6. Klimazonen PDF

Title 6. Klimazonen
Author Gina Keller
Course B1n Einführung in die Physische Geographie: Physische Geographie II "Klimatologie, Hydrologie, Vegetationsgeographie"
Institution Otto-Friedrich Universität Bamberg
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6. Klimazonen und Klimaklassifikationen (Kuttler, W. (2013) Kap. 8.3.; Diercke‐Weltatlas; weitere Klima‐Lehrbücher) 6.1 Klimagroßregionen auf der Erde 6.2 Genetische Klimaklassifikationen 6.3 Effektive Klimaklassifikationen Klassifikation der Klimate = Erde in Bereiche (nicht unbedingt zonal verlaufend) ähnlichen Klimas einteilen  muss wissen, wie Klima in verschiedenen Breiten der Erde aussieht (Ausprägung d. Klimaelemente) und wie es zu erklären ist (welche Klimafaktoren sind dort wie wirksam?).  Wichtigste Größe, die Klima eines Ortes bestimmt, ist Strahlung  kann Erde in Strahlungszonen einteilen (Kap. 2)  resultieren Luftdruck‐ & Windgürtel, ABER das wird der tatsächlichen Verteilung des Klimas auf Erde noch nicht ganz gerecht 

muss auch Temperaturverteilung berücksichtigen  auf Erde in gleicher geographischer Breite durchaus Unterschiede  gilt auch für Niederschlagsverteilung



+ berücksichtigen, dass sich atmosphärische Zirkulationsglieder auch jahreszeitlich verschieben

6.1. Klimagroßregionen Wenn man versucht, mit bisherigen Wissen zu Luftdruck‐ & Windgürteln, ihrer jahreszeitlichen Verlagerung, zu Temperatur‐ & Niederschlagsverteilung Erde zu untergliedern (versuchen Sie in Aufgabe zu Luftdruck‐ & Windgürteln in Kap. 5.1. grob Gebiete mit „viel bzw. überwiegend Regen“ und Gebiete mit „überwiegend Trockenheit“ einzutragen), kommt man vom Äquator ausgehend zu folgenden Klimagroßregionen:

‐ ‐ ‐

immerfeuchte, innere Tropen: ganzjährig ITC oder innertropische W‐Westwinde, Konvektions‐N sommerfeuchte Tropen (inkl. Monsungebiete): ITC im Sommer mit Schauern, Trockenzeit im „Winter“ mit stabiler Luftschichtung im Bereich der Passate subtropisch‐randtropische Trockengebiete, die ganzjährig unter Einfluss der stabilen Luftschichtung im Bereich der SRH und Passate stehen

(Subtropen liegen zw. Tropen und gemäßigten Breiten; in geographischer Breite zwischen ungefähr 25° und 40°)



Winterregen‐Subtropen: nur an W‐Seite der Kontinente: im Sommer trocken, da unter SRH‐ Einfluss, im Winter feucht, da SRH äquatorwärts wandert und stattdessen die außertropischen Zyklonen auf äquatorwärtigerer Bahn ziehen und zyklonale N bringen ‐ Sommerregen‐Subtropen (auch außertrop. Monsungebiete): nur auf Ostseite der Kontinente. Im Sommer herrschen auflandige Winde, die warmfeuchte Luft in Kontinentale Hitze‐Tief bringen und für Konvektions‐N sorgen. Im Winter reichen Höhentröge der Höhenwestwindzone weit äquatorwärts und deshalb können sich an Ostküsten Zyklonen bilden ‐ kontinentale Subtropen (Bsp.: Iran, Afghanistan, Argentinien): überwiegend trocken, da in kontinentaler Lage und meistens im Lee von Gebirgen ‐ hohe Mittelbreiten (außertropischen W‐Windzone): vor allem an W‐Seiten der Kontinente, ozeanisches geprägtes Klima, ganzjährig unter Einfluss der Zyklonen mit Niederschlägen, im Herbst und Winter sind Zyklonen stärker ‐ kontinentale Klimate der Mittelbreiten: Zyklonen kaum noch wirksam, da bereits okkludiert, im Sommer oft Hitzetiefs mit Konvektionsniederschlag. Im Winter sehr trocken, da unter Einfluss des Kältehochs. Gelegentlich zyklonale N ‐außertropisches Ostseitenklima: an Ostseite d. Kontinente greifen Höhentröge weit äquatorwärts aus. Dadurch stehen diese Gebiete unter Einfluss der Zyklonen. Im Winter kommt aber oft auch ausfließende kalte Kontinentalluft zum Tragen. Dadurch ist N‐max im Sommer. ‐ Polarregionen: im Sommer kommen bei stärkerer Meridionalzirkulation auch mal Zyklonen in polnähere Breiten und bringen wenig ergiebige N; im Winter herrscht meist Inversionslage und Trockenheit im Bereich des Kältehochs. Übersichtlich schematische Darstellung von globalen Sachverhalten mit Hilfe des Idealkontinents.  zeigt ungefähr mittlere Verteilung von Land und Meer auf Erde nach Breitenkreiszonen  Darstellung der aufgezählten Klimagroßregionen auf Idealkontinent:

Abb. Idealkontinent mit Klimagroßregionen (aus: Gossmann, H. (1988): Die Atmosphäre (Physikalische Grundlagen, Wetterabläufe und planetarische Zirkulation). – in: Handbuch des Geographieunterrichts, Bd. 10/1 Physische Geofaktoren, Kap. 2.3, S. S. 191‐193.)

Tabellarische Form d. Darstellung von witterungsklimatischen Zonen finden wir bei Flohn (1957). Darin kann man zugleich erkennen, welche Zirkulationsglieder für Klima verantwortlich sind und wie sie jahreszeitlich wechseln. Dies ist im Unterschied zu Klimagroßregionen bereits ziemlich formale Darstellung, die als Grundlage die Ursachen für verschiedene Witterungsverhältnisse hat.

Anm.: Für die Klausur müssen Sie die Klimagroßregionen, ihre Erklärung und Verteilung beherrschen!

Möglichkeiten der Unterteilung der Klimate der Erde nach bestimmten Kriterien:  Klima nach Ursachen einteilen = genetische Klimaklassifikation. 

Klima nach Grenzwerten von Klimaelementen einteilen = effektive Klimaklassifikation.

Im Folgenden: wichtigste Bsp. für genetische Klimaklassifikation und effektive Klimaklassifikationen: 6.2. Genetische Klimaklassifikationen basieren auf Allg. Atmosphärischen Zirkulation & ihrer jahreszeitlichen Verschiebung. Durch Eigenschaften der einzelnen Zirkulationsgürtel (vgl. Kap. Zur AAZ) kann man Klima einer Region erklären, wenn man weiß, in welchem Bereich der AAZ diese Region liegt  kann sich jahreszeitlich ändern. Genetische Klimaklassifikation nach FLOHN (1957): 7 Klimazonen: 4 stetige (im Sommer‐ & Winterhalbjahr unter Einfluss d. gleichen Zirkulationsgürtel) und 3 alternierende Klimate (im Sommer‐ & Winterhalbjahr unter Einfluss verschied. Zirkulationsgürtel); weitere Präzisierung durch Niederschlagsverteilung. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

immerfeuchte äquatoriale W‐Wind‐Zone mit den ITCs (stetig) wechselfeuchte Randtropen mit sommerlichen Zenitalregen (ITC) & winterlichem Passat (alternierend) Subtropische Trocken‐ und Passatzone (stetig) Subtropische Winterregenzone (alternierend) feuchtgemäßigte außertropische W‐Wind‐Zone (stetig) Subpolarzone mit sommerlichen Ostwinden (kontinentaler Untertyp: boreale Zone) (alternierend) hochpolare Ostwindzone (stetig)

Schematische Darstellung der Klimatypen nach genetischer Klimaklassifikation von FLOHN auf Idealkontinent findet man bei Kuttler (2013), Abb. 8.5.

Nachteil dieser genet. Klimaklassifikation nach FLOHN: es wird kaum eine W‐E‐Abfolge berücksichtigt. Das wird verbessert durch die genetische Klimaklassifikation von NEEF (basierend auf der von FLOHN): Genetische Klimaklassifikation nach NEEF (auf Grundlage von Flohn): (vgl. auch im Diercke‐Atlas) 7 Klimatypen + 1 Hochgebirgszone: I. Polare Klimazone II. Subpolare Klimazone III. Gemäßigte Klimazone IV. Subtropische Klimazone V. Passatklimazone VI. Zone des tropischen Wechselklimas VII. Äquatoriale Zone  Aufgabe: Untertypen der Klimatypen nach Neef aus Atlas raussuchen!

Anm.: Für die Klausur müssen Sie die Klassen (Klimatypen) der genetischen Klimaklassifikation nach FLOHN und nach NEEF auswendig können, so dass Sie anhand des Walter‐ Lieth‐Diagramms eines Ortes das Klima einem Klimatyp nach FLOHN bzw. NEEF zuordnen könnten. Außerdem sollten Sie Vorstellung davon haben, wie die Klimatypen auf der Erde verteilt sind und diese Verteilung über die Allgemeine Atmosphärische Zirkulation erklären können.

6.3. Effektive Klimaklassifikationen basieren auf Auswirkungen des Klimas z.B. auf Vegetation  überwiegend Temperatur‐ & Niederschlagswerte als Klassengrenzen verwendet (Klimaelemente, die an allen Stationen gemessen werden)  liegen meisten Daten vor, um globale Einteilung vorzunehmen. Effektive Klimaklassifikation nach KÖPPEN (& GEIGER): (vgl. Diercke‐Atlas) KÖPPEN (1846‐1940): russ. Meteorologe, der später im Meteorologischen Institut von Hamburg arbeitete. Stellte Klimaklassifikation 1923 auf & überarbeitete sie noch mal in Zusammenarbeit mit Meteorologen Geiger. Klassifikation ist international bekannteste und basiert auf Schwellenwerten

von Temperatur, Niederschlag und auf ihrer jahreszeitlichen Verteilung. Grenzwerte basieren auf Pflanzenwachstumsgrenzen (z.B. für Baumwuchs). Es gibt 5 Klimahaupttypen, von denen 4 thermisch und eines hygrisch abgegrenzt sind  Gekennzeichnet mit Großbuchstaben A, B, C, D, E. A Tropische Klimate B Trockenklimate C warmgemäßigte Klimate D Schneeklimate E Eisklimate Zweite & dritte Buchstaben führen zu Klimauntertypen (vgl. Kuttler (2013), Tab. 8.4.). Als Resultat erhält man Klimaformel mit 2 oder 3 Buchstaben.

Achtung: bei Klassifizierung müssen Sie immer mit Kontrolle der Trockenheit anfangen, also ob Klima ein B‐Klima ist. Erst wenn das ausgeschlossen ist, darf man mit A, C, D oder E weitermachen. (Anm.: Für Klausur müssen Sie Grenzen für Zuordnung des 1. und 2. Buchstabens auswendig können, so dass Sie anhand der Monatswerte von Temperatur und Niederschlag eines Ortes diesem Klimaformel nach Köppen zuordnen könnten).

Effektive Klimaklassifikation nach TROLL & PAFFEN (1963): (vgl. Diercke‐Atlas) Es werden 5 Klimazonen ausgegliedert: I polare und subpolare Zone II kaltgemäßigte boreale Zone III kühlgemäßigte Zone IV warmgemäßigte Subtropenzone V Tropenzone werden unterteilt nach jahreszeitlicher Differenzierung der Klimaelemente  Klimaklassen auch als „Jahreszeitenklimate“ bezeichnet  Kriterien sind z.B. jahreszeitliche Schwankungen d.

Klimaelemente (z.B. bei Temperatur, so dass man unterscheiden kann in Tageszeitenklima oder Jahreszeitenklima oder in ozeanisch oder kontinental; oder beim Niederschlag, so dass man unterscheiden kann in aride und humide Monate). Diese Klimaklassifikation ist nicht so praktikabel wie die von K ÖPPEN, Aber ökologisch differenzierter als die von KÖPPEN (vgl. z. B. Nord‐ & Südrand der Sahara: Nordrand gehört bei TROLL & PAFFEN zum Trockenklima der Subtropen, da Jahreszeitenklima herrscht, der Südrand zum Trockenklima der Tropen, da Tageszeitenklima herrscht; diese Unterscheidung ist bei KÖPPEN nicht möglich). Anm. Zur Klausur sollten Sie wissen, worauf Klimaklassifikation von TROLL & PAFFEN basiert und was sie im Prinzip von der von KÖPPEN unterscheidet.

Effektive (integrative) Klimaklassifikation von SIEGMUND und FRANKENBERG (2014): (vgl. Diercke‐Atlas) ähnlich aufgebaut wie die von TROLL u. PAFFEN, enthält zur übergeordneten Klimazonierung aber noch Angaben zur jährlichen Tageslängenschwankung + zur Bestimmung von „arid“ und „humid“ wird Pencksche Ansatz zur Wasserbilanz (humid ist Klima, wenn N – V positiv ist) verwendet + werden Zwischenstufen (semiarid und semihumid) angegeben. Da Verdunstung V über Verdunstungsformel nach PENMAN (pot. V) berechnet wird, kann sich Bestimmung von humid oder arid von der über die Ariditätsformeln unterscheiden. Zusätzliche Differenzierung von „humid“ und „arid“ in „semihumid“ und „semiarid“ führt in manchen Fällen zu Ergebnissen, die von anderen Klimaklassifikationen abweichen  Dtls. Klima in Klimaklassi‐ fikation von SIEGMUND und FRANKENBERG semihumid (Dsh2‐Klima), während es in Klimaklassifikation von KÖPPEN immer feucht (Cfb), also humid, ist. Solche Differenzen sollte man – vor allem in Staatsexamensklausuren, die z.B. das Wort „humid“ im Thema haben – bedenken. Anm. Zur Klausur sollten Sie wissen, worauf die Klimaklassifikation von SIEGMUND und FRANKENBERG basiert und was sie im Prinzip von der von KÖPPEN unterscheidet.



Ordnen Sie Klima an folgenden Stationen je einem Klimatyp nach NEEF und nach KÖPPEN zu (genau wie möglich)

 Neef: Ostseiten‐Klima  Köppen: (Df) Schneeklima mit ausreichend Niederschlägen in jedem Monat  Neef: Äquatorialklima  Köppen: (Af) Äquatoriales Regenwaldklima (alle Monate ausreichend Niederschlag)  Neef: Subpolares Klima  Köppen: (ET) Tundrenklima  Neef: trockenes Binnenland‐ Passatklima  Köppen: (Tucuman liegt auf SHK; dort ist in „unserem“ Sommer Winter! handelt sich also um Cw‐Klima) Gemäßigtes winter‐trockenes Klima (Mittelmeerklima nein!)

Frage von mir: muss man bei der Klassifikation nach Neef immer den Ort auf der Karte suchen und schauen, in welcher Klimazone er drin liegt? Wenn Sie diese Möglichkeit haben, ja. Aber in der Klausur haben Sie keinen Atlas, da müssen Sie anhand der Klimawerte abschätzen, in welcher Klimazone die Station vermutlich liegt (das sind dann aber leichtere Stationen). Und nach Köppen muss man immer die Temperatur und Niederschlagswerte mit der Tabelle mit den Grenzwerten abgleichen und schauen, in welche Klimazone der Ort so passt? Ja, aber die Grenzwerte müssen Sie dann auswendig können....


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