neuen/ungewissen Situationen -

negative Emotionalität Disposition zum häufigen Ausdruck negativer Affekte wie Furcht, Ärger, allgemeines Unwohlsein

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Aktivität/Intensität Niveau grobmotorischer Aktivität einschließlich Ausmaß Bewegung u. Energieniveau von Reaktionen

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Aufmerksamkeit/Ausdauer

Grad, in welchem äußere Einflüsse Verhaltensrichtung beeinflussen/verändern bzw. Ausmaß, zu dem Tätigkeit trotz vorhandener Hindernisse weitergeführt wird -

Anpassungsfähigkeit Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen/in neuen Situationen zurechtzufinden

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biologische Funktionen Regelmäßigkeit bzw. Vorhersagbarkeit des Auftretens biologischer Funktionen (Schlaf-WachRhythmus, Hunger, Stuhlgang)

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sensorische Reizschwelle benötigte Stärke eines Reizes, um auf sensorischer Ebene wahrnehmbare Reaktion hervorzurufen, unabhängig von Form der Reaktion

Temperamentstypologien (Thomas&Chess) 1) schwieriges Temperament - Kombination Vermeidungstendenzen, niedrige Anpassungsfähigkeit, geringe Regelmäßigkeit biologischer Rhythmen, negative Stimmungslage, hohe Reaktionsintensität 2) langsam auftauendes Temperament 3) pflegeleichtes Temperament Tempermanetstypen (Zentner) - „impulsiv-unbeherrscht“ hochaktiv, impulsiv, geringe Frustrationstoleranz, Neigung zu starkem Widerstand ggü. Kontrollversuchen anderer; ca. 10-15%

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„gehemmt-überkontrolliert“

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„ich-stark“

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Restgruppen überall unterschiedlich definiert

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Determinanten für Temperament: neurobiologische, elektrophysiologische, peripherpsychologische, hormonelle, genetische Grundlagen, pränatale Einflüsse aber Stabilitätskoeffizienten für Temperament, besonders über längere Zeiträume, nicht sehr hoch (selten über r=.3) Interaktionserfahrungen starker Einfluss auf Exposition genetisch verankerter Dispositionen: ursprüngliches (bei Geburt bestehendes) Temperament u.U. sehr schnell u. nachhaltig überformbar etliche Befunde direkter Zusammenhang Temperament u. psychische Entwicklung: Unterschiede in Reaktionsweisen auf auditive u. visuelle Stimuli 16 W. alte Babys, 2 Extremgruppen: „hoch-reaktiv“ (viel schreien, bewegen), „niedrig-reaktiv“ (vokal u. motorisch ruhig) Schulalter: 45% d. ehemals Hochreaktiven Angstsymptome, ehemals Niedrigreaktive 15%  Hochreaktive dreifach höheres Risiko Entwicklung Angstsymptome im Schulalter Thomas&Chess: Kinder mit „schwierigem“ Temperament im Säuglingsalter später (mittlere Kindheit) 71% psychische Störungen; „pflegeleicht“ als Säuglinge: nur ca. 7% später psychische Störung ähnliche Untersuchungen brachten alle ähnliche Ergebnisse meist bei „schwierigen“ Kindern später vermehrt externalisierte psychische Störungen; starke frühe Gehemmtheit hingegen höheres Risiko für internalisierende Störungen verschiedene Wechselwirkungen Temperament – Erziehungsverhalten: Kinder impusliv-unnachgiebiges Temperament: nur dann aggressives Verhaltensmuster im Schulalter, wenn Mütter Mangel an restriktiver Kontrolle (rasche Kontrolle, frühzeitiges Eingreifen, zurechtweisen, strafen)  bei diesen Kindern also positive Auswirkungen restriktiver Erziehungsstil Kinder mit niedrigen Impulsivitätswerten: restriktiver Erziehungsstil führt zum Gegenteil: Entwicklung aggressiven Verhaltens Kinder mit schwierigen Ausgangsmerkmalen (hohe Irritierbarkeit, „schwieriges“ Temperament):

soziale Gehemmtheit, Ängstlichkeit; ca. 10-15% Extraversion, Verträglichkeit, Belastbarkeit vorherrschend; ca. 40%

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bis zu 30% höhere Chance auf sichere Bindung, wenn Mütter sie in Belastungssituationen halten u. berühren, selbes Mutterverhalten keinen Einfluss auf Bindungssicherheit bei „problemlosen“ Neugeborenen Temperament der Kinder hat ebenfalls Einfluss auf Mutterverhalten: Untersuchung gering- vs. hochirritierbare Säuglinge Mütter hoch irritierbarer Säuglinge stimulierten weniger, weniger feinfühlig, weniger involviert hohe Irritabilität von Neugeborenen sagt unsichere Bindung mit 12 Monaten voraus, geringe Irritabilität sicheres Bindungsmuster dem Temperament angemessenes Verhalten lernbar: Teil der Mütter mit hoch-irritablen Säuglingen erhielten Interventionen („Feinfühligkeitstraining“): 68% der Kinder dieser Gruppe entwickelten sichere Bindung, ohne Training nur 28%

Psyche der Bezugspersonen als Risikofaktor -

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Kinder von Eltern mit psychischer Störung deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit, selbst psychische Störung zu entwickeln gut untersucht für Depressionen, Alkoholmissbrauch, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen (Kinder depressiver Eltern dreimal höheres Risiko, selbst depressiv zu werden u. häufiger Angststörungen u. Sucht auffindbar) Angststörungen und Sucht der Eltern erhöhen Depressionsrisiko der Kinder  „weitergegebene“ Störungen nicht sehr spezifisch weniger Weitergabe genetischer Veranlagung diskutiert, sondern welche interaktive Lebensumwelt durch psychische Störungen der Eltern für Kinder entstehen u. wie diese präventiv verbesserbar schon unterhalb manifester psychischer Erkrankungen Einfluss elterlicher psychischer Komponenten nachweisbar: Einfluss elterlicher Konflikte auf parasymphatische Aktivität (Maß Beruhigungsreaktion) bei 6M. alten Kindern mit Still-face-Paradigma u. Spielsituationen nachweisbar  Hinweis auf Spill-over elterlicher Konflikte an sehr jungen Kindern transgenerationale Weitergabe Bindungsmuster: Bindungsqualität der Kinder wesentlich beeinflusst von Bindungsrepräsentanzen der Mütter: mütterliche Feinfühligkeit (Interaktionsverhalten) Verbindungsglied zwischen Repräsentanzen u. Bindungssicherheit ihrer Kinder, weil elterliche Repräsentanzen signifikant mit Verhalten gegenüber Kindern zusammenhängen intergenerationelle „Wirkungskette“

Treatment-Faktoren: Das Verhalten gegenüber Kindern -

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Familie starker Einflussfaktor für gesunde emotionale u. optimale intellektuelle Entwicklung Kinder und Jugendlicher Qualität des wahrgenommenen elterlichen Erziehungsverhaltens Vulnerabilitätsfaktor besonders erlebter Mangel an emotionaler Wärme u. Fürsorge bei gleichzeitiger Überprotetion der Eltern während Adoleszenz stehen in Zusammenhang mit späterer Manifestation psychischer Störungen ablehnendes und strenges Erziehungsverhalten führt zu interpersonalen Schwierigkeiten u. Problemen autoritativ erzogene Schulkinder: in allen Indikatoren der psychischen Gesundheit gute Werte, meist auch im Jugendalter: mehr Schulleistungen, weniger Depressionen u. Ängstlichkeit, selbstständiger, selbstbewusster; antisoziales Verhalten (Drogenkonsum, Kriminalität) weniger wahrscheinlich hohes Maß elterlicher psychologischer Druck: höhere Symptombelastung hohes Maß elterliche Unterstützung: geringere Belastung externalisierende (aggressives, delinquentes Verhalten) u. internalisierenden Störungen (Angst, Depressivität) gravierenderer Einfluss auf psychische Entwicklung: maltreatment (Misshandlung) psychische Misshandlung: massive Ablehnung, Erniedrigung, Einschüchterung, Terrorisierung psychische Misshandlung auch wesentlicher Aspekt bei anderen Misshandlungsformen (körperlich, sexuell)

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Verbindungen zu spezifischen Störungen unklar: sexueller Missbrauch in Kindheit globaler Risikofaktor für affektive Störungen, Angststörungen, Essstörungen, Sexualstörungen, dissoziative Störungen, Sucht, meiste Persönlichkeitsstörungen maltreatment in Kindheit führt zu Veränderungen auf neurobiologischer Ebene  sekundär ergibt sich biologische Vulnerabilität schon subtile Veränderungen im Verhalten der Bezugsperson ggü. des Kindes können nachhaltige Auswirkungen auf psychische Entwicklung haben u. Risiko psychischer Störungen deutlich erhöhen Auswirkungen mangelnder mütterlicher Feinfühligkeit auf Bindung: auch fortgesetztes Misslingen der matching- u. interactive-repair-Prozesse können Vulnerabilitäten erzeugen interactive repairing in Dyaden (Zweierbeziehung) mit depressiven Müttern stark verändert, „Reparatur“ gelingt seltener Fehler beider Affekt-Spiegelung/Markierung können zu Veränderungen in psychischer Repräsentanz u. Affektregulationsfähigkeiten führen

10.2 Salutogenese und Resilienz -

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Untersuchung von Schutzfaktoren: Untersuchung Werdegang/Eigenschaften Menschen aus Risikogruppe, die keine Störung entwickeln  welche inneren/äußeren Faktoren begünstigen psychische Gesundheit, trotz Vorhandensein Risikofaktoren? zwei Konzepte wichtig:  Salutogenese („Gesundheitsentstehung“)  Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit)

Salutogenese und Kohärenzgefühl: - nach Antonovsky, entwickelte Konzept der Salutogenese mit Studie, bei der 29% einer Gruppe von Frauen trotz mehrjährigem Aufenthalt in NS-KZs körperlich und psychisch gesund  welche Ressourcen erhielten ihre Gesundheit? Wie entsteht Gesundheit? - u.a. Kohärenzgefühl: globale Orientierung, drückt aus, in welchem Ausmaß Person ein durchdringendes, dynamisches Gefühl des Vertrauens darauf hat, dass:  Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus innerer u. äußerer Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar u. erklärbar sind  Ressourcen zur Verfügung stehen, um Anforderungen zu begegenen, die diese Stimuli stellen  Anforderungen Herausforderungen sind, für die sich Anstrengung u. Engagement lohnen - Gesundheit: mehrdimensionales Geschehen, stark mit sozialen u. kulturellen Kontexten verbunden - Gesundheitspotenzial von Stressoren betont: in jedem Ereignis liegt Chance zur gesundheitlichen Entwicklung -

bei Betrachtung von Schutzfaktoren werden unterschieden: protektive Faktoren …  im Kind (ausgeprägtes Selbstwertgefühl, günstige Temperamentseigenschaften …)  in Familie (starker Familienzusammenhalt, gute elterliche Beziehung …)  äußere Einflüsse (Schule, peers …)

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Begriff der Resilienz als „psychische Widerstandsfähigkeit“ hat sich durchgesetzt

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Resilienz Fähigkeit, sich von nachhaltigen Folgen früherer Erfahrungen schnell zu erholen o. angesichts belastender Lebensumstände ohne offensichtliche psychische Schädigungen zu bestehen u. Bewältigungskompetenzen zu entwickeln; positives Gegenstück zur Vulnerabilität

Schutzfaktoren/Resilienz:

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sehr unterschiedliche Ebenen berührt, Resilienz im Wesentlichen Ergebnis von Entwicklung u. Erfahrung weniger schon bestehende Eigenschaft des Kindes, entwickelt sich im Rahmen des Austauschs KindUmwelt gerade bei psychologischen Schutzfaktoren wird Nähe der Resilienz zu Persönlichkeit deutlich hohe Zusammenhänge zwischen Resilienz u. Big 5 gefunden Persönlichkeitsskalen können höhere Varianzanteile in Bezug auf psychische Störungen aufklären als Resilienz-Skalen emotional reflectiveness ebenfalls Resilienzfaktor: „mentaler Puffer“, in z.B. Kindergarten-FaustlosStudie verschwinden signifikante Unterschiede im SDQ-Gesamtwert, wenn emotional reflectiveness statistisch kontrolliert Kinder aus Risikofamilien könnten deshalb mehr Problemverhalten zeigen, weil häufig geringere emotional reflectiveness bei ihnen vorhanden; Kinder mit guter emotional reflectiveness umgekehrt gute Werte auf SDQ-Skala, unabhängig vom sozioökonomischen familiären Umfeld

10.3 Fazit zu Risiko- und Schutzfaktoren -

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weder einzelne Risiko- noch Schutzfaktoren können Entstehung psychischer Störungen erklären komplexes Zusammenspiel der Faktoren führt zu individueller Vulnerabilität: Anfälligkeit bzw. erhöhte Wahrscheinlichkeit, später psychische Störungen zu entwickeln; oder Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit) reale Interaktion Bezugsperson – Kind zentrale Bedeutung bei Entwicklung psychischer Vulnerabilität/Resilienz

Risikofaktoren beeinflussen Interaktionen mit Kind, psychische Verarbeitung der Erfahrungen mündet in Entwicklung psychischer Kerndimensionen (psychische Vulnerabilität) wenn jetzt situative Faktoren hinzukommen, welche Regulierungsfähigkeit der Person überschreiten, entstehen psychische Symptome entscheidende Weichen in Entwicklung: Interaktionserfahrungen, besonders, welche Affektzustände wie intensiv u. häufig erlebt wurden u. welche Erfahrung mit Regulierung aversiver Affekte vielfältige Auslösesituationen: jede Situation, die Herausforderung für bisherige individuelle Bewältigungsstrategien beinhaltet, potenzielle Auslösesituation häufig Schwellensituationen (Schuleintritt, Geburt Geschwister, Krankheiten …)

besonders belastende Lebenssituationen im Erwachsenenalter - stressful life events Trennungen, Scheidungen, Verluste durch Tod, Arbeitsplatzverlust, Arbeitsplatzwechsel, Überfall, Vergewaltigung, Vertreibung … - positive life events scheinbar positiv, haben auch Potenzial zur Auslösung psychischer Symptome: Heirat, Geburt eigener Kinder, Beförderung … -

critical life events nicht Ursache psychischer Störungen selbst gravierende Lebensereignisse nur bei Minderheit der Betroffenen von psychischen Störungen gefolgt bei Vielzahl von Menschen mit psychischen Störungen überhaupt keine kritischen Lebensereignisse involviert...


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