Aufgabe 5Quelle 1Parania Wikipedia Minderheiten PDF

Title Aufgabe 5Quelle 1Parania Wikipedia Minderheiten
Course Bildung und Schule (Onlineseminar, Parania)
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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Minderheitenproblematik in Parania

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Minderheitenproblematik in Parania In der Bevölkerung Paranias finden sich auf Grund der wechselvollen Geschichte des Landes über ein Dutzend Minderheiten. Die drei größten anerkannten Minderheiten sind die Benser mit etwa 4,54 % Bevölkerungsanteil, sowie die Paraniaken mit 0,49 % und die Pastianer mit 0,44 % Anteil an der Gesamtbevölkerung. Daneben gibt es noch eine unbekannte Anzahl an Tiganern, die jedoch keinen Minderheitenstatus genießen. Offizielle Angaben sprechen von 2,9 % Bevölkerungsanteil, doch die meisten Beobachter gehen von deutlich größeren Zahlen aus, manche halten sie für die größte Minderheit in Parania. Politik für nationale Minderheiten hat seit Gründung der Republik Parania einen hohen Stellenwert. Die offiziell anerkannten Minderheiten der Benser, Paraniaken und Pastianer genießen einen Minderheitenschutz, der ihnen garantiert, dass sie weiterhin ihre Sprache als offizielle Zweitsprache verwenden dürfen. Ebenso können sie ihre Traditionen und Kultur pflegen und werden dabei vom Staat unterstützt. Beispielsweise wird in bestimmten Regionen das vorhandene zweisprachige Schulwesen finanziert. Die paranische Regierung schafft die Rahmenbedingungen für die freie Entfaltung der Persönlichkeit und die Pflege der Kultur der Angehörigen der Minderheiten. Im europäischen Vergleich zeichnet sich Parania durch einen besonderen Minderheitenschutz im Schulsystem aus. Während Minderheiten sich in vielen europäischen Ländern an das bestehende Schulsystem der Zielkultur anpassen müssen, räumt Parania den offiziell anerkannten Minderheiten besondere Freiheiten zur Sicherung ihrer Kultur ein. Wenn in einer Schule mindestens 7 Kinder einer Minderheit sind, dann haben diese 7 Kinder das Recht, dass 8 Stunden ihres Unterrichts ihrer Muttersprache und der Landeskunde ihrer Kultur gewidmet werden. Finden sich mindestens 30 Kinder einer Minderheit, dann können diese sogar beanspruchen, dass der größte Teil ihres Unterrichts in ihrer Muttersprache stattfindet und paranisch nur als Zweitsprache betrachtet wird. Ab 60 Kindern wird den Eltern sogar das Recht eingeräumt, eine eigene weitgehend muttersprachlich orientierte Schule einzurichten. Dieses in Europa einmalige System erlaubt es Minderheiten ihre kulturelle Integrität zu bewahren. Es gibt keinerlei Assimilationszwänge. Des Weiteren ist seit vier Jahren der Gebrauch von Minderheitensprachen neben den Schulen auch in der Verwaltung, vor Gericht und in den Medien ausdrücklich erwünscht, lediglich für den Zugang zu einer Universität oder Hochschule muss ein Paranischer Sprachtest abgelegt werden, was allerdings den Zugang von Minderheiten zu Leitungspositionen spürbar erschwert. Sehr verschieden davon ist die Situation der Tiganer. Als Roma sind sie in vielen Ländern, gerade in Osteuropa, Diskriminierung ausgesetzt, doch gerade in Parania ist ihre Situation defizitär. Sie ______________________________________________________________________________________

Minderheitenproblematik in Parania

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haben weder die oben genannten Minderheitenrechte, noch werden sie politisch repräsentiert. Im Gegensatz zu allen anderen Minderheiten spricht die Mehrheit der paranischen Bevölkerung den Tiganern ab, überhaupt Paranier zu sein und begegnet ihnen offen rassistisch. ‚Tiganer‘ ist ein gebräuchliches Schimpfwort und nach einer Umfrage aus dem Jahr 2003 waren 30 % der paranischen Bevölkerung der Meinung, dass Tiganer am besten am Rande der Gesellschaft leben sollten.

Annähernd

50

%

befürworteten

eine

obligatorische,

staatlich

kontrollierte

Geburtenbeschränkung. Vom öffentlichen Leben und den Bildungssystemen sind sie weitgehend ausgeschlossen: Die meisten Tiganer verlassen das Schulsystem nach der Elementarstufe, falls sie überhaupt eingeschult wurden. Ein bedeutender Anteil bricht die Schule bereits innerhalb der ersten zwei Jahre ab und diejenigen Tiganerkinder, die die Schulen besuchen, werden zumeist in gesonderten Klassen erzogen. Etwa die Hälfte aller Tiganer sind Analphabeten und an höheren Schulen oder Universitäten nicht bis auf Einzelfälle nicht vertreten. Viele Tiganer leben ohne Wasser und Strom in Slums am Rande der Städte. Durch ihre Armut werden viele Tiganer zum Betteln oder zur Kriminalität gezwungen, was die Vorurteile der Mehrheitsbevölkerung über die ‚kriminelle Kultur‘ der Tiganer bestätigt und ihre Marginalisierung und Diskriminierung weiter festigt. Die heutigen Probleme der Tiganer in Parania sind – wie auch in anderen Staaten – nach Auffassung vieler Experten auf zahlreiche, komplex aufeinander wirkende Faktoren zurückzuführen. Dazu gehören die, gegenüber der Mehrheitsbevölkerung deutlich schlechtere materielle Ausgangsbasis, eine meist inoffizielle Segregation, auf Seiten der Tiganer aber auch ein zähes Festhalten an herkömmlichen Strukturen. Aufgrund einer langen Tradition verschiedener Formen der Diskriminierung gibt es bei vielen Tiganern ein Misstrauen gegenüber staatlichen Maßnahmen und privaten Hilfsangeboten, welche schließlich oft an mangelnder Mitarbeit un d Initiative scheitern. Neben der tiefsitzenden Ablehnung in breiten Bereichen der Bevölkerung und der lokalen Behörden sind auch fehlende Ansprechpartner auf Seiten der Tiganer ein Problem. Auf der anderen Seite gab es gerade in den letzten Jahren verstärkte Bemühungen der Regierung, auch die Tiganer stärker zu fördern und mehr in das öffentliche Leben einzugliedern. So ist demnächst die Anerkennung der Tiganer als offizielle Minderheit zu erwarten und bereits seit 2008 gibt es – einige wenige – spezielle Studienplätze für Tiganer an den Universitäten des Landes, um somit zu garantieren, dass zumindest einige von Ihnen eine Hochschulausbildung erhalten. Die Situation der meisten Tiganer hat sich durch diese Maßnahmen bisher jedoch nicht verbessert.

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