5.1 Personenwahrnehmung Input erster Eindruck PDF

Title 5.1 Personenwahrnehmung Input erster Eindruck
Author Christin Lorenz
Course Sozialpsychologie
Institution Technische Universität Dresden
Pages 3
File Size 121.6 KB
File Type PDF
Total Downloads 9
Total Views 140

Summary

Download 5.1 Personenwahrnehmung Input erster Eindruck PDF


Description

Personenwahrnehmung – Prozess der Eindrucksbildung Input Mimik: 

6 primäre Emotionen; diese werden über alle Kulturen hinweg ähnlich enkodiert (gezeigt) und dekodiert (verstanden)



Erkennung von Primäremotionen besonders gut bei bekannten Gesichtern (Chinesen in USA)



Anger superiority effect (Hansen u. Hansen, 1988) = Ärger-Überlegenheits-Effekt: schnelles Erkennen negativer Emotionen/ Ärgerliche Gesichter werden in einer Menschenmenge schneller entdeckt

Persönliches Umfeld:  

aus der Umgebung des zu Beurteilenden, wird auf Persönlichkeitseigenschaften geschlossen z.B. Büro einer fremden Person (unordentlich vs. aufgeräumt)  Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit usw.

Erster Eindruck (1. Möglichkeit)    

basiert vor allem auf Informationen, die leicht nach außen hin sichtbar sind jemanden auf den ersten Blick für sympathisch oder kompetent halten der erste Eindruck weitgehend automatisch Grundlage: kurze Videoausschnitte (ohne Ton) und kurze Betrachtung eines fremden Gesichtes reichen aus, um einen ersten Eindruck zu erlangen

Zentrale Fragen: 1. Wie schnell entsteht der erste Eindruck? Antwort: Entsteht innerhalb von Sekundenbruchteilen/ 100 ms Darbietungszeit: Bereits 100 Millisekunden reichen aus, damit Menschen Schlussfolgerungen aus ersten Eindrücken eines Gesichts ziehen, die mit denjenigen übereinstimmen, die Personen zogen, die keine zeitliche Begrenzung hatten (Willis und Todorov, 2006) 2. Wie sehr stimmen die „ersten Eindrücke“ verschiedener Personen überein? Antwort: Hohe Übereinstimmung zwischen verschiedenen Urteilenden: Evidenz von Zebrowitz und Montepare (1992):  Babyface: große, runde Augen; hohe Augenbrauen; kleine Nase; zarte Haut  Wird über verschiedene Altersstufen hinweg wahrgenommen als: o sozial dependent o schwach o „warm“ o ehrlich

3. Wie gut/korrekt sind die ersten Eindrücke? Antwort: Erste Eindrücke können relativ akkurat sein (müssen es jedoch nicht, d.h. müssen nicht immer richtig sein) und stimmen häufig mit externen Variablen (Messung Intelligenz durch Test) und objektiven Maßen überein: a. Evidenz von Todorov, Mandisodza et al. (2005): „Komptenz Politiker“  Pbn sehen schwarz-weiß Fotos: Jeweils von Gewinner und „Zweitplatzierten/Vizemeister“ in einer Wahl in USA  Wichtig: Pbn kannten die die Kandidaten für die politischen Ämter nicht und Wahl schon gelaufen  Pbn beurteilen welche der beiden Personen kompetenter ist  Ergebnisse: o durchschnittlich 70 % dieser Kompetenzbeurteilungen konnten die Sieger der Wahlen vorhersagen o auch wenn Pbn Bild nur 1 Sekunde sahen o

kein Sympathie-Halo-Effekt  nur Kompetenz sagt Wahlergebnisse voraus

b. Evidenz von Borkenau und Kollegen (2004): „Intelligenzbeurteilung  Pbn sehen kurze Videos in denen Personen eine Aufgabe ausführen (z.B. Definition erfinden)  Pbn beurteilen Intelligenz der Personen  externes Kriterium: Intelligenz der Person, z.B. Test der allgemeine Intelligenz misst 

Ergebnis: .17 bis .40

4. Wie kann man (so schnell) von Äußerlichkeiten auf nicht direkt beobachtbare Eigenschaften/Beweggründe schließen? Antwort: Basiert auf gelernten Stereotypen/Heuristiken/impliziten Persönlichkeitstheorien. Dabei stellen (sozial geteilte) implizite Persönlichkeitstheorien den Link zwischen wahrgenommenen Äußerlichkeiten und sozialen Urteilen dar. Implizite Persönlichkeitstheorien?  Schema, kognitive Faustregel: attraktive Menschen werden als geselliger, intelligenter und sozial kompetenter wahrgenommen (Beauty-is-goodAnnahme)  entstehen durch Erfahrungswissen (d.h. werden gelernt)  können richtig oder falsch sein 

a.

können eigene soziale Realität schaffen: Implizite PT zu Intelligenz (Gesichtsstereotyp)  Selektiven Förderung „intelligent aussehender Studierender“  eigene soziale Realität: „intelligent aussehende Studierende werden besser“

„What is beautiful is good.“ (Beauty-is-good-Annahme) o Der Wirkung von Attraktivität liegt der Halo-Effekt zugrunde

o

b.

„Babyface“ o Kinder mit Babyface werden als weniger verantwortlich wahrgenommen und weniger bestraft o

c.

Halo-Effekt: Der Gesamteindruck einer Person wird durch ein einzelnes Merkmal (hier: Attraktivität/Schönheit) dominiert  zentrale Eigenschaft strahlt auf Einschätzung anderer Eigenschaften

Erwachsene mit Babyface haben gute Chancen als Erzieherinnen, und schlechte Chancen als Bankangestellte

Körpergröße  häufig assoziiert mit Kompetenz und Führungsstärke Evidenz: „Körpergröße wichtiger/unwichtiger Personen“ (Dannenmaier und Thumin, 1964): o o

o

Idee: bei wichtigen Personen wird Körpergröße überschätzt, bei weniger wichtigen Personen unterschätzt Erstsemester einer Krankenpflegeschule sollten die Größe schätzen von: Assistenzdirektor der Schule, Lehrer, studentischer Jahrgangssprecher, Kommilitonen ohne Amt Ergebnisse:  Assistenzdirektor+Lehrer ca. 1 cm größer geschätzt 

d.

Jahrgangssprecher+Kommilitonen 1,5 – 2 cm kleiner geschätzt

Geschlechtsrollen Evidenz: „Jack in the box“ (Condry und Condry, 1976) o Pbn sehen die gefilmte Reaktion eines 9-monate alten Kindes z.B. auf „Jack in the box“; fünf Wiederholungen o UV: Kind heißt scheinbar David (männlich) oder Dana (weiblich) o AVs: wahrgenommener Ärger und Angst des Kindes o Ergebnisse:  „David“ wird eher als ärgerlich wahrgenommen  „Dana“ wird als eher ängstlich wahrgenommen...


Similar Free PDFs