Title | 4 Metakognitionen - Vorlesungsnotizen 4 |
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Course | Pädagogische Psychologie I |
Institution | Philipps-Universität Marburg |
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Mitschrift zur 4. Vorlesung....
4 Metakognitionen lediglich kurze Zusammenfassung des mcg-Scipts, nichts Neues Begriff • Metakognition: Sammelbegriff für eine Reihe von Phänomenen, Aktivitäten und Erfahrungen, die mit dem Wissen und der Kontrolle über eigenen kognitive Funktionen (z.B. Lernen, Gedächtnis, Verstehen, Denken) zu tun haben → Kommandofunktionen (Kontrolle, Steuerung & Regulation) während des Lernens, bewusst und reflektierend kognitive Funktionen: sind diesmal diejenigen Objekte, über die reflektiert wird Klassifikation • frühe Definition (FLAVELL, 1976): Zwei-Komponenten-Sichtweise der Metakognition: 1) Wissen über die eigenen kognitiven Funktionen, Produkte und Ziele 2) Kontrolle der eigenen kognitiven Aktivitäten • 1) 2) 3) 4) 5) →
HASSELHORN (1992): integratives Klassifikationsschema systematisches Wissen Funktionsgesetzmäßigkeiten etc epistemisches Wissen: über das eigene Wissen und seine Lücken, seinen Erwerb etc. exekutive Metakognition: Kontrollkomponente: Planung etc. Sensitivität: Gespür für die aktuelle Möglichkeit eigener kognitiver Aktivitäten metakognitive Erfahrung: bewußte kognitive Empfindungen & affektive Zustände im aktuellen Lerngeschehen: komplizierte Vernetzung der verschiedenen Subkategorien
Abgrenzungsprobleme • zu Kognition • zum Selbstkonzept (z.B. Fragebogenforschung) • zu Motivation (z.B. bei Prädiktionsverfahren -> Vorhersage, wie gut nächste Aufgabe gelöst wird) Metakognition und Lernerfolg • Metaanalyse von SCHNEIDER (1985): k=27; mittlerer Zusammenhang zwischen Metakognition und kognitiven Leistungen: r = .41 •
Mechanismen der Einflussnahme von Metakognition auf Lernleistung: nicht ein Weg -> Komponenten verschiedener Metakognitions-Kategorien können Einfluß nehmen zwei Merkmale, bei denen Metakognition eine Rolle spielt: a) Reflexion über eigenen Lernprozeß b) Nutzung/ Regulation von strategischen Aktivitäten -
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exekutive Metakognition in engem Zusammenhang mit Lernleistung
• Kontextfaktoren: Einsatz von Metakognitionen nicht grundsätzlich von Vorteil! „Moderator“: Aufgabenschwierigkeit! leichte Aufgaben oft effizienter durch Einsatz automatisierter Lernroutinen zu lösen sehr schwere Aufgaben: Metakognition kann sogar zum Abbruch der Aufgabenbearbeitung führen, weil erkannt wird, daß weitere Anstrengungen vermutlich aussichtslos sind ⇒ WEINERT (1985): nur bei Aufgaben mittlerer Schwierigkeit & strategischen Lösungsmöglichkeiten beeinflußt Metakognition das Lernverhalten und die Lösung positiv Nutzung jedoch nicht zwingend, motivationale Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle • -
Ursachen für ausbleibenden positiven Einfluss auf Lerngeschehen: Inkonsistenz zwischen prinzipieller Verfügbarkeit und aktueller Nutzung („Nutzungsdefizit“; „Unterlassungssünde“) Gründe: Defizite im Bereich einzelner Metakognitions-Facetten (z.B. fehlende Sensitivität) Motivationsprobleme (mangelnde Anstrengungsbereitschaft) mangelnde Vorkenntnisse über den zu lernenden Stoff -> machen es unmöglich, strategische Lernmöglichkeiten zu erkennen
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Entwicklung und Beeinflußbarkeit • Vermittlung von metakognitiven Strategien muß abhängig gemacht werden von Alter / kognitivem Entwicklungsstadium • unterschiedliche Entwicklungsverläufe der unterschiedlichen Facetten der Metakognition → mit zunehmendem Alter und zunehmendem Wissenserwerb erhöht sich Funktionstüchtigkeit der Metakognition • relevante Entwicklungsfaktoren: soziale Einflüsse, Eigenaktivität der Pers, Reifungsmechanismen • Elternverhalten & Metakognition: Verhalten von Eltern gegenüb. ihren Kindern von wichtiger Bedeutung für Herausbildung von Metakognition (CARR, 1989) • Problem: weder von Eltern noch Lehrern wird Metakognition intensiv und gezielt gefördert • Förderung von Metakognition: Vermittlung immer im Kontext bereichsspezifischer Fertigkeiten bzw. Leistungsbereiche • SCHNEIDER & HASSELHORN (1988): Instruktionsprinzipien für Mathematikunterricht: 1) Technik der verbalen Selbstinstruktion & metakognitiven Überwachung lehren 2) Aufbau systemischen Wissens erläutern & wann und wie welche spezifischen Strategien einzusetzen sind 3) Schärfung der metakognitiven Sensitivität durch ständige Hinweise auf die Wichtigkeit strategischer Anstrengungen 4) Aufbau bereichspezifischer Kenntnisse nicht vernachlässigen
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