Buchführung Zusammenfassung, WiSe 2021/22 bei Prof. Quick PDF

Title Buchführung Zusammenfassung, WiSe 2021/22 bei Prof. Quick
Author Laurent Kiefer
Course Buchführung
Institution Technische Universität Darmstadt
Pages 71
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Summary

Eine präzise Zusammenfassung des Kurses Buchführung von Prof. Quick....


Description

Buchführung Zusammenfassung Gliederung: I.

II. III. IV. V. VI.

I.

Grundlagen a. Rechnungswesen b. Buchführung Bestandserfassung und Bestandsausweis Buchungsarten Ausgewählte Buchungsprobleme Hauptabschlussübersicht Fragenkatalog

Grundlagen a. Rechnungswesen Begriff: -

Informationssystem Rechenwerke, die Geschehen eines Unternehmens erfassen, steuern und überwachen

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Buchführung und Bilanzierung Kosten- und Leistungsrechnung Planung Statistik

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Dokumentations- und Kontrollfunktion Reinvermögens- und Gewinnermittlungsfunktion Dispositionsfunktion (= Entscheidungsgrundlage als Unterstützung zur betrieblichen Planung -> finanzielle Mittel, betriebliche Einnahmen, laufende Ausgaben)

Bereiche:

Aufgaben:

Rechenelemente: -

Auszahlung und Einzahlung 1. Verändern Zahlungsmittelbestand (Bargeld + Sichtguthaben) a. Sichtguthaben = spezielle Einlagen, die keine oder eine kurze Frist haben (Laufzeit/Kündigungsfrist weniger als 1 Monat) i. Z.B. Guthaben in Girokonten: Dienen vor allem zu Zahlungszwecken, nicht zur Geldanlage

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Ausgabe und Einnahme 1. Ausgaben und Einnahmen verändern Geldvermögen (Zahlungsmittelbestand + Forderungen – Verbindlichkeiten) - Aufwand und Ertrag 1. Aufwände und Erträge verändern Reinvermögen des Unternehmens (Geldvermögen + Sachvermögen) a. Reinvermögen = Vermögen eines Unternehmens nach Abzug aller Verbindlichkeiten (in den meisten Fällen entspricht es dem Eigenkapital) - Kosten und Leistungen 1. Kosten = bewerteter leistungsbezogener Güterverzehr 2. Leistungen = bewertete leistungsbezogene Güterentstehung b. Buchführung Aufgabe: -

Vollständige, systematische Erfassung aller in einem Unternehmen anfallenden Geschäftsvorfälle unter Verwendung einer einheitlichen Aufzeichnungstechnik

Buchführungssysteme: -

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Kameralistische Buchführung 1. Z.B in öffentlicher und kirchlicher Verwaltung 2. Betrachtet lediglich Einnahmen und Ausgaben 3. Erfasst nur Geldverbrauch, nicht Ressourcenverbrauch 4. Fokus liegt auf Finanzzielen, als auf Sachzielen Kaufmännische Buchführung 1. Einfache Buchführung a. Gewerbe ohne Handelsregistereintrag und Jahresumsätzen von erfolgsneutral

Arten von Bilanzveränderungen: -

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Aktivtausch 1. Ein (oder mehrere) Aktivposten nimmt zu, und ein anderer (oder mehrere) Aktivposten nehmen ab a. Beispiel: Geld wird vom Bankkonto (aktives Bestandskonto) abgehoben und in Barkasse (aktives Bestandskonto) eingelegt i. => keine Auswirkung auf Bilanzsumme des Unternehmens b. Sollbuchung = Aktivmehrung c. Habenbuchung = Aktivminderung Passivtausch 1. Ein (oder mehrere) Passivposten nimmt zu, und ein anderer (oder mehrere) Passivposten nehmen ab

a. Beispiel: Kurzfristiges Darlehen wird gegenüber der Bank in ein langfristiges Darlehen umgewandelt i. Verbindlichkeit gegenüber der Bank -> passives Bestandskonto ii. Hier: lediglich der Name des Passivkontos ändert sich b. Sollbuchung = Passivminderung c. Habenbuchung = Passivmehrung

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Aktiv-Passiv-Mehrung 1. Bilanz nimmt auf beiden Seiten zu 2. Durch den Geschäftsvorfall erhöhen sich sowohl Aktiv- als auch Passivposten a. Zugang auf Aktivseite Erfolg bei aktiven Bestandskonten auf der Soll-Seite b. Zugang auf Passivseite erfolgt bei passiven Bestandskonten auf der Haben-Seite c. Soll-an-Haben-Prinzip: aktive Bestandskonten werden als erstes genannt d. Sollbuchung = Aktivmehrung e. Habenbuchung = Passivmehrung Aktiv-Passiv-Minderung 1. Bilanz nimmt auf beiden Seiten ab 2. Durch Geschäftsvorfall verringen sich sowohl Aktiv- als auch Passivposten a. Abgang auf Aktivseite der Bilanz erfolgt bei aktiven Bestandskonten auf Haben-Seite b. Abgang auf Passivseite der Bilanz erfolgt bei passiven Bestandskonten auf Soll-Seite c. Soll-an-Haben-Prinzip: passive Bestandskonten werden als erstes genannt d. Sollbuchung = Passivminderung e. Habenbuchung = Aktivminderung

Auflösen der Bilanz in Konten: -

Problem: Es wäre zu umständlich nach jedem Geschäftsvorfall eine neue Bilanz aufzustellen Lösung: 1. Auflösung der Bilanz in Konten 2. Festhalten der durch Geschäftsvorfälle ausgelösten Bilanzveränderungen auf sogenannten Konten 3. Zusammenfassung der Konten zu einer Bilanz am Ende der Abrechnungsperiode 4. => Bilanz stellt Anfang und Ende einer Abrechnung dar

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Konto: zweiseitig geführte Rechnung 1. Linke Seite: Soll-Seite 2. Rechte Seite: Haben-Seite 3. Aus Bilanz abgeleitete Konten -> Bestandskonten a. Aktivkonten i. Alle Konten, die sich auf der Aktivseite der Bilanz befinden 1. Z.B. Gebäude, Maschinen, Fuhrpark oder Kasse b. Passivkonten i. Alle Konten, die sich auf der Passivseite der Bilanz befinden 1. Z.B. Eigenkapital, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder Hypotheken 4. Auch hier muss gelten: Summe Anfangsbestand aller 5. Aktivkonten = Summe Anfangsbestand aller Passivkonten

Buchen auf Bestandskonten: -

Keine Buchung ohne Gegenbuchung Verbuchung eines Geschäftsvorfalls berührt immer mindestens 2 Konten Mindestens auf einem Konto wird im Soll und mindestens auf einem Konto wird im Haben gebucht Summe Sollbuchungen = Summe Habenbuchungen Aktivkonten: Zugänge im Soll und Abgänge im Haben Passivkonten: Zugänge im Haben und Abgänge im Soll Buchungssatz

1. Dient der Vorbereitung der Buchung auf den Konten und bezeichnet die Konten, auf denen gebucht wird

Einfache Buchungssätze: -

Betreffen nur zwei Konten Erste Stelle: Sollbuchung Dazwischen: „an“ Zweite Stelle: Habenbuchung Abschließend: Betrag Beispiele: 1. Geschäftsvorfall: Bareinkauf von Waren für 1.000€ a. Buchungssatz: Waren an Kasse 1.000 2. Geschäftsvorfall: Aufnahme eines Bankdarlehens in Höhe von 30.000€ a. Buchungssatz: Bank an Darlehensschulden 30.000

Zusammengesetzte Buchungssätze: -

Mehr als zwei Konten Betrag erscheint sofort nach Nennung des Kontos Beispiel: 1. Geschäftsvorfall: Schuldner zahlt seine Schuld in Höhe von 5.000€ durch eine Baranzahlung in Höhe von 2.000€ und durch Verrechnung einer Warenlieferung über 3.000€ 2. Buchungssatz: Kasse 2.000 Waren 3.000 an Forderungen 5.000

Eröffnungsbilanzkonto und Schlussbilanzkonto: Eröffnungsbilanzkonto: -

Um bei Eröffnungsbuchungen auf Bestandskonten eine Gegenbuchung vornehmen zu können Technisches Hilfskonto Eröffnungsbilanz: A (Aktiva) & P (Passiva) Eröffnungsbilanzkonto (EBK): S (Soll) & H (Haben) Gegenbuchung Anfangsbestände Aktivkonten auf dem EBK im Haben

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Gegenbuchung Anfangsbestände Passivkonten auf dem EBK im Soll

Schlussbilanzkonto (SBK): -

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Am Periodenende Konten abschließen 1. Buchmäßiger Endstand muss ermittelt werden Ermittlung Endbestand = saldieren 1. Berechnet Endbestand/Saldo, indem man die kleinere Kontoseite von der größeren subtrahiert und die Differenz auf die kleinere Seite schreibt a. Konto wird zum Ausgleich gebracht Salden aktive und passive Bestandskonten werden zu Schlussbilanz zusammengefasst 1. Formales Gegenkonto: Schlussbilanzkonto Nimmt Gegenbuchungen der Kontensalden der aktiven und passiven Bestandskonten auf Kein Spiegelbildkonto

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Beispiel Geschäftsvorfälle 1. Kauf neuer Drucker auf Ziel 500€ a. Auf Ziel = auf Rechnung = auf Zahlungsziel 2. Einkauf von Waren, Barzahlung Kaufpreis von 300€ 3. Kunde überweist Schuld in Höhe von 400€ 4. Einkauf von Waren auf Ziel 200€ 5. Begleichung Verbindlichkeiten Banküberweisung 400€

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Buchungssätze Geschäftsvorfälle 1. BGA an Fremdkapital 500 2. Waren an Kasse 300 3. Bank an Forderungen 400 4. Waren an Fremdkapital 200

5. Fremdkapital an Bank 400

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Abschlussbuchungen 1. SBK an BGA 1.500 2. SBK an Waren 1.300 3. SBK an Forderungen 800 4. SBK an Bank 1.400 5. SBK an Kasse 300 6. Eigenkapital an SBK 2.000 7. Fremdkapital an SBK 3.300

b. Erfolgsbuchungen Begriff: -

Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle bewirken Veränderungen auf Bestandskonten und im Eigenkapitalkonto

Erfolgsbuchungen: -

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Beispiel Aufwand: 1. Geschäftsvorfall: Zahlung Löhne per Bank (Überweisung) in Höhe von 30.000€ 2. Buchungssatz: Eigenkapital an Bank 30.000 3. Lohnzahlung -> Verminderung Eigenkapital 4. Unternehmenszweckbedingte Minderungen Eigenkapital durch Erfolgsvorgänge = Aufwand Beispiel Ertrag: 1. Geschäftsvorfall: Zinsgutschrift der Bank in Höhe von 500€ 2. Buchungssatz: Bank an Eigenkapital 500 3. Erhaltene Zinsen -> Eigenkapitalerhöhung 4. Unternehmenszweckbedingte Erhöhungen Eigenkapital durch erfolgswirksame Geschäftsvorfälle = Ertrag Grundsätzlich möglich, alle erfolgswirksamen Vorgänge auf Eigenkapitalkonto zu erfassen Periodenerfolg = Veränderungen Eigenkapitalbestand 1. Eigenkapitalmehrung = Gewinn 2. Eigenkapitalminderung = Verlust Problem: Eigenkapitalkonto sehr unübersichtlich Lösung: Einrichtung Gewinn- und Verlustkonto (GVK) als Unterkonto des Eigenkapitalkontos Eigenkapitalkonto 1. Bestandskonto 2. In Bilanz aufgeführt 3. Passiv-Konto 4. Schulden, die das Unternehmen gegenüber den Eigentümern/Gesellschaftern hat Im Fall eines Gewinns (GVK):

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Im Fall eines Verlustes (GVK):

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Im GVK ausgewiesener Saldo wird am Periodenende auf Eigenkapitalkonto übertragen 1. Gewinnfall: GVK an Eigenkapital 2. Verlustfall: Eigenkapital an GVK Problem: Erfolgsposten wären nicht nach sachlichen Gesichtspunkten geordnet Lösung: Untergliederung GVK in Erfolgskonten

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Erfolgskonten: -

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Erfolgskonten sind Eigenkapitalkonto nachgebildet Erfolgswirksame Eigenkapitalminderungen -> Soll Erfolgswirksame Eigenkapitalerhöhungen -> Haben 1. Aufwendungen -> Soll 2. Erträge -> Haben Kontoreihen 1. Aufwandskonten 2. Ertragskonten Saldierung gleichartiger Aufwendungen und Erträge -> nicht zulässig Buchungen auf Gegenseite nur für Korrekturzwecke gestattet 1. Stornobuchungen Aufwandskonten schließen grundsätzlich -> Sollsaldo Ertragskonten grundsätzlich -> Habensaldo Gegenbuchung erfolgt jeweils auf GVK Buchungssätze: GVK an Aufwandskonto i. Ertragskonto an GVK Erträge übersteigen Aufwendungen 1. GVK -> Habensaldo 2. Gewinn wurde erwirtschaftet 3. Eigenkapital wird erhöht 4. Habenseite gegenbuchen: GVK an EK

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Aufwendungen übersteigen Erträge 1. GVK -> Sollsaldo 2. Verlust 3. Eigenkapital verringert sich 4. Sollseite gegenbuchen: EK an GVK Aufwands- und Ertragsbuchungen berühren einseitig aktive oder passive Bestandskonten 1. Aufwandsgegenbuchung -> Aktivminderung und/oder Passivmehrung 2. Ertragsgegenbuchung -> Aktivmehrung und/oder Passivminderung Beispiel: 1. Geschäftsvorfälle: a. Lohnzahlung per Bank, 100€ b. Vermieter stundet ausstehende Miete, 50€ i. Aufschiebung der Zahlung / Stundung c. Zinsgutschrift der Bank, 180€ d. Lieferant gewährt Vermittlungsprovision und verrechnet diese mit ausstehenden Verbindlichkeiten, 80€ e. Überweisung Stromrechnung, 30€ 2. Buchungssätze: a. Lohnaufwand an Bank 100 b. Mietaufwand an Verbindlichkeiten LuL 50 c. Bank an Zinsertrag 180 d. Verbindlichkeiten an Provisionserträge 80 e. Energieaufwand an Bank 30 3. Abschluss der Aufwandskonten a. Buchungssätze: i. GVK an Lohnaufwand ii. GVK an Mietaufwand 50 iii. GVK an Energieaufwand

4. Abschluss der Ertragskonten a. Buchungssätze: i. Zinserträge an GVK 180 ii. Provisionserträge an GVK 80

5. Abschluss des Gewinn- und Verlustkontos a. Buchungssätze: i. GVK an EK 80 ii. EK an SBK 1.080

Verbuchung von Privateinlagen und -entnahmen: -

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Eigenkapital wird durch Aufwendungen und Erträge verändert 1. Durch erfolgswirksame Vorgänge Eigenkapitalveränderungen durch Einlagen oder Entnahmen des Unternehmers bzw. Gesellschafter Privateinlagen 1. Erhöhen Eigenkapital 2. Beispiel: a. Geschäftsfall: i. Unternehmer zahlt aus Privatvermögen 10.000€ auf geschäftliches Bankkonto ein b. Buchungssatz: i. Bank an EK 10.000 3. Alternatives Beispiel: a. Privateinlage auf Unterkonto („Einlagenkonto“) des EKK verbuchen -> über EKK abschließen b. Buchungssatz: i. Bank an Einlagenkonto 10.000 ii. Einlagenkonto an EK 10.000 Privatentnahmen 1. Verringern Eigenkapital 2. Beispiel:

a. Geschäftsfall: i. Unternehmer überweist Begleichung seiner privaten Einkommenssteuerschuld 5.000€ vom geschäftlichen Bankkonto ans Finanzamt b. Buchungssatz: EK an Bank 5.000 3. Privatentnahmen kommen häufiger vor, werden auf Unterkonto des EKK gesammelt -> „Privatentnahmen“ a. Am Ende des Jahres wird über das EKK abgeschlossen i. Privatentnahmen an Bank ii. EK an Privatentnahmen Gewinn und Verlust-Konto (GVK), Gewinn und Verlust-Rechnung (GVR): -

IV.

GVR wird auf Basis des GVK erstellt GVK: 1. In System der doppelten Buchführung integriert 2. Keine Gliederungsvorschriften 3. Gewinn: Aufwendungen im Soll mit Gewinn als Saldo und Erträge im Haben a. Erträge > Aufwendungen 4. Aufwendungen im Soll und Erträge im Haben mit Verlust als Saldo a. Aufwendungen > Erträge - GVR: 1. Außerhalb der doppelten Buchführung 2. Gesetzliche Gliederungsvorschriften für Kapitalgesellschaften gemäß § 275 HGB Ausgewählte Buchungsprobleme a. Verbuchung des Warenverkehrs Verbuchung des Warenverkehrs: -

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Waren werden mit ihren Anschaffungskosten (AK) erfasst 1. Anschaffungskosten = a. Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten – Anschaffungspreisminderungen b. Aufwendungen, die geleistet werden, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen c. Zeitpunkt der Erfassung: Übertragung des wirtschaftlichen Eigentums Umsatzerlös (UE) bzw. Verkaufswert (§ 277 Abs. 1 HGB) 1. Umsatzerlös = a. Erlöse – Erlösschmälerungen – Umsatzsteuer i. Erlösschmälerungen = Minderungen des Bruttoumsatzes durch Rabatte, Skonti, Boni,

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Warenrücksendungen (Retouren) und Forderungsausfälle 1. Verbleibender Erlös = Nettoerlös bzw. Nettoumsatz b. Bei Verkaufsvorgang darf Umsatzerlös erst verbucht werden, wenn dieser auch tatsächlich realisiert ist c. Umsätze, die ein Unternehmen im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit durch den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen oder durch die Vermietung und Verpachtung erwirtschaftet d. Reiner Bruttoerlös von dem noch keine Kosten (Material, Personal, Energie, …) abgezogen wurden Buchungstechnische Varianten 1. Gemischtes Warenkonto 2. Getrennte Warenkonten

Getrennte Warenkonten: -

Wareneinkaufskonto (WEK) 1. Anfangsbestand und Zugänge (Einstandswerte) werden verbucht a. Einstandswerte / -preis = Nettolistenpreis – Preisnachlässe + Bezugskosten i. Preis, zu dem Waren tatsächlich erworben werden -> Anschaffungskosten 2. Im Haben wird Wareneinsatz und Warenendbestand erfasst

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Warenverkaufskonto (WVK) 1. Verkaufswert der abgesetzten Ware im Haben 2. Für Gegenbuchung: a. Nettoabschlussverfahren b. Bruttoabschlussverfahren

Netto- und Bruttoabschlussverfahren: -

Nettoabschlussverfahren 1. Gegenbuchung Wareneinsatz: Soll des WVK a. Buchungssatz: WVK an WEK

2. Auf WVK stehen sich Warenverkauf (zu Verkaufswerten) und Wareneinsatz (zu Einstandswerten) gegenüber 3. Saldo stellt Rohgewinn dar und wird auf GVK übertragen a. Buchungssatz: WVK an GVK

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Bruttoabschlussverfahren 1. Gegenbuchung Wareneinsatz: im Soll des GVK a. Buchungssatz: GVK an WEK 2. GVK empfängt im Haben den Saldo des WVK a. Buchungssatz: WVK an GVK 3. GVK weist Wareneinsatz (Aufwand) und Verkaufswert (Ertrag) unsaldiert aus a. Aussagefähigkeit des GVK steigt i. Zeigt, wie Rohgewinn zustande kommt b. Entspricht Gliederungsvorschriften des § 275 HGB 4. In Praxis: mehrere Warenkonten nebeneinander, um nach verschiedenen Warenarten trennen zu können 5. Ermittlung Endbestand erfolgt per Inventur oder durch fortlaufende Erfassung der Zu- und Abgänge in den Büchern

6. Beispiel Nettoabschlussverfahren a. Geschäftsvorfälle i. Anfangsbestand 5.000 ii. Wareneinkauf (bar) 7.000 iii. Warenverkauf (bar) 6.000 iv. Wareneinkauf (bar) 4.000 v. Warenverkauf (bar) 8.000 vi. Endbestand laut Inventur 4.000 vii. Abschluss WEK b. Buchungssätze zu den Geschäftsvorfällen i. WEK an EBK 5.000 ii. WEK an Kasse 7.000 iii. Kasse an WVK 6.000 iv. WEK an Kasse 4.000 v. Kasse an WVK 8.000 vi. SBK an Waren 4.000 vii. WVK an WEK 12.000 viii. Abschluss WVK 1. Buchungssatz: WVK an GVK

2.000

Verbuchung Umsatzsteuer (USt):

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Steuerbare Umsätze 1. Lieferungen im Inland gegen Entgelt 2. Leistungen im Inland gegen Entgelt 3. Innergemeinschaftlicher Erwerb gegen Entgelt 4. Einfuhr von Gegenständen aus Nicht EU-Staaten 5. Eigenverbrauch 6. Bestimmte unentgeltliche Zuwendungen an das Personal bzw. an Dritte Steuerbefreiungen 1. Um steuersystematische Mehrfachbelastungen zu vermeiden 2. Um sozial- und wirtschaftspolitische Ziele zu fördern Bemessungsgrundlage 1. Bei Lieferungen und Leistungen: vereinbartes Entgelt 2. Bei innergemeinschaftlichem Erwerb: Einkaufspreis zuzüglich Nebenkosten 3. Bei Einfuhr aus Drittlandsgebieten: Zoll Wert 4. Eigenverbrauch: entstandene Kosten Steuersatz 1. 19% 2. In Vorlesung: 20% 3. Ermäßigter Steuersatz (z.B. Nahrungsmittel, Bücher): 7% 4. Umsatzsteuer = Nettosteuer a. Besteuert nur die vom Unternehmen erbrachte Wertschöpfung (Mehrwehrt) b. Bei Ausgangsrechnungen wird die volle USt als Steuerschuld gebucht i. Ausgangsrechnung: Rechnung, die aus Unternehmen herausgeschickt wird und an einen Kunden geht

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c. Beispiel i. Buchungssatz: Forderungen a LuL an WVK USt Vorsteuer (VSt) 1. Bei Eingangsrechnungen in Rechnung enthaltene USt a. Eingangsrechnung: Rechnungsdokument, das im Unternehmen eingeht; wird von Dritten an einen gerichtet (z.B. Lieferant, Händler oder Dienstleister) 2. Wird als Forderung gegen das Finanzamt gebucht 3. Beispiel a. Buchungssatz: WEK VSt an Verbindlichkeiten a LuL An Finanzamt muss nur USt-Zahllast abgeführt werden Buchen der USt-Zahllast 1. USt-Zahllast = berechnete USt – abzuziehende VSt a. USt an VSt Buchen der USt-Traglast 1. Umsätze mit Dritten a. Beispiel i. Buchungssatz: Bank an WVK USt Buchen der Vorsteuer (VSt) 1. Vorsteuer wird auf einem aktiven Bestandskonto (VSt-Konto) verbucht 2. Buchungssatz: WEK VSt an Verbindlichkeiten a LuL 3. Am Bilanzstichtag noch nicht verrechnete VSt-Beträge (in Bilanz) sind als sonstige Forderungen auszuweisen a. Noch nicht gezahlte/verrechnete USt-Beträge sind als sonstige Verbindlichkeiten auszuweisen Buchen der USt-Vorauszahlungen 1. Veranlagungszeitraum USt: Kalenderjahr a. Unternehmen ist verpflichtet monatlich oder vierteljährig Voranmeldungen abzugeben und Vorauszahlung zu leisten i. USt-Zahllast = USt-Traglast – abziehbare VSt 2. Abschluss VSt-Konto über USt-Konto a. Buchungssatz: USt an VSt 3. Zahlung der Umsatzsteuer a. Buchungssatz: USt an Bank

Verbuchung von Preisminderungen: -

Rabatte 1. Preisnachlässe, die in der Regel sofort gewährt werden

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2. Vom Listen- oder Grundpreis abziehen a. Listenpreis: Bruttopreis in einer Preisliste b. Grundpreis: Preis ohne Aufschläge 3. Nettobetrag ist relevant für: a. Auf WEK zu erfassenden Einstandswert b. Auf WVK zu erfassenden Verkaufswert Boni 1. Nachträglich gewährte Preisnachlässe 2. Vermindern vereinbartes Entgelt 3. Buchung auf Verkaufsseite = Kundenboni a. Erfassung auf dem Konto „Gewährte Boni“ i. Unterkonto WVK ii. Über WVK abgeschlossen b. Bonus gewährendes Unternehmen: Bemessungsgrundlage der USt mindert sich und somit auch die zu zahlende USt i. Buchung im Soll des USt-Kontos 1. Buchungssatz: Gewährte Boni USt an Forderungen a LuL 2. Abschluss: WVK an Gewährte Boni 4. Beispiel Kundenboni a. Unternehmer A erhält von Unternehmer B, bei dem er noch Verbindlichkeiten in Höhe von 1...


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