Title | Zusammenfassung - Wintersemester 15/16 Bei Prof. Dr. Gotter |
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Course | Einführung in die Alte Geschichte |
Institution | Universität Konstanz |
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Wintersemester 15/16
Bei Prof. Dr. Gotter...
Zusammenfassung „Einführung in die Alte Geschichte“
1. Sitzung
Ordnung = Ausgrenzung von Nicht-Relevantem o -> Ordnung von Wissen ist das, was als relevant betrachtet wird von einem bestimmten Kollektiv (Selektionsmechanismen sind ausgearbeitet) gängiges Ordnungsschemata: Aufstieg -> Größe -> Niedergang/Niederlage (3-erSchemata) Haydn White: Gestaltungsprinzipien von Fakten: 3er-Schemata o Plot: literarisches Muster mit Anfang und Ende Epochen (Zäsurenbildung; Zäsuren sind nicht wertneutral!): o Altertum -> Mittelalter (unerwünschte Epoche) -> Neuzeit o Übergang Altertum zu Mittelalter: Ende des Vorbildhaften o Übergang Mittelalter zur Neuzeit: Linie zwischen sich selbst und dem Abwenden von dem zuvor Geschehenen -> Verbesserung -> Folge: antike Monumente und Schriftstücke von höherer Wichtigkeit (Renaissance) warum Beschäftigung mit der Antike? -> Renaissance Texte werden aus dem Lateinischen übersetzt Architektur wird nach Vorbild der Antike gestaltet man sinnt sich zurück -> Antike als Vorbild, als Idealbild 18. Jhdt.: Bruch mit dem Umgang der Antike o Ausbildung von Wissenschaft o es gibt keine besser, schlechtere Epoche mehr -> alle Epochen interessant o Modusändnderung durch Wissenschaft der Moderne o Grundlagen: Beweise, Fakten -> man geht nun in die Geschichtswissenschaft o man sammelt und wertet nicht (Sammlung von Facts) o jeglicher Zeitabschnitt (Epoche) ist von Wichtigkeit o Plutarch als Quelle für den antiken Vergleich (im 18. Jh. der Ratgeber schlechthin) o es gibt zwangsläufige Differenz zwischen den Personen der verschiedenen Epochen (Nähen und Differenzen) von der Nähe kommt man zur Differenz Winckelmann (18. Jh.; 1717 – 1768) o Nachahmung der Antike in Kunst und Architektur (gr. vs. römisch) o maximale Differenzierung zwischen griechischer und römische Kunst o Griechen: Original?; Römer: Nachbildung? (Frage nach der Qualität) o massiver Hang zur griechischen Philologie (Homer [Bezug auf Homer]) Klassizismus: o Forschungsrichtungen: Klassizismus vs. Universaltheorie
o Ausblendung vom Orient, Kelten, Germanien, Nordafrika (im Klassizismus völlig irrelevant) o Grund: Sprachprobleme bei der Übersetzung von Originaltexten; Ausblendung aufgrund von sprachlichen Defiziten o Griechenland und Rom als Zentrum des Klassizismus o aber: Altertum besteht aus mehr als ausschließlich dem gr./lat. Bereich Europaidee (Verhältnis von uns (Europa) zu der Antike? / Homer als Gründungsvater von Europa?) vs. Ethnographie (Fremdheit der Antike, z.B. Gladiatorenspiele) o Pathos der Nähe (stärker) vs. Pathos der Fremdheit
Anfang der griechischen Geschichte / Die Frage des Anfangs
Anfang: Mykene? o erste griechische Hochkultur, die Schrifterzeugnisse hinterlassen hat Ende: o Zerstörung der mittelmeerischen Verbindung; der zentrale Zusammenhangsraum wird zerstört zentrale Wirtschaftsraum (Handelswege, Seerouten, Handelsaustausch) wird zerstört o 395: Reichsteilung vom Römischen Reich o 476: Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus o 486/87 oder auf das Jahr 529 datiert : Niederlage des Syagrius gegen Chlodwig, in dem das erste Benediktinerkloster gegründet und die Platonische Akademie in Athen geschlossen wurde („Christianisierung“) o 565: Tod des oströmischen Kaisers Justinian („Byzanz“) o 548: der Einfall der Langobarden in Italien 568 o 632: der Beginn der islamischen Expansion o https://de.wikipedia.org/wiki/Ende_der_Antike Bruch vor Troja oder nach Troja (Krieg)? Räume: o antike Zivilisation im Mittelmeerraum: Oliven o Wo sehe ich den Lebensraum der Antike? Latein als Muttersprache ist kein Kriterium -> Sprache ist nicht leitgebend (Beispiel: Ai Khanum; griechisch)
2. Sitzung Entstehung der Polis
1) Mensch ( Tier) 2) Mann ( Frau) 3) Grieche ( Barbar) o -> hierfür sind Sokrates und Thales dankbar o -> charakteristisch für das griechische Denken! entweder…oder als Gegenbild ist äußerst wichtig für geschichtliches Arbeiten! Charakterisierung der Griechen: o Mythos: Griechen stammen von Hellen ab (Enkel von Prometheus) o Großstämme der mythologischen Geschichte sind Kinder des Hellen (Aiolos, Iunos, Doros) -> Griechen sind Kinder des Hellen (= Aitiologie -> Zugehörigkeitsverortung; Rede vom Ursprung) o Mythos vs. Realität = Dichtung/Märchen vs. Wahrheit o Mythos und wahre Geschichte gehen fließend ineinander über o Mythos: beleuchtet die Ursprünge: Kleinheiten thematisieren; universelle Gültigkeit von Strukturen o -> Abstammung / Blutsgemeinschaft ethnische Abstammungsgemeinschaften (z.B. Staatsgemeinschaft) politische Nähe = Verwandtschaft o Wie kann man Grieche werden? das Blut ist kein Kriterium Grieche zu sein; Grieche zu sein bedeutet, die gleiche Kultur, Lebensweise, Sitte zu habe viele Götter (wandernd) Sexualleben dieser Götter -> Nachfahren (Zeus / Herakles) Abstammungsgötter (Pelasger & Leleger) -> fahrendes Volk -> ethnische Verwandtschaft Plausibilität: Namensnähe (Wortbedeutung) Sprachgemeinschaft (pol.) Institutionen kulturelle Assonanzen o wichtige Grundlagen für Mythen: gemeinsame Festspiele (Delphi, Olympia (wichtig für Griechenland)) gr. Olympiade -> gr. Zeitrechnung nur ethnische Griechen durften an Festspielen teilnehmen o Gegenbild der Griechen: Barbaren Halbbarbar: Person, die sich sehr stark dem Griechischen verbunden fühlte Barbaren sind ALLE Übrigen (aufgrund der unverständlichen Sprach (barbarbar…)) das Töten von Barbaren ist legitim
4. Jh. v. Chr.: Nicht-Griechen als niedrigeres Geschlecht -> rassistische Komponente o Qualitäten von Griechen (politisch): sie leben in einer Polis (Polis als höchste Staatsform) Griechenland als Heimstätte der freien Menschen Charakterisierung der Polis: o Heimat von Aristoteles o 4. Jh.: Aristoteles in Athen, der die Polis charakterisierte („Politika“) o Notwendigkeit der Polis: Polis entsteht von Natur aus (kata physin) Mensch als zoon politikon Polis braucht keinen anderen, nur sich (Autarkie!) Freiheit von etwas = Freiheit zu etwas (Herrschaft über andere) -> Autarkie (Selbstgenügsamkeit), aber: radikale Freiheit Barbaren sind Tiere, die ohne Gesetze (ohne Herd) leben Unabhängigkeit gegenüber äußeren Beeinträchtigungen (Freiheit von der Herrschaft anderer; „Selbstherrschaft“; Unabhängigkeit) o Homerische Gesellschaft (8. Jh.; Trojanischer Krieg) aber: nicht das optimale Verhalten der gr. Polis o gr. Elite hangelt sich in gewisser Weise an dem homerischen Helden entlang -> Elite mit gewissen Charakterzügen: Konflikt nicht zwischen Oben und Unten, sondern auf einer Ebene Konsensbildung der Aristokraten kommt nur aufgrund von kollektivem Druck zustande heroisches Männerbild Einzelkämpfer es zählt nur der Sieger (Schande vs. Ehre) Tugend: Schandenvermeidung (wichtiger Stichpunkt: „Rache“ um Schande zu revanchieren!) (Grieche hat kein Gewissen/keine Scham von innen, sondern seine Scham entsteht von der Außerwahrnehmung der anderen) besitzen elementare Vorbildfunktionen es geht nicht um Gemeinschaftshandlungen (nicht einmal im Krieg) einzig und allein zählt der militärische, kriegerische Einzelheld Statuten: Nacktheit zeigt die menschliche Kraft (Muskeln) Frage: wie kann man mit solchen Persönlichkeiten (Einzelkämpfer) eine komplexere Gemeinschaft gründen? / wie kann unter solchen Umständen überhaupt die Polis entstehen? 1) Alphabet, Schrift, um Regeln festschreiben zu können o Schrift als Funktion: alles kann mit der Schrift gemacht werden und jeder kann alles mit der Schrift machen 2) Hierarchie -> militärische Konnotation von Elite o Kern der Gesellschaft = Militär
3) militärische Revolution (Notwendigkeit des Zusammenarbeitens) o = Mittelpunkt des griechischen Gemeinwesens o gemeinsam kämpfen vor einzeln kämpfen
Der lange Weg zur Ordnung
„dark ages“ (12. – 8. Jh. v. Chr.): o wenige bis keine Quellen -> deswegen Archäologie als Quelle o Bewegung der Griechen durch Brände in Städten (Völkerwanderung) durch Dialekte kann man Wanderungsweg nachverfolgen o Niedergang vieler Paläste o Aufbau von Festigungsanlagen (zum Schutz) -> 1200 – 1300 o Bevölkerungsverschiebung (Quasireu – Basileus) Schriftenwicklung und Alphabete: o Phönizier hatten die erste Schrift -> Griechen haben dies übernommen) o am Anfang war die Schrift an den Palast gebunden (um Ordnung zu schaffen) o griechische Alphabetisierung: nicht nur Konsonanten, sondern auch Vokale -> mehr Möglichkeiten, um Dinge ausdrücken zu können o danach wurde Schrift privatisiert (Erinnerungen, Regelungen o Schrift für die Ordnung der gr. Polis! Militärische Revolution: Hoplitenphalanx o Militär ist immer präsent in der Gesellschaft (z.B. homerische Kampfdarstellungen auf Vasen) o Gemeinschaft soll durch die neue Art von Kämpfen (Phalanx) zusammengehalten werden -> Kollektivierung durch Kampf o Vertrauen wird mit Hilfe des kriegerischen Übens hergestellt -> Gruppenzusammenhalt wird verstärkt o Schlachtfeld: sie stehen dicht an dicht, gemeinschaftliches Verhalten, wer überleben will muss in der Phalanx kooperieren o Phalanx bleibt bis zum 2. Jh. v. Chr. intakt Gesetze und Institutionen o Ordnung wird durch Verbote gedacht -> Abwehrregelungen (du sollst das NICHT tun) o gemeinschaftsschädigendes Verhalten soll unterdrückt werden -> Drohung für die Zukunft o keiner möchte Macht mehr abgeben, wenn sie zuvor durch Wahlen erlangt worden ist -> durch Druck kann dies geregelt werden
Beschleunigung und Traditionsbruch: Das Zeitalter der Kolonisation o „Wie Frösche am Teich“
o Kolonisation als Experiment für Gemeinschaftsbildung in Süditalien, Sizilien o Kolonisation fällt in die Reformierungsphase der Polis o Griechen als „Frösche im Teich“ (dichte Besiedlung der Griechen am Mittelmeer o durch die starke Besiedlung entstand Druck (Ernährungsprobleme) -> Aussenden von Leuten o Text 05 (um 600) / (Inschrift): Gemeinschaft unter Druck, da Ernährungsbasis im Argen liegt -> 1) Führer bestimmten / 2) jeder muss jemand opfern (Orakel in Delphi) Ergebnis: schöne neue Welten -> Effekt von größer, besser, weiter Kern: selbstversorgende Landwirtschaft -> deshalb: Gebiete sind wichtig, die nährhaften Boden besitzen Schöne neue Welten Rausschneiden von öffentlichem Gebiet dann Parzellieren des Rests Stadt muss sich als Gemeinschaftsaufgabe sichtbar machen spiegelt die Ideologie der Polis wider wichtig: o Mutterstädten zu Pflanzstädten -> jede Pflanzstadt ist selbstgenügsam es entsteht kein Reich, sondern der Export der Polis Binnenheiraten an den neuen Orten, da lediglich Männer gewandert sind o aber: dennoch gab es keine kulturelle Verschmelzung Bilder von Fremdheit und Kampf: monströse Bilder (Monster) an Orten von starker Kolonisation Held muss Monster besiegen, um Kolonisation voranbringen zu können (sprich: er muss die Barbaren töten)
3. Sitzung Zwischen Integration und Ausgrenzung
Soziale Mobilität: o Polis scheint immer in der Krise zu sein, denn bei der Polis gibt es keine Tradition und Polis hat Dynamik und Mobilität o zwischen Ehrgeiz nach mehr und Angst um weniger wichtig hierbei: Schuldknechtschaft gebräuchliches Institut immer mehr Freie wurden zu Sklaven Export von Militärs, Kämpfern
o Unterdrückung der Armen gelingt, wenn die Elite einig ist, ABER: so war die Elite nicht -> zentrale Risse durch die Elite Verarmung der Bevölkerung -> Mobilisierung -> Sprengstoff (Putsch, Tyrannis…) Wie ist die Elite geschaffen? o Zugehörigkeit zur Elite ist schwammig (Geld kann zur Elite führen) o Blutsverwandtschaft gibt es nicht o der gepflegte, ästhetische Körper als Statussymbol -> Indiz für Freizeit, die im Gymnasium verbracht werden kann (gebremster Vorwärtsschritt, jung, Muskeln, Faust, gepflegtes Haar) o -> schlechte Ausschlussmechanismen -> hohe Instabilität
Der Fall Athen
Die Rache als Gemeinschaftsproblem Rache ist nicht als Verbot verankert / in Griechenland ist Rache nicht reglementiert (Schande und Ehre / Auge um Auge, Zahn um Zahn) -> Tötung eines Familienmitglieds kann nicht geduldet werden, deshalb Rache o Text 08: wer gehört zur Rachegruppe? es geht bei der Tötung nicht um Schuld wenn einer von der Rachegruppe den Mörder umbringen wollen würde, dann müsste der Mörder gehen (damit keine Teufelsspirale entsteht) keine öffentliche Rache bei Ehebruch Solon o Solon: Man hat einen Schlichter, der Ordnung herstellen soll, der danach verschwinden muss, da sonst Rache ausgeübt werden könnte -> Aisymnet, Thesmothet Text 09: o Konflikt: innerer Zwist; starke ungleiche Machtverteilung (Angst vor dem Bürgerkrieg) o um dies zu verhindern, müssen Institutionen gebildet werden -> Vermassung des Konflikts o Lösung: Vermassung des Konflikts Bürgerkriegsgesetz: jeder muss sich am Bürgerkrieg beteiligen danach Regelungen treffen, die man vorher nicht hätte treffen können Schaffung eines Rates, einer Volksversammlung und Wahlen von Beamten Akzeptanz der Wahlen (hat aber nicht funktioniert!) -> Beamte konnten nicht gewählt werden
Normen und Reformen: o Soziale Mobilität: Adel nicht an Blut gebunden, sondern an Geld -> normative Ordnung: Einkommensklassen: Pentakosiomedimnoi, 500-Scheffler, Hippels (hat ein Pferd), Zeugiten (hat ein Ochsengespann), Theten o Neubewertung der Tyrannis (Machtkampf der Elite -> Der Gewinner bleibt) wichtigster Tyrann: Peisistratos zwei Putsche (mit längeren Abständen) -> zweiter Putsch war erfolgreich 16 Jahre Herrschaft Tyrannis greift nicht in die Institutionen ein (Quellen alle negativ) was ist die Tyrannis? o vollkommene Macht o starke Normenüberschreitung, um Macht zu zeigen [nur durch Ausübung der Macht wird er mächtig] wie sah die Unterdrückung aus? o Annahme / Akzeptanz der Tyrannis, da Machtkämpfe der Elite viel gewaltsamer (stärkere Unruhen) waren o Möglichkeit zum Bündnis mit dem Tyrann Was passiert beim Tod des Tyrann? o an Sohn weitergeben (Problem: Ist der genauso mächtig?) o Bild: Tyrannentöter Harodios des Sohnes von Peisistratos (Aristogeiton) -> Verehrung des Tyrannentöters Betriebsunfall Demokratie: o 510 v. Chr.: Demokratieentwicklung ohne Absicht o als Kleisthenes wieder nach Athen kam -> Konkurrent Isagoras -> Machtkampf um Athen -> Isagoras holt Spartaner und gewinnt die Macht in Athen -> Kleisthenes: defensive Option (wegen verlorenem Machtkampf) -> will „Demokratie“ einführen, damit Isagoras alle Macht verliert -> Kleisthenes gewinnt schnell viele Anhänger -> Vertreibung der Spartaner -> neue Ordnung durch Kleisthenes o Alles nur [die Demokratie] aus Angst vor dem Bürgerkrieg o -> keine Parteienentwicklung / innere Gleichheit -> Kriegsvermeidung o Demen: untergeordnete Gemeinde (bekommen lokale Institutionen -> Selbstverwaltung) o 10 Phyle: 1/3 Ebenenbewohner, 1/3 Bergbewohner, 1/3 Küstenbewohner (wirtschaftliches, nicht-lokales Zusammenleben) Militärische Mitkämpfer sind nicht mehr die Nachbarn, sondern die anderen Mitglieder deiner Phyle o Frauen, Metöken: kein Bürgerrecht o Sklaven Freie: nur dadurch Demokratie möglich (Demokratie auf Sklaverei)
nur wer nicht arbeiten muss, kann Gemeinschaft vertreten -> Sklaven also nicht Verfassungsdynamik: o Volksversammlung (Ekklesia); auch Gerichtsversammlung -> keine Gewaltenteilung o Volksversammlung = zentrale Institution (aufgrund Entscheidungsfähigkeit) o Rat der 500 [Vertreter der Phylen] mit 50 Vorsitzenden, die immer wieder neu gewählt werden o Änderungsanträge müssen sofort mit „ja“ oder „nein“ beantwortet (sofortige Entscheidung ohne Diskussion) o Wahl der 10 Strategen (= Generäle / militärische Führer): werden nicht mit Los entschieden, sondern mit Wahlen -> lediglich fähige Leute werden vorgeschlagen o Begriffsklärungen: Isonomie: gleiches Recht (bedeutet aber nicht Demokratie -> Demokratie bedeutet Macht der Bürgerschaft) Demokratie: Macht der Bürgerschaft o In Volksversammlung (Macht nicht über Geld) direkte Umsetzung -> viele Versammlungen schnelle Entscheidungen mittels Handzeichen Los: weil keine Vertrauensbasis vorhanden ist -> Bestechungsbekämpfung ist nötig (wenn du wählst, dann wählst du deine Interessen) sofort wählen [kein Einfluss] hohes Haftungsrisiko beim Wählen [Generäle] -> wenn General Niederlagen einfährt, ist er haftbar dafür Agora von Athen: „Versammlungsort“ des Volkes Losmaschine -> hoch effizient [da schlechter Nachweis für Bestechung] Ostraka: Jedes Jahr Frage nach Ostrakismos (Scherbengericht) o zunächst jedes Jahr, aber wenn kein Bedarf, dann nicht o Scherben mit den Namen o diejenigen mit den meisten Scherben muss für 10 Jahre gehen -> Vermeidung von Tyrannis [eigentlich: der Mächtigste muss gehen] o aber wirklich: Machkampf von zwei Personen -> der Übriggebliebene bekommt mehr Macht, da Konkurrenz weg ist! o durchsetzungsfähig -> oft bei politischen Spannungen, da dadurch Grundsatzdiskussionen entschieden werden müssen Wer herrscht? o Die Demokratie hebelt nicht die Elite aus! o die Demokratie war kein Rechtsstaat, sondern nur eine Idee, um Entscheidungen voranzubringen durch Vermassung (weil jeder mitbestimmen konnte) -> einzelne Interessen weg
o Sklavendarstellung [zeigt ihre Tätigkeit][dreckig, dünn,…] Apoxyomenos [Wagenlenker, Gelageszenen]
Der Fall Sparta (7./6. Jh.)
Militarisierter, mehr Schuldknechtschaft Sparta möchte Messinen (fruchtbares Land) erobern und ist erfolgreich o dort sind die Heloten angesiedelt -> Heloten als Sklaven von Sparta (Schuldknechtschaft?) Ergebnis: radikale Aristokratie; lokale Versklavung 1:3 [anders als in Athen] großer Unterschied [militärische Radikalisierung] -> militärische Oberschicht war professioneller Beruf; nicht wie in Athen, die hatten Nebenbeschäftigung vor dieser Entwicklung auch Sport [Teilnahme bei Olympia -> dann völlige Militarisierung -> keine Teilnahme bei Olympia mehr] Gruppenübungen [ständiges Üben, damit Linie nicht zerbricht] -> Angst vor den spartanischen „Profis“, obwohl 1:5 / 1:10 Institutionen in Sparta: auch Ratsversammlung [Abstimmung durch lauten oder leisen Lärm auf Schild] o Ephoren [Ältestenrat]: Aufseher / Kontrolle / Militärführung das militärische Denken war in Sparta so verankert, dass die Familie zweitrangig wurde (nicht wie in Athen, wo die Familie das höchste Gut war) Vergleich: Oikos vs. Männerbund / Frauenbund o Oikos: Familienhaus in Athen o Männerbund / Frauenbund: Militarisierung in Sparta Krypteia zum Beweis der eigenen stärke für junge Männer: Töten von Heloten als Bewährung (Terrorinstrument)
4. Sitzung (Die Polis als Tyrann)
Unser literarischer Horizont ist vor allem athenisch geprägt (der Rest von Griechenland wird kaum beleuchtet) -> Problem der gleichgewichtigen Beschreibung o Großmächte sind Athen und Sparta „Schule Griechenlands“ ist ein Begriff aus der Literatur (Geschichtsschreibung)
„Drittes Griechenland“:
Die Städte unter bestimmten Aspekten: o Ökonomie 1) Grundlage: Agrarwirtschaft, eigene (Selbstversorgung) 2) Agrarstaaten mit maritimer Komponente
Landwirtschaft
Transport von Gütern und Waren geht aufgrund schlechter Straßenverhältnisse über das Meer (ist aber teuer) -> Überschüsse werden produziert und somit verschifft (vor allem Oliven, Olivenöl, Wein) -> Hafen ist dabei notwendig 3) Staaten mit Spezialisierung -> zwei Möglichkeiten: 1) Bodenschätze (Gold, Silber, Marmor) (Bsp. Thasos) 2) „Händlerstaaten“: kleines Territorium, aber große Flotte; vor allem an den Küsten (so wenig wie möglich fahren); keine organisierten Handelsströme (wenig Stückzahl, aber breites Angebot); kein Fernhandel (aufgrund der teuren Versicherung)
Politische Gliederung:
Wie viele Bürger nehmen an Entscheidungsprozessen teil (ab welchem Vermögensstand)? o Text 12 / Text 41: Verknüpfung von Ku...