Bewegungsapparat Fragen+Lösung PDF

Title Bewegungsapparat Fragen+Lösung
Course Grundlagen Anatomie
Institution Eberhard Karls Universität Tübingen
Pages 22
File Size 341.4 KB
File Type PDF
Total Downloads 17
Total Views 136

Summary

Frgane zum Bewegungsapparat und Lösungen...


Description

Wiederholungsfragen Hauptvorlesung Anatomie, SS 2017: Themengebiet Bewegungsapparat Teil 1: Allgemeine Anatomie/Bestandteile des Bewegungsapparats (IMPP-GK 2014, Kapitel 2.53, 2.54, 2.7) 1.) Welche Bestandteile zählen Sie zum Bewegungsapparat? Der Bewegungsapparat besteht aus einem aktiven und einem passiven Teil 2.) Was bezeichnet der Begriff „aktiver Bewegungsapparat“, was den Begriff „passiver Bewegungsapparat“? Der aktive Bewegungsapparat besteht aus 656 Muskeln, die bei Frauen 25-40% des Körpergewichtes, bei Männern sogar bis zu 50% ausmachen Der passive Bewegungsapparat hingegen besteht aus 206 – 224 Knochen und über 100 gelenkigen Verbindungen. Die unterschiedliche Knochenanzahl kommt durch Verwachsungen zustande, die bei allen Menschen verschieden ausgeprägt sind. Knochen 3.) Welche Teile kann man bei einem langen Röhrenknochen unterscheiden? Ein langer Röhrenknochen besteht aus der Diaphyse (Schaft) und den Epiphysen (gelenktragende Teile) 4.) Welche Arten von Knochensubstanz kennen Sie? Welches sind biomechanische Eigenschaften? Warum ist nicht jeder Knochen „kompakt“? Es gibt die kompakte Knochensubstanz (compacta) aus Lamellen, die sehr hart und stabil ist und deshalb das äußere Gerüst des Knochens bildet und die Schwammförmige Substanz, die spongliosa. Diese besteht aus kleinen Knochenbälkchen, was sie leicht und flexibel macht und im Inneren des Knochens Raum für Luft oder Knochenmark schafft. Die compacta ist weitaus schwerer als die spongliosa, würde also ein Knochen nur aus compacta bestehen, wäre er im Vergleich zur Stabilitätssteigerung viel zu schwer. Ein Röhrenknochen ist ein perfekter Kompromiss zwischen Stabilität und Gewicht 5.) Was bezeichnet der Begriff Osteon? Was ist eine General – was eine Speziallamelle? Ein Osteon ist eine ringförmige Anordnung von Lamellen in deren Mitte im Haver’schen Kanal ein Gefäß verläuft. Im Zwischenraum zwischen den Osteonen befinden sich Schaltlamellen, die keine kreisförmige Struktur haben und zur Raumfüllung zwischen den Osteonen verwendet werden. Die Generallamellen begrenzen die compacta von außen und innen. 6.) Wie wird ein Knochen mit Blut versorgt? Im Knochen befinden sich viele kleine Blutgefäße in sogenannten Haver´schen Kanälen in den Osteonen, durch die Nährstoffe in den Knochen gelangen können. Auch die Knochenhaut, das Periost, ist gut durchblutet. Gefäße, die quer durch den Knochen verlaufen liegen in sog. Volkmann-Kanälen 7.) Welche organischen Substanzen finden sich in einem Knochen? Welche Zellen sind teilungsfähig und stoffwechsel-aktiv? Zelluläre Bestandteile des Knochens: Osteoblasten, Osteoklasten und Osteozyten. Osteoblasten sind Teilungsfähig und bauen Knochenmasse auf, während Osteoklasten sie abbauen. Osteozyten hingegen sind inaktiv und liegen „eingemauert“ zwischen anderen Osteozyten Extrazelluläre Bestandteile: Kollagen Typ II-Fasern (90% der extrazellulären Bestandteile) und „Flaschenbürstenproteine“: Glykosaminoglykane, Osteonektin und Sialoprotein. Das Verhältnis dieser Bestandteile definiert die Festigkeit eines Gewebes

8.) Welche anorganischen Substanzen findet man im Knochen? Was ist die anorganische „Hauptsubstanz“? Hydroxilapatit (Ca10(PO4)6(OH)2) ist der anorganische Hauptbestandteil des Knochens. Zusätzlich kommen noch Mg, K, Cl und Fe dazu. 9.) Welche Knochentypen kennen Sie? Was wäre ein Beispiel für ein Os planum? Was ein Beispiel für ein Os brevis? Welchen Knochentyp verkörpert die Kniescheibe? Ossa longa z.B. Oberschenkelknochen Ossa brevia z..B. Handwurzelnochen Ossa plana z.B. Schulterblätter Ossa sesamoidea z.B. Kniescheibe Ossa pneumatica z.B. Schädelknochen mit Nasennebenhölen Ossa irregularia 10.) Was versteht man unter desmaler Ossifikation? Was ist der Unterschied zur chondralen Ossifikation? Wie entsteht der Hauptanteil unseres Skeletts? Woran sieht man dies bei Kindern und teilweise jungen Erwachsenen? Die desmale ossifikation beschreibt die Entstehung von Knochengewebe direkt aus Embryonalen Stammzellen. Z.B. Schädelknochen. Der größte Teil der Knochen wird allerdings durch chondrale ossifikation gebildet. Dabei wird Knorpelgewebe in Knochengewebe umgebaut. Bei der perichondralen ossifikation entsteht um die Diaphyse ein Knochenmantel, der sich nach innen, oben und unten verlängert, bis er zur Wachstumsfuge kommt. Diese entsteht zwischen der peri- und der enchondralen ossifikation (= Epiphysenverknöcherung), um auch weiterhin ein Wachstum zu ermöglichen. Die hyalinen Wachstumsfugen schließen sich am Ende der Pubertät und verknöchern Knorpel 11.) Wie ist Knorpel prinzipiell aufgebaut? Was ist der Unterschied zu Knochen? Ein Knorpel besteht wie der Knochen aus organischen und anorganischen Substanzen, wobei die Zellulären Bestandteile hierbei die Chondrozyten darstellen, die in Chondronen zusammengeschlossen sind. (Während der enchondralen Ossifikation befinden sich auch noch Chondroklasten im Knorpelgewebe, die die Chondrozyten abbauen um Platz für Osteozyten zu schaffen). Auch bei den Knorpeln gibt es die „Flaschenbürstenproteine“, die hier in weitaus größerer Anzahl vorhanden sind und somit mehr Wasser speichern können, was zur hohen Elastizität des Knorpels führt. Die Kollagenen Fasern des Knorpels sind Kollagen Typ II Die anorganischen Bestandteile sind auch hier Hydroxilapatit, Mg, K, Cl und Fe, allerdings in geringeren Teilen als im Knochen 12.) Was ist ein bradytrophes Gewebe? Unter bradytrophem Gewebe versteht man Gewebe, das nur durch Diffusion ernährt und nicht durchblutet wird. Ein Knorpel ist ein solches bradytrophes Gewebe, es wird entweder durch das durchblutete und innervierte Perichondrium versorgt oder durch die Synovialflüssigkeit in den Gelenken 13.) Welche Knorpeltypen gibt es? Was ist das „Besondere“ an Gelenkknorpel? Bei den Knorpeln wird unterschieden zwischen: hyalinem Knorpel (Stütz (z.B. in der Trachea)- oder Gelenksknorpel), elastischem Knorpel (z.B. Ohrläppchen) und Faserknorpel (z.B. Bandscheiben) Gelenksknorpel besitzen kein Perichondrium und sind nicht proliferationsfähig (= wenn ein Gelenksknorpel abgescheuert wurde besteht keine Möglichkeit, dass er sich regeneriert)

14.) Wie erfolgt die Ernährung des Gelenkknorpels? Der Gelenksknorpel wird durch die Synovialflüssigkeit, einem Blutfiltrat ernährt. 15.) Warum sieht man die Kollagenfasern im Gelenkknorpel in histologischen Schnitten in der Regel nicht? Wann kann man Sie doch sehen? Kollagenfasern sind bei Betrachtung mit dem Lichtmikroskop „maskiert“. D.h. sie brechen das Licht im selben Winkel wie Proteoglykane, sodass sie von diesen nicht unterschieden werden können. Erst durch polarisiertes Licht werden sie sichtbar. 16.) Was ist eine Arthrose? Was sind die häufigsten Symptome? Eine Arthrose ist ein Gelenkverschleiß. Dabei wurde der Gelenkknorpel aufgrund zu hoher oder falscher Belastung abgetragen, sodass sich Knochen an Knochen reibt. Symptome sind Bewegungseinschränkung und verminderte Wasserbildung im Gelenk 17.) Welche Knorpeltypen und v.a. wo kommen diese im Bewegungsapparat vor? Siehe Frage 13) Knochenverbindungen 18.) Welche Knochenverbindungen können Sie unterscheiden? 19.) Was unterscheidet eine Synarthrose von einer Diarthrose ? 20.) Nennen Sie 3 unterschiedliche Typen einer Synarthrose, wo kommen diese vor ? 21.) Welche Teile sind obligat für eine Diarthrose ? 22.) Die Amphiarthrose ist eine „besondere“ Diarthrose. Erklären Sie ! Wo kommt diese Gelenkverbindung vor ? - Diarthrose: echtes Gelenk - (besteht aus Gelenkkapsel, Gelenkshöhle, Gelenksspalt und Gelenksknorpel) - Synarthrose: unechtes Gelenk – besitzt keine ausgeprägte Gelenkskapsel, Gelenksspalt und Gelenkshöhle fehlen) Syndesmose: Knochen durch Bindegewebe verbunden (z.B. zwischen Tibia und Fibula) Synchondrose: Knochen durch knorpeliges Gewebe verbunden (z.B. Sternum) Symphyse: Knochen durch Faserknorpel verbunden (z.B. symphysis pubica) - Synostose: verköncherte Chondrosen => Elastizitätseinbußen z.B. Verknöcherung der Rippenknorpel bei älteren Menschen - Amphiarthrose: eigentlich echtes Gelenk, allerdings so stark durch Bänder gesichert, dass es beinahe unbeweglich ist z.B. zwischen Kreuzbein und Darmbein 23.) Bei den Diarthrosen kann man unterschiedliche Gelenktypen erkennen. Nennen Sie 6 unterschiedliche Typen und ihr konkretes Vorkommen (wo sind die denn eigentlich ?) ! Gelenktyp Achse Bewegungsrichtunge Vorkommen n n Kugelgelenk 3 6 Schultergelenk (Gelenkspfanne reicht nicht bis zum Äquator des Gelenkkopfes) Nussgelenk 3 6 Hüftgelenk (Gelenkspfanne geht über den Äquator des Gelenkskopfes) Eigelenk 2 4 Handgelenk Radgelenk 1 2 Articulatio Radioulnaris zwischen Elle und Speiche, im 2. Kopfgelenk Sattelgelenk 1 2 Daumen Scharniergelenk 1 2 Ellenbogengelenk

24.) Welche gelenkassoziierten Strukturen kennen Sie? Welche Funktionen haben diese Hilfseinrichtungen? Menisken (Halbmondförmig) und Disken (rund), Labri, Bänder, Bursae (Schleimbeutel), Recessi (Aussackungen der Gelenkkapsel). Sie alle dienen der Scheuerungsminderung zwischen den Knochen, der Erhöhung der Stabilität, der Verminderung der Druckbelastung und der Sehnenschonung. Bewegungsachsen, Körperebenen, Gelenkbewegungen 25.) Welche Körperebenen kann man unterscheiden? In welcher Körperebenen findet die Beugung der Wirbelsäule statt? Sagittalebene, (Mediosagittalebene), Frontalebene, Transversalebene Die Bewegung der WS findet in der Mediosagittalebene statt 26.) Wieviele Freiheitsgrade hat ein Kugelgelenk? Wieviele ein Scharniergelenk? Kugelgelenk: 3, Scharniergelenk: 1 27.) Was ist eine Bewegungsachse? Wieviele Bewegungen kann man in einem Gelenk mit 3 Bewegungsachsen durchführen? Die Bewegungsachse bezeichnet die Achse, um welche sich eine Gelenk drehen kann. Ein Gelenk mit 3 Bewegungsachsen kann 6 Bewegungen durchführen (hinzu kommen kombinierte Bewegungen.) 28.) Was ist die Neutral-0-Methode? Wieviel Grad kann ein Patient im Kniegelenk beugen, wenn die Bezeichnung nach Neutral-0-Methode Ext/Flex 0/0/80 heißt? Bei der Neutral-0-Methode wird die Gelenkbewegung ausgehend von der anatomischen Normalposition gemessen. Bei Ext/Flex 0/0/80 im Kniegelenk kann man dieses um 80Grad beugen. Quergestreifte Skelettmuskulatur 29.) Welche unterschiedliche Arten von Muskeln kennen Sie? Was unterscheidet einen mehrbäuchigen von einem mehrköpfigen Muskel? Es gibt 3 verschiedene Muskelgewebearten: quergestreift, glatt und Herzmuskulatur. Desweiteren kann man sie nach Faserverlauf (parallelfaserig, gefiedert), Muskelform (Musculus planus, Musculus fusiformis (Spindelförmig), mehrköpfige, mehrbäuchige und ringförmige Muskel) und Gelenkbeteiligung (ein- oder mehrgelenkig) einteilen. Mehrköpfige Muskel haben verschiedene Ursprungssehnen, vereinigen sich aber zu einem Muskelbauch und haben eine Ansatzsehne (Bsp. M. Biceps). Bei Mehrbäuchigen Muskeln werden mehrere Muskelbäuche über Zwischensehnen verbunden (Bsp.: M. Rectus abdominis). 30.) Wie sind Skelettmuskeln gegliedert? Welche Hüllstrukturen umgeben die einzelnen Anteile? Skelettmuskeln besitzen Muskelbauch, Ursprungs- (Origo) und Ansatzsehne (Insertio). Die einzelnen Muskelfasern, Muskelbündel und der gesamte Muskel sind von Faszien (kollagene Bindegewebshülle) umgeben, welche in die Sehnen übergehen. 31.) Was ist ein Sarkomer? Welche Mikrofilamente sind für die Muskelbewegung wesentlich? Sarkomere sind die Grundeinheit der Muskelfasern. Eine Muskelfaser besteht aus mehreren hintereinander geschalteten Sarkomeren. Wesentlich für die Muskelbewegung sind Aktin und Myosin. Biomechanik 32.) Von welchen Faktoren hängt die Kraftentwicklung eines Muskel ab? Versuchen Sie in diesem Zusammenhang den Muskelquerschnitt, den Fiederungswinkel und die Sehnenkraft zu definieren!

Die Kraftentwicklung hängt unter anderem von der Länge des Hebelarms ab. Desweiteren ist der Muskelquerschnitt wichtig (mehr Sarkomere nebeneinander -> bessere Kraftaufteilung > mehr Kraft insgesamt). Entscheidend ist nicht der anatomische Querschnitt, sondern der physiologische Querschnitt aller Muskelfasern, der je nach Fiederungswinkel (Winkel, in dem die Fasern an der Sehne ansetzten) stark vom anatomischen Querschnitt abweicht. Bei kleinem Winkel setzen die Fasern ziemlich grade am Sehnenanfang an, was für die Kraftübertragung ideal ist, jedoch passen relativ wenige Fasern nebeneinander, so dass die Sehnenkraft (effektive Kraft) kleiner ausfällt. Desto steiler die Fasern an der Sehnen ansetzten (also an der Seite der Sehnen), desto mehr passen nebeneinander und die Sehnenkraft wird größer. Bei zu steilem Winkel wird die Sehnenkraft (durch immer schlechter werdende Kraftübertragung) wieder kleiner. Außerdem ist für die Kraftentwicklung die Verkürzung der Muskelfasern entscheidend. Bei gedehnten Muskeln haben die Filamente weniger Kontaktfläche und können somit weniger stark kontrahieren. Wenn der Muskel fast maximal verkürzt ist, dann sind einzelne Sarkomere schon maximale verkürzt und tragen somit nicht mehr zur weiteren Verkürzung bei. Die Kraftenwicklung ist also zwischen diesen beiden Zuständen maximal. 33.) Was ist ein einarmiger Hebel? Wo findet man das im Bewegungsapparat? Welche anderen Hebelarme gibt es? Bei einem einarmigen Hebel sind Kraft- und Lastarm auf der gleichen Seite des Drehzentrums. Man findet ihn zB. am Unterarm in Verbindung mit dem M. Biceps brachii. Ein weitere Hebelarm ist der zweiseitige Hebel, wo Lastarm und Kraftarm auf er jeweils anderen Seite des Drehpunkts sitzen (zB. Unterarm mit dem M. Triceps brachii). 34.) Erklären Sie am Beispiel des Ellenbogengelenks die Begriffe Agonist, Anatagonist und Synergist! Der M. biceps brachii ist für die Flexion im Ellenbogengelenk zuständig („er nimmt daran teil“ -> Agonist), während der M. triceps brachii für die Extension, also die entgegen gerichtete Bewegung zuständig ist („entgegen Handelnder“ -> Anatogonist). Der M. brachialis ist ebenfalls für die Flexion im Ellenbogengelenk zuständig, koorperiert also mit dem M. biceps brachii und ist hier Synergist. 35.) Welchen Vorteil hat ein langer Hebelarm? Was ist eine Lastarm? Wiederholen sie biomechanische Zusammenhänge! Kraft x Kraftarm = Last x Lastarm Man spricht vom virtuellem Lastarm, dies bezeichnet die gedachte gerade Strecke zwischen Last und Drehzentrum. Bei einem langem Kraftarm kann man größere Lasten heben, bei einem kurzen Kraftarm kann man zwar kleinere Lasten heben, aber dafür schneller. 36.) Was beschreiben die Begriffe „aktive“/“passive“ Insuffizienz bei mehrgelenkigen Muskeln? Bei der aktiven Insuffizienz sind die Muskeln nicht in der Lage sich weiter zu verkürzen, so dass sie nicht fähig sind alle beteiligten Gelenke in Ihre Endstellung zu bringen. Bei der passiven Insuffizienz beruht die Begrenzung der Beweglichkeit auf der nicht ausreichenden Dehnbarkeit der Antagonisten. 37.) Wie kann man die Muskelkraft klinisch untersuchen? Medical-Research-Council-Skala: Hierbei testet man die Kraft bei Extension und Flexion im Seitenvergleich. Es gibt 6 Kraftgrade (0-5): •

0 = keine Muskelaktivität (Plegie)



1 = tastbare Muskelaktivität ohne Bewegungseffekt



2 = Bewegung ohne Einfluss der Schwerkraft bzw. nur unter Ausschaltung der Schwerkraft möglich



3 = Bewegung gegen die Schwerkraft möglich



4 = Bewegung gegen Widerstand möglich



5 = normale Kraft

Arm- Beinhalteversuch: Extremität wird für 30s bei geschlossenen Augen angehoben- wenn eine Seite absinkt spricht das für eine Parese.

Teil 2/3: Rumpf: Wirbelsäule, Thorax, Bauchwand (Fragen 1. - 11.) Wirbelsäule 1.) Was bezeichnet man bezogen auf die Wirbelsäule als Segment? 1 Wirbel, 1 Arterie, 1 Vene, 1 Spinalnerv (je Seite) 2.) Wieviele Wirbel hat eine Mensch? Was ist die normale Form der Wirbelsäule? Was bezeichnen die Begriffe Lordose/Kyphose/Skoliose? 30-35, Doppel-S förmig, Lordose: nach ventral konevexe Krümmung, Kyphose: nach dorsal konvexe Krümmung, Skoliose. Pathologische seitliche Krümmung der Wirbelsäule >10Grad 3.) Was bezeichnen die Begriffe Lamina/Pedikel? Welche anderen Teile eines Wirbels kennen Sie? Lamina: dorsale Anteil des Wirbelbogens (arcus vertebrae), Pedikel: ventrale Anteil des Wirbelbogens. Am Übergang befinden sich jeweils paarweise lateral die Proc. transversii, cranial die Proc. articularis superior und caudal die Proc. articularis inferior. Dorsal des Arcus ist der Proc. spinosus. Caudal schließt der Arcus am Corpus vertebrae. 4.) Was sind die Besonderheiten der Halswirbel 1 und 2 gegenüber „typischen“ Wirbeln? Wie verläuft die A. vertebralis in diesem Bereich? HW1 hat keinen Körper und keinen Dornfortsatz, HW2 hat auf dem Körper den Dens axis. Die A. vertebralis veräuft zunächst durch die Foramina transversaria und tritt dann durch das Foramen Magnum in den Schädel ein 5.) Welche Bandstrukturen finden sich an der Wirbelsäule? Welche Funktionen können Sie sich vorstellen? Lig. longitudinale anterius (Begrenzung der Dorsalextension), Lig. longitudinale posterius + Lig. supraspinale + Lig. nuchae (Begrenzung der Ventralflexion), Ligg. flava (Unterstützung der Muskel bei Aufrechthaltung und Bremsen der Ventralflexion), Ligg. interspinalia (Begrenzung der Ventralflexion, verhindern Gleitbewegung der Wirbel gegeneinander), Ligg. intertransversaria (Begrenzung von Lateralflexion und Rotation) 6.) Was sind die Ligg. alaria? Welche anderen Bänder gibt es zwischen Atlas und Axis? Lateral am oberen Teil des Dens abgehendes und am medialen Rand der Hinterhauptkondylen sowie Foramen magnum ansetzendes Band, welches der Hemmung der Ventralfelxion des Kopfes und der Begrenzung der Rotation dient. Weitere Bänder sind Lig. apicis dentis, Lig. cruciforme atlantis (bestehend aus: Lig. transversum atlantis + Fasciculi longitudinales), Membrana tectoria, Membrana atlantooccipitalis anterior, Membrana atlantooccipitalis posterior 7.) Wie sind die Bandscheiben aufgebaut? Welche Funktion haben sie? Welche Symptome verursacht ein Bandscheibenvorfall? Warum? Ein äußerer Faserring (Anulus fibrosus) aus konzentrisch geschichteten Faserknorpellamellen umgibt einen Gallertkern (Nucleus pulposus). Der Nucleus pulposus besteht aus wasserbindenden Glykosaminoglykanen und setzt den Faserring unter Spannung.

Die verteilt die Druckbelastung gleichmäßig und begrenzt Bewegungen der Wirbel gegeneinander. Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es zum Prolaps des Gallertkern und es kann durch Druck auf den im Foramen intervertebrale verlaufenden Spinalnerv zu neuronalen Ausfällen kommen. Diese äußern sich in Neuralgien, Hypästhesien und Paresen im entsprechendem Dermatom. 8.) Welche Gesamtrotation besitzt die Wirbelsäule? Wo findet ein Großteil dieser Rotation statt? 105/0/105, zum Großteil im HWS Bereich, bzw. dort zwischen Axis und Atlas 9.) Welche Muskeln bewegen die Wirbelsäule? Was ist der Unterschied zwischen allochthonen und autochthonen Rückenmuskeln? Die autochthone Rückenmuskulatur ist die primäre Rückenmuskulatur, während die allochthone als sekundäre Rückenmuskulatur der Schultermuskulatur, der Bronchialmuskulatur und der Extremitätenmuskulatur entstammt. medialer Trakt der autochthonen Rückenmuskulatur: Mm. interspinales, M. spinalis, Mm. rotatores breves, Mm. rotatores longi, M. multifidus, M. semispinalis lateraler Trakt: M. iliocostalis, M. longissimus, M. splenius, Mm. intertransversarii, (Mm. levatores breves costarum) Nackenmuskulatur: (autochthon): M. rectus capitis posterior major, M. rectus capitis posterior minor, M. obliquus capitis superior, M. obliquus capitis inferior (allochthon): M. rectus capitis lateralis, M. rectus capitis anterior allochthon: M. serratus posterior superior, M. serratus posterior inferior 10.) Wir kann man die autochthone Rückenmuskeln anatomisch/funktionell gliedern? anatomisch: medialer Trakt, lateraler Trakt funktionell: dorsalextension, Rumpfaufrichtung 11.) Zu welchem Teil der autochthonen Muskeln gehören die Mm. rotatores? medialer Trakt Thorax + Bauchwand #12: Wahre Rippen (Costae verae, I-VII), Falsche Rippen (Costae spuriae, VIII-X), Freie Rippen (Costae fluctuantes, XI-XII) Der Thorax ist nach dorsal von Rippen und der Wirbelsäule begrenzt, nach lateral von den Rippen und nach ventral von den Rippen und dem Sternum. Nach caudal öffnet sich die Apertura thoracis inferior, die vom Zwerchfell „ausgekleidet“ wird. Nach cranial öffnet sich die Apertura thoracis superior, der cranial der Hals folgt.
<...


Similar Free PDFs