Drogen-min - Vorlesungsnotizen 4 PDF

Title Drogen-min - Vorlesungsnotizen 4
Course Pharmakologie und Toxikologie für Biologen und Chemiker
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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Summary

Vorlesung 4 Pharmakologie und Toxikologie für Biologen und Chemiker: Drogen...


Description

WS 2014/2015

Dr. Jürgen Krauß Department Pharmazie

Dr. Jürgen Krauß Department Pharmazie

Amphetamine/Ecstasy (=XTC) und andere Designer Drogen (Legal Highs) • • • • •

DOB: 2,5-Dimethoxy-4-bromamphetamin MBDB: N-Methyl-1-(1,3-benzodioxol-5-yl)-2-butanamin MDA: 3,4 Methylendioxyamphetamin MDE: 3,4 Methylendioxy-N-ethylamphetamin MDMA: 3,4 Methylendioxy-N-methamphetamin N H

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Zusätze • • • • • • • • • • • •

Acetylsalicylsäure Methylbenzylamin Chinin Chloramphenicol Coffein Ephedrin Isosafrol Lidocain Paracetamol Testosteron Sildenafil Yohimbin Dr. Jürgen Krauß Department Pharmazie

Legal Highs

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Geschichte der Amphetamine •

MDMA (3,4-Methylendioxy-N-methamphetamin) wurde 1914 von einer großen deutschen Pharma-Firma als Appetitzügler entwickelt und patentiert, doch brachte man diesen Wirkstoff wegen "seltsamer" Nebenwirkungen nie auf den Markt. 1970 wurde es "wiederentdeckt" und in den USA bei psychiatrischen Patienten als Medikament eingesetzt. Aufgrund seiner leicht sinnestäuschenden und bewußtseinserweiternden Wirkung einerseits und seiner aufputschenden und leistungssteigernden Effekte andererseits wurde es mehr und mehr im privaten Leben oder im Rahmen von religiösen Meditationsveranstaltungen eingesetzt. Bald gab man ihm den populären Decknamen "Ecstasy". In Europa kam Ecstasy zunächst in Großbritannien, später auch auf dem Kontinent im Rahmen der Techno- und Housemusik-Welle auf sogenannten Raves- oder Mayday-Parties in Mode. Heute gilt es als "die Spaß- und Gute-Laune-

Droge". Dr. Jürgen Krauß Department Pharmazie



Die Wirkung von Ecstasy: Die Wirkung des Ecstasy beginnt nach etwa 20 - 60 Minuten und dauert 4 6 Stunden an. In der Bundesrepublik werden meist MDMA- und MDEPräparate eingenommen.

• Erwünschte Wirkungen: Die Amphetamin-Derivate wirken aufputschend und stimulierend / anregend. Sie vermitteln ein Gefühl verstärkter Energie, setzen das Schlafbedürfnis herab und wirken euphorisierend. Die User berichten über ein gesteigertes, offeneres Mitteilungsbedürfnis, eine größere Kommunikationsfähigkeit und ein gesteigertes Selbstbewußtsein. Dabei empfinden sie eine besondere Harmonie mit dem Gesprächspartner und große Zärtlichkeit ihm gegenüber. Ecstasy gilt als "heartopener“. Oftmals werden optische und akustische Halluzinationen erlebt, vor allem wenn die Amphetamin-Derviate mit anderen Wirkstoffen gemischt worden sind.

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Unerwünschte Wirkungen: Im Rahmen solcher Halluzinationen sind jedoch auch gravierende unerwünschte Wirkungen im Sinne von "horror-trips“, wie sie nach der Einnahme von LSD erlebt werden können, bekannt. Weitere negative Wirkungen sind Unruhe, Nervosität und Gereiztheit. Es wird über Einschlafstörungen, Kopfschmerzen, Psychosen und Übelkeit berichtet. Lang verdrängte unangenehme oder traumatische Erlebnisse können wieder ins Bewußtsein treten und zu bedrohlichen Ängsten oder schweren Depressionen führen. Es ist unter der Wirkung von Ecstasy eine erhöhte Neigung zum Selbstmord berichtet. Es kann zur Ausprägung eines stereotypen Verhaltensmusters (setting) kommen. Unter Ecstasy sind der Blutdruck erhöht und der Puls beschleunigt. In Folge der Flüssigkeits- und Elektrolytverluste kommt es zu einer zum Teil starken Erhöhung der Körpertemperatur. Die Gefahren von Ecstasy: akut - Ecstasy schaltet die Alarmwahrnehmung des Betroffenen aus ! Unter der Wirkung von Ecstasy werden die Alarmsymptome des Körpers nicht mehr wahrgenommen: Durst und Hunger, Schwindel, Unwohlsein, Erschöpfung oder Schmerzen (z.B."Muskelkater“) werden nicht rechtzeitig bewußt, um einem lebensbedrohlichen Kollaps, einer Art „Hitzschlag“ des Körpers vorbeugen zu können. Dr. Jürgen Krauß Department Pharmazie



Dazu kommt es, wenn durch den extremen Flüssigkeitsverlust und die gesteigerten Abbauprodukte im Stoffwechsel (z.B. beim ekzessiven Tanzen) der Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt entgleist. Die Körpertemperatur kann bis auf über 41°C ansteigen. Besonders gefährdet sind Ecstasy-User, die an Herzkrankheiten, asthmatischen Krankheiten, Epilepsien oder anderen Krankheiten leiden. Durch Abbauprodukte im Stoffwechsel (z.B. das Myoglobin, das bei starker körperlicher Anstrengung freigesetzt wird) kann die Funktion der Nieren und der Leber erheblich beeinträchtigt oder geschädigt werden, wobei es zum Leber- oder Nierenversagen kommen kann. Bei gleichzeitigem Konsum mit Alkohol wird die Wirkung der Amphetamin-Derivate reduziert, die Nebenwirkungen nehmen jedoch stark zu. Auch in Deutschland sind bereits einige akute tödliche Kollaps- und Erschöpfungszustände registriert. Bislang sind akute Vergiftungen mit MDMA oder MDE eher selten, während sie bei der Anwendung von MDA, DOB und MBDB wesentlich häufiger beobachtet werden. VORSICHT: Bei einigen Houseparties ist es Mode geworden zum sogenannten "Chill-out“ Haschisch zu rauchen, um die Kreislauffunktion "wieder zu normalisieren“. Über die pharmakologischen Wechselwirkungen unterschiedlicher Drogen wie MDMA und Haschisch, Kokain oder Heroin liegen in der Praxis bislang wenig medizinische Erkenntnisse vor; theoretisch können sie jedoch ganz erheblich sein.

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Erste Hilfe • • • • • •

Patienten in eine reizarme Umgebung bringen Schocklagerung Kleidung öffnen, damit die Körpertemperatur gesenkt wird falls nicht krampfend und erhaltenes Bewußtsein in kleinen Schlücken Flüssigkeit, keinen Alkohol trinken lassen falls Krampfanfall, sekundären Verletzungen vorbeugen durch zweiten Helfer ärztliche Hilfe holen



eingenommenes Präparat sicherstellen

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Was bleibt sonst noch zu tun ? Vermeiden Sie die Einnahme von Ecstasy Klären Sie Ihre Freunde und Verwandten über die Gefahren auf Steuern Sie niemals nach einem Ecstasy-Konsum ein Fahrzeug Wenden Sie sich, falls Sie oder einer Ihrer Freunde Probleme mit Ecstasy oder anderen Drogen hat, an eine Drogenberatungsstelle

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Opiode • • • •

Morphin Codein Dihydrocodein Heroin

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Synthetische Derivate • • • • •

Methadon Pethidin Tilidin Tramadol u.a.

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Gewinnung zunächst Gewinnung von Rohopium durch abendliches horizontales oder vertikales Anritzen der grünen Kapseln 8-14 Tage nach dem Abfallen der Kronblätter und Abkratzen des ausgetretenen, erhärteten und braun verfärbten Milchsafts am nächsten Morgen (20.000 Mohnkapseln liefern 1 kg Opium); daraus nach Gehaltsbestimmung und Mischen von hochwertigeren und schlechteren Sorten (Morphingehalt schwankt zwischen 3 und 23 %) Herstellung von Stücken mit einem Gewicht von ca. 2 kg und einem Mindestmorphingehalt von 12 %

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Wirkung • zentral

wirksames Analgetikum durch Angriff an Opioid-Rezeptoren (analgetisch wirksame Dosis 10 mg)

• sedativ-hypnotische Wirkung bei einer Dosierung von 10 mg • narkotische Wirkung bei Dosierung von 50-100 mg • antitussive Wirkung durch Dämpfung der reflektorischen Erregbarkeit des Hustenzentrums • Dämpfung des Atemzentrums (atemdepressorische Wirkung) • antiemetische Wirkung • Tonussteigerung der glatten Muskulatur (Ausnahme Gefäßmuskulatur), am Darm durch die Tonussteigerung starke Verminderung der Motilität (Folge Obstipation) Dr. Jürgen Krauß Department Pharmazie

Antidote • Naloxon und Naltrexon

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Krokodil (= Desomorphin = Krok) •

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Desomorphin gilt als so aggressiv toxisch, dass die durchschnittliche Überlebensdauer von Konsumenten nach Beginn des regelmäßigen intravenösen Konsums gerade noch ein Jahr beträgt. Toxische Effekte häufig durch Verunreinigungen aus der Herstellung. Die Droge wird in Russland „Krokodil“ genannt, da sie den Körper von innen her schädigt, an der Injektionsstelle oft eine grünliche Verfärbung der Haut auftritt und diese um die Injektionsstelle an eine Krokodilhaut erinnert.

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Lysergsäurederivate • LSD LSD-25 (chemische Bezeichnung für: Lysergsäure-diethylamid) ist eine halluzinogene Substanz. Halluzinogene rufen tiefgreifende seelische Veränderungen hervor, wobei das Bewusstsein und Erinnerungsvermögen erhalten bleiben. Sie entrücken die Konsumentinnen und Konsumenten in eine Traumwelt, die sie bewusst erleben.

1938 von Albert Hofmann entdeckt

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Mutterkorn

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Cocain

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Das Aspirin aus den Anden •



Kokain wird aus den getrockneten Blättern des Cocastrauches gewonnen und ist weltweit der am meisten konsumierte psychoaktive Pflanzenstoff. Der Cocastrauch stammt aus den Regenwäldern der Anden und wird seit Jahrtausenden kultiviert und genutzt. Aus 100 kg Cocablättern können gute Chemiker 1 kg Kokain herstellen. Das Wort Coca stammt aus der Aymarasprache - die Aymara sind ein Indianerstamm - und bedeutet nichts weiter als Baum. Darin drückt sich die große kulturelle Bedeutung der Pflanze aus. Der älteste archäologische Beleg für das Cocakauen wird auf das Jahr 3000 v. Chr. datiert. Im trockenen Tiefland von Peru sind in zahlreichen präkolumbianischen Gräbern Reste von Coca-Blättern gefunden worden. In Nordchile wurden die Haare von Mumien auf Kokain und seine Hauptmetaboliten (Abbauprodukte) untersucht. In fast allen Proben wurden Spuren festgestellt. Coca hatte in vielen präkolumbianischen Kulturen eine äußerst wichtige Funktion als ökonomisches Austauschgut, als Medizin, als Aphrodisiakum, al Heilmittel und als rituelles Rauschmittel. Den Indianern war der Cocastrauch heilig, denn ein Leben ohne ihn schien in dem sauerstoffarmen Hochgebirge undenkbar. Dr. Jürgen Krauß Department Pharmazie



Es scheint, daß Kokain die Sauerstoffaufnahme ins Blut fördert.



Es ist sicher, daß Cocablätter in der präkolumbianischen Zeit eine wichtige Arznei waren. Leider ist die Quellenlage sehr schlecht, so daß sich leider keine spezifischen Aussagen machen lassen. Der heutige volksmedizinische Gebrauch ist jedoch derart vielfältig, daß man die Coca das "Aspirin der Anden" genannt hat. Es wird bei Schmerzen aller Art, bei Neuralgien, Rheuma, Erkältungen, Grippe, Verdauungsstörungen, Koliken, verdorbenem Magen, Höhenkrankheit, Ermüdung, Schwächezuständen und zur Erleichterung der Geburt verwendet.



Der Gebrauch von Coca als Dopingmittel geht auf die laufenden Boten der Inkazeit zurück. Diese Postläufer legten im Hochgebirge gewaltige Strecken zurück, um die Botschaften im Inkaimperium zu verteilen. Ohne Coca wäre dieser Postdienst wohl zusammengebrochen.

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Nach Europa wurde Kokain um 1870 gebracht. Kokain wurde damals zur Entwöhnung von Alkoholikern und Morphinabhängigen eingesetzt und war außerdem Mittel gegen Melancholie. 1884 wurde es zum ersten Mal als Lokalanästhetikum am Auge eingesetzt. Der Gebrauch von Kokain war in den goldenen Zwanzigern in Deutschland und in Italien weit verbreitet. Viele Karikaturisten versuchten sich an dem Thema. Kokain wird – im Gegensatz zu dem Bild – meistens ins Gemeinschaft konsumiert. Der Spender legt auf einem Spiegel mehrere Linien aus. Dann wird ein Geldschein zu einem Röhrchen aufgerollt und in Nasenloch geführt. Anschließend saugt man die Linie hoch und reicht den Spiegel an den nächsten weiter. Künstler, Musiker und Literaten lassen und ließen sich davon stimulieren. Ein berühmte Kokser war Hermann Göring, auch Adolf Hitler soll Kokain genommen haben. Der englische Schriftsteller Stevenson schrieb seinen berühmten Roman "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" in sechs Tagen mit Hilfe des magischen Pulvers. Der Arzt Gottfried Benn hat Gedichte über Kokain geschrieben, dem er sehr ergeben war. Auch andere Dichter und Literaten ließen sich vom Kokain inspirieren: Georg Trakl und Klaus Mann. Der Komponist Richard Strauss schrieb seine Oper Arabella unter Kokaineinfluß. Vor allem der Vin Mariani, der kräftige Kokawein, hat die Künstler, Intelektuellen und Politiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts inspiriert. Die Schriftsteller Alexandre Dumas, Henrik Ibsen, Jules Vernes und H. G. Wells haben vom Mariani-Wein "gelebt" und unter seinem Einfluß geschrieben.

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Angeblich koksen heute auch hochdotierte Computerfachleute, Softwareentwickler und Programmierer, um dem Leistungsdruck standzuhalten. Der pro Kopf höchste Kokainverbrauch liegt verschiedenen Schätzungen zufolge konzentriert im Silicon Valley und in der Wallstreet.



Kokain stimuliert das zentrale Nervensystem und macht viele Menschen besonders konzentrationsfähig und angstfrei.

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• Die psychische Wirkung einer Einzeldosis zeichnet sich aus durch: • allgemeines Wohlbefinden, die schon erwähnte Euphorie, eine gesteigerte Vigilanz (Aufmerksamkeit, Wachheit), ein überhöhtes Selbstvertrauen, das bis zur Selbstüberschätzung führen kann, aber auch eine verminderte Impulskontrolle, verbunden mit erhöhter Agressivität, die von einer Depression gefolgt sein kann. Es macht angstfrei, stimuliert das Bedürfnis nach Alkohol und wird als Aphrodisiakum genutzt.

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Cannabis • • •

Tetrahydrocanabinol Dronabinol Haschisch

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Wirkung und Toxizität • akute Toxizität sehr gering

Wirkungen • gewisse Bewusstseinsverschiebung • Steigerung des Appetits • gerötete Augen, Mundtrockenheit, Erhöhung des Pulses, Senkung des Blutdrucks und Müdigkeit bzw. Antriebslosigkeit

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„Drogen für Arme“ • Pilze • Europa: Spitzkegeliger Kahlkopf • Vorkommen auf überdüngten Wiesen

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• Psilocybin (N,N Dimethyl-4-phosphoryloxytryptamin) und sein Begleiter Psilocin, dem die stabilisierende Phosphorsäuregruppe fehlt, zeigen gewisse strukturelle Ähnlichkeiten zu Mutterkornalkaloiden (z.B. Lysergsäure, LSD) sowie zu dem Botenstoff (Neurotransmitter) Serotonin.

• Der durchschnittliche Gehalt beträgt abhängig von der Pilzart 0,1 -2% des Trockengewichts, das entspricht ungefähr 0,01 - 0,1% des Pilzfrischgewichtes. Dr. Jürgen Krauß Department Pharmazie



Die körperlichen Anzeichen (Symptome) für eine Vergiftung mit der Psilocybe sind vielfältig und bei vielen Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Es kann zu Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Benommenheit und Gleichgewichtsstörungen kommen, auch Muskelschwäche, "Ameisenlaufen" und ein taubes Gefühl auf der Haut können auftreten. Übelkeit und Erbrechen sind Anzeichen, die in der Frühphase (bis 30 Minuten nach Verzehr) auftreten können. Manchmal kommt es zu einem schnelleren, manchmal zu einem langsameren Puls, der Blutdruck kann erhöht oder erniedrigt sein. Die Pupillen erweitern sich. Auch unkontrollierter Abgang von Harn oder Stuhl (Inkontinenz) sowie unkontrollierte Bewegungen wurden beschrieben.



Für die psychischen Wirkungen ist die strukturelle Ähnlichkeit des Psilocybins mit dem Serotonin von Bedeutung. Serotonin spielt eine wichtige Rolle in der Informationsübermittlung vom Thalamus ("Tor zum Bewußtsein") zur Großhirnrinde. Die fast unendlich große Flut von optischen, akustischen und anderen Sinneseindrücken muß, um vernünftig interpretiert werden zu können, stark gefiltert werden. Normalerweise wird durch eine Rückkopplungsschleife eine Überflutung durch äußere Sinnesreize verhindert. Durch die Imitation des körpereigenen Botenstoffes Serotonin durch die Halluzinogene Psilocybin und LSD kommt es zu einer Entkopplung dieser schützenden Rückkopplungsschleife und somit zu einer Reizüberflutung. Sinnesinformationen werden nicht mehr mit dem Gedächtnis verglichen und damit sinnvoll interpretiert. Das Ergebnis ist eine völlig veränderte Ich- und Umwelterfahrung. Es kommt zu optischen (visuellen), gefühlten (taktilen) und gehörten (auditorischen) Halluzinationen bei noch vorhandener aber verzerrter Realitätswahrnehmung. Dr. Jürgen Krauß Department Pharmazie



Je nach Grundeinstellung kann es zu Glücksgefühl, Lachanfällen ("good trip") oder zu Angst, Unruhe, Gewalttätigkeit, Delirium und Panikanfällen mit akuter Suizidgefährdung kommen.



Werden halluzinogene Pilze nicht vorsätzlich, sondern unbeabsichtigt wegen einer Verwechslung mit anderen Pilzen gegessen, so sind anstelle freudiger Erlebnisse anschließende Horrorvorstellungen, bedingt durch die Angst, sich ernstlich vergiftet zu haben, eher die Regel.

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Fliegenpilz

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Poppers • ist eine Slang-Sammelbezeichnung für eine Gruppe flüssiger und kurzzeitig wirksamer Drogen • Amylnitrit, Butylnitrit oder Isobutylnitrit • Es kann zu Hautrötungen (durch die Vasodilatation), Schwindel und gelegentlich zu nitritinduziertem Kopfschmerz kommen. Weitere Nebenwirkungen können Herzrasen, Übelkeit, Erbrechen sowie Hyperthermie und Schwitzen sein.

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