Zusammenfassung - Robert Merton PDF

Title Zusammenfassung - Robert Merton
Course Lehramt (L1-L5) Examen: Soziologie
Institution Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Robert Merton: Sozialstruktur und Anomie -In einer „gesunden“ Gesellschaft sind allgemein anerkannte Werte (Ziele) und Normen (bzw. Wege zur Zielerreichung) integriert u. im Gleichgewicht; ein zu großes Gewicht des Ziels („materieller Erfolg“) bei Vernachlässigung der Mittel zur Zielerreichung (Normen) ist eine Desintegration, die laut Merton für anomische Gesellschaften charakteristisch ist. Unter bestimmten sozialen Bedingungen kann Anomie chronisch sein, was laut Merton für die moderne amerikanische Gesellschaft gilt.

- Den Widerspruch zwischen Kultur (überproportionale Betonung der Werte materiellen Erfolgs als für alle gültiges Ziel; Konsum von Statussymbolen) und sozialer Struktur (Beschränkung der Möglichkeiten, dieses Ziel durch legitime Mittel zu erreichen; ungleiche Verteilung der Mittel wie etwa Geld, Einfluss, Beziehungen) definiert Merton als Anomie (im Ggs. zu „Anomia“ als eines psychischen Zustands). -Wie für Durkheim ist für Merton Anomie ein Zustand der Regellosigkeit. Während jedoch in Durkheims Modell Anomie bedeutet, dass die Ziele bzw. Bedürfnisse der Menschen unreguliert sind, was aus sozialem Druck („Strain“) resultiert, bedeutet in Mertons Modell Anomie, dass die Mittel zur Zielerreichung unreguliert sind, was allgemeinen Druck („Strain“) erzeugt, Regeln zu verletzen, um die materiellen Ziele zu erreichen. Durkheim: Strain  Anomie  Selbstmord Merton: Anomie  Strain  Kriminalität Auf die Anomie kann in 5 Weisen reagiert werden:  





Konformität: Akzeptanz von Zielen und Mitteln der Gesellschaft; Versuche, die Ziele mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu erreichen. Innovation: Akzeptanz der Ziele der Gesellschaft (materieller Erfolg) bei gleichzeitiger Nichtakzeptanz der (unzureichend verfügbaren) legitimen Mittel; Improvisation mit allen möglichen Mitteln zur Zielerreichung inklusive der illegitimen krimineller Aktivität. Ritualismus (8berkonformität): Zurückweisung bzw. Anerkennung der NichtErreichbarkeit der Ziele der Gesellschaft bei Anpassung an die verfügbaren Mittel; ritualisiertes Beibehalten legitimer Wege zur Zielerreichung und blindes Befolgen der akzeptierten Regeln; neue Zielsetzungen Rückzug (Desinteresse, Apathie): Zurückweisung sowohl der Ziele der Gesellschaft als auch der legitimen Mittel zur Zielerreichung; kein Ersatz durch alternative Ziele und Mittel.



Rebellion: Zurückweisung sowohl der Ziele der Gesellschaft als auch der legitimen Mittel zur Zielerreichung; Ersatz der konventionellen Ziele und Mittel durch alternative Ziele und Mittel, Einführung neuer Sozialstrukturen

- Merton unterscheidet zwischen einer kulturellen und einer sozialen Struktur in der Gesellschaft - Er untersucht, in welcher Weise die soziale und kulturelle Struktur auf Personen in unterschiedlichen Situationen in dieser Struktur einen Druck ausübt, sich sozial abweichend zu verhalten  Kultur- und Sozialstruktur arbeiten gegeneinander Kulturelle Struktur: 2 Elemente 1. kulturell festgelegte Ziele, Absichten und Interessen 2. institutionalisierte Normen (Vorschriften, Empfehlungen, Duldungen, Verbote  Die Wahl der Mittel bei der Verwirklichung kultureller Ziele ist durch institutionalisierte Normen eingeengt Anomie: Zusammenbruch der kulturellen Struktur, durch Missverhältnisse zwischen kulturellen Normen und Zielen einerseits und den sozial strukturierten Möglichkeiten, in 8bereinstimmung damit zu handeln anderseits  schlechte Integration von kultureller und sozialer Struktur (wenn die erste Verhalten verlangt, das die zweite verhindert): Zusammenbruch der Normen, Normlosigkeit - der stärkste Druck zur Abweichung liegt nach Merton auf den unteren Schichten (niedriges Einkommen, kaum vertikale Mobilität) -abweichendes Verhalten ist dann zu erwarten, wenn das Wertsystem gemeinsame Erfolgsziele festgesetzt sind, während der Zugang zu den gebilligten Mitteln zum Erreichen dieser Ziele verwehrt bleibt -Merton wendet sich gegen die Gleichheitstheorie in der amerikanischen Gesellschaft: Sie definiert für alle die gleichen Erfolgssymbole, Ziele kennen keine Schichtgrenzen, es gibt jedoch schichtspezifische Unterschiede im Zugang zu den Zielen  Streben nach Erfolg verursacht abweichendes Verhalten -Armut führt nur dann zu Abweichung, wenn ein großer kultureller Nachdruck auf finanziellen Erfolg gelegt wird...


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