Zusammenfassung über Lenz bei Robert Forkel PDF

Title Zusammenfassung über Lenz bei Robert Forkel
Course Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaften
Institution Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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Zusammenfassung über das Seminar von Robert Forkel über Lenz in Liwi...


Description

Seminar: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft: Jakob Michael Reinhold Lenz 1.Wiederholung der Epochen  Das Wort Epoche (griech. epoché, das ›Einschnitt‹, ›Hemmung‹)  Bis ins 19. J.h.: Bezeichnung als Abschluss eines Zeitraums bzw. als Beginn eines neuen  Im Verlauf des 19. J.h.: heutige Bedeutung des Begriffes: Er bezeichnet den Raum zwischen zwei Einschnitten oder Daten.  Epochenbezeichnungen können deswegen nur im Rückblick erwogen oder vergeben werden  Kriterien der Einteilung: o o o o

Politik- oder sozialgeschichtliche Unterscheidungskriterien Philosophie-, ideenoder auch religionsgeschichtliche Epochenbezeichnungen Literaturinterne Kriterien Einschätzungen viel späterer Zeiten

Sturm und Drang: Aufklärung?  

1765 – 1785 knüpfte an die Empfindsamkeit und ging später in die Klassik über

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in der Zeit eines kulturellen Umschwungs, in dem die junge Generation sich zunehmend mit den alten Werten auseinandersetzte Autoren bewunderten tragische Helden, hofften auf eine bessere Welt und zollten sämtlichen Gefühlsregungen, Naturschauspielen und der Kunst ihren Respekt Auflehnung gegen Vätergeneration betrachteten den Einzelnen als gottähnliches Wesen, dessen Persönlichkeit Großes zu vollbringen imstande wäre

Merkmale:       

Leidenschaftliche Sprache Autoren sind junge und freie Poeten Hinwendung zum (tragischen) Heldentum Literatur und Philosophie kommen einander sehr nahe Der Mensch ist voller Empfindungs- und Tatendrang Kritik am Feudalismus bleibt bestehen Drama ist das zentrale Genre

Autoren und Vertreter: 

Johann Wolfgang von Goethe

 Jakob Michael Reinhold Lenz 

Friedrich Schiller

Warum ist es diese Epoche, woran erkennt man es? Bei Hofmeister von Lenz: -

Auflehnung gegen die Vätergeneration (haut von Vater ab, will nicht wie er so kriminell sein) Major Berg ist für Hauslehrer – Läuffer ist dagegen leidenschaftliche Sprache, nicht so die hohe poetische Sprache, sondern mehr alltägliche Sprache

2. Zerbin oder die neuere Philosophie (1776) Von Jakob Michael Reinhold Lenz Der mitunter moralisierende Ich-Erzähler bezieht seinen Stoff aus den nachgelassenen Schriften Zerbins, eines Magisters der Philosophie in Leipzig. Zerbin, ein junger Mann von vornehmer Gesinnung, kann die Raffgier seines Vaters, eines Berliner Wucherers, nicht länger ertragen. So beschließt er, fortan auf eigenen Füßen zu stehen. Der begabte Zerbin geht zu Gellert an die Leipziger Universität, steigt dort aus eigener Kraft zum Magister der Mathematik auf und lehrt schließlich das Fach Algebra. Aus seiner Hörerschar schließt sich ihm der reiche junge dänische Graf Altheim an. Zerbin, als Mentor des Grafen, wird von dem Dänen regelmäßig finanziell unterstützt. Nacheinander lernt Zerbin in Leipzig drei junge Frauen kennen. Zerbins Liebe zu Mademoiselle Renatchen Freundlach, der Schwester eines der reichsten Bankiers in Leipzig, ist einseitig. Renatchen benutzt den unglücklichen Zerbin nur, um sich den dänischen Grafen zu angeln. Renatchens diesbezügliche Intrige ist der Tod der Freundschaft zwischen Zerbin und Altheim. Die gräflichen Zahlungen bleiben aus. Zerbin

gerät in finanzielle Schwierigkeiten. Renatchen hat kein Glück mit Männern. Altheim tötet einen zweiten Nebenbuhler im Duell und flüchtet aus Leipzig. Der Herr Magister wendet sich Hortensia, der Tochter seines Hauswirts, zu. Hortensia, ein notorischer Bücherwurm, will Zerbin auch keine Liebe geben, sondern möchte lediglich die Frau Magister werden. Auf der Suche nach einer jungen Frau erhält Zerbin von der gutherzigen Marie die dringend benötigte finanzielle Unterstützung. Marie ist die einzige Tochter des reichen Walter – Schulze in einem Dorf bei Leipzig. Die schlanke, heitre, lustige, rehfüßige Marie ist Zerbins Aufwärterin[2] und liebt den Herrn Magister von Herzen. Zerbin nutzt diese Trunkenheit des Glücks aus. Er verführt das unschuldige Bauernmädchen. Während ihrer Schwangerschaft macht er ihr falsche Versprechungen. Nun, da Zerbin von Marie bekommen hat, was er wollte, nimmt er sein Eheversprechen auf die leichte Schulter. Der Treulose schwankt. Gern hätte er auch Hortensias beträchtliche Mitgift und beschwatzt Marie, ihre Schwangerschaft zu verbergen – angeblich, um seine Stellung an der Universität zu halten. Vom Vater strebt Zerbin Unterstützung an und sendet ein Lebenszeichen nach Berlin. Der Vater wurde in Berlin beraubt, ist inzwischen verarmt und bedarf nun selbst der Unterstützung. Als Maries Niederkunft naht, wird sie von Zerbin allein gelassen. In der ausweglosen Situation bringt Marie ihr Kind heimlich zur Welt. Es ist tot. Die Kindesleiche wird entdeckt. Marie wird inhaftiert. Nach geltendem Gesetz droht ihr die Todesstrafe. Der Vater sucht Marie im Kerker auf und will den Namen des Kindesvaters wissen. Marie verrät Zerbin nicht. Die Unglückliche wird enthauptet. Zerbin erkennt, Marie ist für ihn gestorben. Der Gelehrte stürzt sich vom Wall in den Stadtgraben. Unten im Wasser liegend wird seine Leiche gefunden.

Bei der Hofmeister von Lenz: Peritext zb Titel, Herausgeber / Epitext: zb. Rezension, Interviews

Erzählhaltungen: homodiegetisch: Erzähler und Geschichte gehören zur selben Welt bheterodiegetisch: Erzähler und Geschichte gehören nicht zur selben Welt Bei der Hofmeister von Lenz: homodiegetisch, da nur Handlungen beschrieben werden und nicht gesagt wird was Personen fühlen oder denken Bei Lenz von Büchner: homodiegetisch, Erzähler ist unbeteiligter Beobachter in der Welt, beschreibt die Handlung ohne Gedanken/Gefühle der Charaktere

Herausgeberfiktion: ist ein literarischer Kunstgriff, der gelegentlich in Romanen angewendet wird. Wenn ein Autor die Möglichkeiten der Herausgeberfiktion nutzt, dann gibt er vor, dass es in der fiktiven Welt, die er erschaffen hat, eine Person gibt, die den Text als fertigen Text vorgefunden hat. Der vom Autor geschaffene fiktive Herausgeber kann berichten, wie es zu dem Entschluss gekommen ist, den Roman zu veröffentlichen, er kann anführen, was er zu den auftretenden Personen an Zusatzinformationen sammeln konnte, und er kann wertende Stellungnahmen abgeben. →z.B.: in Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ Wenn dann nur bei Zerbin ? wegen den Briefen die er bekommen hat

Motiv = kleinste bedeutungsvolle Einheit eines literarischen Textes oder selbständig tradierbares intertextuelles Element →Im Deutschen bezeichnet das Motiv eine kleinere stoffliche Einheit, die zwar noch nicht einen ganzen Plot, eine Fabel, umfasst, aber doch bereits

ein inhaltliches, situationsmäßiges Element und damit einen Handlungsansatz darstellt. Klassifikationsmöglichkeit: - Typen-Motiv (z. B. Sonderling, Femme fatale) - Situations-Motiv (z. B. Inzest, Bruderkampf) - Raum-Motiv (z. B. Höhle, Ruine) - Zeit-Motiv (z. B. Frühling, Mitternacht) - Ding-Motiv (z. B. Ring, zerbrochener Krug) Exemplarische Einträge (Beispiel-Motive) § Verführerin/femme fatale § Verführerin, Die dämonische § Vater-Sohn-Konflikt § Kindsmord § Selbstmord § Liebe § Nebenbuhlerschaft § Gattin, Die verleumdete § Frau, Die verschmähte § Duell § Ehre Der Hofmeister von Lenz: - Typen-Motiv: Der Hofmeister als Verführer - Situations-Motiv: Vater-Sohn Konflikt, dass er abhaut und nicht wie sein Vater werden will - Situations-Motiv: Ehre – Gustchen verliert ihre Ehre/Unschuld durch den Hofmeister Lenz von Büchner: Psychische Krankheiten Situatiosnmotiv: depressive Phase

Stof „Stoff im weitesten Sinne ist zunächst ein außerhalb des Kunstwerks stehendes Element, das erst durch den dichterischen Akt zum Bestandteil der Dichtung wird, und solcher Stoff kann alles sein, was Natur und Geschichte dem Dichter als Rohstoff liefern. Eine Erforschung dieser Materie wäre nicht nur endlos, sondern auch sinnlos. Stoff im engeren und wissenschaftlich fruchtbaren Sinne ist daher nicht dieser Rohstoff, sondern eine schon außerhalb der Dichtung vorgeprägte Fabel, ein ‚Plot‘, der als Erlebnis innerer oder äußerer Art, als Bericht über ein zeitgenössisches Ereignis, als historische, mythische, religiöse Fabel, als ein bereits durch einen anderen Dichter gestaltetes Kunstwerk oder auch als selbsterfundene Handlung dichterisch gestaltet wird.“ (Elisabeth Frenzel: Stoff-, Motiv- und Symbolforschung. 4. Aufl. Stuttgart 1978, S. 24)  Im weiteren Sinne: z.B. außerhalb des Kunstwerkes stehende Elemeente  Erst durch dichtierischen Akt zum Teil der Dichtung  Alles was in der Natur vorkommt kann als Rohstoff dienen  Bei Hofmeister: z.B. alte Frau

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Im engeren sinne: schon außerhalb der Dichtung vorgeprägte Fabel, Plot Bericht über zeitgenössische Ereignis Von anderem Werlk Mythisch, religiös Bei Hofmeister: aktuelle Diskurse, Kritik an Bildung und Hofmeistern

Bei Der Hofmeister von Lenz: Warum ist ein Leitmotiv kein richtiges Motiv??? , kein richtiges Leitmotiv zu finden, bei Text Anmerkungen übers Theater ist das Zitat von Shakespear das Leitmotiv

3.Methoden Hermeneutik Als Lehre vom Verstehen beschäftigt sich die Hermeneutik mit der Interpretation von literarischen Texten, aber auch mündlichen Äußerungen sowie anderen sinntragenden Konstruktionen, z. B. Bildern, Gesten, Handlungen oder Träumen. Dafür haben ihre Vertreter seit dem 18. Jahrhundert ein zunehmend präziseres Instrumentarium entwickelt.

Als Wissenschaftsdisziplin beginnt sich die Hermeneutik in der Folgezeit zu etablieren, aber ihre Tradition ist wesentlich älter. Hermeneutike techné ist im Griechischen die Kunst der Auslegung bzw. der Übersetzung (vgl. Gadamer 1974, S. 1062) – ein Begriff, der der lateinischen interpretatio nahesteht.

→Hermeneutischer Zirkel:

Der "hermeneutischer Zirkel" kennzeichnet wohl das zentrale Problem der geisteswissenschaftlich orientierten Wissenschaftstheorien. Die Prägung, des Begriffs ist so alt wie die Reflexion über den Verstehensprozess überhaupt. Er erklärt das Zustandekommen höheren Verstehens aus dem elementaren Verstehen. Der hermeneutische Prozeß bzw. Zirkel enthält ein Paradox: das, was verstanden werden soll, muß schon vorher irgendwie verstanden worden sein. Verstehen im hermeneutischen Sinn ist nicht geradlinig sondern zirkelförmig! (Stangl, 2020). →Beispiel: Theorie (Erziehungsreflexion, versucht die Praxis zu verstehen, geht aber gleichzeitig von ihr aus) und Praxis (Erziehungswirklichkeit).

Literaturtheorien- und methoden    

Autororientiert (Biographie und Erlebnisse des Autors mit einbeziehen) Textorientiert (Text ohne Vorwissen über Autor (Zeit) lesen, bzw. Wissen nicht einzubeziehen) Leseorientiert ( was macht der Leser aus dem Text während er ihn liest) Kontextorientiert (Diskursanalyse, in welchen historischen u. sozialen Kontext der Text entstanden ist und gelesen wird)

Bei Der Hofmeister: Erwartungshorizont, verändert sich durch das Buch und du hast einen neuen Horizont, Z.B. neues Bild über Hauslehrer Wenn man vorher Lenz v Büchner gelesen hat geht man anders an das Buch heran, da man mehr wissen über den Autor Lenz hat S234

Man hat ein Vorverstandnis, ich weiß was ein Gedicht ist, das es ein Metrum und stilistische Mittel gibt = Vorwissen Aber nicht von wem, von wann, was es für historische Motive in dem Gedicht ist

Diskurse Diskurse werden durch genaue Regeln und Leitkategorien bestimmt, die aus theoretisch unendlichen Aussagemöglichkeiten bestimmte Sätze definieren und dasjenige, was man wissen und sagen können muss, durch Ausschlussverfahren festlegen. Ein Diskurs legt Kriterien fest, welche Aussagen überhaupt zu einem Wissensgebiet, Formationssystem oder Diskurs gehören und welche nicht zugelassen sind. (S.267) Bei Der Hofmeister von Lenz: -Bildung – Job als Hofmeister in kritischem Blick -Unehelicher GV - Entehrung der Frau Bei Lenz von Bücher: -psychische Krankheiten -was macht einen guten Autor aus

Interdiskursanalyse o beschäftigt sich mit einem Netzwerk von gesellschaftlich formierten Bildern, Sinn- und Vorstellungskomplexen, die die politischen Einstellungen und Verhaltensweisen steuern o Sprachbilder oder »Sinn-Bilder«, in denen die Anschauungen zu einer eingängigen Struktur kondensieren, werden Kollektivsymbole genannt

o der Interdiskurs ist verwoben mit allen möglichen Textsorten, seien es Gebrauchstexte, Postkartentexte oder politische Dokumente. o Reflektiert Machtstrukturen und untersucht die rhetorischen Strukturen und ideologischen Muster von Gesellschaftsformen

↳ bei "Zerbin" z.B.: Rechtsdiskurs, Autonomiediskurs, Sexual-Moralischer Diskurs →Bei Der Hofmeister: Bildungsdiskurs, Erziehungsdiskurs (zentraler historischer Kurs) – Komplexitätsreduktion, anhand eines Einzelfalles überspitzt dargestellt, und das kann man dann wieder verallgemeinern. →Bei Lenz von Georg Büchner: psychologischer Diskurs

Feministische Literaturwissenschaft o richtet den Fokus auf weibliche Figuren (auch Nebenfiguren) o untersucht Frauenbilder in literarischen Texten (von männlichen Autoren) und entlarvt patriarchalische Figurenkonstellationen o übt Kritik an der Kanonisierung deutlich überwiegend männlicher Autoren (und macht auf in Vergessenheit geratene Autorinnen aufmerksam) o erforscht die (historischen) Bedingungen des Schreibens von Frauen o untersucht Merkmale einer spezifisch ‚weiblichen Ästhetik‘ bei Der Hofmeister von Lenz: -

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Gustchen immer abhängig von Männern, von Vater gerettet sonst wäre sie gestorben, von Fritz geheiratet sonst wäre sie entehrt → ist nicht autonom und trifft keine Entscheidungen Kritisch zu sehen aus feministischer Sicht Majorin wird auch von ihrem Mann übergangen (hat Abmachung mit läuffer über Gehalt, ihr Mann ignoriert das und macht neue Abmachung), sie hat keine große Bedeutung in dem Buch und darf nicht über Erziehung der Kinder mitreden, sondern eheMANN entscheidet für sie

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Marthe, alte Frau spielt auch keine große Rolle und wird kaum beachtet Nur gutes Ende weil alle geheiratet haben, erst ein glückliches Ende wenn Frauen verheiratet sind, Frau nicht alleine glücklich

4.Der Hofmeister von Lenz / Textanalyse Drama 



Inhalt: Der Hauslehrer Läuffer fristet ein trostloses Dasein in einer Adelsfamilie. Gustchen, die Tochter des Hauses, liebt ihren Cousin Fritz. Doch dann wird sie von Läuffer schwanger und läuft von zu Hause fort. Läuffer findet bei einem religiösen Fanatiker Unterschlupf und kastriert sich selbst. Am Ende wird alles gut: Fritz heiratet sein Gustchen und Läuffer das Bauernmädel Lise. Lenz kritisierte die pädagogischen Strömungen seiner Zeit als dogmatisch und einengend

Tragödie(S. 155 ff.)  wird definiert als »Nachahmung einer guten und in sich geschlossenen Handlung von bestimmter Größe  in anziehend geformter Sprache, wobei diese formenden Mittel in den einzelnen Abschnitten je verschieden angewandt werden  Nachahmung von Handelnden und nicht durch Bericht, die Jammer und Schaudern hervorruft und hierdurch eine Reinigung von derartigen Erregungszuständen bewirkt  Person im Fokus, mit ihrem Charakter und dann die Handlung laut Lenz

Komödie  Ist die Nachahmung von schlechteren Menschen, aber nicht im Hinblick auf jede Art von Schlechtigkeit, sondern nur insoweit, als das Lächerliche am Hässlichen teilhat  Das Lächerliche ist nämlich ein mit Hässlichkeit verbundener Fehler, der indes keinen Schmerz und kein Verderben verursacht, wie ja auch die lächerliche Maske hässlich und verzerrt ist, jedoch ohne den Ausdruck von Schmerz

 Komödienmittel des Humors oder der Satire als politische Kritik, die Fähigkeit, grundlegende menschliche Eigenschaften durch hintergründigen Witz zu zeigen, lässt Aristoteles außer Acht → für ihn zeigt die Komödie eher zufällige Schwächen oder Hässlichkeiten des Menschen, die zu Amüsierzwecken überspitzt würden  Es entstehen Situationen und nach denen müssen die Personen handeln (sie haben nicht viel Charakter, meist positives Ende laut Lenz ►Die nach Aristoteles kunstfähige, würdige Gattung ist die Tragödie, auf die sich denn auch seine Darlegungen zur Form beziehen. Sturm und Drang Autoren grenzen sich stark von Aristoteles ab Bei Der Hofmeister von Lenz: -

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eher Komödie, in dem Buch wird nicht viel auf die Personen, Gefühle; Charakter eingegangen, sondern eher auf die Situation und die daraus folgende Handlung Mehr Situationsmotive (Sohn-Vater-Konflikt, Ehrverlust) , als Typenmotive (hofmeister in der Kritik) Aus dem nichts passieren gute Dinge, zb. Pätus gewinnt im Loto – sehr ironisch Happy End, alle verheiratet, es hat sich alles zum guten gewendet

Die Lehre von den drei Einheiten 1. Einheit der Handlung: Durch kontinuierliche Handlungselemente, die sachlogisch aufeinander folgen, wird sie als ein kohärentes Ganzes gebildet aus Anfang, Mittelteil (mit Wendepunkt) und Ende

2. Einheit der Zeit

o Aus der tektonischen Form ergibt sich konsequent die Einheit der Zeit o Im Antiken Drama geht es meist um eine durchgängige Handlung, die einen Sonnenumlauf nicht überschreitet o Eingebaut werden können auch gelegentliche Rückwendungen – etwa durch den Chor oder in der Figurenrede – sowie Hinweise auf zukünftige Ereignisse - Zieldrama: Der Verlauf ist auf einen zukünftigen Höhepunkt hin konzipiert - Analytisches Drama: Dort ist zu Beginn schon das entscheidende Ereignis oder die Katastrophe eingetreten, und im Verlauf der Bühnenhandlung werden die in der Vergangenheit liegenden Gründe enthüllt bzw. finden die Figuren zusammen, die darin verstrickt sind - Kombinierte Formen: Sie entstehen als Kompromissbildungen dann, wenn die dramatischen Konflikte in der Vergangenheit schon angelegt oder gar eingetroffen sind, die Folgen daraus sich aber an den weiteren Ereignissen erst noch zeigen

3. Einheit des Raumes: Von vielen Interpreten des Aristoteles wurde gefordert, dass der Schauplatz ohne Szenenwechsel gleich bleiben sollte → Dies geht auf einen architektonischen Umstand zurück: Die frühen Bühnen besaßen nicht die heutigen technischen Umbaumöglichkeiten, so dass man zur Mitteilung von Ereignissen außerhalb des Bühnengeschehens auf andere Mittel angewiesen war: -

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Mauerschau (Teichoskopie): Sie kann von erhöhtem Blickpunkt aus gerade stattfindende Schlachten, Massenszenen oder auch intime Handlungen präsentieren. Botenbericht: Vergegenwärtigt räumlich entfernte und zeitlich vergangene Ereignisse (etwa zur Aufklärung oder Motivierung des Geschehens) zum Zweck der Zeitraffung bzw. kompakten Informationsvergabe Chor: Als Gruppenerzähler oder Moderator kann auch der Chor fungieren, der die fehlenden, verdeckt passierten Handlungsstücke ergänzt

Der Hofmeister von Lenz: - Alles nicht nach Aristoteles: - Keine Einheit von Zeit: großer Zeitraum in dem die Handlung spielt, über Jahre - keine Einheit von Raum :Raum wechselt, Halle – Insbruck, Wald, Hütte der Frau; Heim des Major; Kirche - keine Einheit von Handlung, da man Szenen vertauschen kann, zb. Die Nebenhandlung von Fritz und Petus könnte auch woanders stehen, treibt die Handlung nicht voran Lenz von Büchner: - Einheit von Handlung, chronologisch erzählt und nur über Lenz ohne vertauschbare Nebenhandlung

Geschlossene und ofene Dramenformen Geschlossene bzw. tektonische: ► haben sich in der aristotelischen Tradition entwickelt (eine genauere Einteilung ist noch nicht vorgesehen)  Akt bezeichnet dabei den größeren, in sich geschlossenen Handlungsabschnitt eines Dramas →ist wiederum zusammengesetzt aus: - Szenen, diese kleinsten Aufbaueinheiten hängen meist mit dem Auftreten oder Abtreten einer Figur zusammen, im neueren Drama sind sie oft als innerlich geschlossener Handlungsabschnitt konzipiert  Für das geschlossene Drama ist die gehobene und typisierende Sprache kennzeichnend, ebenso das Einhalten von Reim und Rhythmus, wobei zwei Formen häufig auftreten: - Alexandriner und Blankverse

Offene bzw. atektonische: ► bieten die Einzelteile nicht mehr als ein kausallogisch begründetes, homogenes Ganzes dar ihre Abfolge ist oft verta...


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