4. Hobbes - Leviathan PDF

Title 4. Hobbes - Leviathan
Course Einführung in die politische Theorie
Institution Universität Passau
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4. Hobbes - Leviathan SS 19...


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4. Hobbes – Leitfragen für „Leviathan“ (Kapitel 13-19) Allgemein: Versuchen Sie, in allen Kapiteln in 1-2 Sätzen den zentralen Gedanken zu erfassen. Wie lässt sich der Gedankengang der Kapitel 13-19 strukturieren? Kapitel 13: Naturzustand (Kriegszustand) wird behandelt Kapitel 14: natürliche Rechte  Hinleitung vom Naturzustand zum Vertrag Kapitel 15: natürliche Gesetze erläutert, Vertrag eingeführt Kapitel 16: Vertragsparteien  wer ist wer Kapitel 17: Grundzüge des Staates, grundsätzlicher Staatsentwurf Kapitel 18: Rechte des Souveräns (Staatsoberhaupt) Kapitel 19: unterschiedlichen Verfassungen werden miteinander abgeglichen

Kapitel 13: 1. Wie begründet Hobbes seine Prämisse, dass alle Menschen hinsichtlich ihrer körperlichen und geistigen Eigenschaften gleich sind? Warum kommt der Annahme der Gleichheit in seiner Theorie eine so zentrale Bedeutung zu? (Anders gefragt: was würde sich an der folgenden Argumentation ändern, wenn man diese Annahme fallen ließe?) Alle Menschen sin mit den gleichen Voraussetzungen geboren, die entwickeln sich mit der Zeit Einteilung in 2 Dinge  Gleichheit der Menschen: 1. Körperlich (jeder Mensch ist in der Lage, jeden anderen zu töten, allerdings nur mit Hinterlist (kleiner Fehler)) und 2. Geistig (Klugheit ist eigentlich nur Erfahrung, es gibt keinen Menschen der von Natur aus klüger ist als ein anderer, es gibt nur Menschen mit mehr und Menschen mit weniger Erfahrung). Jeder Mensch glaubt von sich selbst, dass er schlauer ist als alle anderen  Indiz dafür, dass Intelligenz einigermaßen gleich verteilt ist. Ableitung, dass jeder Mensch dieselben Rechte hat (Eigentum, Recht auf Leben)  Jeder muss jeden gleich fürchten  Vertragstheorie  Parteien müssen gleich sein, damit man mit ihnen einen Vertrag eingehen kann  Dogma der Gleichheit der Menschen untereinander ist essentiell für den Vertragsgedanken.

2. Über welchen Zwischenschritt leitet Hobbes aus der Gleichheit der Fähigkeiten die Feindschaft der Menschen (im Naturzustand) ab? Zwischenschritt = Gleichheit der Hoffnungen der Menschen  alle können auf dasselbe hoffen  Konkurrenz entsteht  Feindschaft entsteht

3. Warum kommt es zum Krieg? Warum ist im Naturzustand die vorbeugende Anwendung von Gewalt gerechtfertigt? Selbsterhaltung ist das oberste Ziel jedes Menschen  Konkurrenz  Jeder Mensch muss sich seine eigene Verteidigungsstrategie zulegen  Angriff ist die beste Verteidigung  ständiger Kriegs-/Konkurrenzzustand Konkurrenz, Misstrauen und Ruhmsucht sind die Charaktereigenschaften, die im Naturzustand zum Krieg führen

4. Wie definiert Hobbes den Kriegszustand? Welche Eigenschaften kennzeichnen ihn? Kriegszustand = Naturzustand  jeder Mensch kämpft gegen jeden Kriegszustand: Es reicht, wenn der Wille zum Kampf da ist  es muss keine aktive Kampfhandlung geben, die Bedrohung reicht für den Status eines Kriegszustandes Frieden gibt es nicht im Naturzustand Kriegszustand: Sicherung des täglichen Überlebens

5. Wie sind die Begierden und Leidenschaften der Menschen im Naturzustand zu beurteilen? Welche Rolle spielt dabei das Gesetz? Wie verhalten sich Gerechtigkeit und Gesetz zueinander? Was ist die Voraussetzung für die Existenz von Gesetzen? Beurteilung: Mensch ist im Naturzustand durch seine Triebe definiert, Mensch lebt seine Triebe aus Rolle des Gesetzes: Gesetz schafft Gerechtigkeit, Unabhängigkeit des Einzelnen wird aufgegeben, Naturzustand ist beendet Gerechtigkeit kommt in die Welt durch die Einführung des Gesetzes (Gesetz = Gerechtigkeit)  Rechtpositivismus Voraussetzung für Existenz von Gesetzen: Gewalt, die das Gesetz auferlegt, es braucht den Leviathan (den sterblichen Gott), wo jeder Untertan Bescheid weiß, dass er übermächtig ist und dass man weiß dass man sich daran halten muss was der Staat sagt  Vordenker des Rechtstaates

6. Vergleichen Sie Hobbes’ Verständnis der Tugend im Naturzustand mit Machiavellis Begriff der virtú. Virtú von Machiavelli: persönliches Geschick des Machthabers, Abgrenzung zur bürgerlichen Moral, die wahre Tugend des Herrschers, das was Machiavelli eigentlich die ganze Zeit predigt Tugend im Naturzustand von Hobbes: Gewalt und Betrug sind im Krieg die beiden Kardinaltugenden, gewalttätig sein, wenn es einem nützt

7. Welche „Leidenschaft“ des Menschen ist Grundlage für den in den folgenden Kapiteln behandelten Übergang zum Vertragszustand? Entscheidender Trieb für eingehen eines Vertrages: Todesfurcht (positiv: Trieb zur Selbsterhaltung)

Kapitel 14:

1. Was ist der Unterschied zwischen dem „natürlichen Recht“ und dem „Gesetz der Natur“? Natürliches Recht: Freiheit zu etwas, ich kann etwas tun, muss aber nicht Gesetz der Natur: ist eine natürliche Pflicht, ich muss es tun

2. Was ist der Inhalt des natürlichen Rechts? (D. h.: worin besteht es?) Natürliches Recht: alle Maßnahmen ergreifen, um zu überleben  Selbsterhaltungsrecht

3. Was sind die beiden ersten (und zentralen) Gesetze der Natur? 1. Friede schaffen und erhalten und sich selbst mit allen Mitteln verteidigen 2. Auf alles verzichten, sofern es dem Frieden nutzt und die anderen es auch tun

4. Wie lassen sich angesichts der Aussage in Kapitel 13, dass es keine höheren Normen gibt, die den Menschen im Naturzustand binden, diese Gesetze der Natur verstehen? Liegt hier ein Widerspruch vor? Wenn ja: lässt sich dieser Widerspruch auflösen? Hobbes lehnt die Vorstellung einer Gerechtigkeit auf einer Metaebene ab  das gibt es nicht, aber es gibt die eigenen Triebe und die befehlen, dass du überleben sollst und dass du nach Wohlstand streben kannst  daraus ergeben sich die natürlichen Gesetze Strittige Position  Auflösung: Hobbes hat ein sehr materialistisches Weltbild und für ihn ergibt sich daraus das Menschenbild und auch die natürlichen Gesetze

5. Was ist der präzise Inhalt der vertraglichen Vereinbarung, mit der die Menschen den Naturzustand (Kriegszustand) überwinden? Wechselseitige Übertragung von Rechten und Verzicht darauf, dem anderen zu schaden oder ihm etwas wegzunehmen Vorher: Gedanke, dass Mensch Recht auf nahezu alles in der Welt hat  wird mit Vertrag abgegeben (außer Recht auf Überleben)

6. Welche Rechte können niemals (also durch keinen Vertrag) aufgegeben werden? Recht auf Überleben/Selbsterhaltung Einziges natürliches Recht: Recht auf Selbsterhaltung

7. Kann ein Vertrag im Naturzustand gültig sein? Im Naturzustand selbst gibt es gar keinen Vertrag Im Naturzustand kann man sich nicht auf das Wort des anderen verlassen  es gibt keine Instanz, die dafür sorgt, dass der „Vertrag“ oder die Abmachung auch durchgesetzt wird (Leviathan fehlt)

8. Warum ist ein Vertrag, der es ausschließt, sich mit Gewalt gegen Gewalt zu verteidigen, nichtig? Wegen dem Recht auf Selbsterhaltung  Gewalt ist immer potenzielle Gefahr für mein Leben

9. Welche Möglichkeiten gibt es, die Einhaltung eines Vertrags sicherzustellen? 1. Ehrgefühl (Gefühl des Ruhmes und des Stolzes, wenn man sich an sein Wort hält)  darauf sollte man nicht bauen, weil die Menschen das allgemein nicht besitzen 2. Furcht vor dem Vertragsbruch 1. Angst, weil man einen Eid vor Gott ablegt, dass man sich an den Vertrag halten will und Angst vor Strafe im Jenseits  Angst vor Übernatürlichen 2. Angst vor Leviathan (Staat)  übergeordnete Instanz Gott hat zwar viel größere Macht, ist aber nicht so präsent wie der Staat  Vorzug der öffentlichen Gewalt (ist größere Furcht weil eben präsenter)

Kapitel 15: 1. Was ist „Ungerechtigkeit“? Ungerechtigkeit = Nichterfüllung eines Vertrages Gerechtigkeit entsteht erst durch Begründung des Staates

2. Warum kann es Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit erst geben, wenn es eine Zwangsgewalt gibt? Weil das Risiko, dass der Vertrag gebrochen wird, einfach zu groß ist Vertrage sind erst möglich durch Furch vor der öffentlichen Gewalt  Davor kann man nicht von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit geben

3. Wie begründet Hobbes, dass es nach der scholastischen Definition der Gerechtigkeit im Naturzustand keine Gerechtigkeit gibt? Scholastik: Philosophie des christlichen Mittelalters, Symbiose aus antiker Philosophie und christlicher Theologie  Hobbes richtet sich dagegen Scholastische Definition der Gerechtigkeit: Ständiger Wille, jedem das seine zu geben Begründung von Hobbes: Weil es im Naturzustand kein Eigentum gibt und jeder ein Recht auf alles hat  diese Definition ist im Naturzustand gar nicht anwendbar

4. In den folgenden Absätzen setzt Hobbes sich mit der Position von Machiavelli auseinander, ohne ihn jedoch namentlich zu nennen. Welchen Einwand formuliert Hobbes gegen die Position, dass es vernünftig sei, einen Vertrag zu brechen, wenn dies einen Vorteil bringt? Wie soll mit demjenigen, der den Verfassungsvertrag nicht respektiert, verfahren werden? Wie beurteilt Hobbes den Machterwerb durch Rebellion? Wie lassen sich die Einwände gegen Machiavellis Position zusammenfassen? Einwand: Machiavelli behandelt bei seinen Beispielen gar keinen Vertragsbruch (weil er nur zwischenstaatlich behandelt) Kalkulation Machiavellis: „Zufälle“, die einen Vertragsbruch glücken haben lassen, beweisen nicht, dass es generell eine gute Idee ist, einen Vertrag zu brechen  Angriff auf fortuna – Gedanken Jeder braucht im Naturzustand Verbündete  grundsätzlicher Gleichheitsgedanke  nicht sinnvoll, außerhalb des Vertrags zu sein  auf lange Sicht stehe ich dann schlecht da Strafe für Vertragsbrecher: Vertragsbrecher = Freiwild  kann/soll vernichtet werden Beurteilung des Machterwerbs durch Rebellion: Rebellion wird negativ beurteilt. Erfolg einer Rebellion ist sehr unwahrscheinlich  Kalkulation. Wenn die Rebellion gelungen ist, staffelt man nur andere auch zu einer Rebellion ab  generelles abraten von Rebellionen Zusammenfassung der Einwände: Hobbes greift Machiavelli eigentlich nur technisch an, er sagt nur dass Machiavelli Kalkulationen falsch sind (technisch). Er hat keine grundsätzliche Abneigung gegen die materialistische, egoistische Einstellung Machiavellis, er sagt bloß dass es nicht funktioniert.

5. Welchen Einwand formuliert Hobbes gegen das aristotelische Verständnis, dass eine vertragliche Vereinbarung als gerecht oder ungerecht beurteilt werden kann? (Siehe den Absatz, in dem er auf die ausgleichende und die austeilende Gerechtigkeit zu sprechen kommt; wiederum wird der ‚Gegner‘ nicht namentlich genannt.) Einwand: bei Aristoteles  Gesetz ist orientiert an Gerechtigkeitsvorstellung. Bei Hobbes ist der Vertrag immer gerecht, weil laut ihm Vertrag im Grunde die Gerechtigkeit ist. Es gibt überhaupt keinen objektiven Wert für irgendetwas, der Wert wird von den Menschen immer subjektiv zugeschrieben

6. Welche weiteren natürlichen Gesetze werden im Folgenden aufgezählt? Wie fasst Hobbes den Inhalt der natürlichen Gesetze zusammen? Dankbarkeit  wenn man was empfängt soll man sich so verhalten dass der Schenker keinen Grund hat, das Geschenk zu bereuen Entgegenkommen  anpassen, um Frieden zu stiften Sicherheitsleistung für die Zukunft  Vergeben, Rachewunsch opfern für Frieden der Zukunft Grausamkeitsverbot  nicht zu sehr Rache üben Beleidigungsverbot Hochmütigkeitsverbot Bescheidenheit Billigkeit  Fairness, Gleichbehandlung Freies Geleit für Unterhändler Richterliche Obrigkeit beachten  Schlichtung eines Streites in Hand des Staates legen Als Frieden als Mittel zur Selbsterhaltung  Staat ist der Ort, wo man das verwirklichen kann Jeder sollte diese Gesetze achten, man kann aber nicht dazu gezwungen werden

Kapitel 16: 1. Wie definiert Hobbes die Begriffe Person, Vertreter, Autor? Wie definiert er Autorität? Person

dessen Worte und Handlungen als die eigenen angesehen werden (Staat ist in gewisser Weise auch eine Person)

Vertreter

eine Person, die im Auftrag einer Person handelt Eine Person, die von jemand anderem mit einer Vollmacht ausgestattet wurde und Handlungen ausführt

Autor

die Person, die die Vollmacht überträgt (Staat = Autor)

Autorität

das Recht, das der Vertreter vom Autor erhält (der Handlungsspielraum)

2. Welche Bedeutung hat die Bestimmung des Verhältnisses von Vertreter und Autor für die Vertragstheorie von Hobbes? Bedeutung: Staat ist der Vertreter, auf den die Bürger (Autoren) ihre gesamte Autorität übertragen Bürger übertragen Autorität auf Souverän  hat dann die Macht

Kapitel 17: 1. Hobbes versteht das Leben des Menschen im Staat als „Selbstbeschränkung“ des Menschen (1. Satz des Kapitels). Warum? Worin liegt der Unterschied zum aristotelischen Staatsverständnis? Selbstbeschränkung, weil vor Vertragsschluss  Recht auf alles; danach  Recht auf alles aufgegeben (außer Recht auf Selbsterhaltung) Unterschied: bei Aristoteles  Teleologisches Denken, Mensch verwirklicht sich im Staat und es ist sein Ziel, im Staat zu leben

2. Was ist der entscheidende Zweck des Staates? (Anders gefragt: Zu welchem Zweck nehmen die Menschen die Selbstbeschränkung in Kauf?) Zweck des Staates: Überleben!, Beendigen der Furch, Schutz der Gemeinschaft

3. Wie versteht Hobbes den Gesellschaftsvertrag? Warum wird dieser Vertrag auch als Verzichtsvertrag“ bezeichnet? Gesellschaftsvertrag = alle, die dem Staat angehören, übertragen alle ihre Rechte (die, die sie von Natur aus haben) dem Souverän (unter der Bedingung, dass das alle anderen auch machen) Verzichtsvertrag, weil man auf sein Recht auf alles verzichtet, man behält nur noch das Recht auf Selbsterhaltung (dafür gewinne ich aber Sicherheit)

4. Wie definiert Hobbes den Staat? Staat: Leviathan = sterblicher Gott, der durch Furchtverbreitung den Frieden sichert; Staat ist eine zu einer Person vereinten Menge

5. Wer ist der Souverän? Vergleichen Sie Hobbes Verständnis des Souveräns mit dem des Grundgesetzes! Souverän = Person, zu der die Menge sich vereint, Institution (einzelner Mensch oder Versammlung) Vergleich: heute: Souverän = gesamtes Volk (Volkssouveränität)

18. Kapitel: 1. Welches sind die zwölf Rechte des Souveräns? s. Vorlesung

2. Warum kann der Vertrag nicht von Seiten des Souveräns gebrochen werden? (Vgl. „Zweitens“.) Warum ist der Satz „Der Monarch erlangt seine Macht durch Vertrag“ aus der Sicht von Hobbes falsch? Der Vertrag hat ja seine gesamte Macht auf den Souverän übertragen, daher ist jede Handlung des Souveräns auch gleichzeitig die Handlung des Volkes  daher kann er den Vertrag gar nicht brechen Der Monarch erlangt seine Macht nicht durch den Vertrag, weil 1- Souverän kann nicht mit jedem einzelnen den Vertrag abschließen 2- Jemand, der alle Rechte abgibt ist der überhaupt noch vertragsfähig?  Vertrag existent?? Wenn der Souverän an den Vertrag gebunden wäre, dann könnt man ihn auch anklagen falls er ihn nicht einhält  verfehlt den Zweck, den Hobbes mit diesem Vertrag verfolgt (= Stabilisierung des Staates)

3. Wie wird beim Vertragsschluss mit denjenigen verfahren, die den Souverän nicht anerkennen? (Vgl. „Drittens“.) Diejenigen sind Freiwild und dürfen von jedem vernichtet werden

4. Nach welchen Kriterien werden Veröffentlichungen und öffentliche Meinungsäußerungen zensiert? (Vgl. „Sechstens“.) Kriterium = Frieden Souverän entscheidet selbst, was dem Frieden dient und was nicht (Totalitarismusvorwurf)

5. Wie beurteilt Hobbes die Gewaltenteilung? (Vgl. insb. „Achtens“ und den Schluss des Kapitels, nach „Letztens“.) Gewaltenteilung ist nicht gegeben, alle Gewalten liegen bei dem Souverän Wenn es eine geben würde, würde sie das Ziel der Staatsgründung bei Hobbes verfehlen, weil die Macht im Staat auf ein Zentrum (Souverän) konzentriert sein soll  Gefahr des Kriegszustandes Souverän wäre kein Souverän, wenn seine Macht geteilt wäre

19. Kapitel: 1. Welche unterschiedlichen Verfassungsformen unterscheidet Hobbes? Welchen Einwand bringt er (implizit, ohne Aristoteles namentlich zu nennen) gegen die aristotelische Einteilung der Verfassungen? Welcher Unterschied besteht aus seiner Sicht zwischen Monarchie und Tyrannis? Verfassungsformen: Monarchie, Aristokratie, Demokratie Kritik an Aristoteles: Hobbes lässt die normative Einteilung raus (ist allerdings auch sehr subjektiv), behält aber die quantitative Einteilung von Aristoteles

2. Wie begründet Hobbes seine Präferenz für die Monarchie? Die ganze Macht ist auf eine einzige Person konzentriert (um Stabilität zu zeugen) Argumente, dass Monarchie die beste Staatsform ist: 1. Monarchie: Zusammenfall von öffentlichem und privatem Interesse, da Monarch gleichzeitig Teil des Staates und des Privaten ist (privates Interesse ist gleichzeitig öffentliches Interesse und umgekehrt) 2. Monarch kann sich besser beraten lassen (weil im Parlament immer Stimmung gemacht werden muss für irgendwas und der Monarch die Macht schon hat) 3. Monarchen sind beständiger (länger an der Macht, wird nicht abgewählt) 4. Monarch ist mit sich selbst einig (kann nicht mit sich selbst streiten, anders als das Parlament) 5. Monarchen haben zwar Schleimer, aber in Versammlungen gibt es viel mehr 6. In der Monarchie geht die Kinder zwar an Kinder über (ungeeignete Personen), das passiert aber auch bei anderen Regierungen (kein Argument gegen die Monarchie)

3. Warum kann es aus seiner Sicht keine Mischverfassung geben? Mischverfassungen = verschiedene Elemente aus einzelnen Staatsformen werden zusammengetan Mischverfassungen würden zu Gewaltenteilung führen  fördert auch wieder nicht dem Zweck des Staates nach Hobbes Selbst bei Gewaltenteilung gibt es aber eine Partei, die die tatsächliche Macht im Staat hat  Macht ist eigentlich nie geteilt, egal in welchem Staat

Schlussfolgerung 1. Kann man Hobbes als Vordenker der liberalen Staatstheorie bezeichnen? Vertragsgedanke = Legitimationsgrundlage der staatlichen Macht  sehr liberal Prinzipielle Gleichheit der Natur aller Menschen (Voraussetzung für Vertragsabschluss)  sehr liberal Aufgabe des Staates: Friedenssicherung/Überlebenssicherung  sehr liberal Säkulare Staatsbegründung (davor immer Legitimation über Gott)  sehr liberal

Theoretiker des Absolutismus, weil die ganze Macht auf einen konzentriert sein soll  nicht liberal Menschen geben alle ihre Rechte an den Staat ab (haben keine Grundrechte/Abwehrrechte mehr)  nicht liberal Keine Gewaltenteilung  nicht liberal

2. Was sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Staatsverständnis von Machiavelli und Hobbes? Gemeinsamkeiten Es muss einen möglichst effizienten und starken Staat geben

Mensch = egoistisch, pessimistisches Menschenbild

Unterschiede Ziel des Staates: Machiavelli: unbegrenzter Machterwerb Hobbes: Friedenssicherung/Überlebensicherung Machiavelli: Vertragsbruch ist legitim (Recht des Stärkeren) Hobbes: No-Go (behält sich eine Gerechtigkeitsvorstellung)

Methode/Beweisführung: Historisierend, empirische Methode (Blick in die Realität) Maß der Dinge (was ist gut/schlecht) Wird am Menschen gemessen (keine übergeordnete Idee der Gerechtigkeit, Mensch ist im Zentrum des Denkens) 3. Vergleichen Sie das Gerechtigkeitsverständnis von Hobbes und Polemarchos! Polemarchos: Freunden nutzen, Feinden schaden Parallelen: 1. Hobbes  wer den Vertrag unterschreibt ist Freund, wer das nicht tut oder ihn bricht verfällt in den Kriegszustand und wird hiermit zum Feind 2. Gut und Böse ist beides subjektiv (im Zentrum steht wieder der Eigennutzen) Unterschied: bei Polemarchos gibt es keinen Souverän, Vertrag wird zwischen gleichen geschlossen...


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